Wird Blumenerde zu Humus?

Themen rund ums biologische Gärtnern sind hier richtig. Auch Fragen um Wurmhumus werden hier beantwortet.
Cinderella
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Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Cinderella »

Ich hab da mal ein paar Fragen zum Thema konventionelle Blumenerde, Regenwürmer und Aussaat. Vielleicht kann mir ja jemand helfen.

Ich habe letztes Jahr angefangen Kübel aufzustellen und dort Blumen und Gemüse einzupflanzen. In dem Zuge habe ich mir auch eine Wurmkiste hingestellt, diese macht noch mehr Spaß als die Pflanzen. Ich bin immer wieder verblüfft, was die kleinen Tierchen so anstellen.

Ich habe hauptsächlich konventionelle Blumenerde genommen, die wohl Torf basiert ist. Die Pflanzen habe ich dann immer fleißig mit Wurmtee gegossen. Über den Winter habe ich das Grünzeug in den Kübeln gelassen und zwecks Isolierung mit Laub aufgefüllt. Die so präparierten Kübel habe ich zwecks Isolierung um meine Wurmkiste drapiert. Da die Würmer bei mir relative Freizügigkeit genießen habe ich jetzt in allen Kübeln sehr, sehr viele Würmer und die Erde macht den Eindruck von Humus und hat ihr Volumen stark reduziert.
Nun zu meinen Fragen. Weiß jemand ob ich die Erde dieses Jahr düngen muss oder ist da jetzt genug Humus drin? Und wenn das jetzt Humus ist, kann ich da jetzt überhaupt direkt Samen einbringen oder muss ich alles in Aussaaterde vorziehen? Mit was für einer Erde fülle ich die Kisten am besten wieder auf? Chemisch aufgedüngte Erde wäre für die Würmer vielleicht nicht so schön? Einen 40 Liter Kübel habe ich mir schon mal genauer angeschaut, da habe ich weit über 100 große Würmer drin gefunden. Soll ich die raussuchen? Einen Kübel habe ich letztes Jahr mit BioErde befüllt, in diesem ist weit weniger Leben als in den anderen. Ich verstehe nicht ganz wie das sein kann. Da ist so gut wie nichts drin. Kaum Würmer, keine Tausendfüssler, keine Asseln etc.

Ich bin für alle Hinweise dankbar. Im Moment stehe ich vor meinen Kübeln und weiß nicht so genau was ich damit machen soll.
Cinderella
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Cinderella »

Vielleicht war meine Fragestellung zu unpräzise. Ich Versuch das mal etwas klarer zu formulieren.

1.) Bei gekauften Wurmhumus kann das Ausgangsmaterial Torf sein. Schrumpft das Volumen von Torf nachdem er von Regenwürmern vollständig bearbeitet wurde auch auf unter 10 Prozent?

2.) Liefert der Torf, der neben anderen organischen Stoffen Ausgangsmaterial für gekauften Wurmhumus sein kann, auch einen nennenswerten Nährstoffanteil im Wurmhumus oder dient er hauptsächlich als Strukturmaterial?
Der Ausgangstoff von Torf unterscheidet sich ja etwas von dem Material welches in einer Wurmkiste landet?

3.) Weiß jemand ob Bioerde von kleineren Firmen häufiger mit unerwünschten Stoffen belastet ist?
Bei Olivenöl ist die Möglichkeit unerwünschte Stoffe im Produkt zu haben bei kleinen Biofirmen wohl größer als bei industriellen Produkten.

4.) Wenn das Substrat, dessen Ausgangstoffe Torf, Grünschnitt und Laub war jetzt Humus ist. Ist dieser zu „scharf“ für Saatgut?

5.) Neue Frage. In Bioerde von großen Herstellern sind Knochenmehl und Hornspähne. Da diese nicht in Bioqualität genutzt werden, nehme ich an, dass es sich hierbei um Schlachtabfälle von Tönnies oder einer ähnlichen Firma handelt. Was ich an sich schon mal ein wenig unappetitlich finde, wenn ich da dann Möhrchen raus hole. Weiß jemand ob und ggf. welche gesetzlichen Vorschriften hier zur Wärmebehandlung bestehen?
Mir ist klar, dass die Erde oder zumindest Teile davon erwärmt wurde, um Samen zu inaktivieren. Meines Wissens nach muss die Temperatur für Schlachtabfälle allerdings höher sein als für Samen um unerwünschte Keime zu neutralisieren, sofern es überhaupt funktioniert (Prionen).
Eberhard
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Eberhard »

Bioerde ... was für ein Blödsinn. Erde ist von Natur aus Bio. Wenn die Erde in Deiner Umgebung Anti-Bio ist, solltest Du vielleicht ganz andere Überlegungen anstellen.
Denkfrage: Ist man als Mensch selber BIO? Hält man es für möglich, dass eigene Körperabfälle (verarbeitet) als naturnaher Dünger verwendet werden, oder sollte das alles besser in die Sondermülltonne?

Bezüglich Torf: Moore sind, auch vom Umfang her, sehr wesentliche Kohlenstoffspeicher, vergleichbar mit Wäldern. Biomasse wird in sehr saurem und nährstoffarmen Milieu und unter Luftabschluss akkumuliert.
Mit der Torfgewinnung wird diese Konservierung schlagartig unterbrochen, die Kohlenstoff-Freisetzung in Form von CO2 ist gestartet.
Daneben ist Torf sehr nährstoffarm. Der einzige zu erzielende Vorteil wäre eine Lockerung des Bodens durch das Strukturmaterial. Das kann man aber im Detail wie auch umfassend ganz anders lösen.
Zusammengefasst: Verwendung von Torf, eingeschlossen Gewinnung und Handel, ist Umweltsünde.
Humus ... Ist dieser zu „scharf“ für Saatgut?
Denkfrage: Wieviel Bauchschmerzen hätte man, wenn man seine Saatkörner in ukrainische Schwarzerde versenkt?

Die Frage wäre eigentlich: Ist das, was man als Humus so bezeichnet, wirklich Humus?
Problem 1 ist, dass Boden oft überladen mit Salzen ist, wie das bei mineralischer Düngung der Normalzustand ist. Insbesondere Keimlinge reagieren darauf sehr empfindlich, weswegen man mit ungedüngter Erde als Aussaaterde handelt.
Problem 2: Wenn irgendwelche Pflanzenteile destrukturiert und verrottet sind, ist das noch lange kein Humus.
Wie wird aus Kompost eigentlich Humus?

Wirklicher (Dauer)Humus bindet Nährstoffe stabil und gibt sie nur unter "Druck" ab, also in Symbiose mit den Bodenmikroben oder bei falscher Bodenbehandlung (zu viel Durchlüftung durch Bodenbearbeitung, Einbringung von Anti-Bio wie Mineraldünger, Pestizide, Fungizide, Herbizide usw.)
In Bioerde von großen Herstellern sind Knochenmehl und Hornspähne
Die genannten Materialien dienen zur langfristigen Stickstoffdüngung. Eine solche organische Düngung ist schon mal deutlich besser als eine mineralische Düngung.
Wenn man aber den Begriff Bio in den Vordergrund rückt: In der Natur gibt es niemanden, der Hornspäne und Knochenmehl in den Boden einmischt. Da gibt es andere Regularien, wie der Organismus Boden pflanzenverfügbaren Stickstoff zur Verfügung stellt.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Cinderella
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Cinderella »

Lieber Eberhard,

vielen Dank für deine Antwort und dass du mir Einblick in die Welt eines Großgrundbesitzers gewährst, der noch nicht einmal selber einkaufen muss.

Ich habe eingangs geschrieben, dass ich letztes Jahr angefangen habe Kübel mit Erde aufzustellen. Wenn ich rundherum einen Garten hätte müsste ich keine Erde kaufen. Da du gekaufte Erde als schlimm ansiehst, kannst du mir aber gerne ein paar Kubikmeter Erde schenken (auf Z1 oder Z2 würde ich allerdings verzichten).

Wenn du deinen Horizon mal ein wenig erweitern möchtest, schlage ich dir vor in einen Baumarkt zu gehen. Dort kannst du entweder Blumenerde kaufen die torfbasiert ist oder Erde welche das Label Bio trägt. Mit diesem schicken Biolabel fördert man dann die Massentierhaltung. Massentierhaltung finde ich persönlich schlimmer als die Nutzung von Torf. Und wenn du mir jetzt mit irgendwelchen Klima- oder Weltrettungsphantasien kommst, vergiss es. Mein CO2 Fußabdruck so wie mein persönlicher Verbrauch von Ressourcen und mein Bedarf an weltweit arbeitenden Sklaven, wird aller Wahrscheinlichkeit nach niedriger sein als deiner.

Auch wenn du mir nicht auf meine Fragen geantwortet hast, bedanke ich mich noch einmal herzlich für den Einblick den du mir in deine Welt gegeben hast.

Anbei bemerkt sind Gartenböden häufig stärker mit unerwünschten und ungesunden Stoffen belastet als intensiv genutzte Ackerböden. Und ich kann es mir nicht verkneifen dich darauf hinzuweisen, dass der Begriff der „Sünde“ ein religiöser Begriff ist. Hiermit zeigst du eigentlich relativ schön, wo das Problem mit den ganzen Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen liegt. Es hat eher religiösen Charakter mit Missionierungswahn, als das pragmatisch über umsetzbare Projekte und Veränderungen nachgedacht wird. Gar nicht zu reden von der Durchführung. Du siehst du hast einen Nerv bei mir getroffen.

Jetzt möchte ich dich noch darauf hinweisen, dass du in einem Forum schreibst in dessen Shop Wurmhumus verkauft wird, der mittels Torf hergestellt wird.

Viele Grüße
Cinderella
Eberhard
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Eberhard »

Ganz besonders schlimm wäre es, wenn Du glaubst, was Du da schreibst.
Das Sachliche und das Fachliche sind nicht so Dein Ding. Geschenkt.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Cinderella
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Cinderella »

Lieber Eberhard,

ich gehe erstmal davon aus, dass Veröffentlichungen des UBAs und anderer Bundesbehörden einen gewissen Wahrheitsgehalt haben. Dies nehme ich auch bei Quellen universitären Ursprungs an. Gleiches gilt für Dinge die ich im Studium gelernt habe. Bitte such dir seriöse Quellen.

Und eigentlich hatte ich Fragen zu einem praktischen Problem. Was dir vielleicht aufgefallen wäre, wenn du meine posts ganz gelesen hättest.

Du solltest dir in der Zukunft Quellen suchen, die verlässlicher sind als deine bisherigen und weniger religiöser Eifer wäre auch nicht schlecht. Es ärgert mich einfach, dass wir in Zukunft mehr AKWs, CCS, mehr Gentechnik in der Landwirtschaft und sonstigen Schwachsinn haben werden, nur weil Menschen mit religiösen Eifer das Klima retten wollen. Vernunft und Wissen wären weitaus zielführender.

Viele Grüße
Cinderella
Eberhard
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Eberhard »

Wird Blumenerde zu Humus?
Nein.

Das ist klarer Fakt, wenn man weiß, was Humus ist und wie er entsteht.
Wenn man angeblich selber in nur seriösen Quellen badet (in allerhöchstem Eigenverständnis), dürfte das keine Überraschung sein.

Was den unterstellten religiösen Eifer betrifft: Ich bin seit über 50 Jahren das, was man als ungläubig bezeichnet. Daher kann ich sehr entspannt mit dem Begriff Sünde umgehen, der ja auch einen sachlichen Inhalt hat - was man wissen könnte, wenn man die eigene Verblendung abnimmt.

Was den Gartenmarktausflug betrifft: Da kann man auch Rinderdung und Samen für Maistöcke kaufen. Wer da mitspielen will: Überflüssiges Geld muss auch ausgegeben werden.

Wenn Du lesen könntest (Abitur und Studium?): Ich sprach mit keinem Wort davon, dass ich "gekaufte Erde als schlimm" ansehe. Ich finde es aber schlimm und höchst ungebildet, dass sich da einige mehr als arrangiert damit haben, in einer belasteten und vergifteten Welt zu leben, um dann herausgehoben sich mit Bio-Zeugs hervorheben zu wollen (wobei manches Label eher mit dem Verkauf als dem Inhalt zu tun hat).

Halbwissen ist oft schlimmer als Unwissen.
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Cinderella »

Lieber Eberhard,

sollte ich den Eindruck vermittelt haben, dass ich vertiefte Kenntnisse über Böden habe, war dies unabsichtlich. Da bin ich relativ ahnungslos. Nicht ahnungslos bin ich im Bereich Energieumwandlung und -nutzung. Auch im Zusammenhang mit Überlegungen zu CO2. Da schau ich mir sowohl die Politik als auch die öffentliche Diskussion an und bin einfach Fassungslos über das Ausmaß an Inkompetenz und Ahnungslosigkeit. Da werden Diskussionen mit religiösen Eifer geführt und auf Fakten wird da gerne verzichtet. Und wenn du das Wort Sünde mal im Duden nachschlägst, wirst du sehen, dass dieses durchaus religiös gemeint ist. Und auch heute noch haben viele sinnvolle und unsinnige Gesetze und Wertvorstellungen ihren Ursprung im Religiösen. Wenn Du in deinem Leben noch keinen Kontakt zu den religiösen Komponenten unserer Gesellschaft hattest, bist du ein glücklicher Mensch.

Ein Großteil der Biolabel ist sicherlich fragwürdig, allerdings findet man sie auf Produkten. Bei meinen Eingangsfragen ist dir anscheinend nicht aufgefallen, dass ich nicht unbedingt torfbasierte Blumenerde kaufen muss. Ansonsten hätte ich keine Frage zu Alternativen gestellt.

Ich weiß, dass in Produkten die sich als umweltfreundlich bezeichnen (gefällt dir die Formulierung besser als Bio?) Knochenmehl und Hornspäne aus industrieller Fleischherstellung, Kokosfasern aus zweifelhaften Ursprung oder belasteter Grünschnitt befindet. Ebenso weiß ich, dass man belastete Böden mit unkontaminierten Böden mischen und verkaufen kann und darf. Die mir bekannten Alternativen zu konventioneller Blumenerde gefallen mir also auch nicht besonders gut. Aber irgendwas muss in meinen Kübel, damit da was wächst. Für Vorschläge bin ich also dankbar, denn sonst hätte ich nicht gefragt.

Hausgärten können stärker belastet sein als Felder, da sie zum einen in früheren Jahren mit allem zugelassenen behandelt wurden, getreu dem Motto viel hilft viel. Da ist es nicht unwahrscheinlich auf einen Garten zu treffen in dem mehr DDT nachweisbar ist als auf einem durchschnittlichen Feld. Zum anderen leben Menschen in der Nähe der Gärten (Blei und sonstiges aus Kraftstoffen, Verbrennung in heimischen Öfen, Nähe zur Industrie,…). Da findet man das ein oder andere auf den Seiten des UBA.

Zum eigentlichen Thema zurück. Humus ist, soweit ich dass verstanden habe, die oberste Bodenschicht, sofern sie zu einem Großteil aus abgebauten Pflanzenteilen, Würmern und einer Unmenge an Kleinstlebewesen besteht. Und Wurmhumus ist das was in meiner Wurmkiste ist. Wenn ich Wurmhumus kaufe, kann dieser zum Teil auch torfbasiert sein. Jetzt habe ich einen Kübel in den ich letztes Jahr torfbasiert Blumenerde getan habe. Über den Winter war Grünschnitt und Laub oben auf. Jetzt ist die Kiste voll mit Würmern. Auch Tausendfüßler und Asseln sind zu sehen. Optisch sieht es aus wie Kompost. Ich bin davon ausgegangen, dass die Hinterlassenschaften von Würmern etc. Humus ist. Sonst hätte ich ja keine Wurmkiste. Da ich es aber nicht weiß, habe ich hier nachgefragt. Was fehlt damit die Pflanzen auf die Nährstoffe zugreifen können? In Gartenerde reicht es ja aus, wenn man einfach ein paar organische Abfälle (keine Bioabfälle ;) ) einbuddelt, damit sich eine Blume dort bald wohl fühlt. Und wieweit reduziert sich das Volumen von gekaufter Blumenerde? Kann ich zwecks weiterer Düngung einfach meinen Wurmhumus einbringen oder muss ich noch etwas beachten? Und nochmal, kann ich weniger Wurmhumus zu den Pflanzen geben, da in den Kästen schon viel Regenwürmer sind?

Da du also nicht religiös bist, und also nicht missionieren wolltest, freue ich mich auf deine hilfreiche Antwort, die idealerweise frei von religiösen Überzeugungen ist. Um nochmal auf die Ausgangssituation hinzuweisen, ich möchte in einem Kübel Pflanzen haben und möchte dort kein Blaukorn etc. einbringen.

Viele Grüße
Cinderella

PS:
Ich finde es aber schlimm und höchst ungebildet, dass sich da einige mehr als arrangiert damit haben, in einer belasteten und vergifteten Welt zu leben, um dann herausgehoben sich mit Bio-Zeugs hervorheben zu wollen (wobei manches Label eher mit dem Verkauf als dem Inhalt zu tun hat).
Wenn man sich physisch nicht mit den Belastungen arrangieren kann wird man krank. Wenn man sich psychisch damit nicht arrangieren kann hilft nur frühzeitiges ableben, entweder das eigene oder das der anderen. Ich persönlich bin erfreut, dass es in der Natur des Lebens liegt sich mit der Welt zu arrangieren. Allerdings begrüße ich es, wenn jemand die Welt besser machen möchte.
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MarionS
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von MarionS »

Uh, wow, hier gehts ja rund. Ich wage es ja kaum, meine 2 cts einzuwerfen.

Also, Knochenmehl und Hornspäne sind immer Schlachtabfälle. Ich meine - das ist und bleibt totes Tier, wo soll das denn sonst herkommen? Bei unserem Fleischumsatz hier in DE denke ich aber nicht, dass das mehr ist als Abfall - der Stoff ist eh in Hülle und Fülle vorhanden.
Wenn die Erde mit "bio" gekennzeichnet ist, vermute ich mal, dass die Schlachtabfälle dann auch von bio erzeugten Tieren stammen müssen.
Ich halte es für möglich, dass eine damit gespickte Erde weniger appetitlich für Würmer und Co ist, da die Zersetzer dieser Stoffe andere Lebewesen als diese sind. Wir sollen unsere Kiste ja auch vegan füttern.

Um einen Unterschied zu machen, würde ich vereinfachend Humus als Wurmkacke mit ein paar Füllstoffen bezeichnen, während (ungedüngte) Erde mehr oder weniger nur aus verschiedenen Füllstoffen bestehen dürfte. Man sollte also beides mischen.
Nachdem die Würmer aus dem Laub schon Humus gemacht haben, ist dort wieder Dünger drin. Die Erde besteht aber jetzt nicht zu 100% aus Humus.

Torf ist ein Zeug, das aus angestorbenen Pflanzen geworden ist, die sich in Torfmooren abgelagert haben, aber durch die Art der Lagerung (noch) nicht verarbeitet werden konnten. Er dürfte breits zu einem gewissen Maß reduziert sein und viele Faserstoffe enthalten. Ich denke nicht, dass er vergleichsweise stark reduziert wird wie Haushaltsabfälle, wenn die Würmer damit fertig sind.

Ich würde einfach die Töpfe "beobachten" und wenn das Volumen weniger wird, halt was nachfüllen.
LG,
MarionS
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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Beitrag von Cinderella »

Vielen Dank für deine Antwort Marion, nachdem sich der Inhalt der Kübel über den Winter, in den Kübeln mit besonders vielen Würmern um fast ein Viertel reduziert hat, habe ich schon drüber nachgedacht die Regenwürmer rauszusuchen, damit sie mir die Erde nicht wegfressen ;) ich weiß, etwas albern.
Dann kann ich jetzt ja guter Hoffnung sein, dass sich das Volumen auch bei ordentlichen Wurmbesatz nicht weiter reduziert und relativ anspruchslose Pflanzen schon mal genug Nährstoffe haben.

Ich hab bei einem Produzenten (Composana) von Bioerde auch schon direkt nachgefragt. Die nutzen konventionelle Schlachtabfälle. Danke für den Hinweis, dass die Würmer von tierischen Substraten nicht erbaut sind.
Da sich das Volumen in meinen Kübeln halt merklich reduziert hat, müsste ich die Kübel noch einmal auffüllen, leider reicht mein Wurmhumus hierfür nicht. Und ich bin im Moment ein wenig ratlos womit. Was mir alles aus welchen Gründen ein wenig suspekt ist, habe ich ja schon geschrieben. Ich hab halt gedacht, dass vielleicht jemand ein Produkt kennt, bei dem man keinen Tod sterben muss.
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