Thermokomposter

[Wurmmama]

Da bin ich nun seit etwa vier Wochen stolzer Besitzer eines häßlichen schwarzen Kastens mit 470l Fassungsvermögen.

"Learning by doing"... was ich gar nicht verstehe ist, wenn man eine Schicht Äste auf das unten liegende Gitter schichten soll, wie kann man denn dann noch den Inhalt mischen?

Im Moment habe ich ein bißchen Küchenabfälle drin, ne Menge Rasenschnitt (das ist langes Gras und klumpt nicht) und Unkraut samt Erde, bissl geschredderte Wellpappe, bissl zerknüllte und... es tut sich nix! Von wegen nach drei Monaten schon Rohkompost ernten.

Ein paar Jungs sind auch drin, so ca. 300 Stück, der Komposter ist jetzt fast schon halbvoll.

Wie bekomme ich das Teil denn richtig in Betrieb?
War jetzt alles ein bißchen durcheinander, aber das bin ich auch

[Flomax]

@Wurmmama

Was den Umsatz durch die Würmer angeht, da hast Du für einen 470-Liter-Komposter mit einer Grundfläche von ca. einem Dreiviertel-Quadratmeter einfach zu wenig Würmer drin. Wenn es jetzt 300 sind, dann müssten es meines Ermessens nach, bei so einem Behälter, mindestens 5.000 - 10.000 Stk. sein!

Wenn Deine Absichten nicht in Richtung Vermikompostierung gehen, dann gelten die einzustellenden Parameter für eine normale Kompostierung aber ebenso. Die Temperatur, der Feuchtegehalt, die Luftdurchlässigkeit und die Zusammensetzung (grün/braun - C und N-Gehalte) bestimmen die Abbau- und Umsetzungsgeschwindigkeit. Bei einem neu angelegten Komposter sollte als "Erst-Impfung" noch etwas Material von einer funktionierenden Kompostierung beigegeben werden. Und auch hier gilt der Grundsatz lieber ein wenig zu feucht, als zu trocken.

Gruß
Flomax

[kiko63505]

moin Wurmmama,
Deine jetzige Erkenntnis habe ich vor 3 Jahren schon machen müssen. Die Werbung über diese Thermokomposter lässt uns was anderes glauben als es wirklich ist. Die Würmer in Deinem Komposter halte ich auch für Überflüssig, zumal in den letzten 4 Wochen kaum Verwertbares Futter für die Würmer da sein dürfte.
Oben rein und unten fertig raus, so hatte ich mir das auch vorgestellt, leider verrotten die groben Teile sehr viel langsamer als ein wenig grünes. Würmer hatten auch in meinem Komposter keine Chance, einmal Rasenschnitt drauf und der Komposter kommt in die Heißrotte was die Würmer nicht wollen.
Egal was Du tust, sofern Du mit fertiger Erde aus dem Komposter gerechnet hast, dauert das ca. 3 Jahre, was im Umkehrschluss 3 Komposter bedeuten würde. Der Nährstoffanteil in der fertigen Erde ist nach 3 Jahren äusserst gering, so gesehen macht das alles keinen Sinn.
Das Beste was Du aus Deinem Komposter herausholen kannst ist Mulchkompost, die Reifezeit hierfür dauert etwa 3 Monate. Diesen Mulchkompost mehrmals im Jahr gleichmässig auf der Erdoberfläche verteilen ist eigentlich das beste was man machen kann. Bitte diesen Mulch nicht einarbeiten, das machen dann nämlich die Würmer im Garten. Auf diese Weise dürfte Dein Komposter auch nie voll werden. Zusätze zum Kompostgut nicht vergessen, Kalk. Hornspähne, Gesteinsmehl und Bentonit. Tipp meinerseits, besorge Dir einen Komposthaken mit welchem Du einmal Wöchentlich Dein Komposter umkrempelst. Diesen Haken kannst Du im Internet bestellen, zumindest habe ich keine andere Stelle gefunden an dem ich so ein Teil herbekommen konnte. Hier die Adresse: http://www.gartenbedarf-versand.de/gart ... tstab.html
mfG kiko

[Wurmmama]

Ich hab mit der Grabegabel im Komposter rumgewirtschaftet. Und, oh Schreck! Da haben sich doch glatt Mäuse eingerichtet. Ich weiß grad nicht, wer erschrockener war Ziemlich große Dinger, sind bestimmt Feldmäuse... Fressen die meine Jungs?

[kiko63505]

Hallo Wurmmama...

Mäuse haben Würmer so richtig lieb, man könnte auch sagen sie haben sie zum fressen gern.
Haste kein Mäusegitter unter dem Komposter? In 3 Jahren hatte ich noch keine Maus im Komposter, aber auch noch keinen Wurm. Mit der Grabgabel wirste über Kurz oder lang Probleme bekommen, ein klein wenig am Komposterrand gehebelt und die Komposterwand wird platzen.

lG kiko

[Wurmmama]

Doch, ich hab ein stabiles Gitter unter dem Kompost. Nur... an der einen Klappe fehlte irgendsoein Teil und deswegen ging die ein bißchen auf. Außerdem hatte ich auch den Deckel offen, damit der Kompost ein bißchen Wasser von oben bekommt. Wie auch immer, solange die draußen bleibt und mir nicht noch ihre Verwandten bis in die zehnte Generation anschleppt, soll sie bleiben. Wir haben auch immer irgendeine schwarze Katze auf Nachbars Kompost rumsitzen, jetzt ist mir auch klar, was die da macht

[Claudia]

Hi!

Meinst Du, Du hast die Maus so genau gesehen, dass Du sie bestimmen kannst? Einzig die Spitzmaus frisst nämlich Würmer. Die Feldmaus lebt vegetarisch und die Hausmaus dürfte sich nur unmittelbar am Haus aufhalten. Oder waren es kleine Ratten? :mrgreen:

In meinem Wurm-Baumstamm und Komposthaufen habe ich auch schon Mäuse beobachtet und erst um meine Würmer gefürchtet. Aber es war die Feldmaus, die sich gerne mal an den Obst- und Gemüseresten bedient.

Viele Grüße
Claudia

[Flomax]

@ wurmmama

Claudia hat recht - nur Spitzmäuse fressen Würmer. Sie sind von 3 bis zu 18 cm lang, was manchmal auch dazu führt dass sie für junge Ratten gehalten werden.

Sieh mal hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzm%C3%A4use

Und schau mal nach den Bildern - ob Du die Mäuse wiedererkennst.

Gruß
Flomax

[Wurmmama]

Mittlerweile sind es zwei... ist wohl ne Tante auf Besuch.


Sie waren relativ groß. Schätzungsweise Körperlänge (ohne Schwanz) 8cm, die Farbe war der eines Goldhamsters ähnlich. Ich tippe auf Feldmäuse.

[kiko63505]

Hallo Wurmmama,

ob denn die Würmer in Deinem Komposter das Ziel und der Grund für die Mäuseeinwanderung war, halte ich für weniger möglich. Was hast Du alles im Komposter? Möglicherweise verwertbares Mäusefutter? Wir haben durch die Bauren, vor und hinter mir, doch erheblich mit Mäusen zu tun. Allerdings habe ich bisher noch keine Maus im Komposter entdecken können. Eigentlich bleiben die Mäuse bei den Nachbarn,, ich denke dort ist das Futter besser. Was ich bis vor 2 Jahren nicht wusste, Hühner sind Mäustöter, habe ich mit meinen eigenen Augen beobachten können.
Kurzes zum Komposter:
Nachdem mein Komposter, vom letzten Rasenschnitt wieder in die Heißrotte verfallen, wieder in den normalen Rottezustand ging, hatte ich ebenfalls mal 20 Wurmleins eingesetzt. Als ich das ganze nochmals wässerte ging die Heißrotte nochmals los, wobei hier die Temperaturen nicht derat hoch wurden. Alle Wurmleins waren nicht mehr zu finden. Ein wenig traurig darüber war ich schon. Als ich heute die Vliesabdeckung im Komposter entfernte waren doch einige Wurmleins wieder aufgetaucht.
Der Gedanke einen 2ten Komposter anzuschaffen war schon ne weile in mir, jetzt werde ich es in die Tat umsetzen. Einen Komposter für die Kaltrotte und ein kleines Wurmheer und einen für die Heißrotte.
Achtung:
Abdeckung des Kompostmaterials ist wichtig.

mfG kiko