Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

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dynamind
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von dynamind »

Man könnte in den Kistenboden auch diese Tonkügelchen füllen die ich bei meinem wunderbaren Wurmturm in der untersten Schicht habe (die gibts in verschiedenen Grössen und wenn man sie im Internet bestellt auch einigermassen günstig).

Das hätte evtl. sogar einen "Terra Preta" Effekt weil sie mit bakterienhaltiger Sickerbrühe getränkt würden (siehe auch die Beiträge zu Terra Preta) UND die Tonkügelchen sind ja immer auch ein Gewinn für die fertige Komposterde.
Wenn schon Terra Preta dann könnte man natürlich auch noch Kohlestücke reinlegen. Beides würde - so die Vorstellung bei Terra Preta - dadurch "aktiviert" mit Mikroorganismen.

Der Vorteil der Kügelchen wäre, dass sie die Feuchtigkeit länger puffern als Karton - weil der schmeckt den Wurmschläuchen ja auch gut und ist dann irgendwann weg...
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Krebsnebelwesen
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von Krebsnebelwesen »

dynamind hat geschrieben:Feuchtigkeit länger puffern als Karton - weil der schmeckt den Wurmschläuchen ja auch gut und ist dann irgendwann weg...
Entschuldigung, ich wohne mit einer Frau zusammen. Hat die 8 Stück Klorollenpackung in der Junggesellenbude ein halbes Jahr gehalten, ist die jetzt in 2 Wochen aufgebraucht... Pappe kommt also genug nach ;)
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dynamind
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von dynamind »

Der Pappenachschub ist auch nicht das Problem das ich meine - ich könnte hier alleine mit meinen Amazonpäckchen jede Woche Einen Wurmturm füllen :P

Aber wenn man das sickern am Boden in der Holzkiste verhindern will sollte die Pappe ja unter das Substrat und da kommt man irgendwann nicht mehr dran und die urspünglich eingefügte Pappe wird gefressen. Deshalb war die Überlegung dort eine Drainageschicht aus Tonkügelchen anzulegen. Aber natürlich kann man die Feuchtigkeit auch schon oben mit Papprollen usw. auffangen...bzw im Vorkomposter die Feuchtigkeit regulieren - das ist sicher am allerbesten..
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von Krebsnebelwesen »

dynamind hat geschrieben:ich könnte hier alleine mit meinen Amazonpäckchen jede Woche Einen Wurmturm füllen :P
Wie war das? Wir haben anscheinend alle die gleichen "Probleme"?!? :D
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koki
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von koki »

Hallo dynamind,

ganz großen und lieben Dank für Deine Super-Idee!!
Diese Bilder von Tontöpfen haben mich sofort begeistert!

Längere zeit dachte ich über Wurmfarm nach. Die Holzkisten waren mir unsympatisch, wegen auslaufendem Wurmtee, Verrottung der Wände, etc. Also habe ich die Plastikvarianten wahrgenommen und mein geplanter Favorit war das Wurmcafe. So praktisch das Wurmcafe auch sein mag, ich zögerte seit vielen Wochen. Der geplante Aufstellungsort ist in einem Anbaugewächshaus. Da ist es gelegentlich recht sonnig. Hatte schon überlegt ob ich den Deckel des Wurmcafes weiß malen sollte... Dann kam Dein Projekt! Juhu! Das ist es: terracotta! Und die Tontöpfe gefallen meinem Auge auch recht gut.

Also bin ich heute losgefahren und habe drei Baumärkte abgeklappert. Im ersten gabs nichts dergleichen weil er in wenigen Tagen dicht macht und umzieht an neue Adresse. Schade, ich hatte auf ein Schnäppchen gehofft.
In der Adresse Nummer 2 habe ich Töpfe gefunden die von der Form her exakt so aussehen wie die im Beitrag. Allerdings in blauem Farbton glasiert. Preis: ca. 17 Euro. Mitnahme war nicht möglich, weil sie im Stapel zusammengefroren waren...
Dort habe ich jedoch eine ganz besondere Sache gefunden: stapelbare Pflanzschalen, sehr schön anzusehen, wie Terracotta, aber gnadenlos leicht. Einfach unglaublich. Ich schätze das Gewicht einer Schale mit 41 cam Durchmesser und 19 cm Höhe auf unter 1 kg! Ich erschrak regelrecht beim Anfassen. Noch dazu machten die Schalen einen sehr stabilen Eindruck. Nun ja, ein Schmerz war das Preisschild: 44 Euro pro Schale! Und wer es etwas größer mag, bei dem Gewicht ja kein Problem: 55cm Durchmesser und 26cm Höhe für 56 Euro. Was es für Material ist kann ich nicht sagen.

Leider hatte ich keinen Foto dabei und im Internet habe ich auch kein Foto gefunden. Der Markename heißt "léger, leichte Pflanzgefäße", gefunden habe ich es bei BayWa. Wer das Geld hat und weniger Kraft im Rücken, mag diese Töpfe passend finden.

Dann bin ich weiter zu Baumarkt Nr. 3 und wurde fündig: Genau die Form wie hier im Beitrag, 39cm Durchmesser, jedoch ohne Glasur (gefällt mir besser). Der Preis war auch gut: 9,99 Euro pro Stück. da habe ich gleich 4 genommen. Leider gab es nur einen kleinen Untersetzer, der als Deckel gerade so passt, aber kein entsprechend großer für untendrunter. Die Frühjahrsware kommt erst im März... das hier seien noch die Reste vom Vorjahr... Egal, der erste Schritt ist getan.

Jetzt erwäge ich die Aussenseite der Töpfe mit Tung-Öl einzulassen, damit die Farbe deutlicher wird und die Wasserdurchlässigkeit der Aussenseite abnimmt.

Im übrigen habe ich gleich beim Lesen des Beitrages eine befreundete Töpferei informiert. Mal sehen ob die an der Idee Interesse haben.

Viele Grüße
koki
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dynamind
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von dynamind »

Das klingt super! :P
Bei unglasierten Töpfen musst du aber auf jedem Fall die Feuchtigkeit noch mehr im Auge behalten als ich bei meinen glasierten! Allerdings ist das vielleicht auch kein Nachteil, da die Plastikfarm bei mir wegen zu feucht ja zweimal umgekippt ist...

Ideal wären Tontöpfe wie sie die Inder verwenden die genau ineinander passen und bei denen im unteren Bereich genügend Löcher für den Wurmtransfer sind.

Hast du in deine Töpfe schon Löcher gemacht?
Ich denke nämlich aktuell darüber nach, ob ich bei meinen Töpfen den Boden vielleicht ganz rauskloppe und ein Gitter reinlege - dann hätten es die Würmer leichter sich durch die Schichten zu bewegen und vielleicht ist rauskloppen auch grundsätzlich einfacher als Bohren - das ja bei Terrakotta echt eine Pein ist.
Allerdings zerbrechen einem die Töpfe vielleicht auch beim Versuch den Boden rauszuhauen..hmm?

Ideal wäre, wenn sich ein Töpfer dieses Problems annehmen könnte. Leider braucht man dafür schon einen eher sehr grossen Brennofen - im Hobbybereich geht da leider nichts

NACHTRAG:
zu den legeren, leichten Töpfen habe ich diese Firma gefunden:
http://www.ahg-hamm.de/?page_id=108
Allerdings könnte es sich dabei um "Poly Terrazzo" handeln und das ist wohl eine Kunstoff Terrakotta Mischung...also wieder Plastik...
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koki
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von koki »

dynamind hat geschrieben:Das klingt super! :P
Bei unglasierten Töpfen musst du aber auf jedem Fall die Feuchtigkeit noch mehr im Auge behalten als ich bei meinen glasierten!
Deshalb die Idee der Ölschicht auf der Außenseite.
dynamind hat geschrieben: Hast du in deine Töpfe schon Löcher gemacht?
Nein, hab auch noch keine Würmer (cry)
Bin allerdings am überlegen es mit dem einen großen Loch (ca. 1 cm) zu belassen. Würmer sind doch nicht blöd. Die haben einen Riecher, können sich bewegen, Suchen und Finden nach oben zum frischen Futter.
Mir wäre es ganz recht wenn es so auch klappen würde.
dynamind hat geschrieben: Allerdings zerbrechen einem die Töpfe vielleicht auch beim Versuch den Boden rauszuhauen..hmm?
100%! Mit Rauskloppen ist wohl nichts zu machen, eher mit 1000 Löchern im Kreis, dann ist der Boden weg. Odre mit der Flex.... igitt der Staub...
dynamind hat geschrieben: Ideal wäre, wenn sich ein Töpfer dieses Problems annehmen könnte. Leider braucht man dafür schon einen eher sehr grossen Brennofen - im Hobbybereich geht da leider nichts
Wie gesagt habe ich befreundete Töpfer informiert. Die sind weit größer als Hobby-Selbstversorger, andererseits doch eher eine kleine Firma. Wie groß der Brennofen ist weiß ich nicht. Ich staune nur wie billig die Töpfe im Baumarlt sind. Da kostet doch Handelsspanne, Ton, Brennen und Transport schon 10 Euro pro Topf. Was bekommt der Töpfer? Also wenn meine Freunde solche Wurmtöpfe drehen glaub ich kaum, dass sie für 10 Euro pro Stück angeboten werden können. Allerdings habe ich noch keine Rückmeldung.
dynamind hat geschrieben: NACHTRAG:
zu den legeren, leichten Töpfen habe ich diese Firma gefunden:
http://www.ahg-hamm.de/?page_id=108
Allerdings könnte es sich dabei um "Poly Terrazzo" handeln und das ist wohl eine Kunstoff Terrakotta Mischung...also wieder Plastik...
Es ist ein Absatz tiefer: Nicht "Poly Terrazzo" sondern "leger".
Ich vermute auch, dass es Plastik ist. Mit Gewebeeinlage? Auf jeden Fall sieht es schön aus und sehr stabil. Aber wahrscheinlich keinerlei Wasserpuffer.

Viele Grüße
koki
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von dynamind »

Mal sehen ob es bei den Terracotta Töpfen bleibt. Mir ist Funktion wichtiger als Aussehen.
Ja, hmm? Ich hatte vor den Terracottatöpfen ja schon Erfahrungen mit den Plastikfarmen sammeln können, möglicherweise sind die Herausforderungen an einen Nachwuchs-Wurmbauer der mit der Terracottafarm beginnt anders - aber vielleicht ist es auch einfacher - da fehlen einfach die Erfahrungswerte.

Ich würde Dir aber auf jedem Fall empfehlen noch einen Vorkomposter zu betreiben. Das kann ja Anfangs einer der Tonbehälter sein die noch nicht im Einsatz sind. Die Inder nutzen die Tonbehälter ja - ohne Würmer - sogar nur zum kompostieren. Manche füttern dann wohl das Ergebnis dieser Kompostierung noch Würmern.

Ob das kleine einzelne Loch als Durchgang reicht, kann ich leider auch nicht beantworten. Ich habe aber auch schon nachgedacht, ob das eventuell ausreichend sein könnte. Das Löcherbohren ist momentan der grösste Nachteil der Terrakottageschichte, weil das Zeug wirklich hart ist und die Bohrer schnell hinüber sind. Aber man muss es ja nur einmal machen.

Eine Topffarm von einem hiesigen Töpfer würde sicher mehr kosten als 10-30€ - das denke ich auch. Aber die Plastikfarmen sind auch nicht gerade billige Schnäppchen :P
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koki
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von koki »

Was meinst Du genau mit "Vorkomposter"?

Wegen dem einen kleinen Loch habe ich eine Idee: Nach dem Aufsetzen des neuen Topfes gebe ich oben als erstes einen Wurm Leckerbissen hinein. Dazu ein wenig Erde und dann erst frisches Bioabfälle. Was könnte ein Leckerbissen sein? Hab gehört, dass Würmer auf Pferdeäppel stehen. Die hätten wir in Mengen. Meine Frau hat 5 Islandpferde.

Von ihr habe ich auch gehört, dass ein Biolandwirt in 2km Entfernung sich schon mal mit Wurmzucht beschäftigt hat. Mal sehen, vielleicht bekomme ich von ihm "regionale" Mittelgebirgs-Würmer.
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dynamind
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Re: Projekt: Wurmfarm in Terrakottabehältern

Beitrag von dynamind »

Mit Vorkomposter meine ich ein Gefäss in dem man die Küchenabfälle schon etwas "vorkompostiert" um sie für die Würmer leichter verdaulich zu machen. Die Würmer fressen wohl eher keine frischen Küchenabfälle sondern bereits vorgekautes also vorkompostiertes bzw. von den anderen Destruenten bereits zersetztes Material.

Im Vorkomposter kann man auch die Feuchtigkeit des Materials schon etwas kontrollieren bevor man es in die Wurmfarm gibt (z.B. durch Zugabe von Pappe). Ich verwende dafür so einen kleinen Plastikeimer aus dem Shop - aber es müsste eigentlich auch mit einem Terrakottatopf gehen (vielleicht sollte ich mir auch noch einen Terrakottavorkomposttopf einrichten :P )

Wegen des kleinen Lochs:
Leckerbissen sind Bananen und Obstmatsch (siehe Post zu Würmer anlocken ...weiss gerade nicht wie der Titel war aber vor ein paar Tagen von mir hochgeladen :P )
Ob das kleine Loch aber wirklich ausreichend ist?
Bei den Plastikkompostern ist der Boden ein Sieb und ermöglicht quasi freien Durchgang. Bei den Terrakottatöpfen kommt noch erschwerend hinzu, dass sich das Substrat ja immer weiter vom Boden der oberen Schale zurückzieht je mehr es verarbeitet wurde (es schrumpft quasi). Ich überbrücke diese Lücke aktuell immer mit feuchtem Karton.

Noch ein Nachtrag:
Ihr habt 5 Pferde?!
Da bieten sich natürlich noch ganz andere Möglichkeiten an die Würmer einzusetzen. Siehe die Beiträge zu Pferdemistfarmen. Pferdeäpfel aber auch erst zugeben wenn sie schon etwas vor-verrottet sind - nie frisch!
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