Re: Neu hier
Verfasst: Mo 3. Jan 2011, 21:47
WGaA und hallo Flomax!
Danke auch an Dich für die liebe Aufnahme hier ins Forum.
Im letzten Beitrag hatte ich geschrieben, daß ich mich mal um meine Kamera kümmern werde: JAAA! Sie funktioniert noch! Das Ding ist allerdings schon ein paar Jahre alt, aber ich glaube, das, was Ihr hier sehen wollt, kann sie noch rüberbringen. Das heißt nun, die Einstellung der zukünftigen Fotos hier in's Forum nimmt laaaaaangsam Gestalt an. Großartige Bildbearbeitung wie von einem Profi, wie Werner, dürft Ihr aber bitte nicht erwarten, ich versuche aber, mein Bestes zu geben. Wenn ich, wie Du schreibst, meine "Mehretagenluxusunterkunftswurmfarm" in "Self-made-man" - Manier in Holzausführung bisher als Einziger
gebaut haben sollte, dann siehtst Du mich jetzt um mindestens 5 cm größer! Trommel-Trommel-Trommel-auf-Schulter!
AUA! das tut doch weh! Soviel Lob tut nicht gut! Aber um bei der Realität zu bleiben, bei einem großen Gartenmarkt mit K habe ich im vergangenen Jahr das erste Angebot von Wurmhumus im Gartenmarkthandel gesehen. Da zu diesem Zeitpunkt mein Wurmhotel schon existierte, war ich sehr gespannt über die
Entwicklung dort. Der Einstiegspreis für ein Eimerchen Humus von 3 l war (und das kann eigentlich nur ein Versehen gewesen sein), mit 39 € doch seeeeehr heftig. Ob ich zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Probleme mit meinem eigentlich doch noch ganz passabel funktionierendem Sehapparat, mit meiner Brille oder einfach nur eine Halluzination bilblischen Ausmaßes hatte, kann ich heute meiner Festplatte nicht mehr entlocken - UNWIDERBRINGLICH GELÖSCHT ! Bei meinem nächsten Besuch ein paar Wochen später war der Preis dann für das gleiche Eimerchen auf 9,90€ gefallen. Schon besser - aber nicht gut genug! Wieder ein paar Wochen später traute ich meinen Äuglein kaum, da gab's doch ein Holz-gestricktes Wurmhotel mit 3 oder 4 Etagen, inclusive Boden und Spitzdach. Die einzelnen Ebenen hatten, wo bei mir das recht stabile Drahtgitter sitzt, ein für mich nicht näher definierbares Fliegennetz mit fragwürdiger Haltbarkeit. Das Ganze sah auch noch so
aus, als wäre "Hotel" in Holzschutzmittel gefallen, so grün war es (siehe imprägniertes Baumarktholz). Der Preis für das so angebotene "Wurmfachhotel" war dann für mich mit einem ganzen Stück über 100 € doch fantastisch niedrig! KEHRT MARSCH und weg von hier! Ob das Ding sich z.Zt. noch im Angebot befindet, frag' mich bitte was anderes, ich weiß es nicht. Da bleibe ich doch notfalls bei Plaste oder bei Eigenkonstruktionen. Da muß man sich dann bei Fehlfunktionen selber in dan Allerwertesten treten - leichte Tritte erhöhen das Denkvermögen für die nächste Denksportaufgabe!
So, das als Direktantwort.
Und nun wenden wir uns wieder dem Vorstellungsfortsetzungroman nächstem Teil zu:
Nach der Zwangsumsiedlung 2 war also eines der beiden Appartementes mit schon halb verrottetem Substat aus dem Komposthaufen und den Regenwürmern leidlich gefüllt. Neugierig wie ich war, wurde nun täglich nachgeschaut, ob sich da drin nun etwas tue. Erst mal Pustekuchen. Meine Würmchen waren nach intensiveren Nachforschungen mit Gartenschaufel und Holzstäbchen zwar noch in dem Substrat zu finden, an eine Abbauarbeit war aber nicht zu denken. Meine Vorstellungen vom Leistungsvermögen waren zu dieser Zeit wohl etwas zu hoch gegriffen. Also mußte der ganzen Gemeinde im Kasten die Geschichte doch etwas schmackhafter gemacht werden. Da zu dieser Zeit noch im Garten genügend Grünzeug zu finden war, gab's einen Rundumschlag durch den Garten: alles was "Federn" lasssen konnte, wurde gerupft! Das Ganze nun noch ein wenig zerkleinert und ab in das LWH! Einen Schuß Wasser noch dazu, beim Einfüllen noch ein wenig "Verdauungshilfe" drüberstäuben - nun kann meine Wurmgemeinde an die Arbeit gehen.
Um die fragenden Blicke zur "Verdauunghilfe" nicht in's Leere gehen zu lassen, dazu einige Erläuterungen.
Durch das Lesen der vielen Informationen im Internet bin ich irgenwann lange vor der "Wurmzeit" mal auf den Begriff Terra Preta gestoßen. Zu dieser Zeit, das mag schon 2,3 Jahre zurückliegen, hatte ich mir irgenwoher mal eine alte ausrangierte elektrische Kaffeemühle organisiert. Schon damals hatte ich ganz normale Grillkohle erst mit dem Vorschlaghammer grob, dann mit der Mühle ganz fein zerkleinert -> Kohlenstaub.
Zaghafte Versuche, mit dieser Methode den Kompost zu impfen und damit wertvoller zu machen, sind damals recht schnell wieder eingeschlafen. Die Kaffeemühle hat aber überdauert. Da die Judels und Mängs zum erfolgreichen Arbeiten Kalk, Sand und Mineralien brauchen, wurde diese Mühle nun gesucht und gefunden. Nun kamen folgende Zutaten als "Verdauungshife" in die Mühle: je ein Viertel Kalk, feinen Sand, Gesteinsmehl und
die schon vorher zermahlene Grillkohle. Das Ganze nun noch in der Mühle recht intensiv miteinander vermischt und zerkleinert - fertig war meine "Verdauungshife". Da das eine doch etwas staubige Angelegenheit war, habe ich mir davon gleich 2 große Joghurtbecher voll hergestellt. Bei jeder der danach folgenden Fütterungen bis heute wurde und wird über die neue Futterschicht ein wenig drübergestäubt. Also Jungs, ran an die Arbeit!
Da meine Hoteletagen als Boden nur das Drahtgitter besitzen, habe ich unter das Substrat und an die Seiten jeweils eine Lage dicker Wellpappe gelegt, so daß so etwas wie ein Wellpappekasten entstanden war. Damit war dem Wanderdrang ein wenig Einhalt geboten. An den Stoßstellen war zwar noch eine kleine Ritze, doch weiter als in den Boden konnten die Jungs nach einer Abseilaktion nicht gelangen. Tägliche Kontrollen im Bodenbereich förderten bisher jeweils ein paar Wandervögel zu Tage, das hielt und hält sich aber nach meinen Einschätzungen doch in engen Grenzen. Mit einem Grillspieß werden diese Ausbrecher dann wieder nach oben befördert. Ich höre jetzt schon den kollektiven Aufschrei der ganzen Forumsgemeinde !
Nicht daß ich die Ausbrecher nun meuchelmordend der Reihe nach aufspieße und wieder zurückbefördere, nein, sorgsam mit der Spitze unter die Mitte des roten Schlauches gefahren, langsam anhebend, hängt dieser nun als Miniwurst über der Spießspitze und kann ohne Berührungsängste (ich hab keine, macht sich aber schneller) wieder in die Wohnung zurückbefördert werden.
Es gibt allerdings auch renitente Exemplare, denen ich unmißverständlich klarmachen muß, wohin die Reise denn nun zu gehen hat. Und so hat sich bisher jeder der vermeindlichen Ausbrecher doch dazu überreden lassen, für eine kleine Weile mal die beleidigte Leberwurst zu spielen. Nach oben in den Dachbereich
haben sich bisher keine Abtrünnigen vorgewagt. Das kann aber auch daran liegen, daß ich eine Fluchtfalle eingebaut habe!
Holz, Feuchtigkeit, Sauerstoff und mittlere Temperaturen an einem Ort haben bekanntlich zur Folge, daß das Holz nach einiger Zeit von den verschiedensten Kreaturen zersetzt und abgebaut wird. Um dem zumindest in den ersten Monaten ein wenig Einhalt zu gebieten, habe ich wieder mal wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz, die Diffusion von Sauerstoff durch die Holzwände links liegen gelassen und beim Bau des Hotels die Innenseiten aller Etagen und die Querstreben mit Heißluftpistole und Kerze bewaffnet, mit einer Schicht Kerzenwachs überzogen. Wasserabweisend, wasserundurchlässig und mit geringer Haftung erlege ich damit gleich zwei Fliegen: Holzschutz und Fluchtweg abschneiden. Ob es einer der Jungs je geschafft hat, diesen Kerker himmelwärts zu verlassen, kann ich nicht sagen, bei allen Kontrollen habe ich oben kein Würmchen gefunden. Das hat aber nichts zu sagen, denn wenn das Hotel im Garten 2 m neben der alten Wohnung
steht, kann ich mir gut vorstellen, daß die Zwangsgäste nach erfolgreichem Ausbruch im Dauerlauf wieder im Kompost verschwinden. Ich würd's jedenfalls so machen. Auch nach der Umquartierung ins Gewächshaus sind mir noch keine Wandergesellen ausserhalb des Luxusquartieres begegnet. Tauchfahrt in's Erdreich ist da auch möglich. Da die Ritzen zwischen den einzelnen Etagen nicht hermetisch versiegelt sind, kommt an das Innenleben meiner Meinung nach genügend Sauerstoff. Da ich fast täglich meine Hotelgäste besuche, erfolgt ebenfalls eine Sauerstoffzufuhr. Anaerobe Zersetzungserscheinungen, feststellbar an etwas müffelichen Gerüchen, habe ich bisher bei mir nicht feststellen können. Einer genauen Analyse durch Einschieben meines doch noch zu gebrauchenden und funktionsfähigen Riechkolbens in die Appartementes bin ich bisher aus dem Weg gegangen, auch aus dem Grund, eventuellen aggressiven Beiß-, pardon, Lutsch- und Saugattacken der vielleicht genervten und frustrierten Bewohner schon im Vorfeld zu begegnen.
Übrigens, da ich hier von Kerzenwachs spreche: für Haus und Gartenbesitzer: Schrauben, die längere Zeit im Freien dem Wetter ausgesetzt sind, werden bei mir vor dem Einsatz schon seit vielen Jahren in einer mit Kerzenwachs gefüllten Blechdose mit Hilfe der Heißluftpistole in flüssigem Wachs gebadet und dann erst eingeschraubt.
Bei meinem dem Wetter direkt ausgesetztem Zaun an der Westseite waren die so behandelten Schrauben nach Entfernen der Lackschicht ohne Probleme und mit nur geringen Rostspuren auch nach 15 Jahren mit nur wenig Kraftaufwand lösbar. Die gleiche Erfahrung habe ich auch an vielen anderen Stellen gemacht, an dem
diese Verfahrensweise zum Einsatz kam.
Für heute reicht's -> Ende Teil 3 - Fortsetzung folgt!
mvlwG Hajo
Danke auch an Dich für die liebe Aufnahme hier ins Forum.
Im letzten Beitrag hatte ich geschrieben, daß ich mich mal um meine Kamera kümmern werde: JAAA! Sie funktioniert noch! Das Ding ist allerdings schon ein paar Jahre alt, aber ich glaube, das, was Ihr hier sehen wollt, kann sie noch rüberbringen. Das heißt nun, die Einstellung der zukünftigen Fotos hier in's Forum nimmt laaaaaangsam Gestalt an. Großartige Bildbearbeitung wie von einem Profi, wie Werner, dürft Ihr aber bitte nicht erwarten, ich versuche aber, mein Bestes zu geben. Wenn ich, wie Du schreibst, meine "Mehretagenluxusunterkunftswurmfarm" in "Self-made-man" - Manier in Holzausführung bisher als Einziger
gebaut haben sollte, dann siehtst Du mich jetzt um mindestens 5 cm größer! Trommel-Trommel-Trommel-auf-Schulter!
AUA! das tut doch weh! Soviel Lob tut nicht gut! Aber um bei der Realität zu bleiben, bei einem großen Gartenmarkt mit K habe ich im vergangenen Jahr das erste Angebot von Wurmhumus im Gartenmarkthandel gesehen. Da zu diesem Zeitpunkt mein Wurmhotel schon existierte, war ich sehr gespannt über die
Entwicklung dort. Der Einstiegspreis für ein Eimerchen Humus von 3 l war (und das kann eigentlich nur ein Versehen gewesen sein), mit 39 € doch seeeeehr heftig. Ob ich zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Probleme mit meinem eigentlich doch noch ganz passabel funktionierendem Sehapparat, mit meiner Brille oder einfach nur eine Halluzination bilblischen Ausmaßes hatte, kann ich heute meiner Festplatte nicht mehr entlocken - UNWIDERBRINGLICH GELÖSCHT ! Bei meinem nächsten Besuch ein paar Wochen später war der Preis dann für das gleiche Eimerchen auf 9,90€ gefallen. Schon besser - aber nicht gut genug! Wieder ein paar Wochen später traute ich meinen Äuglein kaum, da gab's doch ein Holz-gestricktes Wurmhotel mit 3 oder 4 Etagen, inclusive Boden und Spitzdach. Die einzelnen Ebenen hatten, wo bei mir das recht stabile Drahtgitter sitzt, ein für mich nicht näher definierbares Fliegennetz mit fragwürdiger Haltbarkeit. Das Ganze sah auch noch so
aus, als wäre "Hotel" in Holzschutzmittel gefallen, so grün war es (siehe imprägniertes Baumarktholz). Der Preis für das so angebotene "Wurmfachhotel" war dann für mich mit einem ganzen Stück über 100 € doch fantastisch niedrig! KEHRT MARSCH und weg von hier! Ob das Ding sich z.Zt. noch im Angebot befindet, frag' mich bitte was anderes, ich weiß es nicht. Da bleibe ich doch notfalls bei Plaste oder bei Eigenkonstruktionen. Da muß man sich dann bei Fehlfunktionen selber in dan Allerwertesten treten - leichte Tritte erhöhen das Denkvermögen für die nächste Denksportaufgabe!
So, das als Direktantwort.
Und nun wenden wir uns wieder dem Vorstellungsfortsetzungroman nächstem Teil zu:
Nach der Zwangsumsiedlung 2 war also eines der beiden Appartementes mit schon halb verrottetem Substat aus dem Komposthaufen und den Regenwürmern leidlich gefüllt. Neugierig wie ich war, wurde nun täglich nachgeschaut, ob sich da drin nun etwas tue. Erst mal Pustekuchen. Meine Würmchen waren nach intensiveren Nachforschungen mit Gartenschaufel und Holzstäbchen zwar noch in dem Substrat zu finden, an eine Abbauarbeit war aber nicht zu denken. Meine Vorstellungen vom Leistungsvermögen waren zu dieser Zeit wohl etwas zu hoch gegriffen. Also mußte der ganzen Gemeinde im Kasten die Geschichte doch etwas schmackhafter gemacht werden. Da zu dieser Zeit noch im Garten genügend Grünzeug zu finden war, gab's einen Rundumschlag durch den Garten: alles was "Federn" lasssen konnte, wurde gerupft! Das Ganze nun noch ein wenig zerkleinert und ab in das LWH! Einen Schuß Wasser noch dazu, beim Einfüllen noch ein wenig "Verdauungshilfe" drüberstäuben - nun kann meine Wurmgemeinde an die Arbeit gehen.
Um die fragenden Blicke zur "Verdauunghilfe" nicht in's Leere gehen zu lassen, dazu einige Erläuterungen.
Durch das Lesen der vielen Informationen im Internet bin ich irgenwann lange vor der "Wurmzeit" mal auf den Begriff Terra Preta gestoßen. Zu dieser Zeit, das mag schon 2,3 Jahre zurückliegen, hatte ich mir irgenwoher mal eine alte ausrangierte elektrische Kaffeemühle organisiert. Schon damals hatte ich ganz normale Grillkohle erst mit dem Vorschlaghammer grob, dann mit der Mühle ganz fein zerkleinert -> Kohlenstaub.
Zaghafte Versuche, mit dieser Methode den Kompost zu impfen und damit wertvoller zu machen, sind damals recht schnell wieder eingeschlafen. Die Kaffeemühle hat aber überdauert. Da die Judels und Mängs zum erfolgreichen Arbeiten Kalk, Sand und Mineralien brauchen, wurde diese Mühle nun gesucht und gefunden. Nun kamen folgende Zutaten als "Verdauungshife" in die Mühle: je ein Viertel Kalk, feinen Sand, Gesteinsmehl und
die schon vorher zermahlene Grillkohle. Das Ganze nun noch in der Mühle recht intensiv miteinander vermischt und zerkleinert - fertig war meine "Verdauungshife". Da das eine doch etwas staubige Angelegenheit war, habe ich mir davon gleich 2 große Joghurtbecher voll hergestellt. Bei jeder der danach folgenden Fütterungen bis heute wurde und wird über die neue Futterschicht ein wenig drübergestäubt. Also Jungs, ran an die Arbeit!
Da meine Hoteletagen als Boden nur das Drahtgitter besitzen, habe ich unter das Substrat und an die Seiten jeweils eine Lage dicker Wellpappe gelegt, so daß so etwas wie ein Wellpappekasten entstanden war. Damit war dem Wanderdrang ein wenig Einhalt geboten. An den Stoßstellen war zwar noch eine kleine Ritze, doch weiter als in den Boden konnten die Jungs nach einer Abseilaktion nicht gelangen. Tägliche Kontrollen im Bodenbereich förderten bisher jeweils ein paar Wandervögel zu Tage, das hielt und hält sich aber nach meinen Einschätzungen doch in engen Grenzen. Mit einem Grillspieß werden diese Ausbrecher dann wieder nach oben befördert. Ich höre jetzt schon den kollektiven Aufschrei der ganzen Forumsgemeinde !
Nicht daß ich die Ausbrecher nun meuchelmordend der Reihe nach aufspieße und wieder zurückbefördere, nein, sorgsam mit der Spitze unter die Mitte des roten Schlauches gefahren, langsam anhebend, hängt dieser nun als Miniwurst über der Spießspitze und kann ohne Berührungsängste (ich hab keine, macht sich aber schneller) wieder in die Wohnung zurückbefördert werden.
Es gibt allerdings auch renitente Exemplare, denen ich unmißverständlich klarmachen muß, wohin die Reise denn nun zu gehen hat. Und so hat sich bisher jeder der vermeindlichen Ausbrecher doch dazu überreden lassen, für eine kleine Weile mal die beleidigte Leberwurst zu spielen. Nach oben in den Dachbereich
haben sich bisher keine Abtrünnigen vorgewagt. Das kann aber auch daran liegen, daß ich eine Fluchtfalle eingebaut habe!
Holz, Feuchtigkeit, Sauerstoff und mittlere Temperaturen an einem Ort haben bekanntlich zur Folge, daß das Holz nach einiger Zeit von den verschiedensten Kreaturen zersetzt und abgebaut wird. Um dem zumindest in den ersten Monaten ein wenig Einhalt zu gebieten, habe ich wieder mal wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz, die Diffusion von Sauerstoff durch die Holzwände links liegen gelassen und beim Bau des Hotels die Innenseiten aller Etagen und die Querstreben mit Heißluftpistole und Kerze bewaffnet, mit einer Schicht Kerzenwachs überzogen. Wasserabweisend, wasserundurchlässig und mit geringer Haftung erlege ich damit gleich zwei Fliegen: Holzschutz und Fluchtweg abschneiden. Ob es einer der Jungs je geschafft hat, diesen Kerker himmelwärts zu verlassen, kann ich nicht sagen, bei allen Kontrollen habe ich oben kein Würmchen gefunden. Das hat aber nichts zu sagen, denn wenn das Hotel im Garten 2 m neben der alten Wohnung
steht, kann ich mir gut vorstellen, daß die Zwangsgäste nach erfolgreichem Ausbruch im Dauerlauf wieder im Kompost verschwinden. Ich würd's jedenfalls so machen. Auch nach der Umquartierung ins Gewächshaus sind mir noch keine Wandergesellen ausserhalb des Luxusquartieres begegnet. Tauchfahrt in's Erdreich ist da auch möglich. Da die Ritzen zwischen den einzelnen Etagen nicht hermetisch versiegelt sind, kommt an das Innenleben meiner Meinung nach genügend Sauerstoff. Da ich fast täglich meine Hotelgäste besuche, erfolgt ebenfalls eine Sauerstoffzufuhr. Anaerobe Zersetzungserscheinungen, feststellbar an etwas müffelichen Gerüchen, habe ich bisher bei mir nicht feststellen können. Einer genauen Analyse durch Einschieben meines doch noch zu gebrauchenden und funktionsfähigen Riechkolbens in die Appartementes bin ich bisher aus dem Weg gegangen, auch aus dem Grund, eventuellen aggressiven Beiß-, pardon, Lutsch- und Saugattacken der vielleicht genervten und frustrierten Bewohner schon im Vorfeld zu begegnen.
Übrigens, da ich hier von Kerzenwachs spreche: für Haus und Gartenbesitzer: Schrauben, die längere Zeit im Freien dem Wetter ausgesetzt sind, werden bei mir vor dem Einsatz schon seit vielen Jahren in einer mit Kerzenwachs gefüllten Blechdose mit Hilfe der Heißluftpistole in flüssigem Wachs gebadet und dann erst eingeschraubt.
Bei meinem dem Wetter direkt ausgesetztem Zaun an der Westseite waren die so behandelten Schrauben nach Entfernen der Lackschicht ohne Probleme und mit nur geringen Rostspuren auch nach 15 Jahren mit nur wenig Kraftaufwand lösbar. Die gleiche Erfahrung habe ich auch an vielen anderen Stellen gemacht, an dem
diese Verfahrensweise zum Einsatz kam.
Für heute reicht's -> Ende Teil 3 - Fortsetzung folgt!
mvlwG Hajo