Kompostierung von Silberakazie/Acacia Dealbata

Nicht sicher in welches Forum Deine Frage gehört? Hier passt alles rein! Nicht nur Kompostwurmiges...
Hier könnt Ihr Euch auch vorstellen.
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Luftgärtner
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Kompostierung von Silberakazie/Acacia Dealbata

Beitrag von Luftgärtner »

Hallo!
Wie im Vorstellungsthread von Eberhard angeregt, stelle ich hier nun meine Bitte um Infos zur eventuellen Toxizität und der möglichen Kompostierbarkeitder Silberakazie. Weiß jemand darüber Bescheid oder kann mir eine fachkundige Anlaufstelle nennen?
Vielen Dank im Voraus,
Luftgärtner
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Pfiffikus
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Re: Kompostierung von Silberakazie/Acacia Dealbata

Beitrag von Pfiffikus »

Moinsen Luftgärtner,

aus Deiner Vorstellung konnte ich noch nicht den Zweck Deines Wurmvorhabens erschließen. Was ist das Hauptziel Deiner Wurmzucht? Im Wesentlichen gibt es unter uns vier Ziele, mit denen eine Wurmfarm betrieben werden kann.
Willst Du
  • Garten- und Küchenabfälle entsorgen,
  • Wurmhumus produzieren
  • Würmer zur externen Verwendung produzieren oder
  • Würmer einfach zur lehrreichen Beobachtung und zum Spaß als Haustiere halten?

Pfiffikus,
der diese Gehölzreste nicht in allen Fällen einsetzen würde
Luftgärtner
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Re: Kompostierung von Silberakazie/Acacia Dealbata

Beitrag von Luftgärtner »

Moin Pfiffikus,
ich habe vorerst kein spezielles Wurmvorhaben, mir geht um eine mikrobiologisch nachhaltigen Bodenstruktur, um den Aufbau einer Terra Preta mithilfe von Komposthaufen um somit auch den Würmern ein Zuhause und Arbeit zu verschaffen. Nach dem Lesen der Unterforen dachte ich mir hier in diesem Forum nicht so falsch zu liegen, zumal niemand in einem Bokashi-Eimer seine Würmer hält.
Wenn also der Pfiffikus speziell diese Gehölze nicht in allen Fällen einsetzen würde, würde es mich brennend interessieren, warum genau er dies nicht tun würde und womit er dies begründet, ..Alkaloide, in Zahlen, wie verhalten sich diese im Kompost. Wir wissen, das Lupinien giftig sind, trotzdem werden sie als Aussaat zur Bodenverbesserung in der Nahrungsmittelproduktion eingesetzt.
Vielen Dank,
Luftgärtner
Eberhard
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Re: Kompostierung von Silberakazie/Acacia Dealbata

Beitrag von Eberhard »

Infos zur eventuellen Toxizität ... Silberakazie
Hast Du selber dazu Erkenntnisse / bekannte Wirkungen?

Was ich auf die schnelle gefunden habe: Akazien sondern bei Berührung der Blätter ein Gift ab, um Fressfeinde vom übermäßigen Abweiden der Blätter abzuhalten. Wenn es so etwas ist: Die Nesselsäure (Kieselsäure) einer Brennnessel ist auch Gift und hält z.B. uns davon ab, ungeschützt die Brennnessel anzufassen oder gar zu fressen. Trotzdem ist sie ein hervorragendes Nahrungsmittel für Tiere und Menschen. Wenn die Brennhaare erst einmal gebrochen sind, ist sie ganz friedfertig. Also Gift wäre nach Menge, der Wirkung und den begleitenden Umständen zu beurteilen.

Kompostierbarkeit: Ich halte sehr viel für kompostierbar, wenn man sogar Stadtmüll kompostiert oder auch belastete Böden über kompostierähnliche Vorgänge (Einwirken von Mikroorganismen) aufbereitet. Um so besser und einfacher werden Abfälle von lebenden Pflanzen zu kompostieren sein.

Ein vielfältig zusammengesetzter Kompost hat eine enorme Wirkung hinsichtlich Humifizierung und Abbau von Giften und Krankheitskeimen. Es gab Versuche, da hat man Cholera- und andere Seuchenerreger in einen Kompost eingebracht. Nach wenigen Tagen war davon nichts mehr nachweisbar, und eine Kompostierung läuft ja über Wochen und Monate, teilweise mehrere Jahre. Im Vergleich zu einer Durchlaufzeit von 6 Stunden (?) in einer Großkläranlage sind das gigantische Zeiträume, wo sich auch entsprechende Mikroorganismengruppen aufbauen und ihre Wirkung entfalten können.
Ohne jetzt Detailkenntnis zur Silberakazie zu haben, würde ich sagen: Ein vielfältig zusammengesetzter Kompost wird das beherrschen.
Daneben hat man auch die Möglichkeit, organische Problemmaterialien milchsauer zu fermentieren (Bokashi) und danach erst der Kompostierung/Vererdung zuzuführen. Verjauchen wäre ebenso denkbar: Blätter in eine Plastetonne, Wasser drüber und ab in die Sonne (hast Du ja sicher genügend). Ab und zu mal umrühren, nach spätestens einer Woche dürfte der Vorgang abgeschlossen sein. Das Ganze dürfte etwas riechen, also setze die Tonne nicht gerade dem Nachbarn vor die Nase oder auch nicht an Deine Grillterasse. Durch die Zugabe von etwas Gesteinsmehl und feiner Pflanzenkohle werden Gerüche aber auch schon stark gebunden. Die Pflanzenjauche könntest Du dann verdünnt direkt im Garten ausbringen.

Die Badewanne könntest Du auch als Kessel zur eigenen Herstellung von Pflanzenkohle aus Strauchschnitt umfunktionieren.

Insgesamt würde ich bei Deinen Anliegen unterstellen, dass Du dem Boden in der Fläche etwas Gutes tun willst und Du Dir dazu Methoden und Abläufe zurechtlegst.

Zum Wein- und Obstanbau könnte auch das für Dich interessant sein (von einem Essighersteller): Was schmeckt - gibt guten Essig!
Das Ithaka Institut

Was mich persönlich derzeit besonders bewegt, wobei ich da aber noch ganz am Anfang und erfahrungslos bin: Über das Zersetzen und Nährstoffe bereitstellen (Kompost und Co.) gibt es ja viele Hinweise. Aber es gibt auch eigenes Leben im Boden und Bodenbildung, wenn man es zulässt oder gar fördert - also der Aufbau, der der Zersetzung folgt. Das sind dann die eigentlichen Lebensgeneratoren für alles folgende
Tote Bakterien machen Böden fruchtbar
Patente (der Frances, Partner, Referenzpatente)
Zuletzt geändert von Eberhard am Do 6. Sep 2018, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Kompostierung von Silberakazie/Acacia Dealbata

Beitrag von Eberhard »

acacia dealbata, hier eine Invasor, der in rauen Mengen entlang der Flüsse wächst
Es ist auch Methode, von solchen wachsfreudigen Pflanzen aus urbanen Lebensräumen deren Lebenskraft über Auszüge zu gewinnen und in Kompost und/oder Boden einzubringen. So findet es bspw. bei der Gewinnung von indigenen Mikroorganismen (als Alternative zu effektiven Mikroorganismen) oder bei der Gewinnung von Präparaten für den biodynamischen Landbau statt, und ich denke, statt der teuren Auszüge kann man auch die Ursprungspflanzen in entsprechender Masse einsetzen, als Grünzeug zum Mulchen und Kompostieren und auch verjaucht.
Brennnesseln, Löwenzahn, Holunder & Co. sind meine Freunde geworden, ich ärgere mich gar nicht mehr, wenn sie mich besuchen. Da sind meine Wege nicht so weit.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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