Kompostierbare Becher

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's Biberweibchen
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von 's Biberweibchen »

Pfiffikus hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 22:25 Hallo, sei uns willkommen im Forum!
Dankesehr! ;-)
Pfiffikus hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 22:25 Pfiffikus,
der sie trotzdem den Plastikmaterialien vorziehen würde, weil für diesen Plastikersatz weniger fossile Rohstoffe verwendet werden
Korrekt. Darum bin ich bemüht, möglichst plastikfrei zu leben. Und was ich an Plastik verwende, das wird so lange wie nur irgendwie möglich auf die unterschiedlichste Weise benutzt. In meinem Umfeld achte ich ebenfalls auf entsprechende Veränderungen mit aktiver Handlungsweise.
Zum Beispiel habe ich bei der Tafel vor Ort angeregt, dass die ausgegebenen Plastikbehälter sauber zur Wiederverwendung zurückgebracht werden, ich stelle Brotbeutel für die Tafel aus Stoffresten und Garnresten her, ich lege selbst ausgedachte Bastelanleitungen für nicht bei der Tafel wiederzuverwendende Verpackung aus und zwar vorwiegend für Plastikbecher. Die örtliche Tafel gibt keine Konserven aus, sondern hauptsächlich frisches Obst und Gemüse, was mir bei meinen Aktionen sehr entgegenkommt. Auch bei Arbeitgebern stoße ich Naturschutzverhalten an und biete praktische Empfehlungen.

Wenn Leute erstmal erkennen, was eigentlich los ist, dann werden sie in der Regel auch aufmerksamer. Und wenn diese Leute auch noch sehen, was sie selbst leicht zu verändern vermögen, dann brauchen sie nur eine gewisse Zeit der Konditionierung.
Meine inzwischen erwachsenen Kinder lachen immer noch über meine Ansagen, die sie während ihrer gesamten Kindheit begleitet haben, so zum Beispiel "das kann man noch zum Basteln verwenden" oder "es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung". Erstere Aussage ist inzwischen in meiner Familie ein geflügeltes Wort; zweitere nervt mich mitunter heutzutage, wenn mich meine Kinder unbedingt von daheim und meinen Tätigkeiten weglocken wollen. :-D

.... OMG! Bitte verzeiht meinen Wortreichtum, das ist wohl einer meiner Fehler. :-/
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Gao
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Gao »

Naja.. Man kann es auch anders herum sehen.
Die Hestellung solcher Ersatzprodukte verbraucht einiges an Energie und Rohstoffen.
Sind nicht ohne Grund einiges teurer als die Kunstoffprodukte.
Beim aktuellen Strommix im Industriebereich werden da wohl eher mehr fossile Rohstoffe verbraucht.
Auch stammt wohl kaum viel der Rohstoffe aus lokalen Quellen viel zu teuer..
Viel günstiger das Material aus Übersee zu importieren.
Dazu kommt auch noch das wertvolle Anbauflächen verschwendet werden.
Die Energie die beim Anbau verbraucht wird kommt noch dazu. Diesel für die Traktoren, Wasser usw..
Genau dasselbe wie mit dem "Bio-Sprit" Haupsache wir fühlen uns besser dabei.
Raps/Palmöl und dergleichen ist für die Bauern ein sicheres Einkommen im Gegensatz zu vielem anderem.
Das man mit einem Bruchteil der so verschwendeten Flächen alle hungernden Menschen auf der Welt ernähren könnte ist da leider nebensächlich (wall)
Guter Ansatz auf jeden Fall aber beim heutigen Stand ein reiner Marketing Gag.
Mit dem Zeug tun wir dem Planeten bestimmt nichts gutes :lol:
Solange wir Rohöl für Treibstoff fördern fällt der Kunstoff sowieso an.
Wenn der Kunstoff anständig entsorgt/recycelt wird ist es für mich die bessere Wahl zumindest im Moment.
Zuletzt geändert von Gao am Sa 12. Okt 2019, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Trulllla
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Trulllla »

's Biberweibchen hat geschrieben: Fr 11. Okt 2019, 22:56
.... OMG! Bitte verzeiht meinen Wortreichtum, das ist wohl einer meiner Fehler. :-/
Na, aber! Wir sind doch hier zum quasseln. Ich glaube, wir alle freuen uns hier über aktive Forumsteilnehmer.
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Pfiffikus
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Pfiffikus »

Gao hat geschrieben: Sa 12. Okt 2019, 05:31 Beim aktuellen Strommix im Industriebereich werden da wohl eher mehr fossile Rohstoffe verbraucht.
Also bei Euch in der Schweiz nicht. Da ist zum großen Teil Wasserkraft im Mix enthalten. In Deutschland ist das von der Topografie her nicht realisierbar.

Raps/Palmöl und dergleichen ist für die Bauern ein sicheres Einkommen im Gegensatz zu vielem anderem.
Solange das Öl für Lebensmittel, Kosmetik und dergleichen eingesetzt wird, stimme ich Dir zu. Diese Mengen kann unser Planet produzieren. Selbst solche Dinge wie Verpackungsersatz halte ich für vertretbar, denn mengenmäßig sollte das zu stemmen sein.
Doch Pflanzenöl oder Bio-Ethanol für Treibstoffe zu verwenden, das ist der absolute Klimakiller. Eben um noch weitere Anbauflächen zu schaffen, sind ja in diesem Jahr einige Regenwälder in Brasilien in Flammen aufgegangen.

Die Verwendung von Pflanzenfett als Treibstoff halte ich nur dann für geboten, wenn es sich um recyceltes Frittenfett handelt.

Wenn der Kunstoff anständig entorgt/recycelt wird ist es für mich die bessere Wahl zumindest im Moment.
Die thermische Verwertung ist eine sehr vernünftige Methode, diese Kunststoffe sinnvoll zu verwerten.
Habe in dieser Woche diese Anlage mal besichtigen können. Das war sehr aufschlussreich! Dort wird rund um die Uhr verschiedener Müll verbrannt. Angeschlossen ist ein Kraftwerk, in dem die entstehende Energie verstromt wird. Nur hat(te) man dort ein Problem. Immer in solchen Situationen wie heute, wenn sowohl Wind, als auch Sonne viel Energie liefern und die Netze verstopfen, wird ein solches Wärmekraftwerk einfach raus gehauen. Dann bleibt nur noch, die Umwelt zu heizen, denn die müssen die Verbrennungswärme irgendwie los werden. Schade drum!



Pfiffikus,
der es ganz dringend für geboten hält, dass in Deutschland möglichst viele Elektrolysestationen gebaut werden, in denen aus überschüssigem Strom Wasserstoff erzeugt wird
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Trulllla
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Trulllla »

Weil mir das nun gerade zufällig über den Weg gelaufen ist, und Pfiffikus es immer noch nicht glaubt. ;)

"Wattestäbchen gehören zu der am weitesten verbreiteten Formen der Meeresverschmutzung, daher ist das Verbot ein sehr willkommener Schritt, von dem wir hoffen, dass andere Länder ihm folgen", sagte Banks. (WWF Schottland)

"Umweltschützer der Marine Conservative Society, die im letzten Vierteljahrhundert rund 150.000 Plastikwattestäbchen von Stränden in Schottland entfernt haben, loben das Verbot von Plastikwattestäbchen in Schottland." Und jetzt sage keiner, das sei nicht viel. Die sammeln ja nicht das ganze Jahr über hauptamtlich Müll auf.

Quelle: https://www.independent.co.uk/environme ... 53031.html

Und ob die Wattestäbchen nun über Kläranlagen in die Flüsse und ins Meer gelangen, oder ob da jemand seinen Kulturbeutel in den Fluss schmeißt finde ich recht egal.
Aber nun lasse ich es gut sein. :)
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Pfiffikus
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Pfiffikus »

Moinsen Trulla,
Trulllla hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 23:59 Weil mir das nun gerade zufällig über den Weg gelaufen ist, und Pfiffikus es immer noch nicht glaubt. ;)
da gibt es einen Unterschied zwischen "glauben" und "sehen" oder "erkennen".
Wenn ich den Artikel richtig überflogen habe, hat das schottische Parlament gerade eine solche Verordnung zur Wirtschaftsförderung beschlossen. Und in der Zeitung ist zu diesem Thema die zweckdienliche Polemik zu lesen. Nun ja, wen das überzeugt - ich habe damit kein Problem.

Trulllla hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 23:59"Wattestäbchen gehören zu der am weitesten verbreiteten Formen der Meeresverschmutzung, daher ist das Verbot ein sehr willkommener Schritt, von dem wir hoffen, dass andere Länder ihm folgen", sagte Banks. (WWF Schottland)
Auf den mir bekannten Bildern von der Meeresverschmutzung durch Plastikmüll habe ich noch keine Exemplare der "am weitesten verbreiteten Formen der Meeresverschmutzung" sehen können. Auch das macht mich misstrauisch. Nicht einmal die Serie aus 15 Bildern, die dieser Artikel mitbringt, zeigt uns Wattestäbchen, obwohl es im Artikel um Wattestäbchen als Hauptinhalt geht.
(Auf dem zweiten Bild werden Trinkhalme gezeigt. Ein Verbot von deren Nutzung in Strandbars würde ich in der Tat begrüßen.)

Trulllla hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 23:59"Umweltschützer der Marine Conservative Society, die im letzten Vierteljahrhundert rund 150.000 Plastikwattestäbchen von Stränden in Schottland entfernt haben,
So? Die haben beim Säubern der Strände die Wattestäbchen gezählt? Auch die wesentlich häufiger zu findenden Tüten, Fischernetze und die anderen erkennbaren Abfälle?
Andererseits: Versteht mich bitte nicht falsch! Jedes Plastikteil im Meer ist eins zu viel! Aber wenn da innerhalb von 25 Jahren der Inhalt von 1500 Packungen Wattestäbchen gefunden wird, erscheint mir die Formulierung "am weitesten verbreiteten Form der Meeresverschmutzung" bezogen auf die Wattestäbchen dermaßen übertrieben, denn wie auf den Fotos zu erkennen haben die Schotten während dieser 25 Jahre ganz gewiss tonnenweise die anderen abgebildeten Plastikartikel vom Strand entsorgen müssen.
Als ich in Schottland war, habe ich kein einziges Wattestäbchen am Strand gefunden. In diesem Jahr hatte ich an der Ostsee auch nicht dieses Glück. Bernstein wird dort offenbar häufiger gefunden, als Wattestäbchen.

Trulllla hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 23:59Die sammeln ja nicht das ganze Jahr über hauptamtlich Müll auf.
Gewiss haben die massenweise Müll gesammelt. An dieser Stelle bestreite ich nur den behaupteten hohen Anteil von Wattestäbchen, mit dem diese beschlossene Wirtschaftsförderungsmaßnahme gerechtfertigt werden soll.


Pfiffikus,
der nicht ausschließt, dass tatsächlich irgendwo mal ein Wattestäbchen am Strand gefunden wird
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Wurm-Bine »

Ja, die Wattestäbchen-Diskussion kommt ja immer wieder auf. Ich muss gestehen, seit ich die (verwendeten) Baumwoll-Papp-Wattestäbchen in die Wurmfarm gebe und die dort gut angenommen werden, mache ich mir darum einfach keine Gedanken mehr. Von mir landen keine Wattestäbchen über irgendeinen Weg im Meer. Ich habe mich allerdings noch nicht informiert, ob die Baumwoll-Papp-Stäbchen in der Ökobilanz der Produktion besser dastehen als die Plastik-Variante. Aber zumindest entsteht kein Plastikmüll sondern reinster Wurmhumus.
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Wurm-Bine »

Und Pfiffikus, du hast völlig recht. Ich kann mich nicht daran erinnern, am Strand schon häufig auf Wattestäbchen gestoßen zu sein. Jetzt habe ich darauf auch nicht aktiv geachtet, wenn es allerdings das häufigste Plastik-Teil gewesen wäre, wäre mir das schon aufgefallen.
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Pfiffikus »

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Grüße von der Ostsee!

Leute, ich kann euch versichern, das Verbot ist erfolgreich! Auch nach intensiver Suche habe ich kein einziges Wattestäbchen, keinen Trinkhalm gefunden.



Pfiffikus,
der nicht mal eine leere Plastiktüte finden konnte
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Kompostierbare Becher

Beitrag von Pfiffikus »

Lange nichts zu diesem Thema geschrieben! Gerade fand ich eine sehr gut recherchierte und durch gerechnete Betrachtung der Schädlichkeit von Obstbeuteln.

https://www.youtube.com/watch?v=bL5UrX6fJUw



Pfiffikus,
der erneut betont, dass durch die Verbrennung von 1kg Plastik etwa 1kg Kohle in der Erde verbleiben darf
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