Startschwierigkeiten

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Wurmstarter
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Startschwierigkeiten

Beitrag von Wurmstarter »

Hallo zusammen,
wir haben seit Donnerstag das "Lombrico" Wurmfarm Start Set mit Kompostwürmern eingeweiht.
Anfangs lief auch alles nach Plan: Bis heute (Samstag) Mittag Deckel offen gelassen, Licht drauf => keine Wurmflucht und rege Aktivität unter der Oberfläche, wenn man mal aus Neugier runter schaut :D
Allerdings habe ich heute auch zunächst ein paar etwas verdorrte Würmer raus gefischt. Weil es ansonsten keine Flüchtlinge gab, habe ich die Hanfmatte und den Deckel drauf gemacht. Kurz danach habe ich 3 Würmer in der Nähe der Wurmbox gefunden. Zuerst dachte ich, ich hätte sie aus Versehen mit Matte beim Nachschauen mit raus gehoben. Später habe ich wieder 2 Flüchtlinge eingefangen. Beim Hochheben der Schicht konnte ich sehen, dass die Würmer nach unten raus sind. Hier im Forum habe ich gelesen, dass ich nicht der erste mit diesem Problem bin.
Aber wie kommen die Würmer dann überhaupt aus der Box als ganzes raus? :o
Und was kann ich machen, bis die Box so gemütlich ist, dass die Würmer bleiben?
Ich habe die Box jetzt noch mal unter eine Lampe offen hin gestellt.
Sind einige Leichen in der Anfangsphase normal?

Ach ja, ich hatte nur wenig Bioabfälle angefüttert. Am Do je eine handvoll Spezial-Wurmfutter und Mineralmix beim Besiedeln dazu. Auch heute noch mal je ein Teil Futter und Mineralien. Zeitungsschnipsel sind auch drin.

Ich hoffe, jemand kann mir Tipps gehen oder mich beruhigen. Dennn am Montag will ich in Ruhe auf die Arbeit gehen und auch nicht die Würmer den 5 Tag in Folge ins Solarium schicken. :?

Viele Grüße
Ra
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dynamind
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von dynamind »

Also zur Beruhigung: Das scheint bei den Startsets mit Kokosblock als Starthilfe normal zu sein, dass es etwas dauert bis sich die Würmchen zuhause fühlen. Jetzt muss erstmal das "Mikroklima" in gang kommen - wie lange das dauert kann ich aber nicht sagen, weil meine Farm damals mit "Heimaterde" der Würmer geliefert wurde und dieses Stück Heimat sie vielleicht vom flüchten abgehalten hat (wie bei Dracula - der reist ja auch mit Heimaterde im Sarg :P ).
Einfach abwarten und das Licht anlassen :-)
Aber auch nicht panisch überfüttern - das wäre auch schlecht und eher langsam mit Bioabfällen das Mikroklima (wie im Komposthaufen) aufbauen als zuviel Spezialfutter und Mineralmix zugeben.
Aber vielleicht kennt sich ja jemand mit dem Problem noch besser aus (ich hatte es ja nie :P )
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Wurmstarter
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Wurmstarter »

Danke für die schnelle Antwort.

Bei uns wurden die Würmer auch mit etwas Erde aus ihrer Heimat geliefert.
Den Kokosblock habe ich so verstanden, dass er eine Starthilfe in Form von Nahrung gibt, da sie ihn wohl gerne verspeisen.

Das erneute Belichten hat eher zu einer Katastrophe geführt: Es kam trotzdem zu Ausbrüchen. Die meisten Würmer haben sich vergraben, aber einige haben sich vom Licht überhaupt nicht abhalten lassen und sind am Rand direkt vor der Lampe hoch gekrochen. Dabei hat es sich immer um dieselbe Wurmsorte gehandelt: langer dünner Wurm mit leichter Ringelmusterung. Ich habe mal ein Bild von diesem Wurm in mein Profil als Avatar geladen. Aufgrund der reduzierten Größe erkennt man ihn leider nur ansatzweise.

Soweit ich dabei war habe ich sie zurück gesetzt. Die Wurmkiste stand im Klo, und immer wenn einer in der Nacht musste, hat er 2-3 Würmer zurück gesetzt.
Im Moment habe ich etwas die Geduld verloren in der Wohnung ständig Babysitter zu spielen, deswegen kam die Wurmkiste mit Deckel und Wintermäntelchen auf den Balkon.
Mit dem Füttern der Bioabfälle war ich auch recht sparsam; das meiste ging in den üblichen Biomüll bzw ist auf Vorrat für die kommende Fütterung.

So richtig weiß ich nicht, was ich den kleinen noch alles Gutes tun kann, damit sie ihr zu Hause mögen. :?
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dynamind
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von dynamind »

Klingt aber doch insgesamt gar nicht schlecht...sag ich jetzt mal so...aus der Ferne :P

Kokosblock ist soweit ich das verstanden habe nicht wirklich Nahrung sondern eher neutraler Rückzugsraum und verwandelt sich irgendwann mal - wenn er verrottet - in Nahrung, aber langsam.

Aber immer weiter langsam mit Biomüll füttern und die momentan gesammelten Bioabfälle nicht verfaulen lassen, sondern schön luftig lagern, dann wird das alles schon.

Warum es hier immer wieder Fluchtgeschichten gibt kann ich aber leider nicht erklären. Ich war davon nicht betroffen (habe aber meine Würmer auch wo anders her) aber ich glaube man munkelt die Dendros würden eher fliehen (das sind auch die Würmer die man dann bei Aussenfarmen überall unter dem Laub findet) - liegt wohl in ihrer Natur.

Balkon ist also erstmal sicher eine sehr gute Lösung, wird ja auch langsam wärmer, dann kannst Du ja vlt. eh erstmal auf dem Balkon weitermachen bis sich das kleine Fluchtproblem gelöst hat und nur noch die da sind denen es passt (und sich zu einer "wir sind gekommen um zu bleiben" Population vermehren :P )
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Wurmstarter »

Inzwischen habe ich das System umgebaut:
Bisher hatte ich nur mit einer Schicht gearbeitet, weil in der Anleitung stand, dass man die anderen erst später braucht.
Jetzt habe ich eine Schicht mit Erde als unterstes, darüber die bisherige Schicht und ganz oben eine Schicht, wo ich hauptsächlich die Bioabfälle rein lege.
Ich habe das Gefühl, dass das System so etwas besser funktioniert und weniger Ausbrecher dabei sind. Kann natürlich auch sein, dass alle Fluchtwilligen inzwischen schon weg sind.
Bei meiner Suche im Internet wird dem Dendrobena veneta auch eine rege Wanderlust bescheinigt, zumal er sich wohl auch gut durch enge Zwischenräume durch zwängen kann. In einem Buch steht sogar, dass, wenn einem die Würmer flüchten, man die falschen Würmer hat und dann der Dendrobena veneta als Beispiel angeführt.

Mal schauen wie es weiter läuft. Übermorgen sind die Würmer eine Woche da. Die Bioabfälle haben bisher gefühlt noch nicht abgenommen, die Würmer evtl jedoch schon. :(
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dynamind
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von dynamind »

Auf jedem Fall nicht ungeduldig werden - die erste Zeit (in der man am meisten an der Farm herumnestelt) ist quasi am gefährlichsten. Seit ich mich um meine Farmen nur noch wenig kümmere gedeihen sie :P
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Andrawen
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Andrawen »

Hallo Wurmstarter,
ich denke auch das sich das ganze einspielen wird. Hinweise auf die Parameter, auf die es ankommt findest du im Forum genug (Feuchtigkeit, Futter, Ph Wert,......). Die solltest du natürlich versuchen zu beachten.
Ich denke das am Anfang die Zeit der entscheidende Faktor ist. Ich hatte auch Probleme und wollte schon fast aufgeben (man ist ja doch etwas unenspannt wenn man immer mit der Angst lebt das die Würmer mal in Massen abhauen - und außerdem ist das einsammeln und "aufpassen" ja auch immer zeitintensiv. Und man will die Tierchen ja auch nicht quälen wenn man merkt das sie sich nicht wohlfühlen. Nach circa zwei Wochen lief es dann. Seither ist alles prima, die Würmer vermehren sich, und ich kann schöne "Erde" ernten.
Meine Erfahrung ist, das z.B. der Zeitraum in dem man die Lampe anlassen soll viel zu kurz angegeben ist, bis sich die Würmer eingelebt haben (Ich habe auch mit Kokosblock gearbeitet). Wahrscheinlich wäre es auch besser erst die Farm zu bestellen, diese "einzurichten" und zwei Wochen (wenig) Biomasse dazu zu geben - Und man dann erst die Würmer bestellt und einsetzt.
Ich habe dann auch ziemlich früh alle Etagen genutzt. Meine Idee war, dadurch verschiedene "Umgebungsbedingungen" zu schaffen und den Würmern Ausweichmöglichkeiten zu bieten (Feucht ganz unten, dann etwas trockener mit viel Kartonage, oben das Futter, eine Etage in der horizontalen mal nur zur Hälfte befüllt,......). Hat geholfen.
Was ich dir auf jeden Fall für den Anfang empfehlen würde ist die Hanfmatte. Die Würmer haben das Ding zum Fressen gern :-), und fühlen sich in dem Zwischenraum zwischen Futter und Matte auch sehr wohl. Die Hanfmatte "verschwindet" aber auch immer sehr schnell. Ich arbeite mittlerweile ohne bzw. lege nur alle ca. 2 Monate eine als "Leckerli" drauf.
Im Forum gibt es auch Themen zum "Ausbruchschutz". U.a. von "Pfiffikus". Die Ideen kannst du dann für dein System bzw. deine Möglichkeiten anpassen und wieder ruhig schlafen.
Ich drück die Daumen!
Gruß
Andra
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Wurmstarter »

Hallo Andra,

inzwischen läuft die Wurmfarm etwas (gefühlt) etwas besser. Fluchtversuche gibt es so gut wie keine mehr. Ich habe auch den Eindruck, dass mehr fette Würmer dabei sind und die Würmer wieder agiler sind.

Ich hatte gut 48h die Wurmfarm am Anfang unter das Licht gestellt. Dabei kam es zu keinem einzigen Fluchtversuch. Als dann beim Draufsetzen des Deckels Würmer durch alle Ritzen flüchteten, habe ich die Farm wieder unter das Licht gestellt. Komischer Weise hat das die Fluchtversuche diesmal nicht verhindert :? Man konnte richtig zusehen wie die Dendrobena veneta dem Licht entgegen in die Freiheit gerannt sind. :o

Das ganze wurde schlagartig besser als ich alle 3 Schichten eingesetzt habe. Ich würde deshalb, entgegen der Anleitung, am Anfang auch immer sofort mit allen 3 Schichten arbeiten. Unten Zeitungspapier und Erde, in der Mitte die Würmer und oben die Bioabfälle.

Das macht für mich auch Sinn, wenn ich mich in die Würmer rein versetze: Sie sind 2-3 Tage zusammen gepresst und kommen in eine neue Umgebung, die sich noch zum Wohlfühlklima entwickeln muss. Da würde ich auch mal oben und unten schauen, was es sonst noch gibt. Die Würmer wollen ja wahrscheinlich gar nicht flüchten, kommen aber auch nicht mehr so einfach in die Box rein. Von dem Erkundungsausflug in die obere und untere Schicht kommen sie aber wieder zurück, wenn sie merken, dass es da doch besser war.

Mal schauen, wie es weiter geht...
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Wurmstarter »

Mal ein kurzes Update zum aktuellen Stand:
Nach meiner Meinung läuft die Wurmkiste inzwischen recht gut. Es gibt eigentlich keine Ausbrecher mehr. Da das Wetter jetzt wieder recht kalt wurde, habe ich die Box die letzten Tage auch doch noch mal rein geholt und es sind alle brav im Häuschen geblieben. Die richtige Betriebstemperatur tat den Würmern auch noch mal richtig gut: Draußen waren sie noch recht träge, jetzt ist richtig viel los und sie sind sehr agil. Wenn man mal einen aus dem Auffangbecken zurück setzt, wehren sie sich richtig kräftig mit Rüttelbewegungen.

Eine Paarung konnte ich auch schon beobachten und filmen! :D

Leider verirren sich öfter mal einige Würmer ganz nach unten in den Auffangbehälter. Bin am Überlegen, ob ich die unterste Schicht mit Fliegengitter auslege, damit ich während des anstehenden Urlaubes nicht zu viel Irrläufer habe. Da ich das "Durchrutschen nach unten" nicht als Flucht, sondern als natürlichen Trieb der Regenwürmer ansehe, sollte ein Fliegengitter kein Problem sein und die Würmer nicht zu einer Flucht aus der Box treiben. Denke ich zumindest. :?

Mal sehen wie es weiter läuft. Zum Wochenende kommt die Box wohl wieder raus.
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Re: Startschwierigkeiten

Beitrag von Micha61 »

Hallo Wurmstarter,

durch das Fliegengitter, gehen auch noch die kleinen Würmer durch. Gib mal in der Bucht, Siebgewebe ein, da ist ein Anbieter, der versendet kostenlose Muster. Ich habe kürzlich, Gewebe in 250 µm gekauft und unten in die Boxen geklebt, ( das Material, lässt sich sehr gut heißkleben), seit dem in der Kinderstube, keine Ausreißer mehr.

LG Micha
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