Mückenplage

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hyperbel
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Mückenplage

Beitrag von hyperbel »

Hallo zusammen,

habe nun seit ein paar Tagen eine extreme Plage mit Mücken oder ähnlichem.
Kann mir hier jemand weiterhelfen um diese Plagegeister wieder loszuwerden?
Und noch viel wichtiger: wie schaffe ich es, dass diese Plage nicht wieder auftritt.
Hatte im Herbst selbiges Problem. Wurmkiste steht jedoch in der Garage und durch die Kälte im Winter sind die "Mücken" verschwunden.

Würde mich über hilfreiche Antworten freuen.

mfg hyperbel

anbei noch ein Bild der Mücken.
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ABIer
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Re: Mückenplage

Beitrag von ABIer »

Hallo,

das sieht nach Dungmücken aus. Sind in deiner Kiste auch viele bernsteinfarbene Raubmilben vorhanden ?
Hatte das Problem auch. Meine erste Wurmbestellung auf Ebay wurde mit Pferdemist geliefert, einige Tage später war meine Wurmkiste auch voll mit Dungmücken.
rainer.gutkas@gmx.at
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Re: Mückenplage

Beitrag von rainer.gutkas@gmx.at »

Bei mir waren es zwar Fruchtfliegen, aber ein TIP aus einem alten Beitrag, ich bin mir nicht sicher ob in diesem Forum, oder einem Anderen hat super funktioniert. Eine Spinne im Haus fangen und die die Wurmkiste setzen. Die Spinne ernährt sich von den Fliegen, aber lässt die Würmer in Ruhe...
hyperbel
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Re: Mückenplage

Beitrag von hyperbel »

@ ABIer: nein, bernsteinfarbene Raubmilben sind mir bis jetzt nicht aufgefallen. Womit hast du die Mücken weggebracht?

@rainer.gutkas@gmx.at: Spinnen hab ich schon mehrere in der Kiste. Doch die Überzahl an Mücken ist für die Spinnen nicht zu bändigen.

mfg hyperbel
ABIer
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Re: Mückenplage

Beitrag von ABIer »

Ich habe mit NEUDORF StechmückenFrei gegossen. Das wirkt rein biologisch und hat den Würmern nicht geschadet. 1-2 Tropfen auf einen 10 l Wassereimer und dann gießen. Die Mückenlarven leben ja im Substrat und werden relativ schnell abgetötet.
Bei mir war es so, dass 4-5 Stunden nach dem gießen die Raubmilben wie verrückt durch die Kiste gerannt sind. Bestimmt weil die Nahrungsgrundlage gefehlt hat.
Gegen die neue Eiablage hatte ich eine dünne Schicht Gesteinsmehl gestreut, welches ja leicht basisch wirkt.
In den nächsten Tagen versammelten sich die Raubmilben plötzlich alle am Deckel, wo ich sie wegwischte. Ich denke die hatten hunger und waren auf der Suche nach einer neuen Nahrungsquelle.
Die Mücken am Deckel und der Fensterscheibe im Wohnzimmer wurden von Tag zu Tag weniger und sind jetzt weg.
Ich muss aber dazu sagen, meine Würmer "wohnen" in einer 60x40 Pizzatransportbox mit geschlossenem Deckel.
Eine Neu­in­fek­ti­on von außen ist nur noch übers Fütter möglich.

mfg ABIer
Christiane
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Mückenplage

Beitrag von Christiane »

Ich habe seit dem Sommer ein gr. Problem mit zwei bis drei verschiedenen Mückenarten. Ich weiß, sie sind nicht schädlich aber extrem nervig. Die Kiste steht jetzt im Gästezimmer,weil es in der Küche garnicht mehr ging. Aber auch so ist jeden Tag ein Rasen mit toten Mücken auf dem Fensterbrett und immer wieder entkommen welche in die Wohnung und nerven. Das Zimmer kann man nicht benutzen. Absaugen, Spinne, Neudorff s Mittel gesprüht ( habe eine Holzkisten, kann nicht gießen). Bin am Ende des Lateins und überlege ernsthaft die Würmer abzuschaffen, denn wenn es wärmer wird, potenziert sich das Problem. Es täte mir echt leid, die Würmer tun ihren Teil und sind dick und mobil. Hat jemand noch eine durchschlagende Idee?
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Peter_86
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Re: Mückenplage

Beitrag von Peter_86 »

Zitat von Christiane: „Problem mit zwei bis drei verschiedenen Mückenarten“.
Wie sehen die denn aus? Falls sie ca. 2-4 mm lang sind, handelt es sich wahrscheinlich um Trauermücken.
Im Zimmer nisten sich Trauermücken gerne in feuchter Blumenerde ein, besonders wenn diese Torf enthält. Von dort aus können die Trauermücken die Wurmfarm besiedeln. Der Trauermücken-Befall von Zimmerpflanzen lässt sich stark reduzieren, in dem man torffreie Erde verwendet, weniger bzw. nur von unten gießt und Gelbtafeln und/oder Neem verwendet.
Aber auch wenn es im Zimmer keine Trauermücken gibt, können sie in der frostfreien Zeit beim Lüften von außen in die Wohnung gelangen. Im Freien leben Trauermücken in der Streuschicht, die Larven ernähren sich von totem organischem Material, z., B. Laub, andere Pflanzenreste, Pilze.

Trauermücken in der Wurmfarm lassen sich biologisch bekämpfen:
1.) Bakterien Bacillus thuringiensis israelensis (BTI). Diese helfen gegen Stechmückenlarven und Trauermückenlarven. WICHTIG: Gegen Trauermücken-Larven muss BTI höher dosiert werden!
Ich habe mal BTI gekauft und habe den Zettel mit den Anwendungshinweisen aufgehoben.
Zitat:
„Anwendung gegen Trauermücken in Substraten als Hygienemaßnahme:
Aufwandmenge: 2 ml pro 1 m²
Anwendung: StechmückenFrei wird in Wasser aufgelöst und gegossen. Wassermenge so bemessen, dass der Lebensraum der Mücken durchfeuchtet wird.
Empfohlene Wasseraufwandmenge: 0,5-2 l pro 1 m²
Behandlung im Abstand von 10-14 Tagen wiederholen. Bei der Behandlung sollte die Substrattemperatur mindestens 15 °C betragen.“
2.) Zwei Raubmilben-Arten: Hypoaspis miles und Hypoaspis aculeifer. Da diese auch Hornmilben, Springschwänze, Nematoden u.a. kleine Bodentieore fressen, die in der Wurmfarm vorkommen, können die Raubmilben auch überleben, wenn mal keine oder nur sehr wenige Trauermücken-Larven vorhanden sind. Raubmilden habe ich noch nicht getestet.

3.) Steinernema feltiae-Nematoden (SF-Nematoden). Diese brauchen ein feuchtes, aber nicht klatschnasses Substrat und Temperaturen von ca. 8- 28 °C. Die SF-Nematoden dringen in Trauermücken-Larven ein, töten diese ab und vermehren sich darin. Nach ca. 2 Wochen suchen die SF-Nematoden weitere lebende Trauermücken-Larven.
SF-Nematoden habe ich bei meiner Wurmfarm schon getestet: Nach einmaligem Animpfen ging die Trauermücken-Population etwa einen Monat lang stark zurück, es waren aber immer noch einige vorhanden. Nach 2 Monaten traten die Trauermücken dann wieder massenhaft auf, nach 3-4 Monaten waren immer noch mäßig viele Trauermücken vorhanden, bevor sie dann mit sinkender Temperatur weniger wurden.

Trauermücken lassen sich auch mit natürlichen/synthetischen Pestiziden oder mit physikalischen Mitteln bekämpfen, allerdings muss bei diesen Mitteln darauf geachtet werden, dass sie die Kompostwürmer nicht schädigen.

1.) Neem: Verhindert die Häutung und Entwicklung von Tieren mit Chitin-Außenskelett wie Insekten, Spinnentieren (z. B. Milben) und Nematoden. Neem muss mehrfach angewendet werden, z. B. bei Schädlingen an Zimmerpflanzen 2-3 mal im Abstand von 3 Wochen, da die Eier unempfindlich sind und man auch die Larven abtöten will, die erst später schlüpfen.
Für Regen- u. Kompostwürmer sollte Neem ungefährlich sein. Andere Tiere in der Wurmkiste können allerdings geschädigt werden, z. B. alle Milben, Insekten, Nematoden, andere Tiere die sich häuten wie Springschwänze, Tausend- u. Hundertfüßer und Asseln.

2.) Steinmehl o. Urgesteinsmehl, welches so fein wie möglich vermahlen sein sollte, wirkt gegen Insekten aller Art. Stäube die Oberfläche des Substrates und die Hanfmatte von oben und unten dicht mit Steinmehl/Urgesteinsmehl ein. Dies muss mehrfach wiederholt werden (z. B. aller 7 Tage, min. 3- bis 4-mal hintereinander). Danach sollte eine deutliche Minderung des Befalls sichtbar sein.

3.) Gelbtafeln: Trauermücken fliegen zur hellsten Stelle, oft ist das das Fenster / Fensterbrett. Aufs Fensterbrett stellt man Blumentöpfe (mit feuchtem Sand etc. füllen), in die man Gelbtafeln steckt. Kann die umherfliegenden Mücken stark reduzieren, was aber in der Regel nicht ausreicht, um die Population völlig auszurotten.

4.) UV-Fliegenfalle: Tötet auch nur die umherfliegenden Tiere, kann die Population vermindern.

NICHT verwenden würde ich Insektizide, die als Nervengifte wirken (schließlich haben Kompostwürmer auch ein Nervensystem), z. B. Nikotin (Tabak-/Zigaretten-Extrakte), (Neo-)Nicotinoide und Fipronil.
Zitat von http://www.3sat.de/page/?source=/nano/u ... index.html
„Pestizide, allen voran Neonicotinoide und das Insektizid Fipronil, bedrohen nicht nur Bienen, sondern auch andere Tiere wie Schmetterlinge, Vögel, Fische und Regenwürmer
weitere Quelle: http://www.wiwo.de/technologie/green/li ... 49542.html

Im Anhang ab S. 120 dieser PDF-Datei (Greenpeace Schwarze Liste der Pestizide von 2010) gibt es Tabellen, für welche Pestizide schädliche Wirkungen auf Regenwürmer nachgewiesen wurde:
Schwarze_Liste_der_Pestizide_II_2010_0.pdf
Auch starke Bitterstoffe könnten für die Würmer SCHÄDLICH bsi TÖDLICH sein, je nach Wirkstoff u. Dosis. Zum Beispiel würde ich Quassia NICHT verwenden. Dieses tötet zwar Insekten aller Art ab, ist aber ca. 50-mal bitterer als Chinin [Quelle: http://www.giftpflanzen.com/quassia_amara.html].
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Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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