Der Beste Wurm?

Kompostwürmer für den Garten oder als Futtertier? Fragen zu den Spezies: Eisenia foetida, Dendrobaena veneta oder doch ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) ? Dann bist Du hier richtig!
reiner unfug
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Der Beste Wurm?

Beitrag von reiner unfug »

Hallo Wurmfans,

ich hatte vergangenen Winter die alte Erde der einjährigen Kübelpflanzen versuchsweise mit dem abgestorbenen Pflanzenmaterial und etwas Herbstlaub vermischt in Regentonnen im mindestens 15°C warmen Keller gelagert.
Auf die Idee kam ich weil ich die Blumenkübel mit Kompostwürmern angeimpft hatte und auch übers Jahr, die beim buddeln in den Beeten zufällig ausgegrabenen Würmer zur Bodenverbesserung in die Kübel gesetzt habe. Da ich vermeiden wollte, daß die Würmchen auf der Flucht vor dem Frost die Kübel verlassen wollte ich sie einfach nur frostfrei und mit ausreichend Futter überwintern.

Als ich im Frühjahr die Erde aus dem Keller holte fand ich eine wunderbare feinkrümelige Humuserde vor, die von viel besserer Qualität war als das was ich ürsprünglich gekauft hatte und außerden unmengen von Babywürmern enthielt. Ich war begeistert und für mich stand fest, das mache ich auch in diesem Jahr so.

Leider war ich etwas zu spät dran die Erde in den Keller zu schaffen und es sind nun viel weniger Würmer dort vorhanden als im vergangenen Jahr. Aus diesem Grund würde ich gerne Würmer zu kaufen, bin aber unschlüssig welche für meinen Zweck die besten sind und wie viele ich davon bräuchte (es sind ca. 500-600 Liter Erde).

Ich habe das Angebot bei Wurmwelten durchgesehen und tendiere zum Bodenverbesserungs-Set, weil dort Tauwürmer dabei sind ...

Was meint Ihr?
Silvaner
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Silvaner »

Servus,

ich würde dir zu Dendros raten. Die verputzen am schnellsten von allen Mistwürmern. Sind halt nicht ganz billig. 2000 - 3000 dürften es schon sein.

LG
Wurm-Bine
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Wurm-Bine »

Ich bin ja nicht so der Fan von Dendros im Haus. Ich habe mich aktiv dagegen entschieden, da sie so gerne auf Wanderschaft gehen. Ich habe eine Farm mit Eisenia andrei und eine mit Eisenia foetida. Beide sind eher unkompliziert. Allerdings fressen sie wahrscheinlich lange nicht so viel wie die Dendros. Ich weiß nicht, wie glücklich Tauwürmer in der Tonne sind, da die ja eher Einzelgänger sind, habe ich mal gelesen. Ich bin aber kein Profi.
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Wurmcolonia
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Wurmcolonia »

Dafür bin ich ein absoluter Fan von Dendros. Ich habe sie seit bald drei Jahren in zwei Kisten. Meine Erfahrung ist, dass wenn sie genug Futter haben auch gerne zu Hause bleiben. Sie klettern aber gerne mal vereinzelt auf den Wänden herum und in seltenenen Fällen verirrt sich mal ein kleiner Klettermax unter den Deckel. Der findet dann aber auch alleine zurück in die Kiste. Im letzten Jahr ist ein Wurm ausgebüxt, wann der letzte davor weiß ich nicht mehr (klopfe dreimal auf Holz :)X ).

Nach meiner Kenntnis (habe ich aber nur gelesen und keine Erfahrung) brauchen Tauwürmer andere Haltungsbedingungen als die Kompostwürmer, insbesondere was die Temperatur angeht. Außerdem vermehren sie sich angeblich nicht in Gefangenschaft, weshalb man sie nicht (oder nur unter hohem Aufwand) züchten sondern nur hältern kann. Diesbezüglich solltest Du, reiniger Unfug, dich besser schlau machen, bevor du dir Tauwürmer zulegst.
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Bine,
Wurm-Bine hat geschrieben: Mo 21. Jan 2019, 17:12 Ich bin ja nicht so der Fan von Dendros im Haus. Ich habe mich aktiv dagegen entschieden, da sie so gerne auf Wanderschaft gehen.
das ist doch nicht mehr Stand der Technik. Inzwischen gibt es Möglichkeiten, die Dendros zu hältern, ohne dass Würmer die Kisten verlassen.


Pfiffikus,
der die nächsten Kisten ebenso einrichten wird
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Trulllla
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Trulllla »

zu hältern, oder zu halten?
reiner unfug
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von reiner unfug »

Also in meiner Wurmkiste hab ich einen Dendro/Eisenia-Mix und obwohl die Kiste alles andere als Ausbruchssicher ist bleiden die Jungs brav da wo sie hin gehören.

Aber zurück zum eigentlichen Problem.

@Wurmcolonia & Wurm-Bine
Ich bin ja kein Experte in Wurm-Bestimmung, aber Tauwürmer sind doch die "normalen" Regenwürmer die man beim Gartenumgraben gewöhnlich findet, oder? Und diese sind, soweit ich weiß eher in der Erde als im Kompost zu finden und graben deutlich tiefer.
Was die Haltung und Nachzucht dieser Garten-Würmer betrifft habe ich nur zufällige aber durchaus positive Erfahrungen genacht. So habe ich vor zwei Jahren, noch bevor ich mich mit Kompostwürmern beschäftigt habe, zufällig Regenwürmer im Schlafzimmer überwintert. Diese hatten sich nämlich wärend des Sommers im 20cm Blumentopf einer nicht winterharten Pflanze einquartiert. Ich entdeckte meine Gäste dann als ich die Pflanze im Frühjahr mit frischer Erde versorgte und fand neben den stattlichen Eltern auch reichlich Babys und Kokons.
Und auch in meiner überwinterten Erde im letzten Jahr fand ich einige wahre Wurm-Giganten, Kleinfingerdick und 25cm lang - ungelogen! Da in der Erde auch reichlich Kompostwürmer waren, kann ich da jedoch nicht sagen was von dem reichlich vorhandenem Nachwuchs zu welcher Gattung gehörte.
Nebenbei ist die Zucht der Tauwürmer auch nicht mein Ziel. Im Frühjahr könnt die Erde mit der nächsten Generation Kübelpflanzen in den Garten und den Würmern steht es frei zu gehen wenn ihnen die Kübel nicht gefallen ;-)
Was die Einzelgänger-Theorie betrifft kann ich nur sagen, daß ich mein Beet kaum umgraben kann ohne bei jedem Spatenstich zwei bis drei der Kameraden ans Licht zu bringen. Da sollten so 10 Stück in einer 100 Liter Tonne keine Platzangst kriegen...

@Silvaner
Ich denke mit maximal 1000 Würmern sollte ich locker hin kommen. Zu ersten sind ja schon Würmer vorhanden, nur deutlich weniger als letzte Jahr. Zum Zweiten ist da ja zum Großteil schon mal "durchgewurmte" Erde und nur ein kleiner Teil neues Pflanzenmaterial.

Der Grund warum ich unsicher bin ob die übliche Kompostwürmer für meinen aktuellen Fall optimal sind ist, daß es sich eben nicht um Kompost sondern überwiegen um Erde handelt, mit altem Wurzelwerk und in Verhältnis nur wenig "frisches" Pflanzenmaterial. Diese lagere ich im hohen Regentonnen. Die Erde dürfte so etwa 1,20m hoch sein. Deshalb die Überlegung die tiefer grabenden Tauwürmer einzusetzen, damit auch die untern Schichten gut durchgeackert werden.
Silvaner
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Silvaner »

Moin moin,

Tauwürmer lassen sich eh nicht so ohne weiteres züchten. Das sind übrigens diese "Riesenwürmer" die durchaus daumendicke erreichen können und über 20cm aufweisen.

Du hattest geschrieben, das Du 500-600l Erde hast. Das sind 10 Säcke a´50l. Wenn Du die bis zum Frühjahr einsatzfähig haben willst, sind 1000 recht wenig. Wobei ich nicht weiß, wieviele sich aktuell in der vorhandenen Erde befinden.

Auf Tauwürmer würde ich trotz alledem verzichten. Die haben da ja nichts zu fressen. Daher auch der Vorschlag mit den Dendros. Die putzen gerne Wurzeln weg und halten sich auch in tieferen Erdschichten auf (im Gegensatz zu Fetida und Andrei). Fedidas und Andreis bevorzugen da eher "Frischnahrung".

Letztendlich ist es Deine Entscheidung, wir geben nur Denkanstöße.

In dem Sinne, viel Erfolg gewünscht.
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Wurmcolonia »

@ reiner unfug
Wenn du dir nicht sicher bist, welcher wurm der bessere für deine Zwecke ist, dann nimm doch einfach beide. 500 oder 1000 Dendros und eine Anzahl von Tauwürmern (wieviele man da nehmen sollte habe ich keine Ahnung). Sie werden sich sicher nicht gegenseitig abschlachten ;) , es sind schließlich Friedtiere. Im Frühjahr wirst du wahrscheinlich erkennen, welcher Wurm mit den Bedingungen besser zurecht gekommen ist und sich durchgesetzt hat. Vielleicht überleben und vermehren sich aber auch beide Arten. Das wäre um so besser.
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Re: Der Beste Wurm?

Beitrag von Silvaner »

Tauwürmer werden sich sicher nicht vermehren. Die legen Brutröhren von 300-400cm Tiefe an ;)
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