Mehlwurm-Zucht

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Pfiffikus
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Dendrobena-Turbo-Pulver

Beitrag von Pfiffikus »

Heute habe ich schnell mal die Knipse abgedrückt, als ich in den Keller kam. Gezielt habe ich dorthin, wo gestern ein Löffelchen vom Dendrobena-Turbo-Pulver abgelegt worden ist.
Turbo_4887.jpeg
Leider war ich nicht schnell genug, da ich zuvor das Licht eingeschaltet und die Mehlwürmer inspiziert hatte. Aber man erkennt ganz deutlich, dass dort Würmer in den verschiedensten Altersklassen zu Gange sind.


Pfiffikus,
der da vorher schon einen viel größeren roten Fleck gesehen hatte
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Wurm-Bine
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Wurm-Bine »

Lieber Pfiffikus,

danke dir für den ausführlichen Bericht. Ich hatte auch schon einmal über eine Mehlwurmzucht nachgedacht, brauche aber einfach nicht so viele und bin noch unsicher. Vielleicht wird das ein Projekt für das nächste Jahr. Dann schaue ich mal, wie das bei dir inzwischen läuft und gucke mir das ab. Danke für die Kommentare zu den Dos und Don´ts. Da haben alle sehr viel davon, die sich selbst mal dran versuchen wollen.

Schöne Grüße
Bine
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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Bine,
Wurm-Bine hat geschrieben: Mo 15. Jul 2019, 14:15Ich hatte auch schon einmal über eine Mehlwurmzucht nachgedacht, brauche aber einfach nicht so viele und bin noch unsicher.
dann will ich dir mal ein paar Denkanstöße geben.


Bekanntlich gibt es ja von uns drei Typen.

Der Fütterer
Dass durch die Zucht von Mehlwürmern leckere Futtertiere erzeugt werden, ist ganz gewiss selbst erklärend. Allerdings entzieht es sich meiner Kenntnis inwieweit ein Angler Mehlwürmer zu schätzen weiß.
Auch aufrecht gehende Primaten lassen sich damit füttern- entweder direkt den etwas nussigen Geschmack genießen oder über den Umweg durch irgendwelches Geflügel.
Weil hier zwei verschiedene wechselwarme Tierarten beteiligt sind, kommt am Ende mehr nutzbares Protein aus den Abfällen heraus. Was will man mehr?

Der Entsorger
Einige von uns betreiben eine Wurmfarm, um verschiedene Abfälle aus der Küche nicht kostenpflichtig entsorgen zu müssen. Für diese Wurmfreunde können die Mehlwürmer eine gewisse Erleichterung bringen.
Bekanntlich ist es verboten, Küchenabfälle in der Toilette zu entsorgen. Doch die Würmer zaubern daraus ein Pulver aus Kot. Wenn jemand tatsächlich keine sinnvolle Verwendung im Garten oder in Blumentöpfen hat, darf man den Kot völlig legal in der Toilette runter spülen. Denn für Kot ist die Toilette schließlich da.
Auch die Mehlwürmer lassen sich kostenlos entsorgen, auch wenn ich es für Frevel halte. Die Vögelchen freuen sich auf jeden Fall über einen gelegentlichen Snack im Futterhäuschen.

Der Gärtner
Manche Wurmfreunde nutzen die Würmer, um wertvollen Dünger für ihre Pflanzen zu produzieren. Diesen Vorgang können Mehlwürmer beschleunigen und effektiver machen.
Erstens geht es mit der Hilfe der Mehlwürmer schneller. Sie können die Pflanzenteile zerkauen und liefern dieses Kotpulver, welches sich leicht zu diesem Dendrobena-Turbo-Futter verarbeiten lässt. Der ganze Durchlauf aus der Küche bis zum Blumentopf braucht etwa eine Woche.
Zweitens erfolgt die Umsetzung vollständiger. Unkrautsamen, Paprikakerne oder die Spindeln aus Maiskolben würden von den Kompostwürmern allein kaum genutzt und verbleiben im Humus. Mit der Vorarbeit von Mehlwürmern werden die zerkaut und genutzt.


Pfiffikus,
der sich ärgert, dass er diese Ergänzung seiner Wurmfarm erst im April begonnen hat
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Stadtfarmerin
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Hallo Pfiffikus,

irgendwie finde ich ich mich in allen drei Typen, die du hier so vortrefflich beschreibst, wieder. Denke ernsthaft darüber nach, wieder eine kleine Zucht zu starten...

Wenn ich ehrlich bin, will ich auch schon länger mal Mehlis probieren selber zu essen. Aber als ich die erste Zucht letztes Jahr am Laufen hatte, konnte ich mich dann doch nicht dazu überwinden.
Viele Grüße
Christina
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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Christina,
Stadtfarmerin hat geschrieben: Sa 20. Jul 2019, 08:07Wenn ich ehrlich bin, will ich auch schon länger mal Mehlis probieren selber zu essen. Aber als ich die erste Zucht letztes Jahr am Laufen hatte, konnte ich mich dann doch nicht dazu überwinden.
der Entschluss kann sehr einfach werden. Für mich war es bei einer Volksbelustigung. Eine der Buden hat diverse Insekten zum Verzehr angeboten, zu einem untopischen Preis. Ein Keks mit einigen Mehlwürmern drauf für 2,50 Euro. Nagut, zum einmaligen Probieren war das okay, ich habe sie gekostet.

Für den Winter habe ich schon fest geplant, dass ich eine Kohorte nur mit feinsten, sauberen Zutaten füttern werde, die ich zur Not auch selbst verzehren könnte. Und dreimal dürft ihr raten, was mit denen passieren wird, wenn die groß geworden sind...

Die Würmer, die ich derzeit halte, kommen nicht dafür in Frage, weil sie auch diverse Unkräuter fressen und auch an einzelnen inzwischen verschimmelten Möhrenscheiben knabbern durften. Außerdem sind sie noch zu winzig.



Pfiffikus,
der gerade diese Tiere als besonders wertvollen Snack ansieht, weil bei denen völlig klar ist, welche sauberen Futtermittel die in ihrem Leben verzehren durften
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Leute,
jetzt fällt mir noch eine Sache zum Thema Proteingewinnung ein. Na klar, man kann eine ganze Reihe der Küchenabfälle auch an andere Tiere verfüttern. Hühner oder Schweine freuen sich garantiert auch über diese Sachen und liefern uns leckere Proteine zurück. Doch sie werden nicht alle Kerne zerkauen. Und alle, die nicht zerkaut werden, die werden unverdaut wieder ausgeschieden. Der Gärtner braucht diese Samen im Mist nicht wirklich und dem Fütterer geht ein Teil des Materials verloren.

Mit Mehlwürmern wird das nicht passieren. Da geht nichts verloren, egal ob sie uns als primäres oder sekundäres Nahrungsmittel dienen.


Pfiffikus,
der sich erinnert, dass hier jemand von euch Wachteln pflegt
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von SuMiXaN »

Hallo Pfiffikus,
Pfiffikus hat geschrieben: Fr 19. Jul 2019, 21:07 Der Fütterer
Allerdings entzieht es sich meiner Kenntnis inwieweit ein Angler Mehlwürmer zu schätzen weiß.
Ich kann nur für den kleinen Kreis an Anglern sprechen die ich persönlich kenne, aber bei uns werden Mehlwürmer nicht so oft zum Angeln benutzt. Es mag dem ein oder anderem hier grausam erscheinen, aber Würmer, Maden und Mehlwürmer kommen nunmal als Lebendköder auf den Haken. Würmer und Maden halten dabei wesentlich länger durch als Mehlwürmer. Vllt. haben wir aber auch noch nicht die richtige Art gefunden sie auf dem Haken anzubieten.
Man sollte als Angler jedoch stets flexibel sein und gerade bei mehreren Tagen ohne einen nennenswerten Fang kann es sich lohnen Mehlwürmer oder andere Köder auszuprobieren. Leider bekommt man sie nicht regelmäßig in allen Angelläden, im Gegensatz zu Würmern und Maden.
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Die Box für meine Käfer hat nur einen dünn mit Kleie bestreuten, glatten Boden. Die Haltung der Käfer auf einer Gaze, durch die die Eier fallen sollten, hat sich leider nicht bewährt.

Wie bereits erwähnt können sich die Käfer nicht selbständig wieder aufrichten, wenn sie auf dem Rücken liegen. Aber nach dem Siebvorgang sind die Käfer alle in diesem Eimer.
Eierpackung_5447.jpeg

Die kann ich unmöglich alle einzeln in die Box setzen. Alle hinein kippen - das habe ich einmal gemacht und werde das nie wieder machen. Ich hatte eine halbe Stunde zu tun, den Rückenliegern beim Aufstehen zu helfen. Und inzwischen sind es mehr Käfer geworden, mehr als 1000 Stück!!!


Die Lösung: Die Käfer erhalten nur noch diese Sorte Versteck: Die Unterseiten von Eierpackungen. Man kann die Käfer jetzt mit ruhigem Gewissen darauf auskippen. Sie werden ein Stück Pappe zu greifen kriegen und können sich bei Bedarf wieder aufrichten.

Eierpackung_5446.jpeg
Eierpackung_5448.jpeg

Es dauerte keine fünf Minuten und sie fühlten sich mit neuer Unterlage wieder pudelwohl. Und natürlich setzten sie unbeirrt ihre Arbeit fort, für die ich sie angeschafft habe.

Eierpackung_5450.jpeg


Pfiffikus,
der sich freut, wie das jetzt vorwärts geht
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Leider ist es nicht zu vermeiden, dass hin und wieder Käfer ableben. Deren sterbliche Hülle will ich nicht in das neue Substrat mit einbringen. Aber manuell aussortieren? Kaum eine Chance!


Alle Tiere werden in ein enges Gefäß geschüttet. Darin werden einige Gegenstände aus Pappe hineingelegt.
Lebende_4925.jpeg

Nach wenigen Augenblicken kann man die Pappe entnehmen und die anhaftenden Käfer abstreifen, wohin die lebendigen Exemplare verbracht werden sollen.
Es werden sich gewiss keine tote Tiere an die Pappe klammern.
Lebende_4926.jpeg



Pfiffikus,
der noch eine andere Methode erprobt hat, die lebendigen Käfer zu selektieren
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Hallo Pfiffikus,

toll was du dir so alles ausdenkst, um dir die tägliche Arbeit mit den Würmern, Larven und Käfern zu erleichtern! Sollte ich wirklich wieder einen Zuchtversuch starten (das wäre dann ab Anfang September nach meinem Urlaub), werde ich sehr gerne auf deine Methoden zurückgreifen. Danke!

Warum hat sich die Haltung der Käfer auf Gaze nicht bewährt? Ist das nicht deshalb gut, weil dann die Eier nach unten fallen und von den Käfern nicht gefressen werden? Wie löst du jetzt dieses Problem? Oder ist es überhaupt keins?
Viele Grüße
Christina
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