Schädlinge in der Wurmzucht

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Sandro75
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Schädlinge in der Wurmzucht

Beitrag von Sandro75 »

Guten Abend, ich melde mich nach langer Zeit mal wieder, ich glaube es hat meine Tauwürmer erwischt, Bis vor einer Woche war alles gut, aber und zu ist mal ein toter Wurm gewesen aber grundsätzlich nichts schlimmes. Jetzt habe ich die Wurmerde mal ordentlich mit der Hand durchgewühlt und seit dem habe ich jeden Tag tote Tauwürmer, es sieht aus als ob da viele kleine Spinnen sind, was ist da los? PS meine Dendrobas geht es gut aber ich finde die wachsen nicht, waren Kokons und sind jetzt ca. 10 Wochen alt und ca.1cm lang, das ist doch zu wenig oder?
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Peter_86
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Re: Schädlinge in der Wurmzucht

Beitrag von Peter_86 »

In was für einem Substrat befinden sich die Tauwürmer? Ich habe gelesen, dass Tauwürmer mineralischen Boden brauchen, also das, was man im Garten unter der Humusschicht findet (z. B. lockerer Lehm mit Gesteins-/Kalkstückchen).
Ansonsten fallen mir einige Dinge ein, die für Wurmsterben sorgen könnten:
- Übersäuerung: Wie hoch ist der pH-Wert des Substrats?
- Kalk- u. Mineralstoff-Mangel: Bei einem solchen Mangel werden die Würmer mit der Zeit dünner u. schwächer. Langfristig gibt es weniger geschlechtsreife Würmer (mit Clitellum), dadurch nehmen die Kokonproduktion u. die Wurmpopulation ab. Haben die Würmer Mineralien bekommen (z. B. Mineral Mix, Urgesteinsmehl)?
- Fäulnis: Riecht die Wurmkiste schlecht (muffig o. faulig)?
- falsches Futter, z. B. mit zu viel Stickstoff? Falls die Würmer ein knubbeliges, verformtes Clitellum haben und die sterbenden/toten Würmer in einzelne Segmente aufgelöst sind, dann handelt es sich um eine Ammoniak-Vergiftung („Proteinvergiftung“). Diese kann auftreten, wenn die Würmer zu lange mit proteinreichem Futter gefüttert wurden, z. B. zu viel Mehl/Mehlprodukte, Produkte aus Hülsenfrüchtlern, sehr viel „Mineral Mix“ (enthält Proteine). Riecht die Kiste nach Ammoniak?
In der Natur fressen Tauwürmer ja vor allem kohlenhydratreiche, proteinarme Materialien wie Laub, abgestorbenes Gras, tote Stängel u. morsches Holz.

Zitat von Sandro75:
„viele kleine Spinnen“
Kann es sein, dass es sich um (Horn-)Milben handelt? Hornmilben sind meist ca. 0,2 -1 mm groß, kugelig geformt, haben 8 (die Larven 6) kurze Beine u. sind meist weiß o. braun. Eine starke Vermehrung von Hornmilben tritt oft auf, wenn zu einseitig gefüttert wurde, z. B. (sehr) viel Obst. (Horn-)Milben sind für die Würmer ungefährlich.


Haben die Dendrobaenas abwechslungsreiches Futter plus Kalk und Mineralien bekommen? Was hast du als Substrat verwendet (z. B. Kokosfaser, Papier, Kompost)?
Wenn die Würme kaum wachsen, könnten sie einen Nährstoff- o. Mineralienmangel haben?
Wie hoch ist der pH-Wert des Substrats?
Ist das Substrat evtl. zu nass und/oder riecht muffig/faulig oder ist es zu trocken?
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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