Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Kompostwürmer für den Garten oder als Futtertier? Fragen zu den Spezies: Eisenia foetida, Dendrobaena veneta oder doch ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) ? Dann bist Du hier richtig!
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zizala
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Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Beitrag von zizala »

Hallo an Alle
ich habe ne menge fragen:-)
mein Mann ist ein Kaffee- und ich Teetrinker, daher haben wir täglich viel Biosatz (normalerweise breinge ich diesen dirrekt in den Garten - da freuen sich die Regenwürmer); die Frage ist die, kann man mit zu viel Kaffee pH wert wichtung "sauer" beeinflussen? Wenn ja, soll ich Eierschalen (zerkleinert) beigeben, oder ist lose Kalk besser; wenn ja welcher?

Ich habe gestern ein paar Kokons entdeckt, wir haben die Würmchen seit einem monat, daher die Frage: wie schnell geht es mit dem Kokonsmachen - sind wir "eltern geworden" oder wurden diese mittransportiert?

Geohumus. hat jemand eine erfahrung mit Geohumus http://www.geohumus.com/ als Beigabe zur Wasserregulierung? Ich würde gerne es in die Kiste beifügen, aber wollte erst nachfragen....

Pürieren: ich püriere alles für die Würmchen, um bessere und ich glaube auch schnellere Verarbeitung gewährleisten; hat jemand auch hiermit eine Erfahrung?

Hunde Haare: wir haben zwei Hunde und somit auch viele Hundehaaren: ich habe gelesen, die Würmchen können auch diese Verarbeiten: mich würde es interessieren, wie sie es machen, denn im normalen Komposter brauchen Haare bis zu 7 Jahren?

Danke Danke Danke Danke
Cyque
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Re: Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Beitrag von Cyque »

Hallo,

mit dem Kaffee würde mich auch interessieren. Hab die Box nun 1 Woche und 1 Tag und habe gerade gestern einiges an gemahlende Kaffebohnen aus unserem Automaten gefüttert.

Den Geohumus kenne ich. Hab ich mal getestet, fand es dann aber zu teuer für den Effekt.
Warum willst den in die Farm bringen? Ist es nicht günstiger einfach Kokos / Pappe oä zu füttern?
Das saugt ja auch überschüssige Feuchtigkeit weg.

LG
Cyque
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Re: Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Beitrag von Wurmmann »

Hallo Ihr beiden und herzlich willkommen!

Ich versuche mal die Fragen der Reihenfolge nach zu beantworten.

Ja, zu viel Kaffee kann die Wurmfarm "sauer" machen. Eierschalen sind leider nicht so effektiv wie gemahlener Kalk. Die Eierschalen lösen sich nicht gut auf (auch gemahlen nicht). Normaler Gartenkalk wie dieser ist in gut.

Die ersten Kokons nach einem Monat ist schnell, aber durchaus möglich.

Ich habe auf der ganzen Geohumus webseite nicht sehen können was es eigentlich ist. Ich würde das - wenn überhaupt - erst untermischen wenn es die Kiste verläst.

Pürieren tun hier viele. Am Anfang kann es sehr hilfreich sein, aber später ist es nicht mehr nötig.

Haare brauchen tatsächlich länger, aber keine 7 Jahre. Meine Erfahrung spricht eher für 2-3 Jahre.
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Flomax
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Re: Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Beitrag von Flomax »

Hallo ...

... und auch von mir ein herzliches Willommen im Forum.

Wurmmann hat ja schon einige Fragen beantwortet. Ich will nur noch ergänzend auf Eure Fragen eingehen.

Die Kokonablage kann schon am allerersten Tag der Wurmfarminbetriebnahme beginnen, da die Würmer schon viel länger zusammen sind. Die gegenseitige Befruchtung kann ja schon in den Zuchtbehältern bei "Wurmwelten" stattgefunden haben. Je nachdem welche Bedingungen im neuen Substrat herrschen, legen die Würmer direkt Kokons ab. Und dabei gilt - je feindlicher die Umgebung ist, um so eher beginnen die Würmer durch Kokonablage die Arterhaltung zu sichern. Die Kokons sind weitaus unempfindlicher als die Würmer selbst und so überstehen die Kokons auch schon mal Kälte- oder extreme Trockenperioden bei denen die eigentlichen Würmer längst verendet wären. Verbessern sich die Bedingungen dann wieder, dann schlüpfen die Würmer aus den Kokons.

So kann es durchaus auch passieren daß ein Erstbesatz an Würmern die Assimilation an das neue Substrat nicht schafft und erst in zweiter Generation eine sich aufbauende Population entsteht. Das ist auch der Grund warum die Wurmanzahl in 9 von 10 Fällen vom Tag der Inbetriebnahme an erst einmal rückläufig ist. Erst wenn die voll angepasste 2.Gerneration die Farm vollständig besiedelt hat, geht es mit der Wurmanzahl nach oben. So kann es gut und gerne ein halbes Jahr dauern bis die Wurmanzahl anfängt deutlich zu steigen. Meine praktische Erfahung zeigt, daß es teilweise sogar ein Jahr dauert bis eine Wurmfarm richtig eingefahren ist. Kommt immer auf die Rahmenbedingungen (Temperatur, Feuchte, ph-Wert, Futter) an.

Futter zu pürieren ist nicht notwendig. Lediglich die Futterbestandteile die am Stück zugegeben lange in der Farm verweilen würden, zerkleinert man entsprechend. Eine Faustregel hierbei ist - je härter ein Futterbestandteil ist, desto kleiner sollte man die Stücke machen. Haare zum Beispiel wären so ein Futterbestandteil den ich nur möglichst zerkleinert zugeben würde. Tomatenrispen, Apfel- Birnen- und Bananenstiele ebenfalls. Bei Kohl- und Salatblättern reicht ein händisches Zerreissen. Bananen- und Melonenschalen zerklinert man mit dem Messer wie beim Zwiebelschneiden. Kerne von Steinobst sollte man quasi als Ballaststoff unzerkleinert in der Farm belassen, bis man den Humus entnimmt. Diese Kerne sind sehr leicht aussiebbar - ihre Zerkleinerung ist zu aufwendig. Änaloges gilt auch für Schalen von Nüssen.

Grundsätzlich gilt:
***Je kleiner die Stücke desto größer die Angriffsfläche für die Wurmfutteraufbereiter (Mikroorganismen)***
Jedoch sollten drauf achten daß der Aufwand hierfür in einem gewissen Rahmen bleibt:
***Nur so klein wie nötig**** Auf Wirtschaftlichkeit achten und daran denken daß es sich in Wahrheit nicht um Futter sondern um Abfälle biologischer Art handelt. Püriert werden muß eigentlich nichts, da beim Pürieren die Zellflüssigkeit auf einmal freigesetzt wird droht oft eine Übernässung der Wurmfarm durch püriertes Futter.
Einzigst Kartoffelschalen und alle anderen Gemüse die über ihre Schale keimen, sollte man vorm Verfüttern pürieren, ansonsten gleicht die Wurmfarm alsbald einer Keimbrutstätte.

Den angesprochenen Geohumus kenne ich nicht. Da geht es mir wie Wurmmann - auf der ganzen Geohumuswebsite ist nicht erkennbar um was es sich bei diesem Geohumus eigentlich handelt.
Aber so wie ich es verstanden habe ist der Geohumus fertig zur Anwendung, ergo eigentlich kein Futter für die Wurmfarm, sondern höchstens eine Beimengung für den Wurmhumus bei der Entnahme.

Ich hoffe ich habe Euch jetzt nicht zu sehr gelangweilt, oder gar mehr Fragen aufgeworfen wie beantwortet. Wobei letzteres imm ein guter Start ins Wurmfarmerdasein bedeutet!:-)

Gruß
Flomax

Und immer daran denken - es gibt keine dumme Fragen! ;-)
zizala
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Re: Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Beitrag von zizala »

danke euch!
geohumus wollte ich hinzufügen um Wasser besser regulieren zu können, aber da habt ihr ja wohl recht zu euer.
Ich wollte noch was nachfragen: wie oft sollen die Würmchen gefüttert werden; ich meine: stört es sie wenn drei mal am Tag etwas hinzufügt? Oder ist es besser das Material erst zu sammeln und einmal pro Woche sie zu stören?


merci!!!
Andrea
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Re: Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Beitrag von Flomax »

Hallo Zizala/Andrea,

ich würde den Deckel am Anfang nicht so oft öffnen - maximal einmal pro Tag um nach dem rechten zu schauen und um Futter nach zu legen.

Später entwickelst Du sowieso ein Gefühl dafür ob und wann Du die Würmer mit dem Deckel öffnen störst oder nicht.

Bei mir ist das auch ganz unterschiedlich. Ich hab es halt mittlerweile im Gefühl wann ich welche Box öffnen muß um nach dem rechten zu schauen. Aber mindestens einmal pro Woche mußt Du hineinschauen, ansonsten ist es für Gegenmaßnahmen oftmals schon zu spät.

Gruß
Flomax
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Re: Kaffee/Kokons/Geohumus/Pürieren/Haare

Beitrag von Mäx de`Wurm »

zizala hat geschrieben:danke euch!
geohumus wollte ich hinzufügen um Wasser besser regulieren zu können, aber da habt ihr ja wohl recht zu euer.
Ich wollte noch was nachfragen: wie oft sollen die Würmchen gefüttert werden; ich meine: stört es sie wenn drei mal am Tag etwas hinzufügt? Oder ist es besser das Material erst zu sammeln und einmal pro Woche sie zu stören?


merci!!!
Andrea

Hallo Andrea,

meine Erfahrung nach geht es am schnellsten wenn die Abfallreste zerkleinert werden und ca. 1 Woche gelagert werden. Da fängt schon etwas zu verrotten an und wenn es dann noch etwas dem Substrat untergemischt wird geben die kleinen richtig gas.
Ich mische jedes mal noch etwas Beinwellblätter hinzu um die Verrottung voranzutreiben.

Gruß Mäx
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