Kleiner Erfahrungsbericht zur Wurmzucht

Nicht sicher in welches Forum Deine Frage gehört? Hier passt alles rein! Nicht nur Kompostwurmiges...
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wurmmeyer
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Kleiner Erfahrungsbericht zur Wurmzucht

Beitrag von wurmmeyer »

Nach langer Zeit melde ich mich kurz mit meinem Erfahrungsbericht:

Mein Wildfang hat sich im Keller im Winter rasend vermehrt, ganze Trauben von Würmern haben sich in der mittlerweile 90l Wanne gebildet und haben zuletzt angefaulte Äpfel (wohl mit Alkohol) nur so verputzt. Die 2 Wanne mit 90l habe ich schon in Arbeit. Hier wurde keine Kokosfaser oder Urgesteinsmehl eingesetzt. Rasenschnitt zuerst einige Tage getrockenet, dann angefeuchtet mit etwas Erde in die Zucht wurde bestens angenommen. Diese gepresst und mit obendrauf als Erde dürfte auch den Dendros gefallen.
Löwenzahnplanzen mit Wurzel wurden sofort von den Würmern "befallen".

Zu den Kokosmatten von Wurmwelten.de: Diese wurden zahlreich von den Dendros besucht, dies muss immer feucht sein.

Gefundener Tauwurm hatte auch mehr als 3 Monate in meiner Kiste überlebt, ich schenkte ihm aber dann wieder seine Freiheit in meinem Garten.

Meine Dendros haben sich im Winter nicht so entwickelt, wahrscheinlich zu wenig Futter und/oder zu kalt 7 bis max. 15 C im Keller. Sind klein geblieben, haben sich wohl nicht vermehrt und sind momentan nicht so aktiv. Im letzten Sommer etwas Kompostbeschleuniger mit Guano hatte meinen Würmern zu 80% das Leben gekostet! Im Winter nicht regelmäßig die Oberfläche feucht gehalten, dies dürfte ganz wichtig sein. Grüner Tee, (zweiter Aufguß) verdünnt natürlich bekommt übrigens den Helferlein augenscheinlich gut. Vielleicht ist die Erde zu sauer. Etwas Urgesteinsmehl und Rasensand im März in die Erde untergemischt.

Kurze Info zu Kuhmist: Den habe ich mal 3 Wochen in einem Plastikeimer gelagert, mit Wasser bedeckt und am Schluss Blumenerde gegen Mückebefall darauf, es bildeten sich wohl Bandwürmer mit 60 bis 100cm Länge, gruselig, ich habe Den den Inhalt in den Garten bei praller Sonne geschüttet. Kuhmist kommt nun bei mir wegen Verseuchungsgefahr oder Parasiten nicht in die Zucht, nach dieser unangenehmen Erfahrung auch nicht mehr in die Tomatentöpfe. Stattdessen Grass- u. Kräuterschnitt, der mindestes 2 Wochen im Wasser lag, das Wasser nehme ich dann als Tomatendünger, dazu dieses Jahr etwas Blaukorn.

Zum Thema Selektion: Ich habe Windfänge und einige Dendros letztes Jahr in die Tomatenkübel eingesetzt. Die Töpfe wurden auch mal fast trocken bzw. recht heiß. Die Überlebenden, hauptsächlich vom Wildfang, - von den Dendros haben von den 10 wohl nur zwei oder drei überlebt-, habe ich in einer 90l Bauwanne eingesetzt. Das waren wohl die widerstandsfähigsten. Vielleicht mit ein der Grund warum mein Wildfang sich so gut entwickelt hat. Da kommen dieses Jahr in die Tomatentöpfe wieder einige hinein.

Euch weiterhin viel Erfolg.
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dynamind
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Re: Kleiner Erfahrungsbericht zur Wurmzucht

Beitrag von dynamind »

Hallo,

danke für deinen interessanten Bericht :D

Aber zum Kuhmist: Ich glaube nicht, dass das wirklich Bandwürmer waren. Die entwickeln sich eigentlich erst in ihrem Wirt, soweit ich weiss. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich in Kuhmist der in einem Eimer Wasser gelagert wird eine ganze Menge gruseliges Zeug bildet :P
Aber den Kuhmist durch eine Heissrotte oder einen Wurmkompost zu jagen müsste doch genausogut funktionieren wie mit Pferdemist oder Kaninchen oder Meerschweinchenmist, oder?
wurmmeyer
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Re: Kleiner Erfahrungsbericht zur Wurmzucht

Beitrag von wurmmeyer »

Zu den Bandwürmern: Die Eier könnten sich im Eimer, der recht warm wurde, entwickelt haben. Ich habe Bandwürmer auch schon in stehenden warmen Gewässern gesehen. Angeblich Hundebandwurm, meiner Beschreibung nach, die im Eimer waren nur größer. Ich mache mir Kräuter-/Grasjauche als Dünger für die Tomaten, aber dies ist mir nur mit Kuhdung passiert.

Den Kuhmit kannst Du natürlich über die Heissrotte, oder gut getrocknet in die Wurmfarm geben.
wurmmeyer
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Re: Kleiner Erfahrungsbericht zur Wurmzucht

Beitrag von wurmmeyer »

Die Tomatenpflanzen gedeihen mit dem zuvor getrockneten Grasschnitt als Füllung/Stickstoffdünger bestens und sind tiefgrün. Jetzt kommt getrockneter Grasschnitt, Urgesteinsmehl oder feiner Sand aus unserm Bach, sowie eine Handvoll Wildfänge in den Tomatentopf und am Schluss zugeschnittene Pappe als Hitzeschutz von oben dazu.

Ich muss gestehen, dass nach Studium weiterer "Literatur" Rinderdung doch sehr vorteilhaft für die Regenwurmzucht ist. Statt der Wässerung hätte ich das Ganze im Eimer ohne Luftzufuhr mit Urgesteinsmehl fermentieren können.

Habe faule Erdbeeren ins Regenfass gelegt und 3 Tage später den Würmern zermatscht in die Wurmkiste eingebuddelt. 5 Tage später komme ich zur Kiste und höre wie es nur so knistert. Da scheint wohl Alkohol zu entstehen und die Würmer, wie ich sehe stürzen sich auf die duftenden Erdbeeren.

Pappe liegt auch im Regenwasser angereichert mit Kaffee/-satz und wird zerrissen den Wildfang und Dendros serviert.

Eine Abdeckung der Kiste mit den Dendros erscheint mir sehr wichtig, damit diese auch am Tage die Oberfläche der Wurmkiste nach Nahrung absuchen.
wurmmeyer
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Re: Kleiner Erfahrungsbericht zur Wurmzucht

Beitrag von wurmmeyer »

Nach dem letzten Beitrag gesten habe ich meinen Jiagoulan, der im Wohnzimmer steht, in einen kleineren Topf umpflanzen wollen. Ich hatte zerrissene Pappe, Rinderdung und billigeste Gartenerde und eine Handvoll Wildfang in einem ca. 25-30 Liter Plastikblumentopf im Herbst angesetzt. Mir fiel auf, dass er beim Anheben sehr schwer war. "Staunässe", dachte ich, "höchste Zeit zum Umpflanzen". Stattdessen war die Erde dunkel und feucht und es kam mir eine erstaunlich große Menge großer Würmer entgegen. Denen scheint es trotz der schlechten Belüftung, der Plastikblumentopf war auch oben ziemlich durch Wurzeln dicht, gut ergangen zu sein. Diese sind die größten, die ich bisher gezüchtet habe. Unter den noch nicht ganz verrotteten Rinderdung fand ich Knäuel von den Würmern. Für mich ein Zeichen, dass es ihnen da besonders gut ging. Letztes Jahr hatte ich viele Fliegen im Jiagoulan, weil der Rinderdung zu weit oben lag. Dieses Jahr ware keine Fliegen zu sehen, weil ich den Dung beim erneuern der Erde ganz nach unten legte. Fremdwürmer durch die Dungbeigabe habe ich keine gesehen. Rinderdung scheint beste Wahl zu sein, aber nur wenn genug Erde, wegen der Fliegenbildung, darauf ist.
Und die Zucht in großen Blumentöpfen, kleine sind nicht geeignet, da die Wurzelbildung der Pflanzen den Lebensraum der großartigen Helfer zu sehr einschränkt, scheint zu funktionieren. (Daran denken, ab 30 Grad gehen die Würmer ein!)
Meine Wildfänge und Dendros bekommen jetzt wieder Rinderdung vom Bauern, der (ich sagte, ich benötige den Dung für meine Rosen!) mir einen Eimer voll schenkt.
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