Absieben des Wurmkompost

Kompostwürmer für den Garten oder als Futtertier? Fragen zu den Spezies: Eisenia foetida, Dendrobaena veneta oder doch ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) ? Dann bist Du hier richtig!
StephanImkert
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Absieben des Wurmkompost

Beitrag von StephanImkert »

Also erstmal einer Eingebung und einem guten Rat folgend das Problem des Siebens in einen neuen Beitrag gepackt.

Als Halter in einem Wurmcafe ergibt sich für mich folgendes:
das mit der untersten Ebene nach oben stellen und dann mit einer 6 Watt Diodenlampe anstrahlen, antrocknen lassen und langsam abtragen, das hatte ich mir auch schon so überlegt. Zumal die Miniboas Richtung "Essen" wandern und dem Licht entfliehen. Die Gesetzmässigkeiten sind ja allen beteiligten soweit geläufig.
Wenn das Material dann wurmfrei abgetragen und getrocknet ist, dann kann man mit fast jedem gröberen Sieb die Reste durchsieben. Bei unseren "Mengen" ist das wohl eine vernünftige Lösung. Vorgekrümelt ist ja die Gaudi dann schon und die Trocknung bei kleineren Bröckchen mit einigen Tagen abgeschlossen. Daß sich das ganze Endmaterial in eine Zementmasse verwandelt, das glaube ich jetzt nicht, also praktikabel zu machen. Ausgesiebte Reste wieder oben auf den Wurm- Haufen geschütttet und der künftigen Dinge harren

Dann greift bei unserer Farmgröße die Siebtrommel ( für 5 - 8 Liter Material ) schon mit etwas zu vollen Händen zu.
Wenn eine Kompostmiete da der Rohstofflieferant ist, dann ist ja das Verhältnis ein ganz anderes.

Flomax hat ja durch seine Mengen eine andere Ausgangslage, unser Wurmmann ja sowieso. Da ist ein Trommelsieb wohl so das Mittel der Wahl. Mit antrocknen lassen und gezielter Wurmflucht und dem ganzen Brimborium. Wenn die Würmer ein Weiterwandern Richtung Futter und ein gemächliches trocknen durch nicht mehr anhäufen und befeuchten hinter sich hat, dann sollte das Ausgangsmaterial einem Trommelsieb (sogar ein kleineres selbst entworfenes) oder einem Rüttelsieb entsprechend schmackhaft sein. Gelegentlich mit der Grabgabel auflockern und gut.

Ich habe mal ein anderes Verfahren gesehen, werde da mal nachfragen. 10 Tonnen Kompost in der Stunde "aussortieren" auf einem speziellen Tisch. Viele kleinere Gummiprofilrollen drehen sich flott und halten die zu großen Teile in einem Hüpfvorgang in Bewegung. Kleinere Bestandteile fallen zwischen den Rollen durch und landen einfach unter dem Tisch. Das Endmaterial wird durch den Abstand und die Rollengröße bestimmt, alles andere über den Tisch hinausbefördert....
Ich frage mal den Erben des ehemaligen Herstellers. Waren damals günstiger als jede sonstige Sortierung. Hat sich aber wegen der Betriebsgröße und dem außerordentlichen mangelhaften Marketing keine entsprechenden Lorbeeren geholt.

Grüße

Stephan
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Flomax
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Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von Flomax »

StephanImkert hat geschrieben:Viele kleinere Gummiprofilrollen drehen sich flott und halten die zu großen Teile in einem Hüpfvorgang in Bewegung. Kleinere Bestandteile fallen zwischen den Rollen durch und landen einfach unter dem Tisch. Das Endmaterial wird durch den Abstand und die Rollengröße bestimmt, alles andere über den Tisch hinausbefördert....
Dabei handelt es sich um ein Vorschubrüttelsieb. Ob mit oder ohne Gummirollen, auf jeden Fall benutzt der WormGuy so ein Sieb.

Wäre mal interessant zu erfahren was der benannte "Erbe" noch dazu sagen kann, oder vielleicht sogar noch Zugriff auf entsprechende Hardware hat!

Gruß
Flomax

P.S Hier noch ein Link zu so einem Sieb
http://www.trendelkamp.com/kunststoffte ... rsiebe.php
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StephanImkert
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Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von StephanImkert »

Hi Flomax,
nicht als Rüttelsieb, sondern tatsächlich ein paar hundert kleine Gummirollen mit Lamellen. Diese drehen sich mit ordentlich Geschwindigkeit. Da ist keinerlei Sieb im Einsatz, sondern nur der Zwischenraum der lamellierten Rollen definiert die Siebung. Alles was größer ist wird mit den Lamellen im Hüpfen gehalten. Das mit dem Verfahren geht hundert mal schneller als ein gleich großes Rüttelsieb. Kompost soll ja fein sein und das aufbröseln geht auch viel flotter als mit jedem anderen Verfahren.
Mit normal großen Rütteltischen kann man nur so um die 6 Tonnen pro Stunde, unter idealsten Bedingungen natürlich, durchsieben. Zumal dabei auch alle Löcher frei sein müssen und das Material am besten bereits fein und homogen sein sollte. Die Lautstärke natürlich dabei zu berücksichtigen.....

Ich frag mal nach, was sich daraus noch herübergerettet hat. Bzw eine 1x2 Meter Sortierung kostet. Beim Sortieren sind ja die Geschwindigkeit, Präzision der Trennung und Störungsarmut die entscheidenden Faktoren. Habe mal mit einer Anlage für Reifenrecycling geliebäugelt.... Mit Sattdampf - Pyrolyse, exothermer H2 Gewinnung und anderen recht innovativen Geschichten... Da ist natürlich das mit der Sortierung megawichtig gewesen.
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Flomax
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Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von Flomax »

@Stephan

Frag ihn auch mal ob mit dieser Gummirollenklassierung eine Aussortierung von Würmern aus dem Humus möglich wäre!

Feuchter Humus ist eine echte Herausforderung für Sieb- und Klassieranlagen. Vor allem aber auch für die automatisierte Weiterbehandlung.

Reifenrecycling? Dann hast Du bestimmt auch ein wenig Ahnung von Zerkleinerungsgeräten, oder? Ich suche immer noch eine günstige Methode den Bioabfall und insbesondere den Kaninchenmist zu zerkleinern. Ich habe zwar einen Hammerschlaghäcksler mit Verbrennungsmotorantrieb (8PS Cramer-Häcksler), allerdings hat selbst der Schwierigkeiten mit dem nassen und sehr leicht anhaftenden Schreddergut. Bei einem Schreddervorgang bei dem ca. 200 - 300 l Bioabfall und Kaninchenmist zerkleinert und für die Heißrotte vorbereitet werden, muß ich mindestens zwei- bis dreimal den Häcksler öffnen weil das nasse Material sich seitlich abgesetzt hat und das Hammerschlagwerk dadurch immer mehr eingebremst wird.

Gruß
Flomax
StephanImkert
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Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von StephanImkert »

Hi Flomax.

Ja das mit der Behandlung sollte dann eher im Bereich Kompostmiete und so landen. bloß kurz und dann bitte ein entsprechendes Thema eröffnen.
Über dieses Problem habe ich mit Jasper auch schon geredet. Thema war die homogene Gestaltung der Einsatzstoffe. Dieses stellt das größte Problem dar. Wenn man einen Hächsler mit Klingen nimmt, dann hat man das gleiche wie der Landshuter Schlachthof für seine Abfälle.

Die Sortierung der Würmer auf die Art könnte evtl gehen, sollte man halt bei Möglichkeit probieren. Ich frag erstmal nach, ob so eine Sortierung überhaupt noch hergestellt wird und wenn ja, was sie kostet.

Für jemanden mit entsprechenden Mengen ist das ja dann gedacht. Wenn man nur eine halbe Tonne im Jahr produziert, dann ist das die weltbekannte Kanone auf einen ruhig sitzenden Spatzen. Sortiert 10 Tonnen pro Stunde, rechne mal hoch :idea:

Morgen weiß ich mehr.

Grüße Stephan
kiko63505

Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von kiko63505 »

Hallo alle,

Für die hobbyfarmer unter uns, meiner einer gehört auch dazu, empfehle ich ein normales gartensieb, zB. dieses http://www.tradoria.de/bonsai-zubehoer/ ... ga-2010-06
Ich finde mit den 3 siebeinsätzen erfüllt dieses sieb weitgehenst alle anforderungen im bereich blumen und kompost in kleinen mengen. Siebe dieser art gibt es auch noch mit anderen maschenweiten, für hobbygärtner die größeres vorhaben :P

@ Flomax,
guter link oder besser gesagt gutes sieb, konstruktionsmäßig könnte man da einiges übernehmen. entspricht im prinzip auch der ankündigung von hajo. Das vorgestellte sieb dürfte im handel zu teuer sein.

Generell erscheint es mir recht einfach den wurmhumus zu sieben, weniger einfach ist es den wurmhumus wurmfrei zu bekommen. Ich denke das hier das größte problem liegt. Ohne würmer im humus kann man diesen auch mit etwas mehr kraft durch die maschen zwängen. Vernünftig wäre es erst einmal einen plan zu schmieden wie man eine box wurmfrei bekommt. Bei farmen mit mehrern ebenen könnte man die volle ebene wirklich nach oben stellen, vorteil wäre ein langsames abtrocknen und ein gleichzeitiges befeuchten der ebene darunter. Die restlichen würmer und die jungwürmer die noch in ihrem kokon sind hätten so zeit die ebene zu verlassen, das trifft auch die anderen lebewesen zu. Ich schätze hier die ruhezeit der ebenen auf 4 bis 6 wochen.
Nachteil wäre das stetige herunterheben beim füttern.
Boxen die einen maschenboden haben könnten ebenfalls auf diese art trockengelegt werden, auch hier der nachteil wie oben beschrieben allerdings könnten hier größere gewichte auftreten. Beide varianten setzen voraus das man 20kg und mehr öfters bewegen muss, was auf dauer lästig ist.
Mit meiner 1kammerbox habe ich da deutlich mehr nachteile, möglicherweise ist hier ein korb, ähnlich einem einkaufskorb, eine brauchbare lösung. Diesen korb mit wurmhumus füllen und für 4 bis 6 wochen in der farm frei aufgehängt plazieren.
Obig genannte möglichkeiten führen allerwahrscheinlichkeit zu wurmfreiem humus.
Ob denn nun ein rollensieb, oder ein rüttelsieb in frage käme wäre dem benutzer überlassen, jedenfalls könnte man den wurmfreien humus längere zeit im sieb lassen.

kiko
Wurmmama
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Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von Wurmmama »

StephanImkert hat geschrieben:Wenn man einen Hächsler mit Klingen nimmt, dann hat man das gleiche wie der Landshuter Schlachthof für seine Abfälle

Grüße Stephan
(irre) Öhm... Was denn?
wurmige Grüße
Wurmmama
StephanImkert
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Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von StephanImkert »

@Wurmmama
Der Landshuter Schlachthof hächselt in den Container rein, wegen dem Platz im Container. Knochen und der ganze entstehende Brei machen in einem Hächsler mit Messern weniger Probleme.
Mischen und homogenisieren ist da nicht das Thema, nur zerkleinern. Wobei das auch kein Gerät aus dem Gartencenter ist :D
StephanImkert
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Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von StephanImkert »

Hallo an alle Absieber,

ich weiß leider noch immer nicht mehr über die große Sortiervariante. Kann auch noch dauern hiess es.

Sieb im kleinen ist sicher nicht die schlechte, nachdem das Substrat abgetrocknet und wurmfrei ist. Aufeinander stellen und von oben nach unten flitzen lassen in 4 - 6 Wochen sollte gehen. Ich versuche das in 4 - 6 Wochen mal. Wenn die 3.Ebene drauf ist, dann Deckel weg, unterste zu oberst gestellt und mit einer 3 Watt LED anstrahlen. Bisserl krümeln, lockern und entfernen kann man dann sicher auch schon anfangen.

Grüße

Stephan
kiko63505

Re: Absieben des Wurmkompost

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Stephan,

Dann will ich doch mal hoffen das Dein vorhaben von erfolg gekrönt sein wird.
Krümeln und entfernen geht immer, ist sogar von vorteil wenn man ab und an das substrat mit den fingern lockert. Hände rein und das unterste nach oben... bitte nicht in der futteretage anwenden.
Vermutlich werden die würmer die oberste ebene meiden wenn diese von oben her abgetrocknet ist, hierfür ist eine gute luftbewegung von großem vorteil. Ein kleiner solarangetriebener ventilator könnte hierbei dienlich sein.

kiko
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