Bokashi kommt aus dem japanischen und heißt „Allerlei“. Es handelt sich um kleine Komposteimer, mit deren Hilfe sich organische Küchenabfälle jeglicher Art einfach in der eigenen Küche recyceln lassen.
Der fertige Bokashi wird dann später im Garten eingegraben und vererdet dort sehr schnell. Bokashi ist eine küchenfreundliche, geruchlose und platzsparende Variante des Komposthaufens und können, als echte Alternative, die gewöhnliche Biotonne überflüssig machen.
Gegenüber der Wurmkiste auf dem Balkon oder dem klassischen Komposthaufen im Garten haben Bokashis den Vorteil, dass wirklich alles hineindarf: Neben den üblichen Wurmkompostzutaten wie Obst-, Gemüsereste & Co schluckt der Bokashi auch Fleisch, Fisch und Milchprodukte problemlos. Eine Mischung, die den Würmern gar nicht gut bekäme.
Was die Würmer im Biomüll erledigen, dafür sorgen im Bokashi-Komposter die effektiven Mikroorganismen. Diese bestehen aus verschiedenen Arten von Bakterienstämmen, die in der Natur gewonnen und in spezieller Weise vermehrt wurden. Die wichtigsten Mikroorganismen der effektiven Mikroorganismen sind Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien, wie sie auch in Lebensmitteln wie Bier, Joghurt und Sauerkraut natürlicherweise vorkommen.
Die Mikroorganismen sind nicht gentechnisch verändert und für Mensch, Tier und Umwelt gänzlich ungefährlich. Vermischt mit Bioabfällen, bewirken diese Bakterien, dass Abfall nicht verottet, sondern anaerob bei geschlossenem Deckel fermentiert. Der Prozess reichert den Biomüll mit Vitaminen, Enzymen und Antioxidantien an und macht ihn länger haltbar. Der fertige Bokashi stinkt und fault nicht, wie normaler Biomüll, sondern riecht leicht säuerlich. Und das auch nur, wenn man den Deckel anhebt. Der Anblick gleicht Sauerkraut.
In seiner Handhabung ist der Bokashi-Eimer recht einfach: Einfach kleingeschnittene Obst- und Gemüsereste sowie Übergebliebenes von Fisch, Fleisch und Milchprodukten hinein und abwechselnd mit den EM-Flocken schichten oder mit aktivierter Stammlösung besprühen. Ist der Eimer voll, ruht er einige Zeit mit verschlossenem Deckel. Je nach Feuchtigkeitsgehalt des Bokashiinhalts kann in dieser Zeit das Sickerwasser im Eimer über einen Hahn abgelassen und als Biodünger oder Reiniger verwendet werden.
Nach ca. 2 Wochen im Bokashi-Eimer, sobald ein weisses Pilzgeflecht an der Oberfläche zu sehen ist, gräbt man das fermentierte Gemisch, das an gräuliches Sauerkraut erinnert, in die Erde ein. Durch die Anreicherung mit Bokashi wird die mikrobielle Aktivität sowie der physikalische, chemische und biologische Zustand des Bodens verbessert.
Aufgrund des sauren pH-Wertes von frischem Bokashi sollte es unbedingt mind. 20 – 40 cm von den Pflanzen entfernt eingraben werden. Ein paar Wochen nach Ausbringen des Bokashi ist das fermentierte Gemisch vererdet und kann nun direkt bepflanzt oder umgesetzt werden.
Bokashi Erde
In einem Eimer
95% Blumenerde mit
5% Bokashi vermischen,
mit Wasser anfeuchten und in Jute oder Gewebesäcken 2 bis 3 Wochen kühl stehen lassen. Anschließend kann die Bokashi-Erde sowohl zum Umtopfen von Topf- und Zimmerpflanzen als auch zum Pflanzen auf dem Balkon genutzt werden wie herkömmliche Erde.
„Terra Preta“ Bokashi Erde
Diese Mischung ergibt einen sehr potenten und lange liefernden Bio-Dünger in Anlehung an die berühmten Schwarzerden der Indio in Südamerika.
In einem Eimer oder Maurerkübel:
75% Blumenerde (Ist Sandboden das Einsatzgebiet? Dann ersetzten Sie 10% der Blumenerde mit Bentonit)
10% fertigem Bokashi vermischen
5% Huminsäure oder Schwarztorf
Mit 500g Urgesteinsmehl / Kg Mischung zusammen mischen, anfeuchten und 4 Wochen in Jute oder Gewebesäcken kühl lagern. Dieser Bio-Dünger ist noch sehr aktiv und kann Flecken hinterlassen.
Diese „Schwarze Bokashi Erde“ ist jetzt ein Dünger, welcher Starkzehrer lange nährt. Dank der Pflanzenkohle (und dem Bentonit) lassen sich diese gespeicherten Nährstoffe auch kaum auswaschen.
Huminsäure / Torf und Ton (Bentonit) geben dem Substrat die Strukur um die sogenannten Ton-Humus-Komplexe zu bilden, welche dem Boden eine krümelige Strukurt geben. Wir wünschen viel Erfolg beim Anbau!
Bei Fragen zu Bkoashi laden wir Sie herzlich in unser Bokashi-Forum ein!
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Der Artikel ist sehr informativ, vielen Dank dafür.
Ist es auch möglich statt Huminsäure Kaffeesatz, der ja auch Huminsäure enthält, zu verwenden um die TErra Preta Bokashi Erde zu mischen? Und wenn ja in welchem Verhältnis sollte man den Kaffeesatz einsetzen?
Vielen Dank für deine Antwort
martina
Hallo Martina,
nach etwas rechcerche bin ich auch darauf gestoßen, dass beim Rösten von Kaffeebohnen HUminsäuren entstehen. In welcher Menge die hilfreich sind, kann ich dir leider nicht beantworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Jasper Rimpau