Moin Trulla,
Trulllla hat geschrieben: Fr 24. Aug 2018, 22:41
Nee, nee...
das macht doch gerade keinen Sinn. Der Artikel ist keine Hetzkampagne gegen Plastik, und wenn er eine wäre, umso besser.
Es ist eine Artikel über die Materialien, die Plastik ersetzen sollen, zum Beispiel Bioplastik, und dass die nicht automatisch besser sind als Plastik. Das ist doch das Gegenteil, von dem, was du schreibst.
Ja, Du hast Recht. Dieser Artikel hetzt nicht gegen das Plastik. da hätte ich mal ausführlicher lesen sollen. Doch interessant ist er allemal.
Nun, ich bin jetzt nicht so des Englischen mächtig. Aber was ist denn das für eine Seite? Kann es sein, dass hier wirklich gehetzt wird? Gegen Wattestäbchen?
Wer hat denn solche Siebe in der Wasserleitung nach dem Klo?
In Kläranlagen findet am Anfang eine mechanische Reinigung statt. Auch mit Sieben. An dieser Stelle ist für das Wattestäbchen Endstation. Du könntest zwar die Stäbchen durch ein Sieb hindurch fädeln. Aber das macht doch niemand. Da steht niemand in der Kläranlage und hilft den Wattestäbchen durch Siebe. Und wenn die Dinger durch die Strömung heran ans Sieb getrieben werden, so
werden die sich quer stellen und an den Sieben hängen bleiben.
Du glaubst mir nicht?
Probiere es bitte selbst aus! Es müssen keine gebrauchten Stäbchen sein, Neue gehen auch. Du musst sie nicht nass machen. Du kannst die Schwerkraft nutzen, um die Strömung zu simulieren. Nach Deinem Test kannst Du die Dinger der normalen Verwendung zuführen.
Nimm Dir ein Nudelsieb oder irgendeinen anderen Gegenstand mit Löchern! Du findest schon etwas. Und Lass einfach eine Hand voll Wattestäbchen auf dieses Sieb fallen und schau nach, wie viele von den Stäbchen da durch fallen.
Bitte berichte uns!
Anschließend kannst Du denselben Test mit einem seeeehr grobmaschigen Sieb machen. Nimm Dir einen ALDI-Einkaufswagen und lass die Stäbchen mal von oben durchdieses sehr grobe Sieb rieseln!
Bitte berichte uns, ob Wattestäbchen im groben Sieb hängen geblieben sind!
Nächste Hürde für das Wattestäbchen - wir dürfen davon ausgehen, dass es auf dem Wasser schwimmt.
Aber alles, was auf dem Wasser schwimmt, wird in einer Kläranlage abgeschöpft. Sogar Pollen! Alle Gegenstände, die absinken, werden in der Anlage sedimentiert. Ein Wattestäbchen hätte auch hier keinerlei Chance, durch zu flutschen.
Nach dieser mechanischen Reinigung wird unser Abwasser einer biologischen Reinigung zugeführt. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, hier wird zum Beispiel mit Belebtschlammflocken gearbeitet.
https://www.lenntech.de/bibliothek/schl ... stoffe.htm
Nach der Biostufe werden diese sehr filigranen Flocken wieder ausgefiltert, denn die werden noch gebraucht und dem frischen Abwasser wieder zugeführt. Du kannst Dir selbst ausmalen, welche Chance da ein Wattestäbchen hätte, da durch zu flutschen, wenn selbst diese Flocken zurück gehlaten werden.
Die Klärwerke haben Grenzwerte, wie viele Feststoffe sie in den Vorfluter abgeben dürfen und diese werdenüblicherweise eingehalten.
Muss ich noch mehr zur Seriösität dieser Seite schreiben?
Trulllla hat geschrieben: Fr 24. Aug 2018, 22:41Ob Wattestäbchen und Strohhalme jetzt der große Knaller sind.... eher nicht, aber warum dagegen sein? Wo ist das Problem, sie gegen Papierstäbchen auszutauschen die verrotten? Das Produkt existiert doch schon.
Hm. Du erinnerst Dich jetzt bitte an den interessanten Artikel über die Sinnhaftigkeit von Ersatzstoffen für Plastik. Und trotzdem habe ich nichts dagegen einzuwenden, wenn Du für Dich entscheidest und Plastik vermeidest.
Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, die Preise für Plastikstäbchen und für andere Materialien zu vergleichen.
Selbstverfreilich landet in unserem Haushalt kein einziges Wattestäbchen in der Toilette. Denn die Dinger könnten sich in ungünstigen Fällen sogar in einer DN110mm-Abwasserleitung verkeilen oder verhaken. Das würde schlimmstenfalls zu einer Verstopfung führen. Aus diesem Grunde landen bei mir, bei unserer Familie alle Wattestäbchen in der Mülltüte. Und wenn nicht,

! Da spielt es bei uns überhaupt keine Rolle mehr, woraus die Dinger bestehen, sie werden ganz garantiert nicht im Meer landen.
Trulllla hat geschrieben: Fr 24. Aug 2018, 22:41Wir verbrauchen Unmengen an Plastik. Wenn wir das dann ins Ausland zum Verbrennen exportieren, und es gelangt dort in die Umwelt, dann waren wir das nicht, oder was?
Nö. Es ist schon besser, wenn das Zeug hier in Deutschland verbrannt oder anders verwertet wird, mit deutschen Emissionsschutzgesetzen - wenn es sich nicht stofflich verwerten lässt.
Trulllla hat geschrieben: Fr 24. Aug 2018, 22:41Außerdem ist es mir viel zu einfach zu sagen, die anderen machen mehr Müll, dann brauche ich doch nichts zu ändern.
Also ich sage das nicht. Oder hast Du das irgendwo gelesen? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Brasilianer oder Afrikaner sogar weniger Plastikmüll produzieren, als wir. Also zieht diese Begründung gar nicht.
Was ich aber tatsächlich schreibe: Diese Länder beseitigen ihren anfallenden Müll lange nicht so konsequent, wie unsereins. Und aus diesem Grunde ist es in diesen Ländern eine hervorragende Idee, mit Müllvermeidung zu beginnen, Plastiktüten zu verbieten usw., denn dort wären sie in der Tat eine Gefahr für Meereslebewesen. Dort nützt es etwas.
Und ob ich, ob unsere Familie noch etwas ändern muss? Wir sorgen konsequent dafür, dass Plastikmüll ebenso wie jeder andere Müll weder in der Kanalisation, noch in der freien Natur landet, sondern ordnungsgemäß der Müllbeseitigung zugeführt wird. Unsere Lebensweise ist keine Gefahr für die Meere und mit dieser Begründung, nicht mit der von Dir konstruierten Begründung, müssen wir kaum etwas bei uns ändern.
Themenfremd:
Trulllla hat geschrieben: Fr 24. Aug 2018, 22:41Hast du auch noch 5 Paletten Glühbirnen im Keller? 
So viele sind es nicht. Und viele der Lampen, die wir haben, sind inzwischen mit LED-Beleuchtung ausgestattet.
Aber nicht alle - warum auch? Wir haben da zum Beispiel ein Gästeklo im Garten. Meist wird es tagsüber benutzt. Weißt Du, wie oft da Licht angemacht wird? Vor einigen Jahren hatten wir mal eine Diskussion über Sinn und Unsinn eines Glühlampenverbotes. Bei dieser Gelegenheit haben wir überschlagen, dass eine LED in diesem Klo mehr als 1000 Jahre brauchen würde, uns ich durch den eingesparten Strom zu amortisieren. Für diesen Anwendungsfall, für Lagerräume im Keller, die nur selten betreten werden, halten wir selbstverständlich noch einen Vorrat Glühlampen bereit. Aber keine 5 Paletten!
Pfiffikus,
der sich lieber an den Stellen Mühe gibt und anstrengt, an denen es tatsächlich Sinn hat
P.S. Mal ganz im Vertrauen: Hast Du schon einmal eins dieser Produkte auf der linken Seite verwendet?
https://utopia.de/galerien/alternativen ... roplastik/