Kokoserde als Substrat

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Gao
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Gao »

Also gedüngter Kokos ist mir noch ned untergekommen.
Ok so Fertigmischungen wo auch Kokos drin ist aber ned bei den reinen Kokosblöcken.
Falls es gedüngt ist müste es auf jeden Fall klar erkennbar auch angeschrieben sein.
Bei mir nutze ich so gepresste Blöcke die man mit Wasser aufquellen läst.
Wird ja von vielen gerade deswegen geschätz weil es ein neutrales Medium darstellt.

Gruss Gao (wave)
Zuletzt geändert von Gao am Do 19. Dez 2019, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
Eisvogel
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Eisvogel »

Genau diese nutze ich auch. Vor allem sind sie gut wegen der besseren durch Lüftung der Wurm Miete (Zirkulation)
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Sophie0816
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Sophie0816 »

Zum Thema Kokoserde...

Ich habe den Verdacht, dass die Kokoserde in meiner Farm, die Enchyträenpopulation ankurbelt.

Da ich keinen Wurmtee habe, streue ich in die Auffangebene eine dünne, feuchte Schicht Kokoserde, damit da unten niemand vertrocknet.
Nach ca. 6 Wochen haben die Würmer das umgesetzt. In dem Humus ist nichts weiter drin, außer Kokoserde und der ph-Wert ist leicht niedrig.

Immer wenn ich Würmer von dort wieder in die Arbeitsebenen setze und dabei auch kleine Mengen dieses Kokos-Humus mitwandern, sehe ich eine Woche später auf diesen Humuskrümel mehr Enchyträen, als vorher.

Das nimmt von mal zu mal zu. Gestern dann, war zum ersten Mal der Mineralmix, 2 Tage nach Zugabe von Enchyträen belagert.

20191219_165323.jpg

Also da werd ich mir evtl mal was anderes überlegen, als unterste Schicht im Auffangbecken.
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Eberhard
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Eberhard »

da werd ich mir evtl mal was anderes überlegen, als unterste Schicht im Auffangbecken
Die Naturfreundin könnte mal Moos in ihre Überlegungen einbeziehen. Das könnte es bei einem kleinen Spaziergang (Natur statt Shoppingcenter) gratis geben, und bezüglich Vielfalt (stofflich und mikrobiologisch) ist das ganze eine andere Nummer. Von der Luftigkeit her müssen sich solche Stücken von Moos auch nicht verstecken.

Ich selber habe mir vergangene Woche eine maximal gefüllte Schubkarre voll Moosplatten aus einem nahen Busch geholt, die auf schwarzblauen schwedischen Granitfindlingen wuchsen. Und das nicht zum ersten Mal.

im Frühjahr werden dann wieder viele Rasenfreunde Moos übrig haben und dieses "entsorgen" wollen. Augen auf und Hand aufhalten.

Kokosfasern verwende ich auch, da aber als Anzuchterde und um dabei den eigenen Kompost etwas zu strecken. (Der Kauf von Anzucht- Blumen- und sonstiger Erde ist bei mir gestrichen. Wenn ich von Erde umgeben bin und deren Qualität beeinflusse, muss ich doch nicht extra Einkaufen gehen.)
Zuletzt geändert von Eberhard am Fr 20. Dez 2019, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Sophie0816
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Sophie0816 »

Dein Vorschlag, Eberhard, trifft auf offene Ohren.

Moos steht schon eine Weile auf meiner to-do-Liste, um den Kompost abzudecken.
Der Ort im Wald wurde auch schon gefunden, wo es wächst. :)

Was machst du mit dem Moos?

Grüße Anja
Eberhard
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Eberhard »

Ich selber verteile das Moos im Kompost (ohne Heißrotte). Erde aus dem Moos kommt dann direkt in den Garten, mengenmäßig ist das nicht mehr als ein Impfen.

- Einmal ist Moos schlicht Biomasse und eine Abwechslung zu Gras, Laub, Heckenschnitt, Holzanteilen, den paar Küchenabfällen usw.
- Zum anderen: Hast Du mal ein Moospolster von einem Dach oder einem Stein runtergenommen und dabei die wenige Erde darunter angeschaut? Da ist allerfeinster Humus. Wie kommt der zustande?
Der Bewuchs wird herumfliegende organische Teilchen aufsammeln und festhalten (Organik ist leichter als Kiesel) - den Humus, der von unseren kahlen Gärten und Feldern verweht wird. Die Natur kennt kahlen Boden nur nach Katastrophen, bei Menschenwirkung gehört das durchaus zur "Ordnung". Da kann man mal nachdenken.

Vor allem aber findet auf Steinen Bodenbildung pur statt: Die ersten Gäste sind Lithobionten (die auf dem Stein Lebenden). Das sind Bakterien, die mit ihren Enzymen in die Kristallgitter hineinwirken, Spurenelemente herauslösen und den Weg für weitere Verwitterung ebnen. Nachfolger sind dann Algen, Flechten, Moose, die dann ihrerseits in Verbindung mit weiteren Mikroben Boden bilden.

Lithobionten werden nun nicht nur die großen Felsbrocken besiedeln, sondern auch Steine, Steinchen, Sand, Gesteinsmehl, und sie werden auch dort Spurenelemente und Nährstoffe freisetzen, also überall im Boden. Das Wirkenlassen dieser Mikroben entspricht also einem Düngen, und zwar einem von der Natur eingestellten Nährstoffebereitstellen.
Daneben sind ja die einen Mikroben dann lebend oder tot Futter für weitere Lebewesen, und das große Rad des ständigen Werdens und Gehens und Stoffwechsels kann sich drehen.

Unter dem Strich erwarte ich mir also von dem Moos, dass es mir u.a. viele Lithobionten in meinen Garten bringt und die mikrobiologische Vielfalt erneuert, die durch eigene Tätigkeit ganz sicher reduziert wurde.

Angst, dass das Moos meinen Garten übernimmt, habe ich selbstverständlich nicht. Bisher habe ich solche Anflüge nicht erkennen können, und wenn das passieren sollte, dann hätte mein Boden das nötig.

Da gibt es übrigens die Aussage, dass die sogenannten Unkräuter die wahren Heinzelmännchen sind. Lässt man sie gewähren, heilen sie den Boden von aktuellen Problemen und bereiten Platz und Lebensbedingungen für andere Pflanzen. Geht man aber gegen die Unkräuter schwerwiegend vor, werden sie bösartig und lassen es einen spüren.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Pfiffikus »

Glück Auf Eberhard,
Eberhard hat geschrieben: Fr 20. Dez 2019, 12:49Ich selber habe mir vergangene Woche eine maximal gefüllte Schubkarre voll Moosplatten aus einem nahen Busch geholt, die auf schwarzblauen schwedischen Granitfindlingen wuchsen. Und das nicht zum ersten Mal.
der echte Naturfreund wird sich natürlich solche Eingriffe in die Natur verkneifen und keinesfalls weiter empfehlen!

Du darfst eine angemessene Menge Pilze (2kg je Person) zum Eigenverbrauch aus dem Wald entnehmen. Du darfst dort Beeren zum Eigenverbrauch ernten. Und Du darfst dich im Wald erholen, so viel Sauerstoff einatmen, wie Du magst, mehr nicht.


Eberhard hat geschrieben: Fr 20. Dez 2019, 12:49im Frühjahr werden dann wieder viele Rasenfreunde Moos übrig haben und dieses "entsorgen" wollen. Augen auf und Hand aufhalten.
Das wiederum halte ich für eine ökologisch völlig unbedenkliche Moosquelle.



Pfiffikus,
der diesen Rasen der Nachbarn selbstverständlich als weniger naturnah ansieht
Eberhard
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Eberhard »

Du darfst ...
Auf dem elterlichen Grundstück darf ich eine ganze Menge mehr, sogar ohne Genehmigung Bäume fällen.
Eingriffe in die Natur verkneifen
Wenn solche klugen Worte aus Menschenwüsten heraushallen, bin ich immer besonders begeistert. Stein- und Betonwüsten (menschliche Behausungen), mit Asphalt und Pflaster zugeklebte Flächen, 4-Millimeter-Einheitsrasen, seinen Müll kleingeschnitten über das Klo entsorgend uva. - da macht mal qualifizierte Ratschläge bezüglich Eingriffe in die Natur, und vor allem, der Schlaumeier beginne an der eigenen Nase.
Dazu gehört auch, mal laut zu sagen, wo Kokosfasern, Torf, Tier- und Menschenfutter u.a. herkommen, so ganz eingriffslos bei der Natur?

Sie predigen öffentlich Wasser und trinken heimlich Wein. <= Scheinheilige sterben nicht aus.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Trulllla »

Ich habe mir das aber auch schon überlegt: schubkarrenweise Moos holen, und damit in homöopathischer Dosis den eigenen Kompost impfen...
Was man darf, weiß ich gar nicht, aber mir kommt das auch nicht gut vor.
Insbesondere das Verhältnis Nutzen (Kompost impfen) zu Schaden. Kommt vielleicht drauf an, was du mit "Busch" meinst.
Eberhard
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Re: Kokoserde als Substrat

Beitrag von Eberhard »

Schaden
Nur mal zur Verdeutlichung: Moos ist ein nachwachsender Rohstoff, und der wächst schneller nach als Holz (wo sich einige Fördermittel und grüne Sternchen abholen wegen der "Nachhaltigkeit").

Der Umweltschaden dort vor Ort bei Entnahme ist sehr viel kleiner als dort, wo z.B. Euer Urgesteinsmehl und anderes Zeugs herkommt, von Transport, Handel, Verpackung und solchen "Nichtigkeiten" mal ganz zu schweigen.
Und jahreszeitgemäß: Weihnachtsbäume, Silvesterfeuerwerk, der ganze Tand rundherum sind die Segnungen für die Natur ...?

Manche Maßstäbe und Meinungen stimmen mich sehr nachdenklich.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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