Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

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KrabbelPhi
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Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo zusammen,

nachdem ein Großteil meiner Würmer noch aus Halbstarken besteht und ich nur selten einen geschlechtsreifen (und damit gefrässigen) Oldie erblicke, schwebt immer noch das Damoklesschwert des Überfütterns über meinem gelichteten Haupt (bzw. über dem der Würmer).
Das Grundprinzip des Fütterns wäre an und für sich einleuchtend und nachvollziehbar: Nachschub gibt es erst wenn brav aufgegessen wurde.
Meine Kleinen bekommen immer eine bunte Mischung aus kleingeschnittenen Küchenabfällen und hier liegt nun ein Problem. Manche Komponenten verschwinden geradezu mit Lichtgeschwindigkeit (Tomaten, Äpfel) , andere bleiben im selben Zeitraum nahezu unverändert z.B. Salat und Wirsingstrünke. Wartet Ihr ab, bis wirklich alles komplett verputzt ist, oder gebt Ihr Euch bereits mit "Teilerfolgen" zufrieden? Oft wirkt die Oberfläche der Wurmfarm homogen erdig, aber beim leichten Nachgraben stosse ich dann auf die unverarbeiteten Reste. Geht Ihr beim Füttern nach einem bestimmten Prinzip vor oder eher "frei Schnauze" :)

LG Werner
Zuletzt geändert von KrabbelPhi am Mi 15. Sep 2010, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Wurmmama
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Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von Wurmmama »

Ich füttere immer frei Schnauze, die Jungs haben doch sicher Hunger, wenn sie etwas noch nicht verarbeiten können, aber gerne würden. In meine Indoor-Wurmfarm kommt mittlerweile nur noch Zeug, was auch schnell weg ist. Kartoffelpüree, Champignonschalen, matschiges Obst usw. Alles andere kommt entweder in die Outdoorfarm und Kohl generell in den Kompost.
wurmige Grüße
Wurmmama
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Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Wurmmama,

das gilt nicht, Du mogelst! :D
Sollte ich auf meinem Balkon auch noch einen Komposthaufen anlegen, halten mich die Mieter endgültig für übergeschnappt. Die grüne Tonne für solche Zwecke zu verwenden, würde in meinen Augen das Prinzip einer Wurmfarm ad absurdum führen.
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kiko63505

Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Werner,

auch ich habe in meiner box in den tiefen des substrates futterreste finden müssen, klare ansage an die würmer... erst alles auffressen sonst gibts nichts neues.
Zuviel futter kann mehr schaden anrichten als zu wenig.
Wirklich schwere sachen wie kohlstrünke usw. halt wirklich in die grüne tonne geben.

mfG
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Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Kiko,

wenn ich ganz, ganz brav bin, darf ich dann meine - sowieso nur in Ausnahmefällen vorhandenen - Kohlstrünke behalten? :mrgreen:
Ich schneide sie in Würfel von 2-3 mm Kantenlänge, das sollte auf Dauer doch kein ernst zu nehmender Gegner für Mikroorganismen und Würmer sein. Wenn sie das nicht schaffen, wandern sie auf den Grill! :twisted:

LG Werner

P.S. Was mich auch immer wieder verblüfft, ist die Haltbarkeit von grünem Salat. Wenn ich nicht definitiv wüßte, daß es sich um reinrassigen Bio-Salat handelt, würde ich annehmen er sei imprägniert.
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Flomax
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Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von Flomax »

@ KrabbelPhi

Seit ich das mit dem Füttern nicht mehr so bierernst nehme, klappt alles viel besser. Man ist meiner Meinung nach sehr schnell dabei die Würmer wie Haustiere zu hegen, pflegen und zu füttern. Was letztendlich keinem gut tut. Weder dem Wurmfarmer noch der Wurmfarm.

Zum Füttern habe ich meine eigene Philosophie entwickelt. Wenn ich füttere, dann füttere ich jede Menge (mindestens 1-2 kg pro Box) und dann laß ich die "gefütterte" Box mindestens vier bis fünf Wochen unbeachtet. Aber selbst nach der langen Zeit sind manche Teile immer noch nicht verarbeitet. Diese Reste sind dann eine stille Reserve mit der die Jungs die lange Zeit zwischen den Fütterungen überbrücken können.

In der Natur ist auch nicht kontinuierlich Futter da. Da gibt es fette und mal magere Zeiten.

Gruß
Flomax
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Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Flomax,

"Bierernst" nehme ich das Füttern nicht, außerdem werde ich bei Bier eher albern :mrgreen:

In Deinen Wurmboxen sind die Ausgangsverhältnisse etwas anders. Dung in jeder Form gehört zur Lieblingsnahrung der Würmer und durch die Heißrotte ist er bereits gut aufgeschlossen. Statt verschiedener, unterschiedlich robuster Komponenten hast Du eine homogene Mistfraktion, die rasch und problemlos abgebaut wird. Ich weiß nicht mehr genau wie groß Deine Boxen sind, aber wenn ich 1-2 kg Küchenabfälle auf einmal füttern würde, gäbe das vermutlich ein Fiasko und die Würmer würden mich bei Amnesty international verklagen. Im Freiland haben die Würmer die Option, ihren optimalen Futterplatz selbst auszuwählen, in einer Wurmfarm sind sie auf Gedeih und Verderb der Willkür ihres "Herrchens" ausgeliefert. Aus diesem Grund möchte ich schwerwiegende "Bedienungsfehler" nach Möglichkeit vermeiden.

LG Werner
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kiko63505

Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo in die Runde,

@Flomax
Deine einstellung ist mit die beste.

@ Werner
Es spricht nichts gegen kohlstrünke in der box. Wehn die zeit nicht stört bis diese sich zersetzen, mögliche schimmelbildung oder schlimmeres nicht auftritt, immer hinein mit. In meiner Box liegen noch heute die reste meiner apfel am stück fütterung, ein maiskolben dürfte auch schon einige wochen in der box sein und bisher hatte ich keinerlei probleme mit geruch oder ähnlichem.

Irgenwann habe ich in diesem forum einen beitrag in form von "Wurmbox gleich Frischhaltebox"veröffentlicht? In der tat ist es noch heute so. Es gibt verschiedene Pflanzen die sich in der box regelrecht frisch halten, zumindest hat man den eindruck. Woran das genau liegt...???

mfG
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Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Kiko,
kiko63505 hat geschrieben:Irgenwann habe ich in diesem forum einen beitrag in form von "Wurmbox gleich Frischhaltebox"veröffentlicht? In der tat ist es noch heute so. Es gibt verschiedene Pflanzen die sich in der box regelrecht frisch halten, zumindest hat man den eindruck. Woran das genau liegt...???
Ich habe Deinen entsprechenden Beitrag gefunden.

Ich wage mich mal an eine Hypothese, warum grüne Blätter so robust sind, allerdings ohne jede Gewähr.

Normalerweise geht dem Blattfall eine ganze Reihe von physiologischen Stoffwechselvorgängen voraus:

- Abfallstoffe reichern sich nach und nach im Blattgewebe an.
- Wiederverwertbare Ionen und Moleküle werden in die Sprossachse abtransportiert und dort gespeichert.
- Zunächst wird das grüne Chlorophyll abgebaut, dann die gelben Karotine (Laubfärbung von Grün (Chlorophyll) nach Gelb (Karotine) nach Braun!).
- Zwischen Blatt und Pflanze wird eine Sollbruchstelle angelegt, die zur Pflanze hin zusätzlich versiegelt wird.
- Das gasförmige Pflanzenhormon Ethylen wird produziert und löst den Blattfall aus. (Entdeckt wurde dieses Phänomen im 19. Jahrhundert, als aus undichten Zuleitungen der Straßengaslaternen unter anderem Ethylen entwich und die Allebäume plötzlich aus heiterem Himmel ihr Laub abwarfen).

Bei einem Salatblatt in der Wurmfarm haben all diese Prozesse NICHT stattgefunden, salopp ausgedrückt könnte man also sagen, das Blatt ist noch nicht "bereit" zum Ableben und erfreut sich bester Gesundheit. Durch die hohe Feuchtigkeit in der Wurmfarm hält sich der Wasserverlust in Grenzen und das Blatt bleibt solange frisch, bis die Mikroorganismen die natürlichen Barrieren überwunden haben. Bei Früchten liegt das Ziel in der Verbreitung der Samen, Alterung und Zerfall des Fruchtfleisches sind daher bereits vorprogrammiert.

Aber wie gesagt, ohne Gewähr! ;)

LG Werner
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Claudia
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Re: Wie schätzt Ihr Eure Futterintervalle ab?

Beitrag von Claudia »

Hi Werner!

Ich gewöhne mich gerade daran, dass sich die Mampfgeschwindigkeit meiner Würmer extrem mit der Temperatur ändert. Bei 24°C im Sommer kam ich mit dem Füttern kaum hinterher. Jetzt schimmelt grad einiges in der Farm und geht kaum weg. Das Thermometer auf der Farm zeigt 20°C, zuweilen weniger. Erst wenn wir unten den Holzofen richtig heizen und die Wärme nach oben steigt, wird auch die Farm wieder wärmer stehen.

Ich bekomme langsam so ein Gefühl dafür, wann die mal wieder was brauchen. Und ich lege das Futter nebeneinander, so dass ich sehe, wie schnell es weg geht.

Ganz hartes Futter oder eher unverträgliches (Zwiebeln) wandern auch bei mir in den Kompost. Salatblätter nehme ich gerade wegen der Haltbarkeit zur Abdeckung des Futters. Ich benutze keine Hanf- oder anderen Matten mehr.

Viele Grüße
Claudia
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