2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

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MarionS
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von MarionS »

Mehltau auf Weizen? Wusste ich gar nicht, dass es sowas gibt.

Mehltau soll ein Schwächeparasit sein. Gut "gefütterte" Pflanzen sind resistenter dagegen. Tatsächlich zeigt sich z.B. bei Stieleichen-Bonsai, die zu Mehltau neigen, dass diese später/gar nicht erkranken bzw auch wieder gesund werden, wenn sie einen Symbionten in der Schale haben, einen Pilz, der ihnen zuarbeitet.
Auch in Ackerböden gibt es solche Strukturen (die vom Pflügen übrigens übel gestört werden). Möglicherweise ist Wurmkompost mehr oder weniger frei davon und/oder dem Weizen fehlt ein elementarer Stoff?

Über Mehltau selbst habe ich gelernt (außer dass er essbar sein soll), dass er auf jeder Pflanzenart, die er befällt, eine eigene Pilzart darstellt.
LG,
MarionS
nisus
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von nisus »

Hallo :D

@Wurmcolonia
also die Kreide ist ganz normale Schulkreide.
Soweit ich weiß, aus natürlichen Blöcken geschnitten.
Da denke ich mal, das passt. Normal mörsere ich einfach
Eierschalen und streusel die dann mit auf den Boden.
Aber weil es diesmal schnell gehen mußte und etwas
mehr, habe ich in meiner Not zur Kreide gegriffen.
An Gartenkalk komme ich nicht ran, weil ich niemanden
Kenne, der soetwas hat. Ansonsten müßte ich so einen
ganzen Sack kaufen und der reicht dann wahrscheinlich
1000 Jahre ^^
Bei der Blumenerde ... keine Ahnung...steht 'nen
Markenname drauf 🤷‍♂️

@MarionS
das der Weizen anfällig für Mehltau ist, wird wohl an der
Überzüchtung liegen :(
Der sogenannte "Bio-Weizen" ist halt auch komplett
manipuliert. Den kannste dann nicht als Selbstversoger
ausbringen, weil der dir einfach weg schimmelt.
Aus meiner Sicht ein gewollter Faktor...und wenn du dann
sprühst, ist es kein Bio-Weizen mehr 🤷‍♂️

Endlich mal ein Bild von den Jochens :D
(Danke @Wurmcolonia :) )
nisus
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von nisus »

20210611_231231.jpg
Was :o
🤦‍♂️
ich probiere es nochmal...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
nisus
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von nisus »

yeah :D
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MarionS
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von MarionS »

nisus hat geschrieben: Fr 18. Jun 2021, 20:23 An Gartenkalk komme ich nicht ran, weil ich niemanden
Kenne, der soetwas hat.
https://wurmwelten.de/shop/kohlensaurer-algenkalk.html
https://wurmwelten.de/shop/dia-bas-urgesteinsmehl.html

Beides ab 1kg.
LG,
MarionS
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo nisus,

zum Thema Kreide gibt es einen Wikipedia-Artikel. Danach besteht Schulkreide aus aus Calciumsulfat. Gartenkalk besteht im Wesentlichen aber aus Calciumcarbonat. Ob Calciumsulfat für den Boden ebenso gut ist wie Calciumsulfat, habe ich (auf die Schnelle) nicht gefunden. Daher wäre ich mit einfacher Schulkreide lieber vorsichtig.

Wenn auf dem Blumenerdesack nichts draufsteht, ist sie für biologische Landwirtschaft nicht geeignet. Dann ist sie auch mit NPK-Dünger vorgedüngt und dieser ist zumindest auf Dauer nicht gut für die Würmchen. Du kannst allerdings gebrauchte Blumenerde nehemen, die du lange nicht gedüngt hast, so dass sie weitgehend frei von Dünger ist, diese in die Wurmfarm geben und sie von den kleinen, fleißigen Rackern aufbereiten lassen. Den Wurmhumus kannst du dann als Ersatz für Kunstdünger nehmen, allerdings nur für Pflanzen, die humosen Boden brauchen und auch der pH-Wert des Wurmhumus muss für sie geeignet sein. Damit kannst du dann sogar die Geranien im dritten Jahr wunderbar zum Blühen bringen, nur so als Beispiel.

Wenn man im heimischen Garten zur Selbstversorgung etwas anbauen will, ist es u.U. eine gute Idee, zu "alten Sorten" zu greifen. Das dürfte insbesondere für Weizen der Fall sein. Die modernen Pflanzen sind, soweit ich gelesen habe, nur noch sogen. Hybride. Das soll die Bauern dazu zwingen, jedes Jahr Saatgut nachzukaufen.
Beschäftige dich mal mit den alten Sorten. Ich denke, dass sich das lohnt.

Deine "Jochens" sehen wirklich klasse aus :D .

Herzliche Grüße
Wurmcolonia
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von Peterle »

Wurmcolonia hat geschrieben: Sa 19. Jun 2021, 11:26 Ob Calciumsulfat für den Boden ebenso gut ist wie Calciumsulfat
Soso :)

Schulkreide wird auch von Kindern draussen zum Spielen benutzt, und beim nächsten Regen sind die Kunstwerke wieder weggewaschen. Mir ist noch nie aufgefallen, dass danach irgendwas am Wegrand dahingerafft worden wäre. Ich würde das nicht so eng sehen, ist schliesslich nichts anderes als Gips. KUPFERsulfat wäre etwas anderes.
nisus
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von nisus »

Hallo :D

ist mal wieder so weit, einen kleinen Beitrag zu meinem
Wurmtopf zu schreiben.

Zu Beginn einen Dank an euch, für die guten Tips aus
Erfahrung @Wurmcolonia , @MarionS , @Peterle

Zum Thema Kalk zur Neutralisation des Bodens...
Da bekommen die Jochens jetzt regelmäßig gemörserte
Eierschale. Das nehmen sie gut an und es ist gleich in
mundgerechte Bröckchen zerstoßen. 2 Tage und es ist
nichts mehr zu sehen von den Schalenkrümeln.

Ich habe etwas Probleme, die Feuchtigkeit im Topf zu
regulieren. Irgendwie ist es zu trocken, aber auch zu
feucht 🤪
Bis jetzt hauen die Jochens aber nicht ab, was erstmal
ein gutes Zeichen ist. Der Weizen wächst auch noch.
Die Aktion, den mit Soda-Asche-Wasser zu besprühen und
die von Mehltau befallenen Blätter raus zu schneiden,
hat gut funktioniert. Insgesamt sehe ich aber, daß er
nicht richtig gesund ist. Halb so wild. Der wächst ja nur,
damit die Jochens Wurzeln "zum Klettern" haben ^^

Die fressen ganz schön viel.
Da kann ich jede Woche Grünzeug drauf werfen und das
verschwindet zusehens.

Was ich jetzt nicht weiß, wie lange Würmer in ihrem
eigenen Humus leben können.
Deswegen habe ich einfach mal "Wildschwein" gespielt
und auf der Oberfläche gegraben. So 5~10 cm tief.
Nach der Deckschicht folgt eine Schicht aus Wurmkot.
Da sind unzählige kleiner Käfer dran. So groß, wie
Springschwänze etwa, aber es sind keine
Springschwänze. Die fressen auch Löcher in frisch
keimende Pflanzen rein :(
Wenn da jemand weiß, was das für doofe Käfer sind
und wie man sie vertreibt, wäre ich ausgesprochen
dankbar. Sie sind glänzend, flügellos und hellbraun.
Etwas Buckelig, sehr schnell und Lichtscheu.
Dann rennt noch immer ein Tausendfüßler drin rum...
der tut aber nix.
Zum Glück vertragen sich alle. Also die Käfer tun den
Jochens nix.

Die Jochens sind voll träge 🙄

Nach der Schicht aus Wurmkacke kommt dann richtige
Erde. Da ist noch viel vorhanden und ich brauche mir
im Prinzip keine Sorgen machen, daß da irgendwas
fehlt.
Der Topf wird nur langsam zu voll und ich MUß Erde
raus holen. Aber die Jochens sind so träge und hauen
nicht nach unten ab, wenn ich anfange zu buddeln.
Deswegen traue ich mich nicht, da richtig was raus zu
nehmen, aus Angst, die Jochens zu verletzen.
Es wird aber echt nötig.

Alles in allem läuft es ganz gut.
Paar kleinere Problemchen (wie geschrieben).

Jetzt, nach einem Jahr ohne größeren Eingriff in das
System, wird es aber notwendig, zu handeln.

Ich bitte euch, mir ein paar Ideen zu schreiben, wie ich
Erde aus dem Topf raus bekomme, ohne die Jochens zu
verletzen und, wenn möglich, wie ich die Käferchens
los werde ohne Chemie.
Die Käfer habe ich mir mit Klee-Blüten rein geholt 😑

Bis bald
nisus
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Re: 2. Versuch eine Wurmfarm mit 10l Eimern

Beitrag von MarionS »

Ich habe meine Wurmkiste seinerzeit mit den Händen ausgehoben, die in so Putzhandschuhen mit langen Stulpen steckten, weil ich auch Angst hatte, meine Wurmis zu verletzen. Ist auch besser für die Nägel, und außerdem mögen die Wurmis wohl unsere salzige Haut nicht.
Da der Humus zu nass war (und außerdem auch nicht ganz reif), habe ich ihn in einer anderen Kiste noch eine Woche abtrocknen lassen und täglich vorsichtig umgegraben, dabei alle Würmer entnommen, die mir über den Weg liefen.
LG,
MarionS
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