Was vom Essen übrig bleibt zum Wegwerfen wird jetzt individuell unterschiedlich sein. Ich koche selbst und esse, was ich koche. Einkaufen sollte man auch zum Verbrauchen und nicht zum Wegwerfen. Notfalls springen Haustiere als Zweitverwerter ein, ich habe die aber nicht.Von Essenresten wird ja immer abgeraten wegen der Ratten
Letztlich spielt auch das Mengenverhältnis von Essensresten zu sonstigem Material eine Rolle. Wer einen Minihaufen zu einer Müllgrube von eimerweisen Essensresten macht, wird sicher die von Dir genannten Effekte provozieren. Wenn man in Größenordnungen Fisch + Fleisch einbringt, also tierisches Eiweiß und Fett, wird leicht die Bereicherung der Mikroben auf eine Dominanz dieser anderen Zersetzer (Fäulnis?!) umschlagen und somit auch darauf eingestellte Gäste anlocken. Der umgedrehte Paracelsus: Die Menge macht das Gift zum wirkenden Gift.
Also schon aus dem Grund, dass man Lebensmittel nicht einfach wegwirft, fallen bei mir nicht nennenswerte Mengen an wegzuwerfenden Resten an. Diese werden auf den offenen Kompost gegeben, im Ausnahmefall gleich eingegraben. Die Oberfläche des Kompostes ist wegen eines mehr oder wenigen kontinuierlichen Zuwachses von immer mal einseitigem Material zur Mischung ständig in Bewegung.
Situation: Streunende Hunde und Katzen ziehen enttäuscht ab und kommen nicht wieder, Ratten kenne ich nicht aus eigenem Erleben, dafür schon mal eine Ringelnatter. Jetzt zuletzt hatte ich einen Maulwurf als ständigen Gast. Der hat aber etwas anderes auf der Speisekarte.
Wenn ich das alternativ in eine Tonne (die wir hier nicht haben) werfen müsste: Ob der Verwerter dieser Tonne sauberer und besser kompostiert als ich ... ich hätte da Zweifel.
Also: Viele Dinge werden kritiklos von anderen abgeschrieben und als Wahrheit verkündet, so wie man das auch vom Spinat mit dem hohen Eisengehalt kennt. Noch so eine Geschichte: Dass man Kompost mit einer Plane abdecken muss, stammt von einem Autoren, der in Indien tätig war und da auch den Monsun erleben durfte. Mein Kompost ist offen.
Aber auch: Jeder darf sein eigenes System und seine eigene Überzeugung haben.
Pferdemist bezeichnet man als "warmen" Mist. Da könnte es sogar zu dieser Jahreszeit schon etwas warm werden und somit etwas passieren, wenn die Abmessungen des Haufens groß genug sind.