Wurmkiste als Lerneffekt

Gibt es Probleme in der Wurmfarm? Möchtest Du Deine Can-o-Worms verbessern oder Dein Wurm Cafe säubern? Hier gibt es Tips und Fragen auf häufige Antworten!
Wurzelsepp
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Wurzelsepp »

Hallo Rainer,
solange sich die Verluste in Grenzen halten, d.h. nur hin und wieder 1-2 Würmer, würde ich mir keine Sorgen machen.
Erde, Wurzeln und Unkraut würde ich jedoch nicht "füttern". Das gehört nach meiner Meinung in den Biomüll oder auf den Wertstoffhof - kommt bei mir nichtmal in den Gartenkompost... Du willst ja Qualität und nicht Quantität, oder?
Wenn Du mal 1-2 Wochen nicht durchmischst und das Futter an verschiedenen Stellen platzierst, kannst Du genau erkennen, wo Wurmhumus liegt und wie er aussieht. Ebenso solltest Du überall Kokons in verschiedenen Farbnuancen entdecken können.

Viele Grüße
Wurzelsepp
Rainer01
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Rainer01 »

Hallo Wurzelsepp,

Danke für deine Tipps. :)

Vielleicht habe ich meinen Text etwas schlecht formuliert.
Wir ersetzen nicht die kommunale Biomülldeponie. :D

Das Unkraut ist ohne Samen, die Köpfe haben wir abgeschnitten. Die Blumenerde mit Wurzeln ist von 4 kleinen 8 cm. Zimmerpflanzentöpfen die umgepflanzt wurden. Bei denen habe ich kurzer Hand mit der Schere einfach den Wurzelballen halbiert. ;) Die Erde welche wir drübergestreut haben ist aus dem vor dem Haus stehenden bepflanzten Sandsteinschweinetrog, und entspricht ungefähr dem Volumen einer halben Kaffeetasse. Übrigens Kaffeesatz mögen unsere nicht so recht, wenn wir den drüber gestreut haben hat man gesehen dass sich dort weniger Würmer aufgehalten haben.

Auf Pferdeäpfel hingegen fahren unsere voll ab, wenn die reinkommen sind alle nach höchstens zwei Tagen weg.

VG
Rainer
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Peter_86
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Peter_86 »

Zitat Rainer01:
Das mit den Asseln war nur so mal zum testen, ob die was bringen, kann ich echt nicht sagen. Eigentlich sind wir erst mal gespannt ob sie sich zumindest vermehren.
Bei mir habe ich die normalen Kellerasseln (sind eher grau, nicht weiß) in der Wurmfarm. Diese haben sich schon fleißig vermehrt und halten sich meist direkt auf der Oberfläche auf.
Asseln, Insekten und Milben haben den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu den Kompostwürmern Mundwerkzeuge haben, mit denen sie Nahrung zerkleinern können. Sie kauen sozusagen die Nahrung für die Würmer vor. Zerkleinerte Nahrung wird schneller von Mikroorganismen (Pilze Bakterien) zersetzt. Und auch im Kot der anderen Bodentiere sind noch Nährstoffe für die Würmer enthalten, da kein Tier die Nährstoffe in der Nahrung zu 100 % umsetzt. Ich habe mal gelesen, dass die im Boden lebenden Milben nur 20 – 30 % der Nährstoffe nutzen und den Rest über den Kot ausscheiden.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
Rainer01
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Rainer01 »

Wir haben Jungwürmer, (wave) und dass einige. :lol:
Rainer01
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Rainer01 »

Hallo, kurzer Bericht wie es läuft,
sehr gut.

Wir haben schon ca. 6 Liter Wurmhumus geerntet, ich würde mal schätzen es sind aber bestimmt noch 10 Liter erntereif. Einmal wöchentlich lassen wir auch ca. 2 Liter Wasser durch die Kiste laufen, damit wird dann flüssig gedüngt. Echt krass ist das Resultat bei unserer Hawaii Palme -Zimmerpflanze- zu sehen wenn die gedüngt wird sieht man sie wachsen. Am anderen Tag sind zwei bis drei neue Blätter da und die etwas älteren kleineren um rund 20 bis 30% gewachsen.

Mal sehen wie sich der Wurmhumus bei den gerade pikierten Jungpflanzen schlägt.


VG
Rainer
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Rainer01 »

Pro, Contra nach fast einem Jahr,
also der Wurmkompost selbst ist für uns weniger interresant. Weshalb ?

Deshalb: Für Zimmerpflanzen welche ja auch mal trockener werden wird er einfach zu hart, -fast wie Beton- auch wenn man ihn der Erde untermengt. Bei Pflanzen welche immer feucht gehalten weden mag das nicht so wichtig zu sein, aber die Menge der Normalpflanzen mögen ständige feucht ja nicht. -Ob die Mikroorganismen ein austrocknen der Erde überhaupt überleben, lassen wir hier mal dahingestellt-

Eine Frage stelle ich mir nun nach rund einem Jahr zur Zimmerpflanzendüngung : Es wird immer geschrieben man soll die Würmer möglichst abwechslungsreich fütter das der Humus hochwertig ist. Schön bis dahin,,, der Theorie nachauch logisch, nur wenn ich den Humus mit zB. Sand strecken muss das er meine Pflanzen wie deren Wurzeln nicht zubetoniert wo bleibt den da das Verdünungsverhältniss Dünger zu der magerer beimischung. Bleibt da was auf auf der Strecke liegen ? Macht das eigentlich Sinn hochwertige "Erde/ Dünger" herzustellen um diese dann mit 0%tiger "Erde/ Sand" zu vermengen ?

Wenn man große Mengen in den Garten an Nutzpflanzen verbring ist eine leicht härtere Erde nicht unbedingt so nachteilig. Weil ja die Nährstoffe zumindest eingetragen werden. Allerdings ein Nachweis der umsetzbaren und enthaltenen Nährstoffe im Wurmhumus fehlt mir...

Erstaunlich war " oder weniger erstaunlich ist" das bei meinen Jungpflanzen (Zucchini, Tomate Paprika, Chili, Gurke) je mehr Wurmhumserde drin war sie von schlecht bis gar nicht gewachen sind.

(wave) Was allerdings sehr gut ist, (wave) ist das Wurmwasser als Flüssigdünger hier haben wir sehr gute Ergebnisse erziehen können !!!

Den gewonnene Wurmhumus "als festes Medium" würde ich für uns, nach den derzeitigen Erkentnissen eher als nutzlossen Ausschuss bezeichnen.

Die Frage stellt sich für uns, Flüssigdünger kaufen oder biologisch herstellen !!! Klar die Frage beantwortet sich von selbst. Besser ein nutzen vor der Mülltonne als keiner...


Nun bin ich echt gespannt (wave) , welche artgleichen "natürlich in weniger skeptische Richtung gehenden Themen -natürlich rein zufällig- neu eröffnet werden".

Ich weis ich bin ein Nestbeschmutzer,,, doch die gehören auch in Fachforen :)=

VG
Rainer
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Rosazora
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Rosazora »

Hallo Rainer, schade, dass hier niemand geantwortet hat oder sich geäußert hat. Mein Wurmcafe ist erst 3 Monate alt und ich konnte noch keinen Humus ernten. Finde es sehr ernüchternd, dass Du schreibst, dass der Humus Dir nichts gebracht hat. Wieso wird er denn so hart? Ist das immer so? Und warum sind Deine Jungpflanzen nicht gewachsen? Bin über Deinen Bericht ziemlich frustriert, denn so eine Betreuung eines Wurmcafes macht schon Arbeit und kostet Geld, finde ich. Und dann alles für umsonst? Schade!
Viele Grüße von Rosazora
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Re: Wurmkiste als Lerneffekt

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Rosazora,
erst einmal ein herzliches (willkommen) im Forum.

Ob Rainer01 dir noch antworten wird, kann ich dir nicht sagen. Ich kann nur erkennen, dass er seit September 2016 hier nicht mehr aktiv war. :(

Wegen deiner Enttäuschung darüber, dass du nach drei Monaten noch keinen Wurmhumus ernten kannst, kann ich dich aber beruhigen. Das ist ganz normal. Die fleißigen Racker brauchen ihre Zeit, bis das komplette Substrat und das hinzugegebene Futter komplett mindestens einmal durchgefuttert ist. Ein Wurm frisst (angeblich) täglich ca. ein Viertel bis zur Hälfte seines Eigengewichts. Außerdem ist bei einer neuen Wurmfarm die Population noch klein. D.h., sie müssen sich erst einmal vermehren, um größere Mengen verarbeiten zu können. Auch das braucht seine Zeit. Und, die Kiste muss erst richtig einlaufen, die Mikroorganismen und Mitbewohner in der Kiste müssen sich auch erst vermehren. Das alles braucht seine Zeit. Daher musst du dich, wie so oft wenn es um die Würmer geht, in Geduld üben ;) . Wenn du dringend Wurmhumus benötigst, kannst du dich aber schon bedienen, bevor alles komplett durchgefuttert ist, am besten ohne Würmer und Kokons.

Der Wurmhumus wird übrigens schön krümelig und später auch nicht so hart, wenn du zum Futter ca. 30% Zellstoff (z.B. Zeitungspapier (kein Hochglanz, keine Werbebroschüren), Wellpappe (am besten unbedruckt), das Innere von Toilettenpapierrollen, etc.) beimischst. Die Würmer brauchen den Kohlenstoff aus dem Zellstoff.

Bevor du den Wurmhumus deinen Pflanzen gibst, solltest du den pH-Wert des Humus messen und nachforschen, ob die Pflanzen damit zurecht kommen. Es gibt Pflanzen, die mögen sauren Boden und würden mit alkalischem Humus nicht zurecht kommen und umgekehrt natürlich. Pflanzen, die den Wurmhumus gut vertragen, entwickeln sich in der Regel wirklich prächtig.

Die Betreuung einer Wurmfarm ist übrigens ausgesprochen interessant und es macht sehr viel Spaß, die Judels bei der Arbeit zu beobachten und ihre Angewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen kennen zu lernen und zuzusehen, wie sie sich entwickeln. Allein das entschädigt bereits für alles, was man für sie tut. So lange man es in kleinem Rahmen hält, mit ein oder zwei Farmen, würde ich es (noch) nicht als Arbeit bezeichnen. Und auch der finanzielle Aufwand hält sich in einem sehr überschaubaren Rahmen, da sich die Judels im Wesentlichen von dem ernähren, was in der Küche nicht gebraucht wird. Als Zusatz würde ich Mineralmix empfehlen, da die Mineralversorgung rein mit Küchenabfällen meistens nicht gewährleistet ist. Bei Mineralmangel werden sie sonst immer dünner und vermehren sich auch nicht mehr (wall) . Ich habe das erlebt, weil die Enchytäen ihnen das Mineralmix weggefuttert haben, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß und eine interessante Zeit und dabei gaaanz viel Geduld mit deinen kleinen Mitbewohnern.

Wurmige Grüße
Wurmcolonia
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
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