Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

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Worma
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von Worma »

Unsere Judels bekommmen auc viel Schwarzteeblätter serviert. Ich geb bei jeder Futtergabe entweder einen gehäuften Teelöffel gemahlene Eierschalen oder Gartenkalk oder beides dazu. So hoffe ich , den ph-Wert im Lot zu halten. Gemessen hab ich allerdings außer in der Anfangszeit nicht mehr - und das ist gut zwei Jahre her. :oops:
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von Lieblingswurm »

Ah, das ist interessant. Ich gebe bisher 1x pro Woche den Mineralmix. Eierschalen sammle ich auch und zerstampfe sie im Mörder aber ich war mir nicht sicher ob das reicht als Kalkquelle. Aber dann werde ich das mal wieder einführen.
Seit ich faulende Ebene entfernt habe, sind auch die Dungmücken und die Fruchtfliegen auf dem Rückzug. Die Arbeitsebene riecht auch gut und ich bin daher gerade ganz zuversichtlich, dass es gut läuft. Ich klopf mal auf Holz ;)
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von Lieblingswurm »

Hallo zusammen,
Ich melde mich mal wieder mit einem weiteren Bericht. Meinen Judels geht es prima, sie vermehren sich und wenn man die Kiste öffnet, hört man es leise schmatzen, weil sie sich dann schnell verziehen.
Leider scheint die Arbetsebene zu nass zu sein denn der Humus ist klebrig und eher schmierig, an der Oberfläche aber normal krümelig und fluffig. Um Fäulnis zu vermeiden, wälze ich den Humus etwa alle 1-2 Wochen, das steht auch so in der Urbalive Gesbrauchsanleitung. Da ich diverse hartnäckige Mitbewohner hatte/ habe, habe ich vor zwei Wochen aufgehört zu füttern. Das hat auch etwas geholfen aber die Schmetterlingsmücken sind nur wenig beeindruckt, leider. Aufgrund der kalten Temperaturen kann ich die Kiste ja nicht nach draußen stellen, um sie Trocknen zu lassen. Kann ich die Jusdels auch eine Weile mit den Wurmfutterpallets füttern, damit die Kiste weiter trocknen kann? Oder ist das eine doofe Idee?
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von Worma »

Schön, dass es deinen Judels gut geht!
Wenn der Humus eher klebrig und schmierig ist, - dann hört man auch das 'Schmatzen' besonders gut ;) - kann es auch daran liegen, dass du zu wenig Zellulose drin hast. Das Mittel der Wahl ist da, jede Menge Zeitungspapier- oder Karton-Schnipsel reinzugeben. Das saugt gleichzeitig auch die Feuchtigkeit etwas auf.

Mit den Pellets versuchen, die Kiste zu trocknen, scheint keine gute Idee zu sein, dann ist der Eintrag von Kohlehydraten zu hoch. Du kannst den Judels doch auch einfach eine Futterpause verordnen, verhungern tun sie nicht so schnell. Wenn du Zeitungspapier zugibst, werden sie sich auch daran laben, sobald es durchfeuchtet ist.

Was genau gegen Schmetterlingsmücken hilft, kann ich leider nicht sagen, hattte noch nie damit zu tun.
Viel Glück bei deinen Versuchen!
Sonnige Grüße
Worma
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von Lieblingswurm »

Danke für deine Antwort, Worma. Eine Futterpause mache ja jetzt seit fast drei Wochen, da bin ich langsam am Maximum angekommen, oder? Aber das mit der Zellulose probiere ich nochmal aus, ich hab schon ganz viele Kartons und unbedrucktes Papier usw. Uin Schnipsel zerrissen, dann bekommen sid jetzt davon eine große Portion :)
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von doedae »

Hallo Lieblingswurm

Also nach meiner Erfahrung ertragen die Judels auch längere Futterpausen problemlos. Während ich eine Dungmücken-Plage zu bekämpfen versuchte (ich dachte ich hab sie los, heute habe ich aber tatsächlich ein sich vergnügendes Paar in der Kiste gefunden :o (wall) ), habe ich die eine Kiste sicher über einen Monat nur noch mit Papierschnipsel gefüttert. Ich glaube die finden locker noch was zu mampfen, auch wenn wir von Auge nichts mehr erkennen können. Sie machten auf jeden Fall auch zum Schluss hin noch einen "munteren" Eindruck.

Hier https://www.redwormcomposting.com/worm- ... ths-later/ hat das mal einer auf die Spitze getrieben und 9 Monate lang nichts, und dann nur noch Kartonage und Holz gefüttert. Ich will nicht sagen dass die Würmer so das schönste Leben führen - aber sie scheinen einiges aushalten zu können.

Liebe Grüsse
doedae
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von Wurmcolonia »

Mit wie wenig die Judels auskommen können, dazu kann ich auch noch eine ganz aktuelle Geschichte beitragen:

Im letzten Jahr im Juli habe ich Wurmhumus geerntet. Der landete zur Lagerung auf dem Balkon, da ich seinerzeit keine Verwendung dafür hatte. Das meiste wurde in einem Gewerbesack gelagert, ein kleiner Rest (ca 1 kg) in einer fest verschlossenen Platiktüte. Ich weiß nicht, ob der Humus in der Plastiktüte noch eine Sauerstoffzufuhr hatte. Wahrscheinlich aber nicht, da er sonst ebenfalls eingetrocknet wäre. Denn, er war immer noch so feucht, wie beim Verpacken im letzten Juli. Lange Rede, kurzer Sinn: vor vier Wochen habe ich erstmalig nach sehr langer Zeit wieder nach dem Wurmhumus geschaut. In der Plastiktüte habe ich einen Dendro gefunden, der vielleicht ein bis zwei Wochen vorher geschlüpft war :o . Drei Wochen später konnte ich drei weitere Dendros aus ihrem Gefängnis befreien. Sie müssen etwa gleichzeitig wie der erste Wurm geschlüpft sein, da sie entsprechend größer waren :o .

In dem Wurmhumus war so gut wie kein Futter und sehr wenig Sauerstoff. Außerdem hatte es nach der Befreiung des ersten Wurms noch einmal kräftig gefroren. Die Tüte mit dem Wurmhumus lag direkt an der Hauswand auf kaltem Untergrund nur abgedeckt mit einem umgedrehten Pflanztopf aus Kunststoff.

Mich hat echt gewundert, dass die Würmchen nach rund sieben Monaten noch geschlüpft sind. Wahrscheinlich sind sie nach ein paar Tagen Sonnenschein aus ihren Kokons gekrochen, weil sie dachten der Frühling sei gekommen. Außerdem hat mich sehr überrascht, dass die drei Würmchen die Kälte nach dem Schlüpfen offensichtlich unbeschadet überstanden haben.

Unglaublich, mit wie wenig die Natur auskommen kann.

Herzliche Grüße
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von doedae »

Wow, das ist wirklich beeindruckend! Schon erstaunlich, dass die Wurmlarven so lange in ihren Kokons überlebt haben (irre) . Oder gibt es gar noch ein paar erwachsene Tiere da drin, die diese Kokons gelegt haben?

Ich habe vor ein paar Wochen ebenfalls Humus auf den Balkon gestellt, der von zwei von Dungmücken-Larven durchseuchten Boxen stammt. Ich hatte genug von der Plage, habe möglichst alle Würmer rausgesucht (dann gebadet und in eine neue Kiste verpflanzt :) ) und der Rest kam einfach mal raus. Aus den Augen, aus dem Sinn!

Vielleicht müsste ich da auch mal genauer hinschauen. Es gab sicher noch einige Kokons da drin, vielleicht auch kleinere Würmer. Ich hoffe nur, dass zumindest alles Fliegenlarven tot sind (bat).
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von doedae »

On another note... ich habe kürzlich etwas Komposterde von einem Quartierkompost in der Stadt geholt. Da stand geschrieben, dass man Komposterde nicht luftdicht aufbewahren soll, da sich Nitrit bilden kann, welches schlecht für Pflanzenwurzeln ist.
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Re: Gebrauchte Wurmkiste übernommen und viele Fragen

Beitrag von Wurmcolonia »

doedae hat geschrieben: Sa 13. Mär 2021, 12:51 Wow, das ist wirklich beeindruckend! Schon erstaunlich, dass die Wurmlarven so lange in ihren Kokons überlebt haben (irre) . Oder gibt es gar noch ein paar erwachsene Tiere da drin, die diese Kokons gelegt haben?

Ich habe vor ein paar Wochen ebenfalls Humus auf den Balkon gestellt, der von zwei von Dungmücken-Larven durchseuchten Boxen stammt. Ich hatte genug von der Plage, habe möglichst alle Würmer rausgesucht (dann gebadet und in eine neue Kiste verpflanzt :) ) und der Rest kam einfach mal raus. Aus den Augen, aus dem Sinn!

Vielleicht müsste ich da auch mal genauer hinschauen. Es gab sicher noch einige Kokons da drin, vielleicht auch kleinere Würmer. Ich hoffe nur, dass zumindest alles Fliegenlarven tot sind (bat).
In dem feuchten Wurmhumus in der Plastiktüte waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Würmer mehr. Die Kokons habe ich bei der Ernte des Wurmhumus schlicht übersehen, sonst hätte ich sie ebenfalls nicht im Wurmhumus gelassen. Von Kokons ist bekannt, dass sie ungünstige Bedingungen überstehen können und die Würmchen sozusagen warten können, bis die Bedingungen besser werden, so dass sie nach dem Schlüpfen überleben können. Nur, dass die Zeitspanne so lang sein kann, damit hatte ich nicht gerechnet.

Bei meinem im letzten Sommer geernteten Wurmhumus bestand ebenfalls das Problem der Durchseuchung mit ungebetenen Mitbewohnern. In meinem Fall waren es Trauermückenlarven. Die waren auch der Grund, warum ich den Wurmhumus im Gewebesack habe durchtrocknen lassen. Ich wollte sie so loswerden. Bislang sieht es auch so aus, wie wenn dies gelungen sein könnte. Auch im wieder angefeuchteten Humus aus dem Gewebesack ist nichts Fliegendes lebendig geworden.

Danke im Übrigen für deinen Hinweis zu der Bildung von Nitrit im luftdicht abgeschlossenen Behälter.
Erstaunlich, dass dieses Nitrit den vier Würmchen nicht geschadet hat. Sie scheinen auch in dieser Hinsicht unglaublich robust zu sein. :o
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