Ja, das Eimerchen fand ich auch mal interessant, aber den Preis fand ich doch recht abtörnend. Ich habe dann ein bisschen herumrecherchiert und bin eben zum Schluss gekommen, dass in diesen Eimerchen durch Zugabe des ebenfalls recht teueren EM einfach nur eine milchsaure Vergärung stattfindet. Die könnte man in einem einfacheren, selbstgebauten Eimerchen vermutlich auch mit Sauerkrautsaft oder ähnlichem starten.
Aber das wäre doch mal ein interessanter Versuch. Statt EM könntet ihr ja einfach mal Sauerkrautsaft dazukippen und schauen ob was anderes rauskommt.
Grundsätzlich: ich glaube, dass Mikroorganismen gut für uns und auch für die Pflanzen sind. Brottrunk und ähnliches finde ich z.B. spürbar vitalisierend. Aber bei EM wird meiner Meinung nach ein sehr einfaches Rezept - die milchsaure Vergärung - völlig aufgebläht und viel zu teuer vermarktet. Die Endprodukte sind so gut wie sie sind und wären aber vermutlich auch nicht schlechter, wenn sie mit Sauerkrautsaft hergestellt würden. Es gibt auch keinerlei wissenschaftliche Grundlage für das Zusammenspiel von anaeroben und aeroben Bakterien - das schliesst sich einfach aus und gehört meiner Meinung nach zum Marketing.
Noch zum Terrapreta Link von Flomax:
Die Herstellungsmethoden von Terrapreta sind ja leider noch nicht im Detail bekannt. Es kann sein, dass die Indios damals ihre Exkremente fermentiert haben (zusammen mit Fischresten und ähnlichem). Ein zentrales Wirkelement von Terra Preta scheint aber die Verwendung von Holzkohle und Tonscherben zu sein, weil deren Poren im Tropenklima den Mikroben einen Rückzugsraum bieten und sie vor Auswaschung aus dem Boden schützen. So habe ich das zumindest verstanden. Terra Preta ist vermutlich im tropischen Extremklima auch wesentlich wirksamer als hier bei uns. Ich finde Terra Preta auch ein spannendes Thema, aber eher im Zusammenhang "wie kann ich möglichst natürliche Erde mischen in der sich die Mikroorganismen wohlfühlen". Die Zuführung von Mikroorganismen ist ja meistens unnötig, weil in der Natur ja genügend vorhanden sind und sie sich ja auch nicht überall wohlfühlen bzw. wichtiger als die "Zuführung" ist es eine Umgebung zu schaffen in der sie sich wohlfühlen (im Garten z.B. durch Mulchen).
Also selbst wenn EM tatsächlch so viele Mikroorganismen enthält wie behauptet wird würde trotzdem nur der Bruchteil davon erhalten bleiben der optimale Lebensbedingungen findet.
Ich finde da das Konzept unserer Wurmfarmen sympathischer. Da kommt die perfekte Mikroorganismen Mischung quasi unten raus, wenn es oben alles stimmt und man eine natürliche und runde Umgebung hergestellt hat (durch Kontrolle von Nahrung, Wasser, Temperatur).