Zitat Wurmli:
Reicht vielleicht auch eine Nacht Beleuchtung? Schließlich ist die Umgebungstemperatur nicht so warm wie in der Wohnung?
Eine Nacht wird wahrscheinlich zu kurz sein. Bei mir stand die Wurmfarm auf dem Balkon und in den
ersten 3 – 4 Wochen sind bei mir immer wieder mal einige Würmer über Nacht abgehauen, obwohl es nachts teilweise um die 5 °C kalt war. Also habe ich über Nacht beleuchtet (Deckel auf und kleine LED-Lampe drüber oder Deckel zu und LED-Lichterkette ringsum den Deckelrand und über die Belüftungs-Löcher).
In den ersten Wochen sind in der Wurmfarm oft noch zu wenige Mikroorganismen (der Kokosblock ist fast steril). Angeblich führt dies dazu, dass die Würmer sich nicht wohlfühlen und flüchten. Daher sollte man etwas (ca. 2 Hände voll) halbfertigen Kompost in die Farm geben, dieser enthält viele nützliche Mikroorganismen, die bei der Zersetzung helfen und ein „wurmfreundliches“ Milieu schaffen. Statt Kompost oder zusätzlich dazu kann man auch einen Terra preta-Bodenaktivator (enthält ebenfalls Mikroorganismen) verwenden.
Zitat Wurmli:
Irgendwo stand, dass ein paar Stunden Sonnenlicht reichen würden.
Am besten steht die Wurmfarm gar nicht in der Sonne, denn durch die dunkle Farbe des Plastikgehäuses heizt sie sich ziemlich schnell auf.
Wenn es draußen noch relativ kalt ist, kann die Wurmfarm kurz (ca. 1-2 Stunden) in der Morgensonne stehen, so dass sie nach der kalten Nacht schnell wieder warm wird. Aber wenn es draußen oder in der Wohnung wärmer als etwa 20 °C ist, kann es in der Sonne zu warm werden.
Zitat Wurmli:
Dann habe ich heute auch schon Wasser abgelassen, das noch von diesem Kokosblock stammte und dann neugierig in den nächsten Auffangbehälter geguckt: Da wackelten 5 Würmer. Muss ich sie retten oder schaffen sie es alleine wieder nach oben?
Hat die Wurmfarm eine Aufstiegshilfe / „Rettungsinsel“ im Auffangbehälter? Falls nein, lege einen Stein hinein, der wie eine Rampe aus der Flüssigkeit bis zur Wand der Wurmfarm bzw. bis zur Unterkante der darüber liegenden Ebene reicht. Dann können die Würmer über die die Wand bzw. durch die Löcher wieder nach oben kriechen.
Du kannst auch den Hahn ständig offen lassen und ein Gefäß drunter stellen, dann kann sich drinnen kein „See“ bilden, in dem die Würmer ertrinken. Damit die Würmer nicht durch den Hahn abhauen, verschließe ihn mit einem feinen Siebgewebe/Filter oder mit Watte.
Zitat Wurmli: Ein Thermometer habe ich auch besorgt. Einfach auf die Hanfmatte?
Du kannst es auch einige cm tief in die oberste Schicht stecken. Durch die Verrottung ist es oft im Substrat der Wurmfarm einige °C wärmer als in der Umgebung. Da Wärme nach oben steigt und die Außenflächen und die Luft über der Hanfmatte durch die meist kühlere Umgebungsluft abgekühlt werden, ist es in der Mitte der obersten Ebene meist am wärmsten. Wenn das Thermometer im Substrat steckt, bekommst du auch eher mit, falls es dort zu einer Heißrotte kommt. Falls die Umgebungstemperaturen relativ hoch sind, kann es auch durch die normale Verrottung zu warm werden. Zum Beispiel kann es draußen 25°C warm sein, in der Farm aber schon Richtung 30°C gehen.
Ich hatte über den Winter mal 2 Aquarien-Thermometer in der Farm: in der Mitte des Substrats waren es 15-20 °C (warme Rotte), am Rand auf der Hanfmatte nur 8-12 °C.
Im Frühling war es im Substrat 2-5 °C wärmer. Bei 20 °C Außentemperatur ging das noch, aber so ab etwa 25-27°C waren es drinnen 27-28°C und die Würmer fingen an nach unten zu flüchten, weil es ihnen oben zu warm wurde. Dann habe ich die Farm in die kühlere Wohnung geholt. Wird es im Sommer in der Wohnung 25 – 30°C, kommt die Farm in den Keller.