Pferdemist kompostieren: Wie viele Würmer braucht es?

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Warum 1000 Kompostwürmer pro Quadratmeter Pferdemist die beste Investition sind

Pferdemist mit Kompostwürmern in einer Flachmiete zu kompostieren reduziert das Volumen des Mists um bis zu 80%, konzentriert und bindet die Nährstoffe im entstehenden Wurmhumus und verwandelt Mist in einen natürlichen Bodenverbesserer allerhöchster Güte.

Alles, was es dazu braucht, sind Kompostwürmer – und ein wenig Disziplin beim Beschicken der Flachmiete. Daher hört man oft den Satz: „Wenn der Pferdemisthaufen direkt auf dem Boden liegt, kommen die Kompostwürmer ganz von allein.“ Und das stimmt – irgendwann tun sie das auch.

Aber damit gibt es 2 Probleme: Es ist inzwischen – mit wenigen Ausnahmen – verboten Pferdemist auf den ungeschützen Boden zu lagern und die Zeit.

Bis sich eine stabile Wurmpopulation von selbst eingestellt hat, vergeht wertvolle Zeit. In dieser Zeit läuft der Kompost Prozess noch nicht optimal: Teile des Mists überhitzen oder beginnen zu faulen, und ein Teil der wertvollen Nährstoffe geht verloren. Entweder muss weniger Mist gegeben werden, oder es muss den Würmern sehr viel mehr Zeit gelassen werden.

Wer hingegen von Anfang an die richtige Startpopulation – etwa 1000 Kompostwürmer pro Quadratmeter – einsetzt, erreicht die volle Komposttierleistung des Haufens deutlich schneller. Dieser Artikel zeigt, warum sich diese Investition in die Startpopulation nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich lohnt – und wie sich die Würmer langfristig selbst finanzieren.

8000-10,000 Würmer pro Quadratmeter sollten in ihrem Misthaufen aktiv sein, um den Mist in wertvollen Humus zu verwandeln. Der Mist wird gleichmäßig umgesetzt, bleibt stabil in seiner Temperatur, riecht weniger und liefert früher wertvollen, ausgereiften Humus. Das ist das Ziel, welches es schnellstmöglich zu erreichen gilt, wenn der Misthaufen schrumpfen anstatt wachsen soll.

Warum die Wurmdichte entscheidend ist

Kompostwürmer wie Eisenia fetida oder Eisenia andrei sind wahre Schwerarbeiter. Jeder einzelne frisst täglich etwa die Hälfte seines Körpergewichts – und verwandelt Mist in Humus. Doch erst, wenn genug von ihnen am Werk sind, läuft der Prozess richtig rund.

Kompostwürmer Eisenia

Zu wenige Würmer schaffen es einfach nicht, das Material gleichmäßig zu durchmischen. In manchen Bereichen fehlt dann Sauerstoff, und dort übernehmen Fäulnisbakterien das Kommando. Das Ergebnis: ein überhitzter, manchmal sogar übel riechender Haufen, in dem die Würmer kaum überleben können.

Weiterhin müssen sich die kleinen Würmern in dem großen Volumen überhaupt oft genug finden um den Fortpflanzungsprozess optimal zu gestalten. 1000 Würmer sind nur 2 handvoll der 4-7cm dünnen, roten Regenwürmer, welche sich in 200 Liter Mist (der Quadratmeter und 20cm in die Tiefe) oft treffen müssen. Der Unterschied zwischen dem Einsatz von 250 Würmer und 1000 Würmer beträgt bis zu 3 Monaten!

Bis die optimale Kompostarbeite erreicht ist, vergehen wertvolle Monate (Tabelle mit Daten)

Eine Startmenge von rund 1000 Würmern pro Quadratmeter ist daher das Minimum, um solche Bedingungen zu erreichen:

  • Der Mist bleibt gleichmäßig durchlüftet.
  • Die Fortpflanzung der Würmer verläuft optimal.
  • Die Mikroorganismen arbeiten im Gleichgewicht.
  • Und der gesamte Haufen bleibt in Bewegung – ohne Fäulnis, ohne Hitzeprobleme.

So wird aus Mist keine Last, sondern ein lebendiger Kreislauf. Das bedeutet: Der Pferdemist bleibt aktiv, anstatt zu gären und zu stinken – und setzt Nährstoffe kontrolliert um, anstatt sie zu verlieren. Diesen Mist kann man später als Dünger einsetzten oder verkaufen.

Die volle Komposttierleistung: Wenn alles zusammenarbeitet

Ein Misthaufen ist kein toter Abfallhaufen, sondern ein ganzer Lebensraum. Neben den Kompostwürmern tummeln sich dort Springschwänze, Milben, Käferlarven und Millionen winziger Helfer, die alle ihren Teil beitragen. Pferdemist ist ein sehr gutes Medium für den Kompostprozess, da das wichtige Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Stickstoff (C/N Verhältnis) mit 1:21 optimal ist.

Pferdemist Entsorgen
pferdemist_entsorgen

Doch die Würmer sind die Dirigenten dieses Orchesters. Sie lockern das Material, fördern den Luftaustausch und halten die Mikroorganismen aktiv. Ihre Ausscheidungen, der Wurmhumus, sorgen für ein stabiles Klima und geben den Pflanzen später wertvolle Nährstoffe zurück.

Je schneller die Würmer in ausreichender Zahl da sind (ca. 8000 – 10,000 Würmer pro m²), desto schneller läuft dieser natürliche Kreislauf ideal. Das funktioniert auch im Winter.

Die Folge: Die volle Komposttierleistung ist schneller erreicht – und bleibt stabil, weil sich die Würmer von selbst weiter vermehren. Eine Wurm lebet in etwa 2 Jahre in einem Misthaufen und ist schnell wieder ersetzt.

Wer also glaubt, man könne einfach warten, bis die Natur das von allein regelt, verschenkt wertvolle Zeit und Nährstoffe.

Wirtschaftlicher Nutzen – warum sich Würmer selbst finanzieren

Vielleicht fragen Sie sich: „Lohnt sich das überhaupt – Würmer kaufen für den Mist?“
Die Antwort lautet eindeutig: Ja. Und zwar mehrfach. Aber schon mal vorweg: Sie können die Kompostwürmer auch selbst züchten, solange Sie neue Mieten oder MiKoWa immer mit der richtigen Startmenge beimpfen.

Zeitersparnis

Die Biomasse der Würmer verdoppelt sich im Optimalfall alle 3 Monate. Ein ausreichend besiedelter Misthaufen erreicht innerhalb weniger Wochen das Stadium, das ein „selbstbesiedelter“ Haufen oft erst nach Monaten erreicht. Der Mist wird deutlich früher reduziert und kann schneller genutzt werden.

Weniger Arbeit

Fehlen anfangs Würmer um den Mist zu fressen, werden die untersten Schichten nicht fertig kompostieren bevor Sie von frischem Mist abgedeckt werden. Da die Kompostwürmer meisten nur in den oberen 20 cm tätig sind, werden soclhe Zonen später nicht wieder aufgeholt. Ein aktiver Haufen bleibt geruchslos und locker. Der Misthaufen muss nicht mehr umgeschichtet oder belüftet werden um das Ergebnis zu verbessern. Das spart Traktorstunden oder Muskelkraft.

Mehr Ertrag

Der fertige Wurmhumus enthält mehr pflanzenverfügbare Nährstoffe und stabile Huminstoffe. Das reduziert den Bedarf an zusätzlichem Dünger und verbessert die Bodenstruktur nachhaltig.

Wurmhumus

Keine Gerüche

Stabile biologische Prozesse verhindern Fäulnis – das freut Stallnachbarn, Umwelt und Pferde gleichermaßen.

Im Ergebnis finanziert sich die Anfangsinvestition an Würmern über die nächsten Monate meist von selbst.

So wendet man Kompostwürmer richtig an

Damit die kleinen Helfer optimal starten, sind nur wenige Punkte zu beachten:

  • Zeitpunkt: Ideal ist eine Schicht von 15cm lockerem Mist, welcher nicht heiß, aber noch feucht ist.
  • Standort: Idealerweise im halbschatten.
  • Feuchtigkeit: Pferdemist darf sich anfühlen wie ein ausgewrungener Schwamm – nie tropfnass, aber auch nicht staubtrocken. Das befeuchten des Mistes sollte nur im Hochsommer nötog sein.
  • Beschattung: Eine einfache Plane oder Strohdecke schützt vor Austrocknung.
  • Verteilung: Die Würmer auf meheren Löchern gleichmäßig verteilen.

Schon nach 6 Wochen lassen sich erste Wurmgänge und dunkler, krümeliger Humus erkennen – das Zeichen, dass der Prozess läuft.

Fazit: Kleine Tiere, großer Unterschied

Natürlich – Kompostwürmer kommen irgendwann auch von allein. Doch wer gleich mit der richtigen Startmenge arbeitet, spart Zeit, Arbeit und Geld. Mit rund 1000 Würmern pro Quadratmeter wird die volle biologische Leistung des Haufens sofort aktiviert. Das Ergebnis: schnellerer Abbau, bessere Nährstoffbindung und ein hochwertiger, geruchsfreier Kompost.

Mit Pferdemist gefüllte MiKoWa
Mit Pferdemist gefüllte MiKoWa

Empfehlung von Wurmwelten.de

Für Pferdehalter, die ihren Misthaufen sofort in Schwung bringen möchten, empfehlen wir das Kompostwürmer für Pferdemist – optimal zusammengestellt für einen 6m² großen Misthaufen oder eine MiKoWa.


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Wurmmann

Über den Autor

Jasper hat Wurmwelten.de im Jahr 2006 gegründet. Nach einer Ausbildung im Kompostieren und einem Buch über Wurmkisten, widmet er sich in letzer Zeit neben dem Versandhandel, der Forschung über Regenwürmer und Komposttee.


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