Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Gibt es Probleme in der Wurmfarm? Möchtest Du Deine Can-o-Worms verbessern oder Dein Wurm Cafe säubern? Hier gibt es Tips und Fragen auf häufige Antworten!
kiko63505

Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Valerie
Nun wüßte ich gern, wie sich die Befüllung bei einer Holzkiste von einer Plastikkiste unterscheidet.
Finde ich das irgendwo im Forum oder wird das hier verraten?


Das ist jetzt in der tat eine sehr interessante frage!
Im forum findest Du meines wissens nach keinen speziellen beitrag über dieses thema. So unterschiedlich wie wir wurmfarmer sind, so unterschiedlich ist auch die art der befüllung.
Soviel ich weiß wollte Jasper mal einiges zu dem thema holzkiste schreiben, ob das bisher geschehen ist entzieht sich meiner kenntnis. Jasper hat allerdings jede menge um die ohren und ob da schon die zeit für den beitrag war ist eher unwahrscheinlich.
Ich kann also nur auf eigene erfahrungen zurückgreifen die sich in den letzten 8 monaten bewährt haben.
Ich habe im mai letzen jahres angefangen mit einer selbstbaufarm, diese war aus plastik und hatte einen holzdeckel. Von Mai bis oktober hatte ich als wurmtee ca 2cl, also ein gutes schnapsglas voll wurmtee. Ab Oktober dann hatte ich eine selbstbaufarm aus holz, wurmtee in dieser zeit ist nicht angefallen.
Mein futter setzt sich zusammen aus allem was in der küche anfällt und wurmfarmgeeignet erscheint. Das futter wird kleingeschnitten und bei bedarf angetrocknet oder getrocknet. Futteranteile aus der natur werden verfüttert wie sie anfallen, Das geht von blättern über brennessel bis hin zu ganzen äpfeln, pferdeäpfel inklusive. Ebenso verfüttere ich angerottetes material aus dem komposter. Keines dieser materialen wird pürriert oder mit wasser versetzt, ausnahmen bilden hier allerdings die getrockneten kartoffelschalen und rinderdungpellets. Bisher war ich durch diese art zu füttern immer auf eine kontrolle der feuchtigkeit angewiesen, in der regel muss ich 2 bis 3 mal die woche mit einem wäschesprüher nachbefeuchten.
Alles in allem ist also die futterzusammenstellung bzw. der feuchtegehalt des futters ausschlaggebend für viel oder wenig wasser in der farm. Ich achte letztendlich immer darauf das zu feuchtes futter mit trockenem futter vermischt wird. Es kann niemals mehr wasser aus der farm austreten als eingebracht wird.
Der große unterschied bei holz- oder plastikfarmen ist also die futterzusammensetzung bzw. deren feuchtegehalt.

mfG
kiko
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Flomax
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Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von Flomax »

@Valerie

Eigentlich sollte sich die Befüllung einer Holz- nicht von der einer Kunststoffkiste unterscheiden. Wieso auch? Die Flüssigkeit, die sich beim Stoffumsatz aus den Bioabfällen löst, entsteht egal in welcher Kiste.

Es kommt halt auf die Konstruktion der Wurmkiste an. Wenn diese nicht darauf ausgelegt ist Sickerwässer vom Substrat zu separieren und aufzufangen, dann ist das Substrat im Bodenbereich der Kiste sehr schnell sehr naß. In dem Fall muß man die Flüssigkeit binden in dem man zum Beispiel das nasse/flüssigkeitbeinhaltende Material mit sehr trockenem (Kartonage/Wellpappe/Kaffeesatz) mischt, oder in dem man MineralMix oder Gartenkalk hinzugibt.

Grundsätzlich gilt das Futter lieber zu trocken als zu naß in die Wurmfarm zu geben, denn das Nachbefeuchten ist sehr einfach. Entfeuchten ist da schon weitaus schwieriger!

Den Wurmfarmboden vor Inbetriebnahme mit sehr viel Kartonagenstreifen auslegen wäre für den Anfang eine geeignete Maßnahme. So kann man in Ruhe das richtige Gefühl für die Mischung von trockenem und nassem Material entwickeln!

Natürlich ist eine Wurmfarm mit Auffangebene und entsprechendem Ausbruchschutz zu den darüber liegenden Arbeitsebenen einfacher zu händeln. Deshalb empfiehlt Wurmwelten.de die Holzkiste ohne Auffangebene nur für erfahrene Wurfarmer/Vermikompostierer. Es ist anfangs, auch für erfahrene Wurmfarmer, schwierig das Substrat auf die richtige Feuchte einzustellen.

Gruß
Flomax
kiko63505

Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Flomax,
Eigentlich sollte sich die Befüllung einer Holz- nicht von der einer Kunststoffkiste unterscheiden. Wieso auch? Die Flüssigkeit, die sich beim Stoffumsatz aus den Bioabfällen löst, entsteht egal in welcher Kiste.
Absolut richtige antwort und dennoch gibt es dabei anscheinend unterschiede.
Als beispiel mag hier mal ein salatblatt dienen welches 10gr wasser enthält. Gebe ich das blatt als ganzes oder kleingschnitten in die farm, so gebe ich auch die 10gr wasser mit hinein. Der langsame abbauprozess lässt das wasser aus dem blatt auch nur langsam austreten, wobei möglicherweise hier schon ein teil des wassers in die luft übergeht. Das gleiche passiert auch mit einem pürrierten salatblatt, jedoch wird der wasseranteil recht schnell ins substrat abgegeben. Gibt man zum pürrieren noch wasser hinzu so ist es eigentlich normal das man viel feuchtigkeit am boden einer farm findet.
Ich denke man sollte die sache auch mal aus dieser sicht betrachten.
kiko
Valerie
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Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von Valerie »

Also ich gestehe: weder püriere ich das Wurmfutter noch trockne ich es vorher. Mein Service beschränkt sich einzig und allein auf das Zerkleinern. Das verbinde ich mit früheren Häkselarbeiten im Garten, der so bestückte Komposthaufen wurde auch sehr viel schneller umgearbeitet.

Bei der Holzkiste versuchte ich damals, die größere Feuchtigkeit am Boden mit zerkleinerten Eierkartons u.ä. in den Griff zu kriegen. Umsonst. Dann verwendete ich Steinmehl. In meiner Ratlosigkeit "puderte" ich die Schichten immer öfter, das Resultat fiel natürlich ziemlich lehmig aus. :roll:
Es blieb einfach die Schwierigkeit, daß die Masse oben meistens zu trocken und unten zu naß war. Bei den Plastikbehältern schwitzt die Feuchtigkeit, die sich innen am Deckel sammelt, gleich von oben wieder runter und unten lasse ich den Überschuß ablaufen.Deswegen hatte ich da bislang keine derartigen Probleme und muß mir diesbezüglich auch nicht ständig Gedanken machen. Bei allem Interesse - das kann nämlich auch nervig werden.


@Kiko: Es kann natürlich sein, daß der Inhalt trockener ausfällt, wenn man mehr Gartenabfälle und dann auch noch Pferdemist druntermischt. Ich experimentiere hier aber auf Städter-Basis, meine Grünabfälle sind minimal und kommen vom Balkon. Der Hauptteil stammt aus der Küche und hat einen ziemlich hohen Wasseranteil. Zusätzlich befeuchten muß ich also nichts, bin aber froh, daß ich jeden Tag ca. eine Tasse Wurmtee abfließen lassen kann.

@flomax: Wenn wir hier Spaß am Experimentieren haben, ist das eine Sache. Aber langfristig fände ich es schön, wenn sich aus unseren Erfahrungen ein Modell ergibt, das durch einfachste Handhabung überzeugt.
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Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von Wurmmann »

Valerie Dein Ansatz gefällt mir! Einfach soll es sein, das sehe ich auch so! (ja)
Ich habe schon versprochen etwas mehr über Holzkisten zu schreiben und das werde ich auch noch. es gibt da schon ein paar Unterschiede...

Ich kann Dir vor allem eins empfehlen. Ganze (!) Eierkartons unten eingraben. Mehrere gleichzeitig. Das bedeutet zwar eine Grabaktion, aber die sorgt für rapide Verbesserung der Feuchtigkeit und Durchlüftung und muss nur alle 6-8 Wochen wiederholt werden.
kiko63505

Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Valerie,
Wenn wir hier Spaß am Experimentieren haben, ist das eine Sache. Aber langfristig fände ich es schön, wenn sich aus unseren Erfahrungen ein Modell ergibt, das durch einfachste Handhabung überzeugt.
Auf die eine oder andere art muß ich Dir jetzt einmal recht geben! Das wurmfarmen selbst ist eigentlich eine einfache sache und die von Jasper angebotenen plastikfarmen sind für diesen zweck hervorragend geeignet, mal von kleineren verbesserungen abgesehen.
Geht man vom eigentlichen sinn einer solchen farm aus, so sollte diese helfen rüstabfälle aus der küche, grünabfälle vom balkon, terasse und sonstiges grün von zimmerpflanzen zu humus verarbeiten und somit wertvolle rohstoffe im eigenen heim wieder zu verwenden. Positiver nebeneffekt wäre eine entlastung der umwelt und man kann den geldbeutel schonen indem man weitgehenst auf kaufdünger verzichtet.
Im wesentlichen bedeutet das nichts anderes als eine farm mit würmern käuflich zu erwerben, zB hier http://www.wurmwelten.de/shop/wurmfarme ... 77dt4ov4p7. Eine anleitung liegt bei, wer diese befolgt wird alsbald spass an der farm haben.
Der arbeitsaufwand ist in der regel eher gering, Bioabfall mit einer schere oder messer etwas zerkleinern, deckel der farm öffnen, den bioabfall in die farm geben und ein wenig abdecken, empfohlen wird hierbei humus aus dem umfeld zu nehmen.
In groben zügen war es das dann schon. Achtet man noch auf die feuchtigkeit, entfernt regelmässig den wurmtee, den man wunderbar in zerstäuberflaschen geben kann und ein blattdüngung bei den pflanzen durchführt, gibt ab und an den mineralmix in die farm. Ein wenig gartenkalk, Algen- oder dolomitkalk oder gemahlene eierschalen sind hierzu geeignet, ein wenig urgesteinsmehl und ein wenig ton, zB bentonit, gehöhren ebenfalls in die farm. Mehr aufwand oder sonstige technische hilfsmittel sind vorerst nicht nötig.

Alles andere was Du hier im forum so liest ist natürlich nicht grundlegend verkehrt, führt aber sehr oft dazu das etwas falsch verstanden wird. Unsere experimentierfreude hat auch noch den hintergrund das wir andere ziele verfolgen, diese sind aber nicht das maß aller dinge und haben eigentlich nur für den einzelnen von uns einen vorteil. Durch diesen erfahrungsaustausch helfen wir uns gegenseitig, hinzu kommt vielleicht noch ein wenig ehrgeiz :lol:

Fazit:
Betreibt man ein Wurmfarm nach herstellerangaben sollte es eine einfache sache sein.

mfG
kiko
Valerie
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Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von Valerie »

Vielen Dank für die Hinweise und Ratschläge. Eigentlich hatte ich mich hier nur zu Wort gemeldet, weil ich nach der Holzkiste nun seit September das Wurm Cafe habe und es als deutliche Verbesserung empfinde. Auch wenn Plastik von ökologisch sensiblen Menschen eher abgelehnt wird. ;)

Jetzt hab ich nur noch das Fruchtfliegen-Problem zu lösen. Das Abdecken mit einer Hanfmatte oder einer Zeitung hatte keine Verbesserung gebracht. Gelegentliches Durchmischen mit Wurmhumus als dünner Decke vermindert die Fliegenpopulation, ist aber aufwendig, wenn man den Humus dazu aus den unteren Etagen holen muß. Gibt es dazu schon weitergehende Erfahrungen? Sollte man dafür einen neuen thread aufmachen?
kiko63505

Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Valerie,

ich selbst kann da jetzt nicht viel sagen da ich keine erfahrung habe mit diesen fliegen, bleibt abzuwarten was andere user hier für erfahrungen einbringen können.
Wie Du schon sagtest, ein neuer thread wäre angebracht, es erleichtert die übersicht. Das schlagwort "fruchtfliegen" im titel wäre angebracht, erleichetert es doch später das suchen.

kiko
Valerie
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Re: Tote schleimige Würmer im Auffangbehälter

Beitrag von Valerie »

Hallo zusammen,

nochmal ein Beitrag zu dem Thema, weil ich heute das doppelt gelegte Fliegennetz, das ich mit wasserfestem Klebeband über dem Abfluß befestigt hatte, gegen ein superfeinmaschiges Edelstahlgewebe vertauscht habe. Ich wußte gar nicht, daß es so feinmaschiges Gewebe aus Metall überhaupt gibt.
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Der Grund war, daß einige Würmer sich gelegentlich auch durch das doppelte Fliegennetz quetschten und ich die Müffelei, wenn sie dann in dem Sumpf verenden, verhindern will. Das Netz selber brachte schon große Vorteile. Insofern kann ich hier nur nochmal wiederholen, daß der Abfluß auf jeden Fall wurmfest abgesichert werden muß.
Ärgerlich ist, daß der Abfluß nicht am tiefsten Punkt angebracht wurde. So staut sich dort die Flüssigkeit und fließt auch bei offenem Hahn nicht ab.
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Zu meiner Überraschung fanden sich viele fette Würmer unterhalb des wasserfesten Klebebandes. Offenbar ein ziemlich gemütlicher und nahrhafter Aufenthaltsort.
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Nun bin ich gespannt, ob sich das Problem durch das Metallgitter lösen läßt.
Mein Wunsch für die Zukunft wäre jedoch ein wurmsicheres Sieb, das sich genau in den Abfluß einlegen läßt, so daß die Fummelei mit dem Klebeband, das in Abständen erneuert werden muß, entfallen kann.
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