Moos in der Wurmfarm

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Flomax
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Moos in der Wurmfarm

Beitrag von Flomax »

Hallo Wurmbär,

es ist nicht weiter verwunderlich, daß einige Dinge hier immer wieder und wieder diskutiert werden - und einige andere Dinge, wie zum Beispiel das "Futter", eben mit der Zeit an Interessenten verlieren!

Das hat zum einen damit zu tun, daß mit der Fütterung eigentlich keiner so richtig Probleme hat. Das ein oder andere Futter geht weg wie nix - anderes bleibt eben eine zeitlang liegen, ist aber dann auch irgendwann weg.
Zum anderen ist die Fütterung nicht so wichtig wie das permanente Fluchtverhalten. Letzteres kränkt den geneigten Wurmfarmer sehr, weil seine Würmer nicht bei ihm bleiben wollen obwohl er alles möglich hierfür unternimmt!

Aber weil Du gerade darauf anspielst, hätte ich einen weiteren Beitrag zur Fütterung. Wobei ich gleich einschränken muß, dass ich bisher nicht sicher feststellen konnte ob mein Futter von den Würmern als selbiges auch gesehen wird.

Es geht um peat moss. In vielen der amerikanischen Wurmbücher wird berichtet, dass peat moss (Torfmoos) ein ideales Futter für die Zucht und Hälterung von Würmern sei. Ich war dieses WE in der Südeifel (Ferschweiler Plateau) wandern und habe dort in den Sandsteinfelsschluchten viele Bäume mit besagtem Moosbewuchs entdeckt. Ob es jetzt genau dieses Moos, also Torfmoos ist, das mögen mir die Biologen jetzt mal nachsehen.

Auf jeden Fall habe ich abseits der Hauptroute durch die sogenannte Teufelsschlucht mal etwas von dem Moos an einem alten Baum abgemacht - und siehe da, da war ein Wurm zwischen unbeschädigter Baumrinde und dem Moosbewuchs! Leider ist er meinen herbeigeeilten Kindern auf den belaubten Boden gefallen und ist sofort verschwunden. Hat sich somit der fototechnischen Erfassung entzogen. Er sah den Kompostwürmern aus meinen Wurmboxen verdammt ähnlich. Vor allem hatte er auch diese gelbliche "Ringelung". Ob es nun ein Kompostwurm war oder nicht, er hat mich auf jeden Fall auf die Idee gebracht Moosballen mal als Futter/Deckschicht mit nach Hause zu nehmen.

Ich betreibe derzeit noch zwei offene Wurmfarmen. Eine davon habe ich teilweise mit dem gut eingeweichten Moos bedeckt. Nur ca. 10 Minuten später waren unter dem Moos schon hunderte von Würmern versammelt! Aufgrund der scheinbar magischen Anziehungskraft des Mooses, habe ich diese Wurmbox kurzerhand komplett mit Moos bedeckt. Ich hab die Moosballen einfach auf die alte, noch nicht ganz verarbeitete, Futterschicht gesetzt. Aber wie gesagt, ich kann noch nicht feststellen ob die Würmer das Moos verarbeiten, oder sich einfach nur darin wohlfühlen!

Ich werde mal eine Fotoreihe machen, damit man sieht was sich tagtäglich verändert.

Gruß
Flomax
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Wurmbär
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von Wurmbär »

@Flomax

Das mit dem Moos (bei mir aus dem Balkonkasten) habe ich vor ein paar Tagen auch probiert. Habe es allerdings mit Wurzelmulch von den Tomatenstöcken abgedeckt. Die ersten 2-3 Tage wurde es nicht genutzt (wahrscheinlich noch zu trocken), aber dann – vor allem als ich noch eine Scheibe Tomate zwischen Moos und Mulch gelegt habe.

Heute früh habe ich drei Tomatenkeimlinge entdeckt. Das ging im Wurmkübel schneller als sonst im Mini-Gewächshaus. Da werde ich die Aussaat im Frühling wohl im Wurmkübel machen und dann gleich pikieren…. (Torf)quelltöpfe ade …

Das Moos ist mangels Licht in System 3 jetzt schwarz, dafür sieht man die abgelegten gelben Kokons ganz gut.

Ich freue mich auf Deine Fotoreihe.

Gruß
Wurmbär
Wurmmama
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von Wurmmama »

Wäre toll, wenn es eine positive Resonanz gibt. Moos hab' ich momentan jede Menge. Allerdings vom Rasen. Das geht doch hoffentlich auch???
wurmige Grüße
Wurmmama
kiko63505

Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wurmbär, hallo Flomax,

in der tat, derzeit gehen alle fragen einfach unter, hauptthema ist die wurmwanderung und mit dieser haben anscheinend einige wurmfarmer ein riesiges problem. Sicherlich wird sich das alsbald ändern und es gibt platz für neue themen. Der richtige zeitpunkt für neue themen könnte allerdings auch erst im neuen jahr kommen, nämlich dann wenn die natur aus dem winterschlaf erwacht.
Ich habe für dieses jahr alle versuche eingestellt da die wachstumszeit der pflanzen vorbei ist. Alle pflanzen befinden sich wieder im winterqartier da wir schon die ersten minusgrade hatten. Die würmer haben ihren umzug in den heizungskeller auch schadlos überstanden, also gibts nicht viel neues an der wurmfront.

mfG
kiko
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Flomax,
Flomax hat geschrieben: Es geht um peat moss. In vielen der amerikanischen Wurmbücher wird berichtet, dass peat moss (Torfmoos) ein ideales Futter für die Zucht und Hälterung von Würmern sei. Ich war dieses WE in der Südeifel (Ferschweiler Plateau) wandern und habe dort in den Sandsteinfelsschluchten viele Bäume mit besagtem Moosbewuchs entdeckt. Ob es jetzt genau dieses Moos, also Torfmoos ist, das mögen mir die Biologen jetzt mal nachsehen.
meine Gedanken zum Thema Torfmoos als Substrat findest Du hier.

Bei Deinem Moos handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht um die Gattung Sphagnum, die in erster Linie für Moore charakteristisch ist. Bei Natursubstraten ist es in meinen Augen ganz generell entscheidend, wo und in welchem Umfang sie entnommen wurden. Den Einsatz von Sphagnum in professionellen Wurmfarmen finde ich ökologisch indiskutabel, Moos das beim Vertikulieren des Rasens anfällt kann natürlich bedenkenlos eingesetzt werden.

LG Werner
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von Claudia »

Hi!

Kleine Anmerkung: Heimisches Waldmoos steht unter Naturschutz!

Ich habe mal in dem Wald vor unserer Tür ein etwa handtellergroßes Stück Moospolster von einem Baumstumpf weggenommen. Dachte mir nix dabei. War für die Weihnachtsdeko. Das ist jetzt bald zwei Jahre her und die Stelle ist immer noch nicht wieder mit Moos zugewachsen, obwohl rundherum auch noch Moospolster steht. Mir ist jetzt klar, warum das geschützt ist...

Hat ja keinen Sinn, ein ökologisches Projekt wie eine Wurmfarm dann mit geschützten Pflanzen aufzuwerten.

Viele Grüße
Claudia
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von Flomax »

@KrabbelPhi

Ich kann mich an Deinen Beitrag über peat moss erinnern. Wenn allerdings der Säuregehalt den Mikroorganismen ein "verdauen" der Moose verleidet, warum und wie kann dann peat moss als Nahrung für Würmer dienen die auf die selben Mikroorganismen als "Futeraufbereiter" angewiesen sind?

Zumal die Moospflänzchen durch meine Ernte ja nicht kaputt gegangen sind und als Deckschicht auf der Wurmfarm jetzt weiterleben müßten. Und lebende Pflanzen sind kein Futter für Mikroorganismen und damit auch nicht für Würmer.

Ist es also allein der physiologische Aufbau der Moosschicht der die Würmer in Scharen anzieht?

Eine ph-Wertmessung meinerseits hat ergeben, dass das von mir geerntete Moos einen ph-Wert von 6,2 hat. Also auch nicht viel saurer ist als Rasen- oder Gräserschnitt!

Auf jeden Fall werde ich die Box weiter beobachten und bei der nächsten Fütterung darauf achten dass ich die Moosschicht, wenn sie dann noch vorhanden ist, abheben und das Futter zwischen Moosschicht und Substrat geben. Und weiter beobachten ob es eine Symbiose zwischen Moos und Wurm gibt, oder ob letzterer ersteres verspeist!!!:-)

Gruß
Flomax
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Claudia,
Claudia hat geschrieben: Kleine Anmerkung: Heimisches Waldmoos steht unter Naturschutz!
Hat ja keinen Sinn, ein ökologisches Projekt wie eine Wurmfarm dann mit geschützten Pflanzen aufzuwerten.
ich würde Dir zwar sehr gerne zustimmen, aber ein Schutzstatus bezieht sich leider immer nur auf einzelne, klar definierte Arten bzw. Gattungen.

Nach Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) sind nach der Novellierung vom 21.10.1999 in Deutschland die folgenden Arten besonders geschützt:

Hylocomium spp. Hainmoose - alle heimischen Arten
Leucobryum spp. Weißmoose - alle heimischen Arten
Sphagnum spp. Torfmoose - alle heimischen Arten!!!

Rein naturrechtlich gesehen ist die Moosentnahme daher in den meisten Fällen sogar "legal". Ich finde es allerdings einen bedenklich Ansatz, einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur ausschließlich auf "geschützte" Arten zu beschränken. (das geht jetzt nicht gegen Deinen Beitrag Claudia, bitte nicht falsch verstehen! Ganz offensichtlich liegt Dir Naturschutz am Herzen). Davon abgesehen kann ein Laie - auf diesem Gebiet schließe ich mich durchaus ein - nur in den seltensten Fällen ein Moos vom anderen unterscheiden.

Von den 1121 einheimischen Arten sind derzeit 54 ausgestorben, 28 vom Aussterben bedroht, 104 stark gefährdet und 203 Arten gefährdet. Mit der Hauptgrund ist - bedingt durch die dünnhäutige, zarte Oberfläche - die Empfindlichkeit der Moose gegenüber Luftverschmutzungen vor allem gegenüber Schwefeldioxid. Wer aus einer Fichtenmonokulutr eine Handvoll Moose für eine Wurmfarm verwendet, wird der Natur vermutlich keinen gravierenden Schaden zufügen, dennoch sollte man diesen Ansatz rein prinzipiell kritisch hinterfragen.

LG Werner
Zuletzt geändert von KrabbelPhi am Mi 20. Okt 2010, 12:21, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Flomax,
Flomax hat geschrieben: Ich kann mich an Deinen Beitrag über peat moss erinnern. Wenn allerdings der Säuregehalt den Mikroorganismen ein "verdauen" der Moose verleidet, warum und wie kann dann peat moss als Nahrung für Würmer dienen die auf die selben Mikroorganismen als "Futeraufbereiter" angewiesen sind?
Die Torfmoose werden vor dem Einsatz mehrfach gewässert und wieder ausgedrückt, dadurch wird der pH-Wert ins Neutrale verschoben.
Flomax hat geschrieben:Zumal die Moospflänzchen durch meine Ernte ja nicht kaputt gegangen sind und als Deckschicht auf der Wurmfarm jetzt weiterleben müßten. Und lebende Pflanzen sind kein Futter für Mikroorganismen und damit auch nicht für Würmer.
Beim Einsatz als Substrat stirbt das Moos natürlich ab. Kann durchaus sein, daß es als Abdeckung eine Zeitlang überlebt, aber zu diesem Zweck wird es in professionellen Wurmfarmen ja nicht benutzt.
Flomax hat geschrieben:Eine ph-Wertmessung meinerseits hat ergeben, dass das von mir geerntete Moos einen ph-Wert von 6,2 hat. Also auch nicht viel saurer ist als Rasen- oder Gräserschnitt!
Da es sich bei Deinem Moos mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um die - in Deutschland streng geschützte - Gattung Sphagnum handelt, war dieses Ergebnis zu erwarten. Die Versauerung des Untergrunds ist nur für die Torfmoose typisch.

LG Werner
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Re: (Menue-) Vorschlag

Beitrag von Flomax »

@KrabbelPhi

Wie kann ich feststellen von welcher Gattung mein wild geerntetes Moos ist? Foto machen und hier einstellen? Wird schwierig - ist aber einen Versuch wert, wenn Du Dich bereit erklärst eine Bestimmung per Foto zu wagen!?

Ich werde dieses Moos, wenn der Verlauf der Symbiose erfolgreich ist - sprich die Würmer das Moos nicht vernaschen, zukünftig dann als Abdeckung der offenen Wurmboxen nutzen! Dafür ist es super geeignet.

Gruß
Flomax
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