Mehlwurm-Zucht

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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Thema Fressversuche: Die Platane wird fleißig verzehrt. Das ist an der Menge Kot deutlich geworden, die im Becher zu finden ist. Es war wahrscheinlich förderlich, dass ich diese Kuller jetzt alle paar Tage mit einigen Tropfen Wasser befeuchte.

Die Würmer im Becher mit dem Liguste sind noch alle am Leben. Doch es fällt mir auf, dass die Blätter keinerlei Fraßspuren aufweisen. Wissen die Würmer etwa, dass Liguster giftig sein soll?

Eine Inventur der Würmer, die sich neuerdings von Haaren ernähren, ist mir zu mühsam. Sie klettern in diesem Haarbüschel herum.


Pfiffikus,
der keinen Bock darauf hat, 60 Tiere aus diesem Haarbüschel heraus zu poolen, nur um sie mal zu wiegen
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Stadtfarmerin
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Hallo an alle,

meine Mehlwurmzucht läuft ja nun seit einer Woche. Die Tiere haben in dieser Zeit schon ordentlich was verputzt. Alle 2 Tage bekommen sie Futter, es ist dann nix mehr vom letzten mal da, was ich echt erstaunlich finde.

Gefüttert habe ich sie jetzt immer mit jeweils 5 EL Mehl (Mischung aus gemahlenen Haselnüssen, Kokosmehl und gemahlenen Haferflocken). Dazu gibt es ein paar Schalen oder Strünke von: Paprika, Karotten, Pastinake, Kartoffeln, Äpfeln, Salat, was halt so anfällt. Samt Kernen wird alles innerhalb von 2 Tagen restlos gefressen.

Heute habe ich mal den Kot abgesiebt, das ging ratzfatz. Dabei die toten Würmer aussortiert, es waren aber zum Glück nicht viele zu beklagen.

Ab nächstem mal absieben will ich dann auch mal probieren, was die Kompostwürmer von den Hinterlassenschaften der Mehlwürmer halten, und werde das Pulver in die Wurmfarm streuen.

Für heute haben die Mehlis wieder saubere Eimer, dazu Mehl und einige Blätter Löwenzahn.
Viele Grüße
Christina
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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Christina,

es freut mich, dass Du Deinen Spaß an den Mehlis hast.

In der Tat wird frisches Futter gierig verputzt. Und weil diese Larven nicht in einem Substrat leben, wie die Kompostwürmer, in das diese sich auch noch zurück ziehen können, hast Du neuerdings eindeutig mehr Freude beim Zuschauen.

Hier wird mal die Gier deutlich. Dieses Foto entstand wenige Minuten, nachdem die Gurkenschale eingelegt worden ist.
Gurke_5640.jpeg

Hier handelt es sich allerdings um eine noch junge Kohorte, die zusammen nur wenige Gramm auf die Waage bringt. Deshalb kam es hier leider zu einer Überfütterung. Diese Schale trocknete ein.
Gurke_5660.jpeg

Die kann ich jetzt nicht einfach zu den Dendros geben, denn die Schale hat sich durch die Trockenheit zusammengerollt. Und der Innenraum solcher Rollen ist ein beliebter Versteckplatz für die heranwachsenden Würmchen. Deshalb muss diese Schale zwischen den Larven liegen bleiben, bis sie auch noch langsam verzehrt ist.


Pfiffikus,
der keinen Bock hat, die Würmer aus den zusammengerollten Schalen auszuwickeln
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Heute war wieder Volkszählung. Ich bin noch im Besitz von 151 Gramm lebenden Käfern.
Kaefer_5707.jpeg
Aus diesem Grunde wurde beschlossen, dass sich die erste (und eventuell die zweite) Kohorte Mehlwürmer auch noch zu Käfern entwickeln darf, ohne vorher baden geschickt zu werden.




Wenn bisher Mehlwürmer abzusieben waren, habe ich das im Garten erledigt. Wenn da etwas Staub daneben geht, kümmern sich die Ameisen zuverlässig darum. Doch es stehen frostige Zeiten vor der Tür. So habe ich diese Kombination einmal probiert.
Siebkonfig_5658.jpeg
Das Sieb schließt bündig mit dem Eimerchen. Die verkackten Mehlis oben rein und das Ganze schütteln! Dabei entweicht nur eine minimale Menge Staub, so dass ich die Würmer im Keller absieben kann.


Pfiffikus,
der keine Lust hat, mit diesem Staub Mäuse und anderes Ungeziefer anzulocken
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Wenn ich meine Mehlis im Keller besuche, dann finde ich unterwegs hin und wieder solche Protein-Portionen. Dieses Portein wäre viel zu schade, um darauf zu verzichten.
Protein_5599.jpeg

Die muss man nicht mit den Fingern berühren. Aber man kann sie in einem Löwenzahnblatt einklemmen und einem schnellen Ende zuführen. Anschließend wird dieses Blatt nebst anhaftendem Protein zu den Mehlwürmern gegeben. Wenige Stunden später nichts mehr davon zu sehen, weil die Pastete gierig aufgeschleckt wird


Pfiffikus,
der solche Dinge natürlich nur in Kohorten füttert, die nicht für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Hallo,

hier mal ein kleines Update zu meinen Mehlwürmern:

Sie fressen viel und vielseitig. Haben aber auch eindeutige Vorlieben und Abneigungen.

Vor 3 Tagen habe ich ihnen einige Wildkräuter gefüttert. Löwenzahnblätter, Spitzwegerich, Schafgarbe und normales Gras.

Gestern war der komplette Löwenzahn weg, der Rest wurde komplett verschmäht, auch heute noch, da hab ich es entfernt, es war vertrocknet.

Dafür gab's heute neues Futter, hier mal ein Blick in einen der beiden Eimer: 5 EL Spezialmehl, einige Brocken hartes Brot, dazu Apfel- und Kartoffelschalen und Kürbis-innereien.

20190925_115840.jpg

Eine Überraschung gab es heute auch noch: die erste Puppe! Ich habe sie gleich mal in eine separate kleine Box gesetzt.
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Viele Grüße
Christina
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Christina,
Stadtfarmerin hat geschrieben: Mi 25. Sep 2019, 19:36Gestern war der komplette Löwenzahn weg, der Rest wurde komplett verschmäht, auch heute noch, da hab ich es entfernt, es war vertrocknet.
zweckmäßigerweise stehen bei mir direkt daneben die beiden Dendrobena-Kisten. Was die Larven verschmähen, wandert da hinein.
Bei den Käfern bin ich vorsichtiger. Die bekommen nur, was sie wirklich mögen und wenn dennoch einmal Reste verbleiben, dann werden diese separat erfasst.
Eine Überraschung gab es heute auch noch: die erste Puppe! Ich habe sie gleich mal in eine separate kleine Box gesetzt.
Glückwunsch! Dann wirst Du in 12 bis 13 Tagen den ersten Käfer unterzubringen haben. Achte darauf, dass die Puppe nicht zu trocken stehen möge!

Kannst Dir schon mal einen Kopf machen, welches Gefäß da passen könnte. Das hier nicht näher genannte Möbelhaus hält geeignete Kisten unter der Bezeichnung "Samla" bereit. Ich habe hier eine höhere in Gebrauch, aber die flacheren Kisten mit 14cm Höhe reichen völlig aus.

Samla.jpg

Es wird nicht bei dem einen Käfer bleiben. Bei mir kamen aus der Startpopulation insgesamt etwa 1600 Käfer heraus.



Pfiffikus,
bei dem es inzwischen nur noch 1270 lebende Käfer sind
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Gute Idee mit den Samla-Boxen. Ich schaue mich mal um was hier noch so rumfliegt, vielleicht ist was passendes dabei. Ansonsten schaue ich bald mal bei dem Möbelhaus vorbei und gehe shoppen für die Mehlis.
Viele Grüße
Christina
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Christina,
Stadtfarmerin hat geschrieben: Mi 25. Sep 2019, 19:36hier mal ein Blick in einen der beiden Eimer
es ist in der Abbildung nicht so genau zu sehen, wie hoch übereinander die Mehlis darin wohnen.

Pass auf die Feuchtigkeit auf! Du hast ihnen eine Reihe Leckerlies mit hohem Wassergehalt spendiert. Dagegen ist nicht viel einzuwenden, solange das Zeug schneller verzehrt werden kann, als es fault oder schimmelt. Lieber viele kleine Portionen! Das ist komplizierter, als bei Kompostwürmern.

Naturgemäß wird nun auch der Kot der Mehlwürmer mehr Wasser enthalten, so dass sich am Boden nicht mehr dieses leicht zu siebende Pulver ansammelt, sondern eine massive feuchte Pastete aus Kot. Den Würmern schadet es mutmaßlich nicht. Aber das Zeug lässt sich nur schwer absieben. Welche Gerüche es im Laufe der Zeit absondert, habe ich nicht ausprobiert.

Wenn das zu befürchten ist, hilft es, den Würmern mehr Fläche zu geben, so dass die Feuchtigkeit leichter abtrocknen kann. Am besten so, dass sie gerade noch einstöckig leben können. Dann bleibt der Kot pulvrig, geruchsarm und lässt sich relativ leicht absieben.

Für die kleineren Kohorten (Babies kurz nach dem Schlüpfen) reichen noch die kleineren Gefäße wie die Eispackungen. Wenn die Bande wächst, muss sie in größere Gefäße umziehen.


Pfiffikus,
der das jetzt schnell noch schreibt, weil Du morgen einkaufen gehen möchtest
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Anfang August war ich im Landwarenhandel, um Nachschub zu holen. Mein Begehren war es, 10 Kilogramm Weizenkleie zu erwerben. Leider waren diese Säcke aus, man konnte mir einen Sack mit 25 Kilo anbieten. Aber das waren mir dann doch etwas zu viele. Ich befürchte sonst, dass die Mäuse das Zeug schneller fressen, als die Mehlis.
Nach einigem Hin- und Her habe ich mich darauf eingelassen, eine Tüte mit 5 Kilogramm Schrot zu kaufen. Darin enthalten waren geschrotete Körner von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumen.

Nun ja, ich habe den guten Willen demonstriert und das Zeug getestet und bin zu dem Ergebnis gekommen, für die Mehlwurmzucht keinen Schrot mehr zu kaufen.
  • In diesem Schrot sind grobe Spelzen enthalten, vor allem komplette Schalen von Gerste und Sonnenblumenkernen, die nicht komplett zerrieben worden sind. Weil ich das Problem vorhergesehen habe, wurde der Schrot vor dem Einsatz durch das Nudelsieb passiert, mit dem später die Eier von den Käfern getrennt werden. Über das Zeug, was darin liegen blieb, haben sich die Kohorten größerer Mehlwürmer gefreut. Das Vorsieben ist lästige Zusatzarbeit, im Winter würde das den Keller nur unnötig verstauben.
  • Nun durften die Käfer jeweils eine Woche lang Eier in dem Schrot ablegen. Das haben sie auch getan. Doch beim Absieben blieben eine Menge Spelzen und Grobzeug zwischen den Käfern im Nudelsieb liegen. Sehr wahrscheinlich haben Eier daran gehaftet. Es war viel Geduld erforderlich, diese Teile mit einem kleinen Löffel von den Eltern zu trennen und in die Brutschale zu geben.
  • Weil ich keine Lebensmittel wegschmeißen wollte, habe ich die ganz groben Spelzen an die großen Kohorten verfüttern wollen. Ja, die Spelzen werden auch gefressen. Doch solange andere Nahrung wie zum Beispiel Löwenzahn, Paprika oder Möhrenschalen da ist, wird diese bevorzugt. Nur in Hungerzeiten nagen die Mehlis an solchen harten, trockenen Abfällen.
  • Die Mitglieder der einen Kohorte, die Spelzen zu fressen bekamen, sind im Moment weniger als einen Zentimeter groß. Die Kleinsten von ihnen haben die Gelegenheit genutzt und haben sich verkrochen - in den Schalen. Wahrscheinlich verstecken sie sich nicht nur, sondern sie fressen auch noch die letzten Reste der Gerste und Sonnenblumenkerne heraus. Fein so!
    Nur habe ich in diesen Wochen keine Möglichkeit mehr, die Spelzen aus diesem Gefäß heraus zu sieben oder die Gewichtszunahme dieser Kohorte zu kontrollieren. Nun muss ich warten. Wenn die Bande zwei Zentimeter Länge erreicht hat, dann wird sie sich nicht mehr in diesen Spelzen verkriechen können. Oder die Spelzen sind dann weitgehend aufgefressen. Bis dahin muss ich erstmal Geduld haben.
  • Wenn die Eier auf Kleie abgelegt worden sind, dann habe ich diese Kohorte jeweils einen Monat nach der letzten Eiablage zum ersten Male gesiebt. Die Babies sind dann ausreichend groß, dass sie von ihrem Kot und dem Kot ihrer Eltern abgesiebt werden können, aber noch im feinen Sieb hängen bleiben. Heute war die Kohorte dran, deren Eier zwischen dem 18. und 28. August gelegt worden sind. Der Kot ist jetzt wahrscheinlich weg, doch es blieb etwa 80 Gramm Substrat im Sieb liegen, in dem sich vielleicht drei oder fünf Gramm Wurmbabies tummeln. Es wird noch Wochen dauern, bis die den ganzen Schrot verzehrt haben werden. Und ob jede Larve zu den obenauf liegenden Blättern oder Möhrenscheibchen finden wird, weiß ich auch nicht.
  • Über die Anzahl der Eier, die in dem Schrot abgelegt worden sind, kann ich mich nicht beklagen. Subjektiv habe ich den Eindruck, dass ebensoviele Babies drin sind, wie zuvor in Kleie gelegt worden sind.

Pfiffikus,
der gestern wieder einen 10kg-Sack Weizenkleie für 3,50 Euro kaufen konnte
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