größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

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Payne
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größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von Payne »

Hallo Leute,

ich bin noch relativ neu in Sachen Wurmkompostierung, aber diese Art gefällt mir am Besten.

Da bei unserem Weinbaubetrieb geschätzt 50t organisches Material, hauptsächlich Trester, anfallen würde ich diese gern in Wurmhumus umwandeln.
Glaubt ihr ist dies ohne sehr hohem Aufwand möglich?

Ich dachte dabei an eine Heißrottekompostierung und anschließend in eine Art XXL Wurmbeet.
Unter XXL Wurmbeet dachte ich mir eine Teichfolie auszubreiten, und die Ränder so ca 30cm hoch mit Holzbrettern.
Abdecken würde ich das Ganze dann nochmals mit einer Teichfolie, zum Schutz vor Fressfeinde und zuviel Wasser bei Niederschlägen.
Die Feuchtigkeit in diesem Wurmbeet würd ich dann mit einem Tröpfchen-Bewässerungssystem für Gartenpflanzen regeln.

Glaubt ihr kann das funktionieren?
Meint ihr ist eine Teichfolie stark genug um nicht von den Würmern durchlöchert zu werden?
Was sagt ihr zu meiner Idee mit der Abdeckung? Kann diese Schaden, weil dadurch nie Sonnenlicht, Wind etc. an das Beet kommt und somit schlechter abtrocknet und unter der Abdeckung wahrscheinlich eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht?
Wie tief meint ihr kann ich das Ganze bauen? Hab gehört die Kompostwürmer mögen es eher Flachgründig.

Ich weiß, Fragen über Fragen :(
Könnt mir da ein weiterhelfen :?:

lg
Payne
markus
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Re: größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von markus »

Hi Payne,
Wir hatten früher auch Wein. Den Trester haben wir einfach an einen halbschattigen Platz gekippt.
Im nächsten Jahr ist daraus immer super Humus geworden. Ich will damit sagen, dass du gar nicht so viel Aufwand betreiben must. Ich würde das Material einfach auf einer Wiese, gut geschützt von Wind und zu starker Sonne, aufschütten. Den Rest erledigt die Natur von ganz alleine.
Gruß
Markus
Zuletzt geändert von markus am Mo 6. Mär 2017, 08:32, insgesamt 1-mal geändert.
Rüdiger
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Re: größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von Rüdiger »

Hallo Payne,

Soll den den der Humus dann wieder in den Weinbergen eingesetzt werden?

Hier kommt das Flachkompostverfahren zum Einsatz. Das Kompostmaterial wird hier in einer Stärke von 30 bis 40 Zentimeter aufgeschichtet. Hierdurch wird die Selbsterwärmung begrenzt und die Kompostlebewesen besonders gefördert, so das sich eine maximale Population ergibt und der Umbau zu Humus in kürzer Zeit gelingt.

In dieser "Arbeitsebene" tummeln sich zuerst Pilze und Bakterien, diese "Versaften" die Materialien und machen sie so für die Kompostwürmer verfügbar. Diese "lutschen" den Bioflim und scheiden dabei stabile Humuspartikel aus. In diesem Biotop tummeln sich auch noch Springschwänze, Enchyträen (verwandte Borstenwürmer) und viele andere Bodentiere. All diese wirken bei der Humusbildung hilfreich mit.

Die Würmer nehmen uns hier fast die ganze Arbeit ab, diese befördern die biologische und chemische Verarbeitung und verrichten mechanische Arbeit, indem sie den Kompost mischen, entwässern und belüften.

Für einen gesunden Humus, ist der Bodenschluss schon wichtig. Die Natur ist nunmal kein geschlossenes System. Die Qualität des Kompostes lebt von der Vielfalt und Vielzahl seiner Organismen. Die Teichfolie würde deswegen schon wegfallen. Auch dürfte sie dazu führen das der Humus durch Staunässe verwässert wird.

Eine Abdeckung ist bei regenreicher Witterung sicherlich sinnvoll aber auch nicht unbedingt erforderlich. Eine natürliche Abdeckung kann auch mit leicht verfügbaren Materialien erfolgen (Rasenschnitt, Stroh, etc.).

Eine Bewässerungsanlage würde ich jetzt auch nicht unbedingt für erforderlich halten. Wenn wären Wassergaben nur sporadisch, bei starker Trockenheit notwendig (Abdeckung).

Ob man eine Heißrotte der Wurmkompostierung vorschaltet muss man sich überlegen. Um die Samen der spontane Vegetation und Pflanzenkrankheiten zu regulieren, könnte dies sinnvoll sein. Härtere Pflanzenabfälle werden dadurch auch schneller weich.

Es bedeutet dann aber auch mehr Arbeit. Durch die Volumenreduktion spart man dann aber Fläche bei der Wurmmiete.

Die Sicherung gegen Wühl-, Spitzmäuse und Maulwürfe sind bei größeren Mieten mit mehreren hundert Tausend Würmern ist möglicherweise auch entbehrlich. Da die Verluste im Verhältnis zum Bestand recht gering sind. Und der Aufwand (Kosten) nicht lohnt und auch bei der Bearbeitung mit Geräten eine Beschädigung nicht immer vermeidbar ist. Eine größere Wurmkompostanlage in Thüringen arbeitet ohne solch eine Sicherung. Dort verlässt man sich auf die Katzen.

Man kann jederzeit mit einer Testmiete mit zwei bis fünf Quadratmetern (1,5 x 3 m) beginnen. Diese würde ich allerdings beispielsweise mit Volierendraht oder Lochziegeln sichern, damit die Zucht nicht gefährdet wird. Seitlich kann die Anlage wie ein kleines Hochbeet eingefasst werden. Dort legt man, dann die 30 cm Rohkompost vor und impft die Fläche mit 1.000 Würmer auf den Quadratmeter. Nach einem Jahr sollte sich ein Bestand von mindestens 10.000 Würmern pro Quadratmeter ergeben haben. Ausgewachsen ist die Population je nach Bedingungen mit etwa 15 bis 20 Tausend Würmern pro Quadratmeter und verarbeiten eine reichliche Tonne Kompost pro Jahr.


So das eine üppige Erweiterung dann jederzeit möglich ist. So hat man dann auch genügend Erfahrung um das Ganze auch in der zehnfachen Größe zu betreiben.


Freundliche Grüsse
Rüdiger
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Peter_86
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Re: größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von Peter_86 »

Teichfolie würde ich nicht verwenden, die besteht nämlich in der Regel aus Weich-PVC, welches gesundheitsschädliche Weichmacher enthält. Da könnte es passieren, dass Würmer und andere Bodenorganismen geschädigt werden.

Vor einer ganzen Weile kam eine Sendung auf dem MDR (ich kann sie leider nicht mehr in der Mediathek finden), da war ein Bio-Winzer, der seine Bioabfälle (z. B. Trester) zusammen mit Pflanzenkohle-Stückchen zuerst anaerob vorkompostiert hat (Bokashi-Herstellung, also Milchsäuregärung). Nach abgeschlossener Vorkompostierung wurde das Zeug als Mulch in den Weinbergen verteilt oder an den Pflanzstellen von neuen Weinreben untergegraben. Die Regenwürmer im Boden würden das Material dann mit der Zeit in fruchtbare Terra preta umwandeln.
Dazu müssen wahrscheinlich genügend Regenwürmer im Boden vorhanden sein. Der Winzer im Fernsehbeitrag war ein Bio-Winzer, welcher Weinsorten angebaut hat, die man nicht spritzen muss (zu viele Kupfermittel schädigen die Regenwürmer), also vermutlich Mehltau-resistente bzw. -tolerante Sorten.
Es wurde auch eine wissenschaftliche Untersuchung von einer Uni gemacht, dabei wurden Weinbau-Flächen mit und ohne Terra preta verglichen. Bei Terra preta war der Zuwachs und Ertrag der Pflanzen größer, und die Pflanzen hatten weniger Stress bei längerer Trockenheit, da die porenreichen Pflanzenkohle-Partikel im Boden ein sehr guter Wasserspeicher sind.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
Rüdiger
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Re: größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von Rüdiger »

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Peter_86
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Re: größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von Peter_86 »

Das im 2. Link war das, was ich meinte, einige der Grafiken mit den Zuwachsraten der Weinreben wurden damals im Fernsehen gezeigt.

Die Art der Kompostierung, die im Video im 1. Link gezeigt wird, sieht aber eher nach „normaler“ aerober Kompostierung aus. Für Bokashi müsste man das Kompostgut samt Pflanzenkohle in einen geschlossenen Behälter füllen und durch Treten etc. die Luft heraus pressen, damit dort möglichst wenig Sauerstoff enthalten ist und eine gute Vergärung stattfinden kann.
Aber auch in einem aeroben Kompost macht Pflanzenkohle Sinn: Pflanzenkohle bindet Nährstoffe, dadurch werden weniger Nährstoffe durch Regen u. Sickerwasser aus dem Kompost ausgewaschen. Pflanzenkohle bindet auch viel Wasser, dadurch trocknet das Kompostgut und später auch der mit Komposterde gedüngte Boden nicht so schnell aus. Außerdem werden die Poren der Kohle von nützlichen Mikroorganismen besiedelt. Und Kohle bindet in begrenztem Umfang auch schlechte Gerüche (Bsp.: Aktivkohlefilter).

Was man auch noch machen kann, um große Mengen an Komposterde mit Wurmhumus zu erzeugen, ist eine große Wandermiete aufzusetzen (siehe auch Skizze unten):
Man startet an einem Ende und schüttet das Kompostgut ca. 1-2 m breit (so dass man z. B. zum Abdecken noch gut rankommt) und max. 1 m hoch auf. Man wartet ab, bis eine evtl. Heißrotte vorbei ist, und setzt dann min. 1000 Kompostwürmer dazu (wenn man sehr viel Material hat, dann eine entsprechend höhere Anzahl).
Neues Kompostmaterial setzt man daneben DIREKT im Anschluss an das alte Material auf, so dass die Würmer zum frischen Futter wandern können. Ist dort die Endhöhe erreicht, setzt man neues Material wieder direkt daneben auf, usw. Wenn man will, kann man den Kompost mit atmungsaktivem Gewebe abdecken.
Es entsteht eine langgestreckte Kompostmiete, die in eine Richtung immer länger wird. An dem Ende, wo das älteste Material liegt, kann man dann zuerst Komposterde mit Wurmhumus ernten. Wenn die Komposterde reif genug ist, sollte sie fast wurmfrei sein, da die Würmer darin kaum noch Futter finden und in die jüngeren Bereiche der Kompostmiete abgewandert sind.
Wenn der Platz zum Verlängern der Kompostmiete nicht mehr reicht, wandert die Miete zur Seite und dann wieder in die entgegengesetzte Richtung. Am besten direkt im Anschluss an die alte Miete, da können die Würmer direkt aus der (halb)fertigen Komposterde ins frische, angerottete u. halb verrottete Kompostgut wandern.
Wandermiete.jpg
Skizze einer Wander-Kompostmiete. Zahlen: Reihenfolge, in denen die einzelnen Teile aufgeschichtet wurden.

Als Endprodukt erhält man Komposterde mit einem Anteil an Wurmhumus. Wenn die Miete gut vor Fressfeinden geschützt ist (unten engmaschiges Gitter o. Lochziegel, seitlich Wände o. engmaschige Gitter, oben atmungsaktive Abdeckung o. engmaschiges Gitter), lässt sich die Wurmpopulationsdichte und damit der Anteil des Wurmhumus in der fertigen Komposterde wahrscheinlich noch etwas erhöhen.
Aber für die Pflanzen reicht ja schon ein geringer Anteil an Wurmhumus für ein gutes Wachstum aus: Bei Starkzehrern würde ich max. 30 % reinen Wurmhumus nehmen, bei Mittel- u. Schwachzehrern noch weniger.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
Payne
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Re: größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von Payne »

Hallo Leute,

hey vielen Dank für die zahlreichen Antworten :)
markus hat geschrieben:Ich würde das Material einfach auf einer Wiese, gut geschützt von Wind und zu starker Sonne, aufschütten. Den Rest erledigt die Natur von ganz alleine.
Hm glaubst ist es wirklich notwendig den Komposthaufen vor wind und Sonneneinstrahlung zu schützen? Das Material "klebt" meiner Meinung nach eh relativ gut aneinander, glaub nicht dass ich hier viel viel Verluste durch Windverwehung habe. Und die Sonne kommt ja nur mit der äußeren Schicht direkt in Kontakt - also halb so wild oder?

Die Natur erledigt das sicher gut alleine, da geb ich dir recht, aber ohne Zugabe von Kompostwürmern denk ich dauert das ein paar Jahre :(
Rüdiger hat geschrieben:Hallo Payne,

Soll den den der Humus dann wieder in den Weinbergen eingesetzt werden?
Ja, das soll er. Entweder einfach oberflächlich oder ca. 10 cm in den Boden einarbeiten. Vermutlich ist Letzteres am Besseren.
Hab gehört dass man mit Wurmhumus keine Wurzeln verbrennen kann - könnte ich also direkt nach dem aufbringen vom Wurmhumus eine Begrünung anbauen (bestehend aus verschiedenen Kleearten, Buchweizen, Futtererbse usw)?

Rüdiger hat geschrieben:Das Kompostmaterial wird hier in einer Stärke von 30 bis 40 Zentimeter aufgeschichtet. Hierdurch wird die Selbsterwärmung begrenzt und die Kompostlebewesen besonders gefördert, so das sich eine maximale Population ergibt und der Umbau zu Humus in kürzer Zeit gelingt.
Hm also bist du eher gegen eine Heißrotte? Ich dacht mir einen größeren Haufen zu machen um eine Heißrotte zu erzeugen um etwaige Unkrautsamen zu zerstören und das Material für die Würmer leichter Verfügbar zu machen. Aber kenn mich da noch ned wirklich gut aus. Verliert man bei einer Heißrotte eventuell Wertvolle Nährstoffe?
Rüdiger hat geschrieben:Für einen gesunden Humus, ist der Bodenschluss schon wichtig.
Ja, da hast du sicher recht.
War nur so ein Gedanke mit der Teichfolie am Boden um ein Flüchten der Würmer zu verhindern. Aber das würde in der Praxis sowieso nicht funktionieren, da ich die Folie spätestens beim Ernten mit der großen Schaufel des Traktors zerstören würde.
Also einfach direkt auf den Boden mit dem Kompost und eventuell abdecken - richtig?
Peter_86 hat geschrieben:da war ein Bio-Winzer, der seine Bioabfälle (z. B. Trester) zusammen mit Pflanzenkohle-Stückchen zuerst anaerob vorkompostiert hat (Bokashi-Herstellung, also Milchsäuregärung). Nach abgeschlossener Vorkompostierung wurde das Zeug als Mulch in den Weinbergen verteilt oder an den Pflanzstellen von neuen Weinreben untergegraben. Die Regenwürmer im Boden würden das Material dann mit der Zeit in fruchtbare Terra preta umwandeln..
Bokashi habe ich auch schon versucht, aber gefällt mir nicht so. Die Abfälle anaerob zu bekommen ist garnicht so leicht, und Bokashi hat zumindest am Anfang relativ tiefe PH werte, bin mir nicht sicher ob das die Würmer mögen. Mir gefällt da die aerobe Variante besser ;)

Mit Terra Preta habe ich mich auch schon beschäftigt, ist aber zumindest im Weinbau, zu teuer bzw. ein zu hoher Aufwand. Ein Schweizer Forschungsinstitut beschäftigt sich sehr damit und hat im Weinbau kaum Verbesserungen durch Pflanzenkohle feststellen können, in regnerischen Jahren kann Diese sogar negativ wirken.
Peter_86 hat geschrieben: Was man auch noch machen kann, um große Mengen an Komposterde mit Wurmhumus zu erzeugen, ist eine große Wandermiete aufzusetzen (siehe auch Skizze unten):.
Hey - super Idee - so wird ichs machen! Vielen Dank! :D

Hm was ich mir noch denke, wie schauts mit dem Wurmfutter aus, glaubt ihr muss ich dem Komposthaufen (hauptsächlich Trester und Stiele der Trauben) noch etwas beigeben damit sich die Würmer wohlfühlen? Also zB Kalk, Gesteinsmehl oder Ähnlichem?
Rüdiger
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Re: größere Mengen an Wurmhumus herstellen?

Beitrag von Rüdiger »

Hallo Payne,

da bist du ja schon auf dem richtigen Weg.

Eine Einsaat von Gründüngung ist natürlich eine wunderbare Ergänzung zur Bodenpflege mit Wurmhumus. Hier kann man ja noch genau überlegen welche Pflanzen hier besonders günstig sind. Auch die Begünstigung von Nützlingen bring auch wieder viel Gesundheit in die Parzelle.

Die Heißrotte kann man machen, dass sollte man betriebstypisch beurteilen. Sicherlich werden bei der Heißrotte eigne Nährstoffe "veratmet", bei überlanger Kompostierungsdauer sinkt ebenfalls der Nährwert.

Es muss eine abgestimmte Betriebsweise gefunden werden. Bei einer Heißrotte ist es das Aufsetzen, dass Geschick und Erfahrung erfordert, um hier ohne weiteres Umsetzen auszukommen.

Gut ist wenn du mit einer Testmiete beginnst, wie beschrieben. Hier kannst du deine Wurmpopulation heranziehen, die du ja später zehn tausendfach benötigst. Da kannst du sofort beginnen und sammelst wertvolle Erfahrungen.

Die Wandermiete ist eine sehr rationelle Möglichkeit. Allerdings würde ich die Heißrotte auf einer separaten Miete starten und nach drei bis vier Wochen der Wandermiete zuschlagen.

Als Zuschlagsstoffe empfehlen sich nach Bodenbeschaffenheit und Kultur, Gesteinsmehl (5kg / cbm), Tonmehl (bis 20kg / cbm) oder Mineralboden (bis 10 %) sowie eventuell noch Kalk. Diese gibt man bereits beim Aufsetzen der Heißrotte zu.

Freundliche Grüße
Rüdiger
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