Pappe bzw Papieranteil wie hoch

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TheRobs
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Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von TheRobs »

Hallo ihr Lieben, seit nun 2 Monaten bin ich auch stolzer Besitzer einer Wurmkiste (Marke Eigenbau) und bin nun schon bei Modell Nummer zwei da mir Nummer 1 zu klein erschien und die Wurmis auch ab und an flüchteten.

Als ich Kiste Nummer 1 in Kiste Nummer 2 umkippte viel mir auf, dass das untere Zeug unangenehm Roch und auch etwas zu feucht schien. Dabei hatte ich bereits das Gefühl genug Pappe etc. zuzugeben !?

Nun wurde außerdem endlich mein Urgesteinmehl geliefert und ich hoffe dass das meinen hohen Verbauch an Äpfel und eher Sauren Obstsorten bzw Kaffee einigermaßen kompensiert (Natürlich kommen auch Eierschalen rein)

Die Frage die ich mir eigentlich stelle ist tatsächlich wie viel Pappe/Papier ich wirklich zugeben sollte bzw wie oft ich meine Kiste "umrühren sollte"?

Außerdem wurde ich neulich von Freunden gefragt ob ich da auch "beschäuzte" Taschentücher reinschmeisen kann ?! Darauf wusste ich keine Antwort hatte es aber bisher noch nie getan ?! Wie verfahrt ihr damit


Liebe Grüße aus Leipzig
R
Wurmfried
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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Wurmfried »

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Zuletzt geändert von Wurmfried am Fr 2. Aug 2019, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
TheRobs
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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von TheRobs »

Danke für den Erfahrungsbericht, ich bin schlichtweg um meine untere Ebene besorgt sie müffelte schon ein wenig und wurde dann ja wie gesagt mit papier etwas gesrteckt jetzt habt eich noch die ebene oben drauf gesetzt aber meine wurmis wollen nicht durch die löcher hoch sondern sind am rand der alten kiste und flüchten ab und an .
Außerdem habe ich Angst das unten weiter verwest und sich zu viel Ammoniak bildet....
Mal sehen vielleicht landet die untere Etage in der Biotonne (was sehr schade wäre !!!) und ich weiss tatsächlich auch nicht so wirklich was falsch gelaufen sein soll... maximal dass ich überfüttert habe...
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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Wurmfried »

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Peter_86
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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Peter_86 »

Taschentücher und Küchenpapier aus gebleichtem Papier würde ich nicht unbedingt in die Wurmfarm reintun, da gebleichtes Papier oft Stoffe enthält, welche den Bodenlebewesen schaden könnten. Früher, als ich dies noch nicht wusste, habe ich Taschentücher und Küchenpapier oft auf dem Komposthaufen geworfen und mich dann gewundert, dass diese teilweise nach mehreren Monaten kaum verrottet waren.
Außerdem enthalten Taschentücher und Küchenpapier (egal ob gebleicht o. ungebleicht), wenn sie zusammengeknüllt sind und sich mit Wasser vollsaugen, kaum noch Lufträume.

Um Luft in tiefere Schichten der Wurmfarm zu bringen, ist daher stabile Pappe besser geeignet, z. B. Wellpappe. Die Pappe sollte ungebleicht sein, unbedruckt (oder nur mit schwarzer Farbe, welche zum Großteil aus Kohle-Ruß besteht), darf keine Hochglanzoberfläche und auch keine Reste von Kunststoffen oder Kleber (z. B. vom Paketband) haben.
Was ebenfalls viele Lufträume hat und lange stabil bleibt, sind unverholzte oder nur wenig verholzte Stängel und trockene Blattstiele wie z. B. Stroh, Stängel von Bohnen, Buchweizen, Erbsen, Lein, Zierstauden, Wildkräutern wie Brennnesseln (natürlich ohne die Samen), Zyperngras, (gröbere) Blattstiele von Zimmerpflanzen (außer von Palmen, die sind zu verholzt) usw.

Verholzte Stängel/Blattstiele könnte man zwar auch als Strukturmaterial verwenden, die haben aber den Nachteil, dass sie sehr lange (1-2 Jahre oder länger) zum Verrotten brauchen, so dass man sie dann zum Großteil noch im fertigen Wurmhumus findet.
Was geht, ist schon sehr morsches Totholz (welches man mit den Händen zerbröseln kann). Z. B. habe ich mal ohne Probleme 1 – 2 kg sehr morsches Holz aus dem Inneren eines alten Apfelbaums in die Wurmfarm gebracht.

Worauf man aber achten muss, ist das zu viel kohlenstoffreiches, aber stickstoffarmes Material wie Zellulose und Holz beim Verrotten Stickstoff verbraucht (darum sollte man z. B. im Garten nicht nur mit Holzhäckseln oder Stroh mulchen).
Darum stickstoffarme Materialien immer mit stickstoffreicheren Materialien mischen. Stickstoffreich sind z. B. Gemüse- u. Obstreste, grüne Pflanzenabfälle, Reste von Hülsenfrüchtlern, Pilze, Tiermist.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)
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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Wurmfried »

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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Wurm-Bine »

Hallo TheRobs,

cool, dass jemand quasi zeitgleich mit mir eine DIY-Wurmbox gestartet hat.

Das gleiche Problem hatte ich auch, dass der unterste Bereich zu feucht war und etwas unangenehm roch. Trotzdem hielten sich aber Würmer drin auf, sodass es schon gerade noch okay war.

Dann habe ich festgestellt, dass der Karton, den ich ganz unten reingelegt hatte, die Entwässerungslöcher im Boden verstopft hatte. Er wurde auch überhaupt nicht zersetzt und stank. Also habe ich die Kiste (mit einer kleinen Kunststoff-Harke) einmal umgerührt und den ganzen Karton von unten untergehoben. Seitdem ist das Problem behoben. Es wuselt unglaublich. Falls du, genau wie ich, ganz unten Karton reingelegt hast, so wie es oft in den Anleitungen steht, könnte es dasselbe Problem gewesen sein.

Auch ohne Pappe unten in der Kiste können meine Würmer übrigens nicht nach unten flüchten, da ich ein sehr engmaschiges Kleintiergitter unter der untersten Kiste angebracht habe, sodass die Würmer nicht, der Wurmtee aber schon in die Auffangbox gelangen können.

Als Strukturmaterial und C-Spender verwende ich auch getrocknete Blätter von Laubbäumen. Das funktioniert ganz wunderbar. Ein paar Handvoll pro Ebene und ich bekomme viel Luft ins Substrat. Ich war im Herbst extra sammeln. Man muss nur aufpassen, dass man kein Laub von Straßenbäumen verwendet, wenn man den Humus an Obst und Gemüse packen will, da dieses Laub Schwermetalle enthält. Also lieber verkehrsfern gelegene Bäume suchen oder Gartenbäume nehmen.

Schöne Grüße
Wurm-Bine
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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Wurmfried »

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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Wurmfried »

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Re: Pappe bzw Papieranteil wie hoch

Beitrag von Wurm-Bine »

Lieber Wurmfried,

ja, das mit dem Buddeln ist halt noch zu viel Neugier geschuldet. Wird sich legen.
Ich hab echt viel Glück für den Anfang. Wurmflucht war gar kein Thema, noch nicht mal am Anfang. Aber ich hab auch keine Dendros. Und der Transport hat nur eine Stunde gedauert, da von privat. Die Vorteile einer Großstadt. Und es wimmelt immer mehr, sodass ich davon ausgehe, dass alles okay ist.

Den Unterschied zwischen mit Pappe und ohne hat man aber schon deutlich gemerkt. Danach war das Substrat deutlich trockener und der Geruch war nach wenigen Tagen so, wie er sein soll. Ich würde nicht noch einmal Pappe flach auf den Boden legen.

Liebe Grüße
Wurm-Bine
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