Regenwürmer sterben beim Bioland-Betrieb

Kompostwürmer für den Garten oder als Futtertier? Fragen zu den Spezies: Eisenia foetida, Dendrobaena veneta oder doch ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) ? Dann bist Du hier richtig!
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assel
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Regenwürmer sterben beim Bioland-Betrieb

Beitrag von assel »

Hallo Wurmfachleute,

ich bin bei einer solidarischen Landwirtschaft, wir haben einen Bioland-Hof in der Pfalz. Heute haben wir bei der Feldarbeit im Folientunnel sehr viele tote Regenwürmer entdeckt. Diese lagen auf den Reihen zwischen den (Feld-) Salatbeeten in sehr großer Zahl, aber nicht direkt auf den Beeten. Ich glaube es handelt sich nicht um den Tauwurm sondern um einen Kompostwurm, denn die toten Würmer waren nicht sehr groß. Die toten Würmer waren nur in einem Folientunnel, nicht in allen (sonst hätte ich auf Kältetod getippt).

Hat jemand eine Ahnung warum die Würmer plötzlich in Massen aus dem Boden kriechen könnten um sich zum Sterben zwischen den Beeten, also auf der festgetrampelten Erde zu versammeln?

Leider habe ich keine Bilder und keinen ph-Wert. Nächsten Mittwoch bin ich wieder auf dem Hof und kann evtl. den ph-Wert messen.

Dankbar für alle Tipps
Astrid
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Wurmmann
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Re: Regenwürmer sterben beim Bioland-Betrieb

Beitrag von Wurmmann »

Setzt Ihr Kupfer als Herbizid ein?
assel
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Re: Regenwürmer sterben beim Bioland-Betrieb

Beitrag von assel »

Der Landwirt kann Kupfer ausschließen. Ist es denkbar, dass die Würmer auf Grund der starken Bewässerung von den Beeten in die Fahrspur gewandert sind und dort wegen der Bodenverdichtung nicht mehr in den Boden ausweichen konnten? Da keiner von denen auf die Idee kam, wieder ins Beet zu kriechen, starben die in der Fahrspur.
Am Mittwoch bin ich wieder auf dem Feld und versuche ein paar Fotos zu machen.
Grüße, Astrid
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Peter_86
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Re: Regenwürmer sterben beim Bioland-Betrieb

Beitrag von Peter_86 »

Wurden im Beet oder in der unmittelbaren Umgebung eine Bodenlockerung oder sonstige Arbeiten durchgeführt, deren Vibrationen die Würmer an die Oberfläche gelockt haben könnten?
Gibt es in der Nähe Maulwurfs- oder Mäusegänge? Falls ja, dann könnten die Würmer vor ihren Fressfeinden nach oben geflohen sein.
Wie wurde genau bewässert (von oben und/oder von unten)? Gab es Staunässe im Beet?

Gab es Nachtfrost, kurz bevor die toten Würmer gefunden wurden?
Letztens habe ich auch in Garten einige tote Würmer gefunden: diese befanden sich neben einem Beet mit Mulch. Vermutlich wurden die Würmer tagsüber bei milden Temperaturen nach oben unter den Mulch gelockt. Man hat im Beet gesehen, dass Vögel (Amseln etc.) dort gescharrt und dabei evtl. Würmer freigelegt haben. Außerdem gab es nachmittags u. abends starken Regen, der evtl. dafür gesorgt haben könnte, dass die Würmer ins Freie kriechen. In der darauffolgenden Nacht gab es leichten Frost.

Zitat von Wurmmann:
„Setzt Ihr Kupfer als Herbizid ein?“
Ist Kupfer im Bio-Landbau / bei „Bioland“ überhaupt erlaubt?
Mit Kupfer kann man sich ja den Boden komplett versauen. In meiner Nähe gibt es ein Wein- und Obstanbaugebiet, wo auf einigen Flächen die Weinreben oder die Obstbäume nach und nach absterben, weil dort jahrzehntelang Kupfermittel gegen Pilze eingesetzt wurden und sich mit der Zeit zu viel Kupfer im Boden angereichert hat.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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