Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

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Wurmcolonia
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Wurmcolonia »

Die Streifenbildung bei Kompostwürmern ist normal. Im englischen Sprachraum sind Eisenia fetida auch als "tiger worms" bekannt. Deine Würmer sind ersichtlich gut genährt. Ob es eine Adipositas bei Kompostwürmern gibt??? :?: (irre)

Bei der Hitze benötigen die Würmer auch eine bessere Sauerstoffzufuhr. Daher ist es eine gute Idee, den Deckel nicht ganz zu schließen, wie Du ja auch an der Reaktion der Judels erkennen kannst :) .

Judels unter dem Deckel kenne ich auch. Die quetschen sich halt überall durch oder rein :o . Da wundert man sich, wie so ein dicker Wurm überhaupt da drunter passt :?: Ich hatte übrigens auch Gläser in meine Kisten gelegt, bis ich eines morgens feststellen musste, dass ein Glas fast vollständig ausgelaufen war (wall) . Da war, weil Würmer auch unter dem Deckel gewesen waren und dort ihre Spuren hinterlassen hatten, noch Reste von diesen Spuren unter dem Deckel als ich den verschlossen habe, so dass der Deckel nicht ganz dicht geschlossen hat (wall) . Am nächsten Morgen war dann das Substrat gut nass. Da die Kiste allerdings ganz leicht schief gestanden hat, hat sich das meiste Wasser an der Seite der Wurmkiste gesammelt, wo es keinen Schaden angerichtet hat (die Drainage meiner Kiste funktioniert nicht gut) und nach und nach trocknen konnte.

Seit dem Erlebnis stelle ich die Gläser nur noch aufrecht in die Kiste.
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Worma »

Wurmcolonia hat geschrieben: Do 2. Aug 2018, 09:54 Die Streifenbildung bei Kompostwürmern ist normal. Im englischen Sprachraum sind Eisenia fetida auch als "tiger worms" bekannt. Deine Würmer sind ersichtlich gut genährt. Ob es eine Adipositas bei Kompostwürmern gibt??? :?: (irre)
Oder Herzverfettung oder zu hohes Cholesterin??? (irre) Oder sind sie gar nicht so "menschlich" und regeln das mit dem Fressen schon selbst ganz vernüftig?
Es freut mich ja, wenn sie gut genährt sind, spricht dafür, dass sie alles haben, was sie brauchen, denk ich mal.

Die Angst, dass liegende Gläser auslaufen können, hab ich auch und versuch gut drauf zu achten, dass die Deckel dicht schließen. Wenn es mal nicht mehr gut geht, werd ich das System auch ändern :P.
Gestern, also nachdem die zweite Egbene fast 3 Wochen drauf ist, hab ich zum ersten Mal Wurmtee gehabt. Erst nur ein paar Tropfen, aber bei der Worm works ist das Abflussloch ja so hoch angebrachrt, mit Kippen ergab es dann doch so viel, dass ich es benutzt hab. Meine Tomatenpflanze hat sich dann drüber gefreut - hoffe ich.
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Wurmcolonia
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Wurmcolonia »

Wenn Du wenig oder keinen Wurmtee hast, kannst Du auch einfach Deinen Würmern ein wenig Wurmhumus abnehmen, sobald sie davon genug produziert haben. So nach 6 bis 8 Wochen nach dem Start Deiner Farm sollte das spätestens möglich sein. Am besten ersetzt Du den entnommenen Humus natürlich durch Strukturmaterial z.B. Kokosfasern oder geeignets Material aus dem Garten bspw. Laub oder auch einfach durch zerkleinertes Zeitungspapier oder Wellpappe. Sie brauchen etwas worin sie sich verkriechen und was sie mit der Zeit auch verspreisen können.

Den Wurmhumus mischst Du unter die Erde. Das geht auch noch später nach dem Pflanzen, wenn Du den Humus an der Oberfläche um die Pflanze herum unter die Erde mischst. Dann weden beim Gießen oder mit dem Regen die Nährstoffe aus dem Humus in die Erde gespült und die Pflanze kann sie aufnehmen :D .

Es gibt allerdings Pflanzen die mögen keinen Humus :( , da sie sauren Boden bevorzugen. Über eine Suchmaschine kannst Du nach dem Namen Deiner Pflanze in Kombination mit Humus suchen und findest die passende Antwort.

Wurmhumus wird auch als "Schwarzes Gold des Gartens" (umwelt) bezeichnet.
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Worma »

Ist der Wurmhumus, den ich einfach so stibitze, denn "reif"? Bei anderen hab ich gelesen, sie würden mit Kresse testen, ob er reif ist. Oder ist das bei der Verwendung, die du beschreibst, nicht so wichtig?
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Wurmcolonia »

Wenn der Humus, den Du entnimmst, dunkelgrau bis schwarz aussieht und optimalerweise auch noch krümelig ist sowie kein Strukturmaterial mehr enthält, ist er reif. Um etwas davon zu entnehmen, muss nicht die komplette Kiste oder Etage reif sein. Ich habe für meine Pflanzen häufiger Wurmhumus entnommen und sie haben sich ganz offenbar darüber gefreut, was sie mir durch ihre gute Entwicklung gezeigt haben :D . Selbst wenn noch irgendwelche kleinen Reste von Futter oder Strukturmaterial darunter gewesen wäre, hätte das den Pflanzen nicht geschadet, da alles aus der Natur stammte. :)

Den Kressetest macht man nach meiner Kenntnis beim Komposthaufen.
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Worma »

Danke für den Tipp :D ... und dass ich mir den Kressetest ersparen kann.
Dann werd ich mal in der unteren Etage was rausnehmen und an die Pflanzen geben. Die Löcher könnt ich ja mit Kokoserde auffüllen, damit die Judels auch weiterhin überall in die zweite Etage aufsteigen können. Da zur Zeit wieder zu viel Feuchtigkeit drin ist (wohl doch zu viel Melonenreste gefüttert :oops: ), ist es vielleicht auch nicht schlecht, trockenes Material dazuzutun.
Außerdem: Wenn ich wirklich warte, bis bei meinem Mehrebenensystem alle drei Schichten voll sind, bevor ich waas rausnehme, ist es Winter und die Pflanzen brauchen keinen Nahrungsschub....
Eberhard
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Eberhard »

Wenn ich wirklich warte, bis bei meinem Mehrebenensystem alle drei Schichten voll sind, bevor ich waas rausnehme, ist es Winter und die Pflanzen brauchen keinen Nahrungsschub....
Eines der Schagworte, die ich mir so zusammengefunden habe, lautet: Flächenkompost ist besser als Haufenkompost.
Wenn die Verstoffwechselung von Kompostgut in der Fläche im Beet stattfindet, haben der Boden und die dortigen Bodenmikroorganismen und in Folge die Pflanzen gleich etwas davon, und Komposthaufen und Wurmbox werden "entlastet".
Wichtig wäre, dass das Kompostgut ebenso wie später der Wurmhumus oberflächlich leicht eingearbeitet und mit einer abdeckenden Mulchschicht versehen wird. Auch draußen braucht man etwas Schutz vor Licht, vor allem vor der harten UV-Strahlung, sowie vor extremeren Witterungsbedingungen, aber auch vor Austrocknung.
Auch sollte man daran denken, dass sich Kompostwürmer draußen in der Fläche nicht mehr ganz so wohl fühlen, also sollten sie schon in Hauptmengen dieses Substrat verlassen haben. Die Regenwürmer vor Ort übernehmen sicher gerne deren Rolle. Die wollen ja auch leben.

Man darf auch an abgeerntete Flächen denken. Wenn man da keine Folgefrucht mehr hat, sollte man wenigstens an Gründüngung denken. Lebende Pflanzenwurzeln und ihr Umfeld machen guten Boden, gerne auch über den Winter. Wickroggen (Zottelwicke + Winterroggen) kann man bis in den Oktober aussäen, und das wächst über den Winter. Im vergangenen März (o.k., wir hatten keinen Winter) standen die Pflanzen bei mir sattgrün 35 Zentimeter hoch auf 2 Dritteln des gesamtem Gartens), und darunter war ein feiner feinkrümeliger Boden.

In der Wurmbox könntest Du quasi einen Neustart mit Beginn der kalten Jahreszeit hinlegen, um dann mit vollen Ebenen in den Frühling zu starten.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Wurmcolonia »

Worma hat geschrieben: Fr 3. Aug 2018, 09:43
Wurmcolonia hat geschrieben: Do 2. Aug 2018, 09:54 Die Streifenbildung bei Kompostwürmern ist normal. Im englischen Sprachraum sind Eisenia fetida auch als "tiger worms" bekannt. Deine Würmer sind ersichtlich gut genährt. Ob es eine Adipositas bei Kompostwürmern gibt??? :?: (irre)
Oder Herzverfettung oder zu hohes Cholesterin??? (irre) Oder sind sie gar nicht so "menschlich" und regeln das mit dem Fressen schon selbst ganz vernüftig?
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zu vielen von uns Menschen: sie sind permanent in Bewegung :oops: :? .
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Worma »

Zeit für ein Update meines Tagebuchs.
Vor 6 Wochen habe ich die zweite Ebene aufgesetzt. Das hat der Ksite insgesamt gut getan, gibt den Judels mehr Platz und mir das Gefühl, wenn es an einer Stelle nicht optimal für sie ist, können sie immer noch woandershin ausweichen.

Die Hitze hat zum Glück inzwischen nachgelassen. Zum Kühlen war ich auf Plastikflaschen umgestiegen, da die Judels hier nicht unter die Deckel krochen. Die Kühlung hab ich noch eine ganze Zeit beibehalten, auch als es nicht mehr so heiß war. Aber die Judels schienen den Platz unter der Flasche zu lieben und versammelten sich dort in großer Anzahl. Nachdem die Temperatur in der Kiste auf 22° gesunken war, hab ich das auch bleiben lassen. Nun müssen sie sich halt andere Lieblingsplätze suchen. :P
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Re: Erfahrungen mit meiner Wurmkiste

Beitrag von Worma »

Seit die zweite Ebene aufsitzt, finde ich das Handling der Kiste umständlicher. Die erste Ebene ist voll mit Humus und Judels und wird immer schwerer. Ich hab den Eindruck, die Judels fressen in der zweiten Ebene und lassen den Humus in der zweiten Ebene ab. Dort hat sich nichts abgesenkt, sondern wird schön von oben nachgefüllt. Die Kiste lässt sich nur mit Mühe von der Auffangschale heben.
Als nur eine Ebene lief, war in der Auffangschale mit den Judels auch viel Substrat, das sich gut ernten ließ. Bei zwei Ebenen ist dort unten Wurmtee, Matsch, Judels und leider auch Judelleichen (cry). Das trägt nicht zum Wohlgeruch bei, so dass ich diese Ebene regelmäßig ausräume und alle ein bis zwei Wochen die gefühlten hundert Judels wieder nach oben räume. Ich vermische sie bzw. den Humusmatsch mit neuem Futter und bin erstaunt, dass tatsächlich viele Judels dann genau dort bleiben. Dafür nehmen ihre Kumpels dann den Platz in der Auffangschale ein (bat).
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