Nach abgeschlossener Milchsäure-Gärung liegt der pH-Wert von Bokashi um die 4. Das ist eindeutig unter dem Bereich, in dem sich Würmer wohlfühlen.
Bei einer Wurmbox, die drinnen steht, würde ich Bokashi deswegen entweder gar nicht zugeben, oder nur in kleinen Mengen und gut mit Kalk vermengt zugeben.
Man kann ja vorher mal experimentieren:
- Bokashi abwiegen und pH-Wert messen
- eine bestimmte Menge an fein gemahlenem Kalk abwiegen z. B. 10 g pro 100 g Bokashi; Kalk gut mit dem Bokashi vermengen, etwas warten und pH-Wert messen
- nochmal die gleiche Menge Kalk zugeben, gut mischen und nochmal den pH-Wert messen
- wiederholen, bis pH bei 7,0 (neutral) liegt
Jetzt weiß man, wie viel Kalk pro Bokashi man zugeben muss, um den pH auf einen gewünschten Wert zu bringen.
Bei Außenfarmen könnte man mehr zugeben, wenn die Würmer einen Zugang zu Kalk-haltigen Erdschichten unter dem Kompost haben. Es kommt natürlich darauf an, wie viel Kalk der Gartenboden enthält.
Ansonsten kann man ja Gartenkalk zugeben.
Ein Bekannter von mir
vergräbt den fertigen Bokashi im Herbst nach der Ernte direkt im Beet (Flächenkompostierung) und deckt ihn mit einigen cm Erde ab. Der Boden enthält aber relativ viel Kalk (Untergrund Pläner/Mergel).
Er mulcht auch zwischendurch die Beete dünn mit sauer vergorenem Material (z. B. Gras) und meinte, dass dann im Gegensatz zu frischem Mulch keine (Nackt-)Schnecken rangehen.
Man könnte den Bokashi natürlich auch verwenden, um im Garten die Erde für Moorbeet-Pflanzen z. B. Heidelbeeren anzusäuern. Funktioniert natürlich nur, wenn im Untergrund nicht zuviel Kalk ist.