Mehlwurm-Zucht

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Pfiffikus
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Betsy,
Wurmbetsy hat geschrieben: So 16. Jun 2019, 16:09 Die andere Intention ist der ökologische Aspekt.
An dieser Stelle stimme ich Dir zu.
Insekten, wie zum Beispiel Mehlwürmer, werden künftig verstärkt als Lieferant für tierisches Eiweiß herhalten müssen. Sie bieten zweierlei Vorteile:
  • Sie können Pflanzenteile und Abfälle verwerten, die für die Fütterung von herkömmlichen Haustieren nicht geeignet sind. Dadurch werden vielerlei Proteinquellen für unsere Ernährung zugänglich.
  • Die Umwandlung in Mehlwurmfleisch ist wesentlich effektiver, als die Verwertung in Scheinen oder Rindern, weil es sich um wechselwarme Tiere handelt.
Wurmbetsy hat geschrieben: So 16. Jun 2019, 16:09 Auf die Dauer gesehen werden wir alle umdenken müssen was unseren Fleischkonsum angeht.
Trotz der genannten Vorteile gehe ich nicht davon aus, dass Mehlwürmer in größeren Maßstab einen primären Fleischersatz für Menschen darstellen kann. Dafür gibt es beim aufrecht laufenden Affen viel zu viele Vorbehalte bis hin zu richtigen Ekelgefühlen.

Sie sind aber sehr gut geeignet, uns sekundär als Nahrungsquelle zu dienen. Derzeit werden noch viele kleine Schwarmfische gefangen, um sie zu Fischmehl zu verarbeiten, das an Speisefische verfüttert wird. Dieses könnte in größeren Maßstab durch Würmer ersetzt werden.
Und jeder Hühnerhalter, sogar die "Bio"-Hühnerhalter, könnten besonders glückliche Hühner halten, wenn die hin und wieder mit Mehlwürmern statt Pelletnahrung verwöhnt würden. Deren Fleisch könnte man dann mit sehr ruhigem Gewissen verzehren.


Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass bis zu einer großtechnischen Verwertung von Mehlwürmern noch viele Arbeitsschritte der Zucht automatisiert werden müssen
Wurmbetsy
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Wurmbetsy »

Eine Freundin von mir füttert ihren Hühnern regelmäßig Mehlwürmer... die Eier sind absolut wunderbar. Aber die Hühner werden auch sonst extrem gut verköstigt.
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Stadtfarmerin
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Hallo Pfiffikus,

ich bin neu hier im Forum und bin beim Stöbern eben über dein Thema mit der Mehlwurmzucht gestolpert. Sehr interessant! Und ganz spannend wie du deine Erfahrungen und die Entwicklungsstadien der Würmer/Puppen/Käfer beschreibst.

Hast du mittlerweile schon Eier oder kleine Mehlwürmer entdeckt? Ich hatte letztes Jahr auch eine Mehlwurmfarm im kleinen Stil gestartet, so ähnlich wie du. Allerdings war dann in meiner "Zucht" bei den Käfern Endstation, ich konnte nie auch nur ein Ei oder eine kleine Larve entdecken. Hab lange im Internet gesucht an was es liegen könnte, dass die sich nicht vermehren, aber keine entscheidende Antwort gefunden. Irgendwann hab ich alle Würmer, Puppen und Käfer einem Bekanten gebracht, der sie an seine Hühner verfüttert hat.

Ich bin sehr gespannt wie es bei dir weitergeht und hoffe, dass es bei dir klappt mit der Zucht.
Viele Grüße
Christina
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Stadtfarmerin hat geschrieben: Do 20. Jun 2019, 11:31 Hast du mittlerweile schon Eier oder kleine Mehlwürmer entdeckt?
Genau das ist im Moment noch mein Rätsel. Bisher konnte ich noch kein einziges Mehlwurmbaby entdecken.

Aber inzwischen habe ich viele Käfer, die in drei verschiedenen Haltungsformen untergebracht sind. Ich will unbedingt herausfinden, wie es funktioniert und weshalb es bisher nicht funktionierte.

Wenn man den vielen Youtubern glaubt, sollte das eigentlich kein Problem sein. Da will ich noch eine Weile Geduld haben.


Pfiffikus,
der bisher noch kein einzigen Clip gesehen hat, bei dem die Käfer so konsequent verhüten, wie hier
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Ja was man von anderen Züchtern im Internet so in Beiträgen liest und sieht, ist das ganze ja quasi ein Selbstläufer. Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass sich da in deiner Zucht was tut.
Viele Grüße
Christina
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Trulllla
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Trulllla »

Sehr interessant! Gibt es denn Paarungen? Haben die "Mehlkäfer" womöglich ganz bestimmte Vorlieben, wo sie die Eier ablegen möchten?
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Vor einer Stunde war ich im Keller. Und siehe da: Ich habe erstmalig zahllose kleine Baby-Würmchen entdeckt!

Die Entdeckung gelang mir in dem Substrat, welches den Käfern zwischen dem 21.05. bis zum 27.05. zur Verfügung stand. Es ist also reichlich drei Wochen her. In diesem Zeitraum musste die Eiablage stattgefunden haben.

Mag sein, dass die Kleinen schon ein paar Tage alt sind. Durch normales Hineinschauen sind die Kleinen ja kaum zu erkennen. Man muss mit einem kleinen Löffelchen mal ein wenig buddeln, dann erkennt man die Bewegungen der Würmchen. Das hatte ich in den vergangenen Tagen nicht gemacht.


Pfiffikus,
der jetzt erstmal so richtig happy ist
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Stadtfarmerin »

Klasse Pfiffikus, Glückwunsch zu den Baby Würmchen! Kann ich mir vorstellen dass du jetzt erstmal so richtig happy bist!
Viele Grüße
Christina
Fraggle
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Fraggle »

Oha! Gratuliere zum Nachwuchs!
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Stadtfarmerin hat geschrieben: Mo 24. Jun 2019, 20:30Kann ich mir vorstellen dass du jetzt erstmal so richtig happy bist!
So ist es. Dadurch steht fest, dass ich die Zucht doch nicht so schnell wieder aufgebe.

Doch nun noch eine kleine Ergänzung zum Puppenstadium: Anfangs habe ich die Puppen in einem Tomatenbecher, der im Heizungskeller steht, aufbewahrt. Dabei erzielte ich etwa eine Erfolgsquote von 53%, das heißt aus 53 Puppen entwickelten sich um die 53 Käfer.
Neuerdings nehme ich größere Eimer, die ich in einen benachbarten, kühleren und feuchteren Keller abstelle. Die erste Kohorte, die so gepflegt wurde, kam auf 64% Erfolg. Das kann aber auch Zufall sein.
Puppen_4669.jpeg
Die Puppen entwickeln sich in diesem Eimer, während die Käfer täglich mit einem kleinen Teelöffel umgesetzt werden.


Pfiffikus,
der bald mal noch etwas zur Haltung der Käfer schreiben wird
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