Hallo Trullla,
herzlichen Dank für Deine Recherche. Deine Antwort ist die Fundierteste, die ich bisher zu dieser Frage erhalten habe. Eben deshalb habe ich mir die verlinkten Seiten mal genau angesehen.
Ohne Frage gehören die Wattestäbchen nicht in den Abfluss und ohne Frage sind die problematisch für die Betreiber der Kläranlagen. Doch hier geht es um die Frage, ob die Dinger die Kläranlage passieren und dadurch ins Meer gelangen können.
Trulllla hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 23:03
Sie gelangen tatsächlich in die Meere, weil sie so klein sind, dass sie durch die Rechen der Kläranlage gelangen, die den groben Abfall herausfiltern. Dazu gibt es zumindest Informationen auf mehrere Seiten von Kläranlagenbetreibern.
Das ist korrekt. Wattestäbchen sind keine groben Abfälle und werden aus diesem Grunde an dieser Anlage nur zum Teil ausgefiltert, denn dafür ist die Rechenanlage ja nicht gemacht.
Eine Kläranlage wäre aber eine sehr sehr schlechte Anlage, wenn das die einzige mechanische Klärstufe bleiben würde.
Schwarzwälder Bote hat geschrieben:In dem auf die Rechenanlage folgenden Vorklärbecken zeigt sich, dass das Rechensystem nicht ganz einwandfrei funktioniert. In Rudeln treiben Dutzende von Wattestäbchen auf der Wasseroberfläche.
Und das wird den Wattestäbchen zum Verhängnis. Sie treiben dort auf der Oberfläche und werden gemeinsam mit dem Fettfilm von der Wasseroberfläche abgeschöpft.
Hier bereiten sie den Anlagenbetreibern die Probleme, wenn das Fett in die Faultürme gepumpt werden soll. Doch es ist technologisch kein Problem (und mutmaßlich auch gängige Praxis), diese Fettbrühe noch einmal mit einem feineren Sieb von Festkörpern zu trennen und die ausgesiebten Fremdkörper einschließlich der nun fettverklebten Wattestäbchen dem Container zuzuführen, in dem die anderen 60 Tonnen Rechengut landen.
Sofern die Wattestäbchen nicht abgesiebt werden, landen sie im Faulschlamm, der nach der Gärung in der Müllverbrennung landet.
Pfiffikus,
der dabei bleibt, dass die Dinger keine Chance haben, die Kläranlage zu passieren, um ins Meer zu gelangen