Kokosmatte

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mkurz
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Kokosmatte

Beitrag von mkurz »

Liebe Wurmkistenbesitzer,

kann ich eine Kokosmatte statt einer Hanffasermatte benutzen? Letztere wird bei mir sehr schnell von den Würmern aufgefressen. Die sollen meine Gemüseabfälle essen, nicht die Matte. Außerdem sind doch recht viele Würmer in und auf der Matte, jedoch auch darunter (da sollen sie ja sein). Eine Kokosmatte soll anscheinend länger als eine Hanfmatte. Sie ist billiger.

Was mich stutzig macht: in den Kokosmatten, die es als "Pflanzenschutz" gibt (nicht die Fußmatten), ist "einseitig" Naturkautschuk eingearbeitet. Allerdings kann das nicht viel sein, man sieht es auf den Fotos gar nicht. Angeblich "ohne chemische Zusätze". Kann ich solch eine Matte nehmen?

Hat jemand von euch Erfahrungen mit so einer (oder ähnlichen) Matte?

Andere Kokosmatten, z. B. ohne Naturkautschuk, gibt es nach meiner Recherche gar nicht. Ein Angebot ist zum Beispiel unter http://www.die-gartenscheune.de/gartenf ... sermatten/ einsehbar.

Vielen Dank für ein kurzes Feedback!
Viele Grüße, Martin
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Peter_86
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Re: Kokosmatte

Beitrag von Peter_86 »

Naturkautschuk sollte kein Problem darstellen, da er nicht giftig ist und biologisch abbaubar sein sollte.
Es gibt ja z. B. auch Korkmatten, bei denen die Korkstückchen mit stinkendem Kleber (Lösungsmittel, Formaldehyd etc.) zusammengeklebt sind.
Riech mal an der Kokosmatte, ob sie nach Lösungsmitteln stinkt.
Die Kautschuk-Schicht sollte nur nicht zu dicht sein, da Kautschuk wasserabweisend ist. Durch die Abdeckung muss noch genügend Luft hindurchkommen, auch wenn diese feucht ist.

Kokosfasern halten länger als Hanffasern, da Kokosfasern nicht zur Zellulose, sondern auch relativ viel Lignin enthalten, welches langsamer abgebaut wird.
Als Alternative zu Kokosmatten könnte man auch unbehandelte Jutematten, Holzwolle (gibt's in manchen Bioläden) o. Baumrinden-Stücke (mit vielen kleinen Luftlöchern) verwenden. Auch mit Laub o. Stroh kann man die Wurmfarm abdecken.
Vollkommen unzersetzbar ist eine Abdeckung aus einem passend zurechtgeschnittenen Kompostvlies. Dieses sollte aus Polyethylen (PE) o. Polypropylen (PP) sein, das ist auch der Kunststoff, aus dem Komposter u. Blumentöpfe bestehen. NICHT verwenden sollte man Kunststoffe wie PVC, PET, Polycarbonat, Polyurethan (PU), Polystyrol wegen den darin enthaltenen oder bei Kontakt mit Erde/Kompost entstehenden Weichmachern (z. B. Phthalaten), Bisphenol A oder Dioxinen.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
mkurz
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Re: Kokosmatte

Beitrag von mkurz »

Hallo Peter,
vielen Dank für die schnelle Antwort, sie hilft mir sehr. Auch Jutematten wären sicher eine Alternative, ich schau' mich mal um. Und das mit dem Kompostvlies ist auch eine gute Idee. Nochmals, vielen Dank,
Martin
mkurz
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Re: Kokosmatte

Beitrag von mkurz »

Noch eine Ergänzung zur Kokosmatte, die ich als Abdeckung für die Wurmkiste in Betracht ziehe:

sie ist trotz einseitiger dünner Latexbeschichtung luft- und wasserdurchlässig. Und frei von chemischen Zusätzen. Dies entnehme ich der Info über "Kokos-Mulchscheiben", die aus dem gleichem Material wie die Kokosmatten bestehen, siehe http://www.die-gartenscheune.de/gartenf ... hscheiben/

Ich werde hier berichten, was ich als Alternative zur Hanfmatte nehme und was für Erfahrungen ich dabei mache.

VG Martin
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Peter_86
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Re: Kokosmatte

Beitrag von Peter_86 »

Nachtrag:
Hier https://de.wikipedia.org/wiki/Faserpflanze
steht z. B. das Hanffasern wenig Wasser aufnehmen und daher nicht so schnell verrotten wie z. B. Flachs (Leinen), welcher bei Feuchtigkeit innerhalb weniger Monate verrottet.
Kokosfasern bestehen zu rund 45 % aus Lignin und zu rund 44 % aus Cellulose. Daher halten aus Kokosfaser angefertigte Stricke relativ lange.

Hier https://de.wikipedia.org/wiki/Jute steht, dass Jute sehr fäulnisanfällig ist, das heißt ein Jutesack als Abdeckung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht lange halten.

Was relativ lange hält, ist Lindenbast. Dieser wird z. B. im Garten benutzt, um Pflanzen anzubinden. Nach ca. 3-5 Jahren zersetzt sich der Bast (so dass er nicht einschneidet).
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Re: Kokosmatte

Beitrag von Evelin »

Braucht man überhaupt eine Matte? Die Matte, welche bei der Lieferung des Wurm-Cafés dabei war, ist mittlerweile aufgefressen. Ich frage mich, wozu überhaupt noch eine Matte? Die benötigte Dunkelheit für die Würmer ist durch den Kistendeckel gegeben.
FG Evelin
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Re: Kokosmatte

Beitrag von musculus »

Hallo zusammen,
der einzige Vorteil einer zusätzlichen Abdeckung in Form von Hanf oder Kokos besteht meiner Meinung nach darin, dass sie schließlich auch zu Wurmhumus verarbeitet wird.
Da sich meine Würmer ohnehin lieber auf und in der Matte bewegen, statt unterhalb, und sie sich beim anheben der Matte ungewollten Dehn-Übungen unterziehen müssen, verzichte ich nun darauf - der Kistendeckel genügt!
liebe Grüße
Regina
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Peter_86
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Re: Kokosmatte

Beitrag von Peter_86 »

Der Vorteil der Matte ist der, dass es darunter feuchter bleibt als ohne Matte. Ohne Matte ist die oberste Schicht oft eher zu trocken, so dass die Zersetzung langsamer läuft und sich dort weniger Würmer aufhalten.
Man kennt das ja von einem nicht abgedeckten Kompost im Garten: Wenn das Material weiter unten schon gut bis vollständig zersetzt ist, ist das Material an der Oberfläche (und zum Teil auch an den Seiten, je nach Art des Komposters) oft gar nicht oder nur leicht verrottet.
Mit Matte bleiben zugegebene Bioabfälle feucht, was die mikrobielle Zersetzung beschleunigt. Außerdem halten sich bei Feuchtigkeit mehr Würmer und andere Tiere (z. Asseln) in den obersten cm auf, wo sie Futter aufnehmen und gleichzeitig das Material auflockern.
Wenn man ohne Matte arbeitet, sollte man die obsterste Schicht immer wieder mal mit Wasser besprühen (es sein denn es ist schon feucht genug).
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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Re: Kokosmatte

Beitrag von mkurz »

Zur Info:
ich bin doch bei der Hanfmatte geblieben. Das Problem, dass sie zu schnell gefressen wird besteht nicht mehr wirklich. Ich habe die Hanfmatte, da sie doch allmählich löchrig wird, mit einem Baumwollhandtuch, einmal gefaltet, abgedeckt. Denn die Hanfmatte lässt Licht durch. Außerdem betreibe ich meine Wurmfarm ohne Deckel, auch nachts. Die Seitenwände bleiben trocken und es gibt weder eine Wurmflucht, noch halten sich Würmer oben auf der Hanfmatte (bzw. Handtuch) auf. Problem gelöst.
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Re: Kokosmatte

Beitrag von Extrawurst »

Ich habe die Matte ganz schnell zerhäckselt und entsorgt. Bei mir war das Problem, daß unter der Matte das Futter schimmelte. Mittlerweile hab ich den Deckel nicht mehr auf der Kiste (steht unter der Küchenarbeitsplatte neben dem Mülleimer) und statt der Matte kommt eine Schicht Wiesenheu (Kaninchenheu) obenauf.
Wird gefüttert, so vermische ich das Futter mit der obersten Schicht Heu. Die Würmer fressen von unten das Futter (und das Heu), aber kriechen nicht über die Heuschicht, da 1. Licht einfällt(tagsüber) und 2. die Oberfläche des Heus knochentrocken ist (oben trocken , unten feucht)
Das Heu hält die Feuchtigkeit in der Erde, aber sorgt auch für Belüftung.
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