Wir sollen solches Gewürm nicht essen

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MarionS
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von MarionS »

Ich möchte nicht sagen, dass diese religiösen Regeln grundsätzlich völlig überholt seien, aber auf dem Prüfstand gehören die schon. Definitiv. Das Lebenszentrum war meist anders gelagert, vieles musste vereinfacht werden, die hygienischen Verhältnisse waren anders und vieles mehr. Aber die Regeln haben auch mal ihren Grund gehabt. Oft genug rein weltliche.
Die indischen heiligen Kühe waren tatsächlich eine rein ökonomische Angelegenheit: es sind wertvolle Arbeitstiere und wenn man das "Kuhfutter" selber verspeist statt der Kühe, hat man mehr davon. Wie so oft ist das Ganze zwischenzeitlich mehr als nur ein bisschen entgleist.
Anderes Beispiel: der Alkohol. Es ist absolut verständlich, dass ein gewisser, um die 570 in Mekka geborener Feldherr nicht auf besoffene Truppen stand, aber wenn heutzutage ein Taxifahrer einen Fahrgast abweist, weil er aus religiösen Gründen keinen Alk transportiert und der Fahrgast welchen enthält, ist das maßlos übertrieben. Aber der Mann gehorcht halt seiner Religion.

Es ist durchaus was dran, dass Schweinefleisch im Übermaß nicht gesund ist (ich hab allerdings in dem Zusammenhang eher von Gicht gehört) und dass einem Fleisch mit Milch übel aufstoßen kann. Was Alk anrichtet, ist ja allzu bekannt.
Schaun wir mal, was an der Sache mit dem "Gewürm" dran ist.
LG,
MarionS
Silver
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Silver »

MarionS hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:05 Ich möchte nicht sagen, dass diese religiösen Regeln grundsätzlich völlig überholt seien, aber auf dem Prüfstand gehören die schon.
Das mag aus Sicht eines Atheisten so sein, nicht aber aus Sicht eines Christen oder Gläubigen (s. Juden, Hindus, Moslems). Der Mensch wurde von Gott geschaffen, wie er jetzt ist. Aus Sicht der Kreationisten bspw. gibt es keine Evolution, sonst wären uns schon längst Flügel oder mehr Arme oder zwei Köpfe gewachsen - die könnten wir gut gebrauchen, um den heutigen gesellschaftlichen Anforderungen zum Überleben - besonders im Arbeitsumfeld - gerecht zu werden. Der Stoffwechsel eines Menschen vor 5000 Jahren war derselbe wie der eines Menschen heute - unabhängig von seinen gesellschaftlichen Umständen. (Regionale Unterschiede durch unterschiedliche Breitengrade und damit einhergehende Umweltbedingungen eingeschlossen.) (Mir ist das Thema der Epigenetik i. Ü. bekannt. Ich nutze die extreme Auslegung, um mein Argument zu verdeutlichen.)

Es ist schon bemerkenswert, dass aus Sicht des intellektuell ach so offenen Atheisten und Fortschrittsgläubigen immer die anderen prüfen sollten, ob ihre Auffassung der Welt richtig ist.

In der Bibel wird nicht begründet, was genau "unrein" bedeutet. Daher ist ja der Vortrag, den ich nicht mehr finde, so interessant, weil er genau diese Lücke schließt. Man kann die von mir angegebenen Quellen gern einmal anschauen - besonders wenn man sich für intellektuell offen hält. Dann hat man vllt. auch ein paar faktenbasierte Argumente und nicht nur Meinung parat.

Zu dem Beispiel mit der Kuh: Die Kuh ist den Hindus vor allem heilig, weil sie ein Opfertier ist. Sie ist ernährungsphysiologisch nämlich so wertvoll, dass sie den "Göttern" als Speise vorbehalten war.

Zum Alkohol: Alkoholisierte Menschen sind häufig nicht sie selbst. Alkohol in größeren Mengen öffnet die Tür zu Suchterkrankungen (Dämonen/unberechenbares Verhalten), daher meide ich solche Menschen ebenfalls. Nicht, weil ich blind meiner Religion folge, sondern weil ich solchen Menschen aus Erfahrung aus dem Weg gehe.

Wie gesagt: Ich würde dieses Thema damit gern beschließen, weil ich den Thread nicht weiter damit kapern will und auch keine griffigen Argumente zu meinem Hauptthema (Mehlwürmer nicht essen) habe. Es sollte als Anregung gedacht sein und ja, ich werde, sollten es die Zeiten irgendwann erfordern, lieber auf Manna vom Himmel oder die Speisung der 5000 mit Brot und Fisch hoffen, als Würmer (Käferlarven), Tiere - die hauptsächlich aus Darm bestehen - oder "Fleisch" aus dem 3D-Drucker essen zu müssen.
Zuletzt geändert von Silver am Di 25. Okt 2022, 12:15, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Silver »

So, hier mal noch ein paar Quellen zum Thema Insekten verspeisen, dann will ich es gut sein lassen, weil das von Pfiffikus' Mehlwurmzucht wegführt:
Why I Don't Support Eating Insects (Aus Sicht eines Tierfreundes, der nicht versteht, warum man 50000 Lebewesen in unnatürlichen Farmbedingungen halten und töten soll, um den Nahrungswert eines Lebewesens zu ersetzen.)

Kinder in Afrika sollen Schwarze Soldatenfliegen essen

Can You Survive Eating Earthworms?

Breads Made of Powdered Crickets May Be Loaded with Bacterial Spores
"the more cricket powder there was in a loaf, the less tasty people judged it. "The taste was not too pleasant — it seemed a bit like cat food," Aquilanti told Live Science.

There was another downside, too: the presence of bacterial spores — a dormant state of some types of bacteria — in the cricket-based breads. These spores raised potential safety concerns, the researchers said, as such germs might potentially spoil the breads, or even make people sick.
[...]

the final flavor is extremely dependent on the species." For instance, bread made from mealworm powder "has a very nice nutty flavor," ;)

"
Edible Insects as a Source of Food Allergens
"It was found that insect based foods pose potential risk to shellfish allergic patients due to homologous proteins including tropomyosin."
A parasitological evaluation of edible insects and their role in the transmission of parasitic diseases to humans and animals
"Parasitic developmental forms were detected in 244 (81.33%) out of 300 (100%) examined insect farms. In 206 (68.67%) of the cases, the identified parasites were pathogenic for insects only; in 106 (35.33%) cases, parasites were potentially parasitic for animals; and in 91 (30.33%) cases, parasites were potentially pathogenic for humans."
Insects represent link for antibiotic resistance traits
"The study led the researchers to conclude that insects, primarily house flies*, can pick up antibiotic-resistant bacteria and disseminate them to surrounding areas. How serious that link is still needs to be investigated, but the potential is clearly there"
(*Betrifft wild lebende Insekten.)

Ach, und wenn mir der Faktenchecker erklärt, dass ich nicht auf Leute hören soll, die behaupten, der chitinhaltige Panzer von gegrillten/frittierten Heuschrecken sei nicht verdaulich und könne zu Krebserkrankungen im Verdauungstrakt führen, dann kann ich mir fast sicher sein, dass diese Leute also recht haben. :roll: :P
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Silver,
Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:12 Wie gesagt: Ich würde dieses Thema damit gern beschließen, weil ich den Thread nicht weiter damit kapern will und auch keine griffigen Argumente zu meinem Hauptthema (Mehlwürmer nicht essen) habe. Es sollte als Anregung gedacht sein ...
ok, Du willst das Mehlwurmthema nicht kapern, hast allerdings eine sehr interessante Anregung in den Ring geworfen. Deshalb habe ich das Thema geteilt und hier können wir uns zu diesem Thema austoben.


Pfiffikus,
der Dir dankbar für diese Anregung ist
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MarionS
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von MarionS »

Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:12Aus Sicht der Kreationisten bspw. gibt es keine Evolution, sonst wären uns schon längst Flügel oder mehr Arme oder zwei Köpfe gewachsen - die könnten wir gut gebrauchen, um den heutigen gesellschaftlichen Anforderungen zum Überleben - besonders im Arbeitsumfeld - gerecht zu werden.
Hat was - allerdings zeugt das eher von einem Unverständnis der Evolution. Sowas wächst einem nicht mal eben so, und schon gar nicht in so kurzer Zeit. Eine zufällige Mutation muss sich als solcher Vorteil gegenüber den Artgenossen erweisen, dass das damit ausgestattete Individuum eine Menge Nachkommen damit in die Welt setzen kann, um diese weiterzuvererben.
Leute mit plötzlich 2 Köpfen, 4 Armen oder Flügeln landen in dieser Gesellschaft allerdings eher in der Freakshow.

Im Übrigen sind ja einigen Lebewesen Flügel entstanden, die sie noch etwas mehr brauchen konnten als wir, und wenn auch nicht zwei Köpfe, so doch mehrere Gehirne oder zumindest Nervenknoten.
Es ist schon bemerkenswert, dass aus Sicht des intellektuell ach so offenen Atheisten und Fortschrittsgläubigen immer die anderen prüfen sollten, ob ihre Auffassung der Welt richtig ist.
Ich möchte behaupten, dass eigentlich jeder vom jeweils Andersgläubigen meint, dass seine Ansicht überprüft werden sollte. Grundlegend dafür ist ja, dass man auf Grund seines eigenen Glaubens (das beide Seiten gern als Wissen bezeichnen) einen distanzierten Blick auf die Sache des Anderen hat.
LG,
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Silver,
Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 09:25 Wie zu erwarten bei all der Offenheit der Atheisten, die komischerweise bei kritischem Gedankengut aus der christlichen Ecke (und nur aus dieser) gern mal sofort ins Gegenteil umschlägt, finde ich den Vortrag leider nicht mehr.
nun ja, ich bin Atheist, halte mich für die verschiedensten Ideen offen. Doch ich pflege jeden neuen Gedanken, dar an mich heran getragen wird, kritisch auf Plausibilität zu prüfen. Dabei ist völlig egal, aus welcher Ecke er kommt.

Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 09:25 Einer seiner Vorträge, den ich ebenfalls nicht gesehen habe, beschäftigt sich mit verschiedenen Zivilisationskrankheiten, verursacht durch Fleisch. Evtl. kommt da ein Bezug zu den Bibelregeln vor: Prof. Dr. Walter Veith (GES4) - Fleischprodukte auf dem Prüfstand
Die erste Hälfte habe ich mir jetzt mal angesehen.
  • Vor dem DDT, welches vor einem halben Jahrhndert noch massenhaft eingesetzt wurde, habe ich heute keine Angst mehr.
  • Geflügel einschließlich Straußenfleisch hält er für riskant, da er eine Zoonose von diversen Viren befürchtet, insbesondere von Vogelgrippe.
  • Das Schwein sei besonders gefährlich, da es dem Menschen sehr ähnlich ist und hier die Zoonosen sehr leicht passieren können.
  • Fleisch generell hält er für gefährlich, weil es durch den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika zur Züchtung von resistenten Bakterien kommen kann.
Letztendlich kann dieser Vortrag zum Nachdenken anregen, welches Fleisch man kauft. OK.
Praktisch treibt uns eben so ein Vortrag eher HIN zu meinen Mehlwürmern. Denn
  • Das Insektizit DDT und jede andere Art von Insektizit verbietet sich von Natur aus bei Mehwürmern.
  • Zoonosen vom Insekt zum Menschen dürften noch viel viel unwahrscheinlicher sein, als von irgendwelchen Warmblütern.
  • Wenn das Fleisch durch gegart ist, haben Bakterien und Viren ohnehin schlechte Karten. Gefahr sehe ich da nur beim Verzehr von rohem Fleisch in Tatar und ähnlichen Gerichten.
  • Antibiotika setze ich in der Zucht auch nicht ein.
Herzlichen Dank für das Heraussuchen dieses Vortrages!

Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 09:25 Ich meine mich zu erinnern, dass irgendein Meerestier oder Säugetier seinen Harnstoff oder irgendwelche Bestandteile seines "Verdauungsabfalls" in Teilen wieder in den Körper rückführt und man deswegen das Fleisch nicht essen sollte.
Du meinst wahrscheinlich den Grönlandhai. Dieser lagert den Harnstoff im Gewebe an. In Island wird er gefangen und als Hákarl zubereitet. Da ich bekanntlich recht offen für neue Erfahrungen und Geschmackserlebnisse bin, habe ich in Island mal ein kleines Eckchen probiert. Bäääääähhhh! Ich habe nie zuvor und auch nie wieder danach so etwas Ekliges gekostet. Dieser unangenehme Geschmack war mir am nächsten Tag noch im Mund. Nee, dann lieber Mehlwürmer!



Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:12 Der Mensch wurde von Gott geschaffen, wie er jetzt ist. Aus Sicht der Kreationisten bspw. gibt es keine Evolution, sonst wären uns schon längst Flügel oder mehr Arme oder zwei Köpfe gewachsen - die könnten wir gut gebrauchen, um den heutigen gesellschaftlichen Anforderungen zum Überleben - besonders im Arbeitsumfeld - gerecht zu werden.
Naja, die Evolution kann immer nur das ausprägen, überbetonen oder abändern, was irgendwie schon in anderer Form da war.
  • Aus den Brust- und Bauchflossen der Fische wurden letztendlich unsere Arme und Beine mit Zehen und Fingern. Bei Vögeln wurden Flügel draus. Für mehr Arme oder Flügel scheint mir einfach kein geeigneter Ansatz vorhanden, aus denen sich die neuen Glieder entwickeln könnten.
  • Ganz frühe Vorfahren von uns Wirbeltieren könnten mal Ringelwürmer oder ähnliche Geschöpfe gewesen sein. Aus deren Segmenten dürfte sich im Laufe der Zeit die Wirbelsäule herausgebildet haben. Dass sich die Wirbelsäule im Laufe der Evolution verzweigt und mehrere Köpfe trägt, dürfte dadurch nicht pasieren.
    (Die mehrköpfigen Drachen aus diversen Sagen hat es ja nie wirklich gegeben.)
  • Bei uns heutigen modernen Menschen ist die Evolution ohnehin ausgeschaltet. Dank moderner Medizin haben wir eine dermaßen geringe Sterblichkeit von Babys und Kindern, so dass quasi fast alle Menschen das Erwachsenenalter erreichen und wieder Kinder in die Welt setzen können. Das schreibe ich jetzt mal ohne jegliche Wertung hin.
    Jemand, der zufällig mit zusätzlichen Gliedmaßen geboren würde, hätte deshalb kaum höhere Vermehrungschancen als andere Menschen. Also nix mit evolutionärem Vorteil!

Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:12 Der Stoffwechsel eines Menschen vor 5000 Jahren war derselbe wie der eines Menschen heute - unabhängig von seinen gesellschaftlichen Umständen.
Zu kurz gedacht! Geh bitte zehn mal so viele Jahre zurück!
Wenn damals die Sammlerinnen einige Schwarzkäferlarven oder anderes Gewürm aufgetrieben hatten, bereichterte diese Proteinration ganz selbstverständlich den Speiseplan unserer Vorfahren. Insekten waren damals sowas von selbstverständlich!

Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:12 Es ist schon bemerkenswert, dass aus Sicht des intellektuell ach so offenen Atheisten und Fortschrittsgläubigen immer die anderen prüfen sollten, ob ihre Auffassung der Welt richtig ist.
Das sollte jeder prüfen, unabhängig von Religion und Auffassung!




Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:27 So, hier mal noch ein paar Quellen zum Thema Insekten verspeisen, ...
Why I Don't Support Eating Insects (Aus Sicht eines Tierfreundes, der nicht versteht, warum man 50000 Lebewesen in unnatürlichen Farmbedingungen halten und töten soll, um den Nahrungswert eines Lebewesens zu ersetzen.)

Kinder in Afrika sollen Schwarze Soldatenfliegen essen
Soldatenfliegelarven haben meinen Fischen nicht wirklich gemundet. Sie wurden verschmäht.
Praktisch sind Insekten in der Lage, eine ganze Reihe von Biomasse als Nahrung zu erschließen, die uns Menschen unzugänglich ist. Das gilt ganz besonders für die so wenig anspruchsvolle Soldatenfliegenlarve. Doch die muss nicht vom Menschen selbst verzehrt werden. Bekanntlich sind Insekten und deren Larven eine sehr natürliche Nahrung für Hühner und andere Vögel. Die Soldatenfliegen sollten uns deshalb vor allem auf sekundärem Wege als Nahrungsergänzung zur Verfügung stehen.
Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:27 Can You Survive Eating Earthworms?
Der Artikel sieht es einigermaßen realistisch. Regenwürmer sind nicht das Wunschessen, doch können sie in brenzligen Situationen das Überleben retten.
In allen anderen Situationen gilt, was ich schon über Soldatenfliegen sagte: Auch Regenwürmer sowie unsere Kompostwürmer können uns auf dem Umweg über das Huhn sehr gut Proteinquellen erschließen, die für uns ansonsten ungenießbar wären.
Ja auch hier wird deutlich, dass man sich sehr vorsehen muss. Insbesondere ein Erhitzen sollte viele Erreger abtöten.
Bei der Produktion der Insekten sollte Sauberkeit selbstverständlich sein, besonders wenn sie direkt gegessen werden sollen. Nicht, dass wir in der Mehlwurmzucht mehr Schmutz und Erreger vorfinden, als in einem Schweine- oder Hühnerstall!
Praktisch sollte das Problem lösber sein. Auch wenn warmblütige Schlachttiere alles andere als sauber und steril sind, lässt sich daraus sauberes, ungefährliches Fleisch zubereiten. Das sollte bei Insekten auch machbar sein.

Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:27 Ach, und wenn mir der Faktenchecker erklärt, dass ich nicht auf Leute hören soll, die behaupten, der chitinhaltige Panzer von gegrillten/frittierten Heuschrecken sei nicht verdaulich und könne zu Krebserkrankungen im Verdauungstrakt führen, dann kann ich mir fast sicher sein, dass diese Leute also recht haben. :roll: :P
Das Chitin der Insekten ist nicht verdaulich, sondern ein Ballaststoff. Und Ballaststoffe in der Nahrung sollen ja gar nicht so ungesund sein. Ich hoffe, Du ernährst Dich nicht zu ballaststoffarm!


Pfiffikus,
der sich die anderen Artikel später noch zu Gemüte führen wird
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Re: Mehlwurm-Zucht

Beitrag von MarionS »

Pfiffikus hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 22:26
Silver hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 10:12 Der Stoffwechsel eines Menschen vor 5000 Jahren war derselbe wie der eines Menschen heute - unabhängig von seinen gesellschaftlichen Umständen.
Zu kurz gedacht! Geh bitte zehn mal so viele Jahre zurück!
Nicht nur das.
Selbst heute weist der Verdauungstrakt ursprünglich lebender Menschen ein weit variationenreicheres Mikrobiom auf als das von Städtern.
Das Gedärm mag das gleiche sein, das Mikrobiom ist an den jeweiligen Lebensraum angepasst.
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Re: Wir sollen solches Gewürm nicht essen

Beitrag von Pfiffikus »

Nachdem ich mit einem Theologen in Verbindung stand, um mich zu diesem Thema zu erkundigen, wurde mir von der Elberfelder Bibelübersetzung abgeraten. Sie sei heute fast unverständlich. Seine Empfehlung ist diese Übersetzung:
https://www.bibleserver.com/GNB/3.Mose11


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