Hallo Rosazora,
erst einmal ein herzliches

im Forum.
Ob Rainer01 dir noch antworten wird, kann ich dir nicht sagen. Ich kann nur erkennen, dass er seit September 2016 hier nicht mehr aktiv war.
Wegen deiner Enttäuschung darüber, dass du nach drei Monaten noch keinen Wurmhumus ernten kannst, kann ich dich aber beruhigen. Das ist ganz normal. Die fleißigen Racker brauchen ihre Zeit, bis das komplette Substrat und das hinzugegebene Futter komplett mindestens einmal durchgefuttert ist. Ein Wurm frisst (angeblich) täglich ca. ein Viertel bis zur Hälfte seines Eigengewichts. Außerdem ist bei einer neuen Wurmfarm die Population noch klein. D.h., sie müssen sich erst einmal vermehren, um größere Mengen verarbeiten zu können. Auch das braucht seine Zeit. Und, die Kiste muss erst richtig einlaufen, die Mikroorganismen und Mitbewohner in der Kiste müssen sich auch erst vermehren. Das alles braucht seine Zeit. Daher musst du dich, wie so oft wenn es um die Würmer geht, in Geduld üben

. Wenn du dringend Wurmhumus benötigst, kannst du dich aber schon bedienen, bevor alles komplett durchgefuttert ist, am besten ohne Würmer und Kokons.
Der Wurmhumus wird übrigens schön krümelig und später auch nicht so hart, wenn du zum Futter ca. 30% Zellstoff (z.B. Zeitungspapier (kein Hochglanz, keine Werbebroschüren), Wellpappe (am besten unbedruckt), das Innere von Toilettenpapierrollen, etc.) beimischst. Die Würmer brauchen den Kohlenstoff aus dem Zellstoff.
Bevor du den Wurmhumus deinen Pflanzen gibst, solltest du den pH-Wert des Humus messen und nachforschen, ob die Pflanzen damit zurecht kommen. Es gibt Pflanzen, die mögen sauren Boden und würden mit alkalischem Humus nicht zurecht kommen und umgekehrt natürlich. Pflanzen, die den Wurmhumus gut vertragen, entwickeln sich in der Regel wirklich prächtig.
Die Betreuung einer Wurmfarm ist übrigens ausgesprochen interessant und es macht sehr viel Spaß, die Judels bei der Arbeit zu beobachten und ihre Angewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen kennen zu lernen und zuzusehen, wie sie sich entwickeln. Allein das entschädigt bereits für alles, was man für sie tut. So lange man es in kleinem Rahmen hält, mit ein oder zwei Farmen, würde ich es (noch) nicht als Arbeit bezeichnen. Und auch der finanzielle Aufwand hält sich in einem sehr überschaubaren Rahmen, da sich die Judels im Wesentlichen von dem ernähren, was in der Küche nicht gebraucht wird. Als Zusatz würde ich Mineralmix empfehlen, da die Mineralversorgung rein mit Küchenabfällen meistens nicht gewährleistet ist. Bei Mineralmangel werden sie sonst immer dünner und vermehren sich auch nicht mehr

. Ich habe das erlebt, weil die Enchytäen ihnen das Mineralmix weggefuttert haben, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß und eine interessante Zeit und dabei gaaanz viel Geduld mit deinen kleinen Mitbewohnern.
Wurmige Grüße
Wurmcolonia