dynamind hat geschrieben: es können Schadstoffe entstehen. Ein Pyrolyseprozess der nicht mit den richtigen Temperaturen abläuft kann wohl zuviel Teer in die Holzkohle abgeben.
Ich habe wegen der Schadstoffe mal bei einem Experten von Ithaka-Journal nachgefragt. Es wurden mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zu Biokohle durchgeführt.
Schadstoffe wie PAK und Mineralöle entstehen vor allem bei zu niedrigen Verbrennungs-Temperaturen und/oder bei zu geringer Sauerstoffzufuhr (z. B. Schwelbrand, Verbrennung von feuchtem Material).
Wenn man einen Ofen verwendet, der extra für Pyrolyse designt wurde (z. B. Sampada), dann sollte laut Information der Experten die Schadstoffbelastung sehr gering sein. Das Brenngut muss natürlich vorher gut getrocknet werden. Wenn man das Feuer ablöscht, sollte das Waser zwischen den Kohlestückchen klar sein und nicht „teerartig“ riechen.
Professionelle, moderne Pyrolyse-Anlagen sind so gestaltet, das hohe Temperaturen und eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleistet sind, wodurch die Schadstoffentstehung während der Verbrennung minimiert wird.
Wenn Anbieter Pflanzenkohle für Terra preta verkaufen, dann müssen sich die Anbieter an das Europäische Pflanzenkohle-Zertifikat halten, in dem strenge Schadstoff-Grenzwerte (Schwermetalle, PAK, PCB, Dioxine und Furane) vorgeschrieben sind (Quelle:
http://www.ithaka-journal.net/europaisc ... zertifikat).
Es kann natürlich immer sein, dass es in der Branche schwarze Schafe gibt, denn mit dem Trend "Terra preta" lässt sich viel Geld machen. Ich hoffe, es gibt genügend regelmäßige Kontrollen.
Es müsste ja auch Labore geben, wo man im Zweifel den Schadstoffgehalt der Kohle überprüfen kann.
Ich frage ich gerade, wie eigentlich die Kohle hergestellt wird, die als Lebensmittelfarbstoff (E153) verwendet wird? Da müsste es ja auch sehr strenge Schadstoff-Grenzwerte geben.
NICHT für Terra preta benutzen sollte man Grillkohle, vor allem keine Billigkohle, da diese viele Schadstoffe enthalten kann. Ebenfalls NICHT benutzen sollte man Kohle, die aus traditionellen Meilern oder Abfall von Kokereien stammt (Schwelbrand mit geringer Sauerstoff-Zufuhr = Gehalt an PAK kann hoch sein).
Pflanzenkohle wird – ähnlich wie Aktivkohle – wegen ihrer großen Oberfläche zur Dekontaminierung belasteter Böden verwendet. Viele Schadstoffe werden fest an die Kohlepartikel gebunden und sind somit für Pflanzen und Tiere nicht mehr oder nur noch in sehr geringen Umfang verfügbar. Es fehlen noch wissenschaftliche Untersuchungen dazu, wie lange Schadstoffe an Kohlepartikel gebunden bleiben und wie schnell sie evtl. abgebaut werden.
Außerdem sollte Pflanzenkohle in Unterschied zu Kompost jährlich nur in kleinen Mengen in den Boden gebracht werden (Kompost bis zu 40 Tonnen Kompost / Hektar alle 3 Jahre; Richtwerte für Pflanzenkohle: max. 40 Tonnen / Hektar für 100 Jahre).
Auch die fruchtbaren Schwarzerden in Osteuropa enthalten viel pyrogenen Kohlenstoff, der wahrscheinlich durch wiederholte Steppenbrände (natürlich/ vom Menschen gelegt) entstanden ist.
Wenn man einmalig oder in größeren Abständen kleine Mengen einbringt, ist die Schadstoffzufuhr gering. Man sollte daher nicht einmalig eine große Menge nach dem Motto "viel hilft viel" einbringen.