Würmer versus Kübel & Lasagnegarten

[Stephan]

Hallo,

ich bin Anfänger und wollte schon mal vorab 2 konkrete Fragen stellen:

1. ich bin am überlegen ob ich einen Teil der Würmer auch direkt in ein paar festinstallierte Kübel auf dem Balkon tun kann und in meinem Gewächshaus wollte ich dieses Jahr von Kübeln auf Beete wechseln und habe dort die sogenannte Lasagne-Technik angewandt, da könnte ich doch bestimmt auch ein paar Würmer direkt aussetzen, oder?

2. Meine selbstgebaute Wurmkiste ist nicht hundertprozentig dicht, bleiben die Würmer dort wenn solang es genug zu futtern gibt, oder gehen die auch mit vollem Bauch gern stromern?

Vielen Dank im voraus & LG

[Rüdiger]

Hallo Stephan,

1.
sicher kannst du ein paar Freunde in den Kübel oder ins Beet setzen. Wahrscheinlich exportierst du über kurz oder lang sowieso Würmer mit dem Humus aus der Kiste in Kübel oder Beet.

In meinen Tomatenkübeln tummeln sich die dicksten Würmer (Eisenia hortensis).

Aber auch im Exil solltest du die Würmer regelmäßig verköstigen. Schaue mal nach "Humusbox", "worm tube" und "Balkonton", da wird dieser Gedanke umgesetzt.

Auch der Sepp Holzer empfiehlt bei seinen Kübelgärten, "Regenwürmer" einzusetzen, rät die Futterstoffe aber immer an anderen Stellen im Kübel zu vergraben.

2.
Ich habe einen Teil meiner Kompostwürmer in Euroboxen, da sind die Grifflöcher zur Belüftung unverschlossen, da ist mir noch keiner entwischt.

Freundliche Grüsse
Rüdiger

[Stephan]

Danke, das hört sich gut an....

[Peter_86]

zu Frage 1: Auf dem Balkon wird es den Würmern im Sommer wahrscheinlich zu heiß werden, denn ab etwa 30°C sterben die Kompostwürmer. Eventuell können vielleicht ein paar Kokons die Hitze überleben.
Im Beet ist Hitze kein Problem, vorausgesetzt die Würmer können bei Hitze nach unten flüchten. Wenn die Gewächshaus-Beete z. B. nur 15 - 20 cm hoch sind und drunter fester Beton-/Steinboden ohne Ritzen ist, könnte das im Hochsommer zu Problemen führen (es ein denn, du kannst das Gewächshaus schattieren und hast evtl. eine Klimaanlage).
Auf den Beeten sollte immer eine Mulchschicht liegen als Futter für die Würmer.

Was genau ist denn die „Lasagne-Technik“? Ist das so ähnlich wie beim Bau eines Hochbeetes, wo man z. B. unten grobe Äste und Zweige aufschichtet, darüber eine Schicht Laub u. Gartenabfälle, darüber Grob- u. Feinkompost und ganz obendrauf eine Schicht Erde?

zu Frage 2: Zitat von Stephan:

„gehen die auch mit vollem Bauch gern stromern?“

Das kann passieren, z. B. bei Wetterschwankungen (z. B. starker Luftdruckabfall bei Gewitter), bei Erschütterungen / Vibrationen, oder wenn etwas mit dem Substrat nicht in Ordnung ist (z. B. Fäulnis, zu nass, unpassendes Futter, zu sauer, …).
Eisenia hortensis („Dendros“) sind auch bekannt dafür, dass sie gerne mal wandern.

Zitat von Stephan:

Meine selbstgebaute Wurmkiste ist nicht hundertprozentig dicht

Ist die selbstgebaute Wurmkiste aus Holz? Dann könntest du versuchen, die undichten Ritzen (u. evtl. Astlöcher) von außen (das Holz muss trocken sein) mit Lösungsmittel-freiem Holzleim oder Holzpaste (flüssiges Holz aus der Tube) zu verschließen.
Falls der Deckel zu klein ist und am Rand Spalten lässt, könnte man evtl. die Bretter am Rand gegen etwas breitere austauschen (vorher auf den mm genau abmessen!).