Hallo Christina,
Stadtfarmerin hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2019, 16:24
Ich bin wirklich sehr gespannt ob Babywürmchen schlüpfen.
Die erste Kohorte wird wahrscheinlich nur wenige Köpfe haben. Das ist ja auch normal, war bei mir auch so. Denn es sind ja noch nicht so viele Käfer an der Arbeit. Und letztendlich beginnen sie auch erst nach knapp zwei Wochen mit der Eierlegerei.
Zu Deinem dritten Bild:
Warum hast Du denn die Eierpackungen kaputt gerissen? Wenn Du sie im Ganzen umstürzt, so dass sich dunkle Tunnel bilden, wird sich der größte Teil der Käfer da drunter aufhalten, dort fühlen sie sich offenbar sicher vor Vögeln. Schau mal auf Seite 8 dieses Themas. Da siehst Du Bilder, wie ich die Eierpackungen einsetze. Das würde ich Dir auch so ans Herz legen. Meine Schnipsel und Kleinteile, die ich damals hatte, haben inzwischen die Dendros verputzt.
Außerdem hast Du dann weniger Arbeit beim Absieben des Substrates. Die Pappteile werden dann von mir immer kräftig an den Innenseiten eines Eimers abgeschlagen. Damit versuche ich, anhaftende Kleie und eventuell auch Eier abzulösen. (Ob die Käfer Eier an der Pappe ankleben, entzieht sich leider meiner Kenntnis.) Mit deinen vielen kleinen Teilen ist das schlecht möglich.
Zu Deinem letzten Bild:
Die Blätter auf dem Substrat lagen zuvor bei den Käfern und wurden nicht verzehrt? Du vermutest, dass Eier daran sind? Dann können sie dort liegen bleiben, sie werden wahrscheinlich im Laufe der Wochen vertrocknen und zerbröseln. Damit möglichst wenig verdächtiger Rest übrig bleibt, erhalten die Käfer hier nur noch Möhrenscheiben, Gurkenschalen und direkt nach dem Sieben mal ganz kleine Mengen Löwenzahn ohne Blattrippen. Nicht als Käferfutter bewährt haben sich Apfelschalen, von denen sie nur das Fruchtfleisch vernaschen und die Pelle vertrocknen lassen.
Oder hast Du frisches Material zur Feuchtigkeitsversorgung der Babies hingelegt? Das ist eigentlich nicht nötig. In den ersten vier Wochen gebe ich nichts dergleichen. Denn dann sind die Würmchen noch nicht vorhanden oder zu winzig, um diese Mengen zu verzehren. Diese Fütterung kannst Du Dir sparen.
Stadtfarmerin hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2019, 16:24Wenn man Mehlwürmer hält bzw. züchtet, braucht man schon täglich ein wenig Zeit. Die Tiere müssen ja immer wieder voneinander getrennt werden, sobald sie ein neues Entwicklungsstadium erreichen, außerdem werden Tote aussortiert.
Ja es gilt in jeder Woche noch die toten Käfer auszusortieren, um nur mit den lebendigen Tieren weiter zu arbeiten. Bei einer vierstelligen Anzahl Käfer mag ich das nicht mehr manuell machen. Deshalb gehe ich so vor:
- Zuerst entnehme ich vorsichtig die umgedrehten Eierkartons. Die Innenseite ist meist dicht von Käfern besetzt. Aber tote Käfer werden kaum an der Innenseite der Pappe hoch krabbeln.
Also werden diese Käfer alle durch schnelles Hin- und herschlagen in einem Eimer von der Pappe getrennt.
- Im Eimer sammelt sich dann ein Bodensatz aus den Käfern und Kleie, wahrscheinlich auch Eier und Kot. Nach diesem Abklopfen landet dieses Gemisch als erstes in dem Nudelsieb, so dass ich schon mal mehr als die Hälfte der lebendigen Käfer in ein Aufenthaltsgefäß schütten kann.
- Wenn der Rest der Käfer mittels Nudelsieb separiert wird, dann bleibt eine Mischung aus lebendigen und einigen toten Käfern im Sieb zurück. In diesen Wuselhaufen lege ich wiederum ein passenden Stück Eierpackung. Nach sehr kurzer Zeit krabbeln zahlreiche Käfer auf die Pappe, natürlich nur lebende Käfer. Die werden wieder mittels Eimer von der Pappe getrennt.
Während die Wohn-Kiste wieder mit neuer Kleie und den gewohnten Eierverpackungen eingerichtet wird, kann man diesen Vorgang mehrmals wiederholen und damit die allermeisten lebendigen Käfer von den Leichen trennen.
- Die restlichen Käfer, die zu faul waren, auf die Eierpackung zu krabbeln, schütte ich auf eine Untertasse. Wenn sie irgendwann mal Hunger auf Kleie oder Gurkenschale bekommen, krabbeln sie herunter. Dann bleiben nur noch wenige Tiere, die manuell selektiert werden müssen.
- Bevor die Käfer wieder in ihre Liebeskiste entlassen werden, werden sie erst noch gewogen, damit ich in etwa einen Überblick über deren Anzahl bekomme.
Für die Trennung von Larven und Puppen habe ich schon eine Idee, wenn das mehr Tiere werden. Bei den Mengen, die ich mir für das kommende Jahr vorgenommen habe, wird das nicht mehr manuell möglich sein. Nachdem ich die Dinge ausprobiert habe, werde ich hier darüber berichten.
Derzeit ist das bei mir noch kein Thema. Die erste Nachzucht-Kohorte verpuppt sich gerade und diese Puppen werden noch mittels Löffelchen separiert. Von den heutigen Halbstarken wird jede Larve die Möglichkeit bekommen, zu Käfern zu werden. Ich brauche im kommenden Jahr mehr als meine derzeit 1140 Stück, die inzwischen ihrem Lebensabend entgegensehen.
Aber wenn meine Fische im kommenden Jahr wieder mehr Hunger bekommen, dann wird automatisch selektiert. Es wird spannend bleiben.
Stadtfarmerin hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2019, 16:24Die Würmer und Käfer haben ja als Basisfutter irgendetwas trockenes getreideartiges. Dazu dann noch etwas Feuchtfutter in Form von Obst oder Gemüse. Hier sollte man gut aufpassen dass nix anfängt zu schimmeln, faulen, wenn diese beiden Futtersorten zusammenkommen. Das finde ich eine echte Herausforderung, ...
Da hat sich bei mir bewährt, dass sie keine ganze Möhre bekommen, sondern immer nur einzelne kleine Scheiben, so dick wie ein Messerrücken. Es versteht sich von selbst, dass die Babies auch diese Menge noch nicht verdrücken können. Kein Problem! Kein Mehlwurm wird Eier legen. Also wird eine eventuell verbliebene Rest-Scheibe von der Möhre vorsichtig von den Mini-Babies befreit und den größeren, gefräßigeren Kohorten zur Resteverwertung vorgeworfen. Da kommt nichts mehr um. In einigen Wochen wird es auch bei Dir so weit sein, dass Du verschiedene Altersklassen beherbergen wirst.
Pfiffikus,
der gespannt ist, wie viele Leute sich noch an dieser Art der Resteveredlung beteiligen werden