Gibt es Probleme in der Wurmfarm? Möchtest Du Deine Can-o-Worms verbessern oder Dein Wurm Cafe säubern? Hier gibt es Tips und Fragen auf häufige Antworten!
Wurmcolonia hat geschrieben: ↑Do 8. Nov 2018, 15:52
Die kontaminierten Würmer müssen "fachgerecht entsorgt" werden, habe ich gelesen.
So sehe ich das auch.
Mit besonderer Spannung warte ich darauf, wie in diesem Anwendungsfall die Separation der zu entsorgenden Würmer von dem restlichen Substrat erfolgen wird.
Pfiffikus,
der nicht davon ausgeht, dass man da nicht einfach einen Haufen voll auf ein weißes Tuch kippen kann, um alle paar Stunden die oberste Schicht zu ernten
Bei Erlangen wurde ein Betrieb renaturiert, indem Würmer zum Einsatz kamen. Es waren keine großartigen Schwermetalle oder Gifte im Boden. Der Laden hatte mal Zement verarbeitet = sehr saurer Boden. Nach 3 Jahren waren die Würmer mit der Arbeit fertig (5 Ha) und wurden im Anschluss ausgesiebt. Der ganze Erdboden wurde händisch auf 25cm Tiefe ausgehoben und durch ein Durchwurfsieb geworfen.
Ergebnis war: Milliarden von Würmern, die auf benachbarte Felder ausgesetzt wurden. Leider ist das nirgends dokumentiert worden, da man es als nicht notwendig erachtete. Ich wohne 3 Km vom Ort des Geschehens entfernt und konnte mir über die Jahre einen Einblick verschaffen. Das war seeeeehr lehrreich!
Der ausgewiesene Fachmann (ich melde Zweifel an!) für Würmer will mir also erzählen, dass die Würmer leben können, wenn sie ausschließlich Sand und Felsen und etwas Wasser schlürfen, etwas Organisches von anderen Lebewesen gibt es ja nicht ...? Mein Denkgetriebe kommt dabei arg ins Rattern, schon ohne lesen.
So, jetzt lies bitte die Stelle vor, die glaubhaft belegen kann, was Du hier erzählen willst.
Was ich dann auch bemerken wollte: Achte auf Deinen Ton. Sonst könnte es schnell gehen, dass auch diese Identität von Dir sich hier verabschieden müsste ...
Die Bedeutung der Würmer wurde bereits von Aristoteles erkannt, ihm sagt man den Ausspruch „Die Regenwürmer sind die Eingeweide der Erde“ nach. Auch Charles Darwin, der britische Naturforscher und Begründer der Evolutionstheorie war ein begeisterter Regenwurmforscher. In seinem letzten Buch hat er anhand von Belegen aus unterschiedlichen Kontinenten die Bedeutung der Regenwürmer für die Bodenbildung aufgezeigt (Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer, 1881). Am Ende dieses Buches schreibt er: „Es mag bezweifelt werden, ob es viele andere Tiere gegeben hat, die in der Geschichte der Welt eine so wichtige Rolle gespielt haben“.
*Zitat Ende*
Alles weitere kannst Du in dem besagten Buch selbstständig nachlesen. Soviel zur Allgemeinbildung, die in Deutschland immer mehr zu wünschen übrig läßt... Hauptsache man weiß, wie das I-Phone funktioniert.
Lebewesen mit einer Bedeutung und die ältesten Lebewesen, das ist zweierlei. Das zu erkennen, dazu reicht meine Allgemeinbildung. Wie sieht es da bei Dir aus?
Die Wichtigsten herauszustellen, dürfte schwierig sein, von subjektiven Einschätzungen mal ganz abgesehen. Hätten Cyanobakterien & Co. nicht erst durch Assimilation Sauerstoff erzeugt durch die Aufspaltung von Kohlendioxid sowie auch Zucker produziert, die als Nahrung für weitere Lebewesen wichtig und nötig waren und sind sowie Boden erzeugt durch Auslaugung und Aufbrechen von Gestein - das Ganze dann auch unter unwirtlichen Bedingungen - sähe die Welt auch deutlich anders aus.
Die genannten Dinge tun sie auch heute noch.
Hätten die Kollegen Aristoteles und Darwin zu ihrer Zeit schon leistungsfähige Mikroskope gehabt, hätten ihre Aussagen sicher zusätzliche Beifarben beinhaltet.
Es mag bezweifelt werden, ob es viele andere Tiere gegeben hat, die in der Geschichte der Welt eine so wichtige Rolle gespielt haben
Es gibt auch neuere Betrachtungen (mit wissenschaftlichem Hintergrund). Diese sind zwar nicht unbedingt Allgemeinwissen, sondern spezielles Wissen von Fachspezialisten. Wer aber Vorträge hält, andere belehrt oder sich in ähnlicher Form als Auskenner darstellt, darf so etwas kennen und in seinem Denken und seinen Reden reflektieren: Tote Bakterien machen Böden fruchtbar
Würmer kommen in dieser Betrachtung nicht vor.
Bei Raoul H. Francé und Annie Francé-Harrar (Bücher und Dokumente) und Dietmar Näser (Bodenleben beleben // Symposium "Aufbauende Landwirtschaft" 2017) haben Würmer auch nicht die herausragende Bedeutung, wobei selbstredend eine Wurmdichte von größer 400 Stück pro Quadratmeter wie beim Bioland-Betrieb von Sepp Braun ein guter Indikator dafür ist, dass da im Vorfeld vieles richtig gemacht wurde.
Hallo ,
ich lese eure Diskussion mit Interesse, aber auch leicht irritiert. Nach meinem Verständnis ist das Bodenleben ein Öko-SYSTEM, also ein Zusammenspiel von vielen unterschiedlichen Playern. Der eine braucht den anderen, nur zusammen können sie existieren und sich entwickeln. Da sehe ich keinen Sinn darin zu fragen, welcher der Player, Würmer oder Bakterien oder noch etwas ganz anderes, der wichtigste ist. Alle habe ihre je eigene Funktion und Bedeutung. Auch die Frage, wer der älteste ist, erscheint mir im symbiotischen Zusammenleben wie ein Henne-Ei-Problem - eben nicht beantwortbar.
Aber ich verfolge gerne eure Debatte weiter
LG
Worma