Hallo Nidi,
Freut mich das ich dir schon ein bisschen helfen konnte. Ich versuche mal noch ein paar Missverständnisse bzw. weitere Fragen zu beantworten.
Es ist egal ob es ein Wurmwanderkasten oder eine Wurmkiste wird. Beide produzieren den beliebten Wurmhumus. Die Wurmkiste mit mehreren Ebenen kann darüber hinaus Wurmtee abwerfen welcher in der untersten, sonst freien Ebene aufgefangen wird. Das lässt sich bei einem Wanderkasten schwer umsetzen. Man sollte sich allerdings keinen zu großen Illusionen hingeben: Wurmtee entsteht nur in wenigen Wurmkisten, die Meisten haben Schwierigkeiten ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen genug Feuchtigkeit für Wurmtee und verhindern von Fäulnis hinzubekommen. Das macht aber nix, Wurmhumus lässt sich wunderbar in Wasser auflösen und wird somit zu Wurmtee.
Kistengröße:
Zu diesem Thema gibt es hier im Forum sehr unterschiedliche Meinungen. Ich versuche mal ein paar Basics aufzuzählen damit du eine Idee bekommst was wichtig ist.
Wurmhumus ist am Ende sehr dicht, speichert viel Wasser und wiegt dementsprechend viel. Eine riesige Kiste, bzw. große Arbeitsebene klingt am Anfang toll, aber man muss sie auch noch heben können. Eine Mörtelwanne voll trockener Erde wiegt schon ziemlich viel, wenn die Erde dann noch enorme Mengen Wasser speichert wirds sehr schwer.
Für eine hohe Wurmanzahl und eine gute Verwertung von Futter ist eine große Oberfläche wichtiger als eine besonders hohe Ebene.
Viele oder besonders hohe Ebenen sorgen dafür das die Würmer immer einen Rückzugsort haben, wenn an der Oberfläche (dort wo gefüttert wird) etwas nicht stimmt. Ein größer angelegtes System kann Probleme besser ausgleichen (hohe/niedrige Temperaturen, Sauerstoffmangel, Staunässe, Fäulnis) Wenn du nicht genug Futter für eine große Kiste hast, ist das gar nicht schlimm. Die Würmer werden sich nicht weiter vermehren als es Platz bzw. Futter gibt.
Du kannst ruhig mal in den Shop von Wurmwelten schaun, dort gibt es verschiedene Wurmkisten die für eine gewisse Anzahl von Personen vorgeschlagen sind. Vllt. hilft das ja auch bei der Entscheidung bzgl. der Größe.
Starten einer Wurmkiste in Kürze:
Futter für die Würmer gibt es im Normalfall immer nur an der Oberfläche. Man beginnt mit der Wurmtee-Ebene und der ersten Arbeitsebene. Die Wurmtee-Ebene bleibt frei und hat normalerweise einen Ablasshahn unter den man einen Auffangbehälter stellen kann. In die Arbeitsebene kommt das Anfangssubstrat (z.B vorgereifter Kompost, Kokoserde, oder sonstige Erde ohne NPK Dünger) mit Zellstoff (Zeitung, Wellpappe etc.) und dort kommen die Würmer samt mitgeliefertem Substrat drauf. Dann fängt man mit kleinen Futtermengen an und wartet ersteinmal ab ob und wie schnell etwas passiert. Wenn die Würmer anfangen das Futter zu zersetzen kann man nachlegen. Erwarte am Anfang keine zu schnellen Ergebnisse...es wird eine Zeit dauern. Sobald die Arbeitsebene voll ist und ein großteil des letzten Futters verarbeitet ist (man kann durchaus einen Futterstop einlegen), kommt die nächste Arbeitsebene obenauf. Von jetzt an wird nur noch in die zweite Arbeitsebene gefüttert. In der Unteren ist aber noch kein fertiger Wurmhumus und sie wird noch eine Zeit lang vor Würmern wimmeln. Nach und nach werden die Würmer hochwandern, die letzten Jungwürmer unten schlüpfen, ebenfalls aufsteigen und einen schönen krümeligen Wurmhumus hinterlassen der dann entnommen werden kann. Wenn man früh erntet können noch viele Würmer und Kokons vorhanden sein. Das ist aber nicht schlimm, deine Kiste wird die Verluste schnell ausgleichen. Bei Zimmerpflanzen kann es dann vorkommen das man mal einen Wurm darin findet. Drei Arbeitsebenen haben sich recht gut bewährt als Ausgleich zwischen wirklich reifem Humus, wenig verbliebenen Würmern und tolerierbarer Wartezeit. Wer wirklich wenig Würmer "verlieren" will, der greift oft zur vierten Ebene. Aber da habe ich keine persönliche Erfahrung. Ich hatte bisher, wie bereits geschrieben, nur Einkammer-System. Erst vor kurzem erwarb ich ein System mit mehreren Ebenen und die Wurmkiste ist noch nicht so weit.
Füttern:
Am Anfang gibt man immer nur eine dünne Schicht Futter und beobachtet die Würmer und wie gut sie das Futter annehmen. Es sollte keine dickere Schicht als 2-3cm entstehen. Gerade in der Anfangsphase würde ich dazu raten immer nur einzelne Stellen oder die halbe Oberfläche in der obersten Ebene mit Futter zu versorgen. Dadurch hast du einen besseren Überblick wie schnell das Futter zersetzt und angenommen wird. Schimmel ist ein guter Indikator für zu viel Futter, Gestank beruht meistens auf Fäulnis (zu viel Futter/zu wenig Sauerstoff). Einige Lebensmittel neigen aber zu Geruch beim zersetzen (Kartoffelschalen, Kohl)
Wenn du ein Gefühl für die Futtermenge und Mischung zwischen Küchenabfällen und Zellstoff entwickelt hast, kann man auch größere Mengen und damit seltener füttern.
Das erstmal von mir, falls noch was ist einfach weiterfragen

SuMiXaN