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Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Fr 26. Nov 2010, 21:52
von Wurmmama
Stimmt... :? Jedoch ist bei unpürierten Sachen eine längere Liegezeit in der die Mikroorganismen die Vorarbeit erledigen müssen und nicht alles wird gleich gut belagert (siehe Salatblätter). Ich werd mir mal wieder einen großen Standmixer kaufen und dann mehrere Sorten Obst und Gemüse pürieren (Möhren fangen allerdings an zu stinken).

Heute habe ich erst mal als krönenden Abschluß 1kg Pferdeäpfel verfüttert, mal sehen, wann ich wieder Platz habe zum Nachlegen. Momentan bin ich fülltechnisch am Deckel.

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Fr 26. Nov 2010, 22:35
von KrabbelPhi
Wurmmama hat geschrieben:Heute habe ich erst mal als krönenden Abschluß 1kg Pferdeäpfel verfüttert, mal sehen, wann ich wieder Platz habe zum Nachlegen. Momentan bin ich fülltechnisch am Deckel.
Hmm ... es gibt Dinge, die ich vermutlich noch lieber in meinem Mixer sehen würde ...! :mrgreen:

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 06:09
von kiko63505
Moin in die runde,

wie ich sehe gibt es noch mehr "verrückte" wurmfarmer :lol:.
Eine meiner ersten fargen hier im forum ging um die menge des futters, welche man auf einmal in eine wurmbox geben kann, ich glaube diese frage ist heute noch offen. Anscheinend verträgt so eine wurmfarm mehr futter als man glauben möchte. Die sauerstoffversorgung scheint unter der futtermenge auch nicht zu leiden, bleibt abzuwarten was bei wärmeren temperaturen passieren wird.

@ Wurmmama,

bei 10l wurmtee auf 8 liter wurmhumus würde mich jetzt schon einmal interessieren welche qualität (nährstoffe) noch in den produkten enthalten sind. Aber solange deinerseits erfolgsmeldungen kommen, kann es ja nicht so verkehrt sein.

schönen tag allen

kiko

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 08:32
von Wurmmama
Vielleicht bin ich ja so verrückt, mal etwas untersuchen zu lassen.

Im Übrigen habe ich jetzt in einem von Wurmbärs Links gelesen, dass nicht die Menge an Dünger ausschlaggebend für Erfolg oder Mißerfolg ist, sondern die Bodenqualität, insbesondere der Gehalt an Mikroorganismen eine entscheidende Rolle spielt.

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 13:40
von KrabbelPhi
Wurmmama hat geschrieben: Im Übrigen habe ich jetzt in einem von Wurmbärs Links gelesen, dass nicht die Menge an Dünger ausschlaggebend für Erfolg oder Mißerfolg ist, sondern die Bodenqualität, insbesondere der Gehalt an Mikroorganismen eine entscheidende Rolle spielt.
Ich glaube die Rolle des Düngers wird häufig sehr stark überbewertet. Es kommt dem Versuch gleich, einen Menschen ausschließlich mit Vitaminen und künstlichen Nahrungsergänzungsstoffen aufpäppeln zu wollen. Dünger kann zwar durchaus ein Maximum an Wachstum bewirken, robuste, gesunde und widerstandsfähige Pflanzen entstehen generell unter etwas kargeren Bedingungen, also unter suboptimalen Bedingungen. Von Geschmack und Aroma mal ganz zu schweigen. Ein typisches Beispiel wären Gewürzpflanzen wie Thymian und Majoran. Gedüngte Exemplare werden riesig, produzieren aber kaum noch ätherische Öle und lassen ihr intensives Aroma nur noch ahnen. Einen Tyhmian auf einem knochentrockenen, sonnigen Kiesbeet rieche ich schon beim Durchgehen intensiv. Naturgärten arbeiten sehr viel mit Kies, Sand und Schotter als Substrat. Ein Großteil der einheimischen Arten ist an diese kargen Bedingungen angepasst, Karden und Königskerzen werden unter diesen asketischen Bedingungen locker übermannshoch. Sobald ich dünge bricht das System komplett zusammen, die Pflanzen können ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen, wachsen sich buchtstäblich zu Tode und stickstofftolerante Allerweltsarten (Löwenzahn, Ampfer, Brennessel, Quecke) übernehmen das Ruder. Düngung in freier Wildbahn zerstört die Artenvielfalt eines Standortes.

In meinen Augen muß in erster Linie das komplette Umfeld der Pflanze stimmen, dafür ist unter anderem eine intakte Pflanzengesellschaft und eine gesunde Bodenfauna entscheidend, die durch exzessive Düngung häufig zerstört wird. Stark gedüngte Pflanzen - die ja dann meist auch noch in völlig instabilen Monokulturen wachsen - sind anfälliger gegen "Schädlinge", der Einsatz von Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden ist vorprogrammiert. Immer wenn ich ein biologisches System auf Höchstleistung trimmen will, bleibt in meinen Augen Qualität auf der Strecke, in welchem Ausmaß sei dahingestellt. In den Gewächshäusern in Holland wachsen Tomaten häufig nur noch in reinen Nährlösungen, die eine effektivere Produktion erlauben. Der Geschmack dieser roten Mogelpackungen ist ja hinlänglich bekannt. Die "Optimierung" durch Düngergaben ist nur aus der rein gewinnorientierten Sicht des Menschen ein Optimum, aus Sicht der Pflanze dagegen keineswegs! Ein schönes Beispiel sind auch die mastigen, aufgeschwemmten botanischen Gartencenterzombies, die in der Regel keine allzu lange Lebenserwartung haben. Pflanzen werden hier zunehmend zu einem Konsum- und Wegwerfartikel. Es ist auch ein Unterschied, ob ich lediglich dünge um Mangelerscheinungen bei einer Kulturpflanze zu vermeiden, oder ob ich ein Maximum an Pflanzenmasse erzwingen will. Unser Hauptproblem sind nicht nährstoffbedingte Mangelerscheinungen, sondern die völlig Überdüngung unserer Kulturpflanzen.

Zusammenfassend hat für mich ein Zuviel an Dünger deutlich dramatischere Folgen als ein Zuwenig.

LG Werner

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 15:47
von Wurmmama
Jetzt will ich's wissen:

"Futter" heute
300g Kartoffelschalen
300ml Wasser zum pürieren o.g.
100g Eierschalenmehl
150mg gemahlenes Bentonit

Mal sehen, wie lange ich durchhalte, zu messen und zu wiegen ;) , ist ja nicht so, dass es mir nur an Geduld mangelt. :oops:

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 16:33
von kiko63505
Hallo in die runde,

hallo Wurmmama, hallo werner,

so unterschiedlich sind unsere meinungen zu dem thema garnicht, lediglich werden einzelne sätze aus dem zusammenhang gerissen oder falsch interpretiert. In unseren gärten oder blumenkästen befinden sich sicherlich keine pflanzen aus karstgebieten, pflanzen die sich an wenig nahrung angepasst haben. In diesem fall wäre eine überdüngung früher oder später tödlich. Wir haben auch keine komerzielle tomatenfarm wie sie in holland stehen, hier wäre unsere düngekonzentrationen viel zu schwach und man könnte damit kein geld verdienen.
Allein diese erkenntnis sagt uns doch eigentlich schon genug, nämlich das man den düngerbedarf seiner pflanzen kennt. Nur wer den bedarf kennt kann gezielt dünger geben oder verweigern und vermeidet somit alle oben aufgeführten probleme.
Dünger alleine ist auch kein allheilmittel, auch hier geht es immer um das ganze umfeld der pflanzen. Hier kann wurmhumus nur ein teil des ganzen sein, ebenfalls dünger oder...oder.... oder.

mfG
kiko

PS: Wurmmam, jetzt schlägste aber gnadenlos zu :lol: ich drücke mal die daumen.

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 17:03
von Wurmbär
KrabbelPhi hat geschrieben:In den Gewächshäusern in Holland wachsen Tomaten häufig nur noch in reinen Nährlösungen, die eine effektivere Produktion erlauben.
Als ich dieses das erste Mal hörte, konnte ich es (fast) nicht glauben ... auf youtube habe ich es dann viel später gesehen ... Die eigenen Tomaten aus Garten/Balkon sind immer noch die, die am besten schmecken.

@ Wurmmama

Du bist echt mutig :lol:

Gruß
Wurmbär

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 18:22
von Wurmmama
Jemandem dessen Wurmfarm am Anlaufen ist, würde ich sowas nicht empfehlen, aber meine läuft ja schon zwei Jahre und meine Jungs sind Kummer gewöhnt :lol:

Sollte doch irgendwelcher seltsamer Geruch auftreten, oder sich die Jungs asylbewerbend unterm Deckel sammeln, räume ich das Zuviel eben wieder raus.

Re: Kann man eine Wurmfarm überfüttern?

Verfasst: Sa 27. Nov 2010, 20:40
von Wurmmama
Das Bentonit (als Schicht aufgebracht) weist schon erheblich Lücken auf! :o

Kein Geruch, keine Fluchtwilligen.