Schulprojekt Mini Box

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Fannie
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Schulprojekt Mini Box

Beitrag von Fannie »

Hallo und danke für die Aufnahme in die Reihen der Wurmkundigen,

ich spiele seit einiger Zeit mit der Idee mir eine Wurmbox zu bauen.
Nun kam die Lehrerin meiner Tochter auf mich zu und hat mich gefragt, ob man eine Wurmbox als Schulprojekt für eine 2te Klasse machen könnte.

Wir wollen allerdings keine aus Plastik. - Nun habe ich mir als Unwissende gedacht, ich könnte mir doch so eine kleine Holzbox vom Baumarkt holen (die sind ca DinA4 groß und 30 cm hoch) und diese Umbauen und als kleine Vorzeigebox mit in die Schule nehmen.

Würmer bräuchte ich ja dann nicht ganz so viele. Und ich denke bei den paar Bioabfällen, die in einer Klasse anfallen sollten es die Würmer schaffen.

Wenn das Projekt dann vorbei ist, dürfen die Würmer in meine Box einziehen. Die ja auch noch nicht existiert. Es bis dahin aber hoffentlich tut.

Was haltet ihr von der Idee? Ist das machbar? Kann man irgendwo so "kleine" Mengen von Würmern bekommen? Ist die Kiste vielleicht zu klein?
Fragen über Fragen....
ich freue mich über Antworten!

LG
Fannie
wurm_beccy
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Re: Schulprojekt Mini Box

Beitrag von wurm_beccy »

Hi,

ich bin zwar neu dabei aber ich denke so ne A4 box ist einfach zu klein. ich habe mein Farm selber gebaut und stellte auch jetzt fest das es auch vermutlich zu klein ist. Musste jetzt einige meine mitarbeiter umsiedeln, habe dadurch jetzt quasi zwei Farms - 'manne" freut sich :roll:

Bedenke - da muss futter mit rein - es braucht etwas zeit um von mikroben bearbeitet zu werden - dann kommen die wuermer dran. Wenn du natuerlich auch nur ein paar wuermer rein tuest koennte es gehen. allerdings ist der effekt vielleicht auch nicht so wahnsinnig spannend

Und die eigene Kiste ins Zimmer? mit vereinbarung - die kinder durfen nicht selber fuettern? Du wurdest selber was mitbringen und es gemeinsam machen? Alles klappt ja besser wenn das essen klein ist - vielleicht wurden die kinder ihre bananen schalen und apfel kerne selber klein schneiden...oder auch nicht? Brot sollte auch nicht rein etc...

Vielleicht willst du auch erst selber erfahrung sammeln - dann evtl eine gut funktionierende box eine weile ausleihen...

lg

wurm_beccy
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Peter_86
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Re: Schulprojekt Mini Box

Beitrag von Peter_86 »

Zitat von Fannie:
„Ist das machbar?“
Ja, aber du musst darauf achten, dass das Holz unbehandelt sein muss, das heißt es darf NICHT gebeizt, imprägniert, lackiert o. mit anderen Chemikalien behandelt worden sein. Pressspan ist auch nicht geeignet, da man nicht weiß, ob im Kleber Lösungsmittel u. Formaldehyd enthalten sind, außerdem quillt Pressspan auf, sobald er feucht/nass wird.
Die Holzkiste sollte einen passenden Deckel haben. Falls es keine Holzkisten aus unbehandeltem Holz zu kaufen gibt, kann man sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst eine Kiste zusammenbauen. Dazu braucht man unbehandelte Holzbretter und Verbinder wie Schrauben, Winkel und evtl. 2 Scharniere für den Deckel.
Im Buch „Kompost aus der Kiste“ (Brucksch, Rimpau, 2013, Ulmer Verlag) gibt es eine Anleitung für den Bau einer größeren Wurmfarm aus Holz.

Eine Holzkiste hat den Vorteil, dass das Holz atmungsaktiv ist, überschüssige Feuchtigkeit kann durch Wände und Deckel verdunsten.
Im Buch „Kompost aus der Kiste“ steht, dass man den Boden des Gefäßes mit Pappe-Stückchen bedeckt, welche überschüssige Flüssigkeit aufsaugen (ungebleicht, unbedruckt o. nur schwarze Farbe). Darüber kommt halbreifer Kompost bis 2/3 Höhe des Gefäßes. Obendrauf kommen ein paar Bioabfälle, z. B. kleingeschnittene Gemüse- u. Obst-Reste (keine Zitrusfrüchte), etwas Kaffeesatz.
Wichtig: nur kleine Mengen füttern, da bei größeren Mengen Fäulnis auftreten kann. Zu Beginn sollten ½ bis 1 Handvoll Futter reichen.
Dann kann man die Würmer zugeben.
Bevor man später neues Futter dazugibt, sollte man beobachten, wie schnell das alte Futter zersetzt wird. Falls sich das alte Futter nicht/kaum zersetzt u. schimmelt, hat man wahrscheinlich zu viel gefüttert.
Ab und zu sollte man Pappe/Papier-Streifen in das Gefäß geben, um überschüssige Flüssigkeit aufzusaugen.
Die Oberfläche soll man etwa aller 3 Tage mit Wasser besprühen (wenn sie relativ trocken ist). Je größer die Oberfläche im Vergleich zum Volumen ist, desto schneller trocknet das Substrat aus.

Zitat von Fannie:
„Ist die Kiste vielleicht zu klein?“
Nein, denn im Buch „Kompost aus der Kiste“ (siehe oben) steht, dass ein Beobachtungsgefäß für Kinder min. 1 Liter Volumen haben sollte, und das man pro Liter Substrat etwa 5 Würmer zugibt.
„ca. DinA4 groß und 30 cm hoch“ macht bis zum Rand etwa 18,7 L Volumen. Da die Kiste nur zu etwa 2/3 gefüllt wird, liegt das Volumen des Substrates bei etwa 12 – 13 L, dass sollte ausreichen. 12 x 5 macht 60 Würmer.

Zitat von Fannie:
„Kann man irgendwo so "kleine" Mengen von Würmern bekommen?“
Ja, in Angel- u. Zoo-Läden kann man Kompostwürmer als „Rotwürmer“ o. “Dendros“ (Dendrobaena veneta = Eisenia hortensis) kaufen. Achtung: KEINE Tauwürmer (Lumbricus terrestris) kaufen, denn diese sind nicht für die Wurmkompostierung in geschlossenen Wurmfarmen geeignet.
Wenn draußen Frost herrscht, muss man die Würmer frostsicher transportieren (z. B. in einer dickwandigen Styroporkiste).

Im oben genannten Buch wird beschrieben, dass man auch ein Glasgefäß verwenden kann. Dies hat den Vorteil, dass man die Würmer auch an den Seiten beobachten kann.
Falls man ein Glas verwendet, darf der Deckel NICHT luftdicht verschlossen werden (kein Schraubdeckel), sondern wird mit einer atmungsaktiven Abdeckung (z. B. Küchenpapier, Stück Stoff etc.) bedeckt (ringsum mit Gummi/Schnur festmachen).
Man stellt das Gefäß entweder in einen dunklen Raum oder legt eine Schattierung (z. B. Pappe o. schwarzes Papier) rund um die Seitenflächen. Wenn man die Schattierung abnimmt, kann man die Würmer kurz beobachten. Würmer flüchten vor Licht, daher kann man sie bei schwachen Licht länger beobachten. Rotes Licht können Würmer nicht wahrnehmen, daher kann man die Würmer unter rotem Licht noch besser beobachten. Man kann auch eine rote Folie rund um die Seitenwände anbringen.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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