2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Wurmtraum hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 06:34 Ich bin eine Followerin deines Tagebuches und kann auch nur viel Lob über deine Dokumentation aussprechen.
:)

Wurmtraum hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 06:34 Es hat eher mit dem eingebrachten Futter zu tun. Eiweißhaltiges und saures Milieu lässt die Enchy-Kolonie gedeihen.
Deshalb dachte ich, dass es das Kokossubstrat ist. Es ist eingebrachtes Futter, dass in der Umsetzung leicht sauer wird.
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Nach 15 Wochen.

In der obersten, 2. Arbeitsebene sind weiterhin vor allem die ganz kleinen, bis mittleren Würmer zu sehen.

20200105_164117[1].jpg

Für mich lässt sich hier nicht erkennen, ob sie einen Bedarf nach Sand oder Steinmehl haben. Vielleicht haben sie auch keinen Bedarf, wie bei manch anderer Wurmfarm, wo deutlich zu sehen ist, dass das Eingebrachte verschwindet.

Wegen der hohen Enchyträen-Population habe ich die Mineral-Mix-Zugabe reduziert. Heute 4 g und 55 g gehäckselte Gemüseabfälle + EM + eine Prise Steinmehl. Kein Wasser, da der Deckel die ganze Zeit drauf lag. Auch gabs ne neue feuchte Hanfmatte.

Sehr auffällig war heute, dass nur wenige braune Milben zu sehen waren, die sonst beim Öffnen in Herrscharen am Eimerrand herumliefen.

Neu war auch nach 3 Monaten, dass sich keine Würmer mehr zwischen den Eimerwänden in Gruppen ballten.

Trauermücken gab es nach den ersten zwei Populationswellen (die ich manuell dem Ende zuführte) auch nicht mehr.
Und ich klopfe aufs Holz... bisher auch keine Dunkmücken im Eimer zu sehen. Ab und an mal eine am Fenster. Keine Ahnung woher die kommen.

Insgesamt habe ich ein gutes Gefühl, mit den zwei Arbeitsebenen übereinander. Meine Zweifel, ob das überhaupt lüftungsmäßig klappt, sind vorerst ausgeräumt. :)

Ach und was mich interessiert. Gibt es einen Zusammenhang zwischen basisch/sauer und kohlenstoff-/stickstoffhaltig? Also machen stickstoffhaltige Stoffe in der Wurmfarm eher ein saures Klima, hingegen kohlenstoffreiche Stoffe ein basisches Klima anregen? Oder hat das nichts miteinander zu tun.
Könnte ich mit Sägespäne/Laub den ph-Wert anheben?
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Nach 15 Wochen, Teil 2.

Erst vor 2 Tagen war alles okay... dachte ich... und heute ist alles nicht mehr so wie gedacht.

Ein einzelner Wurm führte mich zu dieser Erkenntnis. Gott sei Dank. Der kroch auf meinem Küchenboden, mit abgeschnürtem Körper.
Das suchte ich hier im Forum und fand: Verdacht auf Ammoniak- oder Proteinvergiftung. Beim Ammoniak klingelte es. Entsteht, wenn zu viel gefüttert wird. Hab ich nicht. Jedoch gabs ja noch 'größere' Stücke in der Zwischenebene. Also dachte, schau ich mal doch schon wieder überall rein.

Die Zwischenebene stank sehr. Die Würmer dort sahen okay aus. Ich hatte beim letzten Mal, vor 2 Wochen auch Moosstücke reingelegt. Die stanken nicht und sahen so aus, als ob sie willkommen waren. Wurden zerlegt.

20191226_161138[1].jpg
20200107_164111[1].jpg

Ich hab die Oberfläche wieder etwas gelockert. Die war aber recht locker. Alles umwühlen wollte ich nicht, weil ich die größeren Stücke (wahrscheinlich Rote Beteschalen) nicht nach unten einarbeiten wollte. Zusätzlich EM 1:10 gesprüht.
Was heißt dieses Ergebnis jetzt? Weiß ich noch nicht, weil sie von der nächsten Sache abhängt, die ich entdeckte.

Das Moos in der Auffangebene. Das kam da vor 1,5 Wochen rein, anstatt Kokoserde.

20191225_142932[1].jpg

Der Anblick der sich mir heute bot, ist nichts für sensible Mägen, denn da unten waren neben dem Moos nur noch ein Brei aus toten Würmern. Seeehr vielen toten Würmern, die 1A zersetzt waren. Die Mikroben des Mooses haben da ganze Arbeit geleistet. Dementsprechend roch es übel nach Verwesung, mit einer Brise von Wald (das Moos). Da unten gab es keinen einzigen lebenden Wurm. Das Foto stelle ich ganz zum Ende hin, dass die sensiblen Mägen mehr Vorbereitungszeit haben.

Was ist passiert? Meine Gedanken bisher.
Als ich die Auffangebene vor 1,5 Wochen leerte, waren da geschätzt 150 Würmer drin. Viele sehr schlapp und auch einige Tote und ich dachte mir, dass wohl dort die Selektion stattfindet, die normal ist, mit den gelieferten 3 Sorten Startwürmern. Die mit den Bedingungen klar kommen leben und der Rest stirbt. Und dieser Rest sucht sich vielleicht das hinterste Eckchen, um seinem Ende entgegen zu sehen.
Die hatte ich alle wieder den Arbeitsebenen zugeführt, um den Humus zu ernten. Vielleicht sind sie alle wieder nach unten gekrochen und fanden dort nur noch nasses Moos zum verkriechen und sterben.

Meine These ist, dass nicht das Moos sie getötet hat. In der Arbeitsebene ist es zu keinen sichtbaren Problemen gekommen.
Ich glaube, dass das Moos, aufgrund der hohen Bakterien/Mikroorganismenzahl den Vorgang beschleunigt hat (im Vergleich zum sterilen Kokossubstrat).

Aber ehrlich, ich habe keine Ahnung. Um mehr zu erfahren, müsste ich das ganze nochmal wiederholen. Wenn meine These stimmt, dann hat die Selektion sehr umfassend und schnell stattgefunden und es dürfte, mit neuem Moos, zu keinem weiteren Friedhof da unten kommen.

Habt ihr weitere Thesen dazu?



20200107_164253[1].jpg

Was mich heute jedoch noch viel mehr fertig macht, ist, dass die ersten Dunkmücken im Eimer sind. (cry)
Keine Ahnung. Da können ja die Larven nur ihr Leben in den Würmern haben. Wie sind die da sonst reingekommen???
Raubmilben gibt es hier in Deutschland nur in so verdammt großen Mengen. Werd ich wohl nicht drum rum kommen.
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wuseline »

So ein Sterben der Würmer als normale Selektion zu bezeichnen, würde ich nicht. Ich hab zu Beginn der Wurmkiste nur ganz vereinzelt in der Wanne tote gesichtet,dass ist 7 Monate später so geblieben. Sind die verhungert? Können Sie den allein wieder nach oben? Ich hab den Eindruck dass sie sich ohnehin schnell zersetzen. Glaub nicht dass Moos ein Problem darstellt. Bei abgeschnürten Würmern kann auch Kalk fehlen. Das war bei mir mal der Fall, danach hörte es auf.
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wurmtraum »

Das ist ein trauriger Befund.
Kann es sein das du mit dem Moos dir was in die Eimer geholt hast was dieses Wurmsterben verursacht?
Ich hab auch immer wieder paar verendete Würmer in der Auffangwanne, jedoch nicht in solchen Mengen.
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Sophie0816
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Wuseline hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 22:07 Sind die verhungert? Können Sie den allein wieder nach oben?
Das könnte durchaus sein. Wäre auch eine Erklärung, warum sie unten immer mehr wurden.
Ich hab gehofft sie finden den Weg alleine. Ist vielleicht doch zu kompliziert, eine Eimerwand hoch, zwei Zentimeter strecken, andere Eimerwand wieder runter, um die Ecke zum Eimerboden und Loch finden.
Ich habe bisher nichts geeignetes, was eine Wölbung hat, zum reinstellen.

Kalk bekommen sie über den Mineralmix. Halt nur nicht da unten.

Wurmtraum hat geschrieben: Mi 8. Jan 2020, 06:53 Kann es sein das du mit dem Moos dir was in die Eimer geholt hast was dieses Wurmsterben verursacht?
Keine Ahnung. Das Moos eine Etage darüber war kein Problem. Kam allerdings auch von anderen Stellen.

Danke für eure Gedanken.
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wurmtraum »

Für eine Art "Brücke" könnte ich mir einen leeren Joghurtbecher, mit der Öffnung nach untern und vorher auf die richtige Hohe zurechtgeschnitten, vorstellen damit die Würmlein besser in den darüber liegenden Eimer zurück können.
Wäre vielelcht ein Versuch wert.
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Sophie0816 »

Wurmtraum hat geschrieben: Do 9. Jan 2020, 07:46 Für eine Art "Brücke" könnte ich mir einen leeren Joghurtbecher, (...) vorstellen.

Sowas fällt bei mir nicht an. Danke für die Idee.

Das ist der jetzige Versuch.

20200108_181006.jpg

Komposterde und eine Ecke Moos und in der Mitte ein Eierbecher. Hab leider nur einen davon. Steht jetzt das ganze Gewicht vom Turm drauf. Find ich nicht so gut. Trotzdem erstmal ne Lösung.
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wurmcolonia »

Statt eines Plastikbechers kann man auch ein passend hohes Glas nehmen. An Glas kommen sie auch hoch.
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wuseline »

Ich hab gelesen, dass zwischen den Etagen nur max 1 cm Luft sein darf, bei mehr Abstand könnten sie nicht von Etage zu Etage kletter . Daher kann es schon sein, dass sie da unten verhungert sind.
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