Winterprobleme mit der Wurmfarm

Gibt es Probleme in der Wurmfarm? Möchtest Du Deine Can-o-Worms verbessern oder Dein Wurm Cafe säubern? Hier gibt es Tips und Fragen auf häufige Antworten!
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dynamind
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Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von dynamind »

Nochmals danke für die Tipps und den Zuspruch!
Wurmmann hat geschrieben:
Noch ein kleiner Rat meinerseits. Versuche jetzt nicht die komplette Wurmfarm umzubauen. Mach es den Würmern in einer Ecke gemütlich (relativ trocken, kohlenstoffreiches Material dazugeben und ph7 einstellen). Von dort aus werden sie über kurz oder lang auch das restliche Substrat wieder besiedeln und umwandeln.
Sehr gute Tipp! Jetzt bloss nicht zu viele Sachen ausprobieren. Jetzt ist Geduld gefragt.
Ich bin aktuell sehr vorsichtig - aber eine trockene Ecke hatte ich schon - quasi als Puffer - eingerichtet und konnte heute auch schon ein paar Würmer mehr im mittleren Teil beobachten.
Ich habe ihnen ausserdem eine Isolierungsmatte für aussen bestellt - das hätte ich vermutlich schon viel früher machen sollen, aber ich habe die Kälte bei uns in der Küche (vor allem neben der dünnen Altbau-Balkontür) unterschätzt.

Ich habe jedenfalls eine Menge gelernt: Auch wenn man denkt, es läuft alles prima können doch Kleinigkeiten alles gehörig aus der Balance bringen.
Ich hätte auch deutlich früher etwas gegen das zuviel an Feuchtigkeit unternehmen sollen - der Versuch das "auszusitzen" war einer der grössten Fehler - ich habe zwar nicht mehr gefüttert, aber es wurde ja trotzdem nicht weniger Nässe (im Sommer wäre das vermutlich alles schnell verdunstet).
Die Kartons hätte ich deshalb deutlich früher einbringen sollen.

Aber ich halte euch auf dem laufenden - im Moment bin ich wieder sehr zuversichtlich!
Danke! :)
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dynamind
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Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von dynamind »

kiko63505 hat geschrieben:Hallo Dynamind,

vermutlich stehe ich jetzt alleine mit meiner meinung da, aber der temperatursturz dürfte bei Deinem problem das kleinste übel gewesen sein. Leider kenne ich Deine farm nur von beschreibungen, aber ein aussagefähiges bild kann ich mir dennoch nicht amchen.
Im November / Dezember habe ich hier einen Beitrag veröffentlicht "kann man eine wurmfarm überfüttern" diese aktion fand bei temperaturen um 10° statt und es gab nicht die geringsten probleme mit der farm, im gegenteil, die farm hat sich positiv verändert.
Der temperatursturz kann aus meiner sicht also nur der punkt auf dem i sein und möglicherweise der auslöser für eine ansammlung von negativen ereignissen.
kiko
Ich antworte darauf mal hier weil es im anderen Thread ja eigentlich nicht passt und ich fasse mal alles nochmal zusammen. Es ist natürlich schwierig überhaupt ein Urteil zu fällen, weil mir wichtige Parameter schlicht nicht bekannt sind :roll:

Also nein - die Farm lief super! Alles roch gut, war gut durchlüftet, ich habe sparsam gefüttert und sogar das Sickerwasser war völlig geruchsneutral bzw. roch sehr gut. Die Würmer haben sich zahlreich direkt unter der Abdeckmatte getummelt und alles was zugegeben wurde auch schnell verarbeitet.
Ich habe zwei Ebenen - die untere ist voll mit dem Kompost mit dem die Würmer kamen - dort hielten sich auch immer noch einige Würmer auf, deshalb denke ich, dass dort auch noch Nährstoffe waren und das auch ein sicherer Rückzugsraum für die Würmer war. Oben wurde fleissig gefressen.
Die anderen kleinen Lebewesen waren auch zahlreich vorhanden und wie ich fand auch irgendwie ausgewogen. Zumindest im Vergleich zu später bzw. jetzt. Auch war ich längst aus der "ich will den Würmchen alles recht machen Phase" raus und habe wirklich nur noch alle paar Tage gefüttert und kontrolliert.

Ich war dann gerade mal eine Woche weg aber in dieser Woche war es sehr sehr kalt und ich schätze mal die Würmer waren durchaus manchmal sogar unter 10C gelagert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich vor meiner Abfahrt noch gefüttert habe, aber sicher nicht viel, denn ich füttere immer nur wenig und mir war das Problem, dass bei Kälte weniger umgesetzt wird theoretisch auch klar.

Als ich zurückkam war - wie bereits beschrieben - sehr viel Sickerwasser angefallen das auch übelst faulig roch (ganz schlimm!) und das Sickerwasser war voll mit den kleinen weissen Tierchen (Springschwänze). Davon waren auch sonst überall viel mehr als vorher - also deren Population ist quasi explodiert. Die Wurmfarm roch zu diesem Zeitpunkt noch nicht dramatisch sauer oder faulig - nur das Sickerwasser war übelste Brühe.
Ich habe dann täglich immer sehr grosse Mengen Sickerwasser abgelassen und leider vergebens gehofft, dass sich das Problem wieder von selbst einpegelt. Den wirklichen Umschwung gab es erst als ich wirklich sehr grosse Mengen Kartonage eingebracht habe und die Feuchtigkeit dadurch gebunden wurde. Leider hatte das zuviel an Feuchtigkeit in der Zwischenzeit vermutlich anaerobe Prozesse gestartet und insgesamt fing die Farm an sauer zu müffeln und war auch matschig.

Also kurz: da dieFarm vorher ja schon sehr gut lief glaube ich nicht, dass es ein Steinchen war, dass eine Kaskade an negativen Bedingungen zum überschwappen brachte sondern es wurde aus irgendeinem Grund - und dafür wurden ja z.b. von Flomax schon plausible Gründe geliefert - zu feucht und dadurch zu anaerob und das in einer eigentlich stabilen Wurmfarm.
Möglicherweise wurde es eben tatsächlich so kalt, dass nicht nur die Würmer, sondern auch noch andere Kompostlebewesen die Arbeit eingestellt haben. Also für mich ist das die plausibelste Begründung.

UPDATE:
Ich habe die Wurmbox jetzt mit einem Hanf-Mäntelchen aus dem Shop hier umhüllt und aktuell ist das Temperaturniveau in der obersten Schicht ca. 15C am Tag und 10-12C nachts. Sickerwasser kommt nur noch wenig (1-2 Esslöffel) raus und es riecht schon deutlich besser bzw. schon fast wieder "normal". In der obersten Schicht habe ich immer noch eine sehr trockene Karton-Pufferschicht am Rand - in den anderen Bereichen der obersten Schicht ist es aber ausreichend feucht und ich habe etwas Kaffeesatz und Kohl und Kartoffelstück in das vorhandene Substrat eingearbeitet.
Beim stochern bin ich auf einige Wurmnester mit sehr kleinen Würmern gestossen es kreuzen aber auch grössere herum.
Ich bin zuversichtlich, dass es überstanden ist! :?:
kiko63505

Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Dynamind
Ich bin zuversichtlich, dass es überstanden ist!

Alle Deine jetzigen aussagen deuten darauf hin das alles ok war und wird hoffentlich auch so bleiben.
Ich bin zuversichtlich, dass es überstanden ist!

Sicherlich hat Flomax plausible gründe genannt, die ich aber nicht bedingungslos akzeptieren kann, allerdings kann ich diese auch nicht widerlegen. Ich kann aber von eigenen erfahrungen berichten und die sehen nunmal anderst aus. Es geht auch nicht um eine "wer hat recht frage" sondern eher um erfahrungsaustausch. Bei allem was man so liest, muss man versuchen immer die besten und passenden infos herauszufiltern und diese für sich selbst nutzbar machen.
Die genannten gründe von Flomax kenne ich nur wenn sehr kaltes futter recht schnell warm wird, aber dafür wäre schon ein gefrierpunkt nötig gewesen.
Richtig ist weiterhin, das zuviel an wasser den sauerstoff verdrängt und in diesem fall kommt es recht schnell zu fäulnisprozessen, die widerum den ekligen geruch mit sich bringen.
Generell kommt immer nur soviel wasser in die farm wie vom farmer eingebracht werden.
kiko
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dynamind
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Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von dynamind »

Also tatsächlich habe ich den Thread ja eröffnet, weil ich wirklich gerne wüsste, warum das so schief ging und eben auch, woher plötzlich das viele Wasser kam - deshalb bin ich für jeden Erklärungsversuch dankebar - denn ich hatte ja (vermutlich) nichts ungewöhnliches gefüttert und ich würde vor allem gerne ähnliches in Zukunft vermeiden...aber was?? :D

Also die unsicheren Variablen sind in diesem Fall:
a) mein Gedächtnis: habe ich vielleicht doch was sehr wasserhaltiges gefüttert (gab es nicht einige Tage vorher Kohlrouladen - oder war das danach? Du siehst, mein Gedächtnis ist ziemlich schlecht... :D )
b) die mangelnden Daten: ich habe zwar einen min-max Thermometer, aber den habe ich dummerweise direkt nach der Malaise nicht abgelesen.
c) War es zuwenig Futter? Mir ist eingefallen, dass die Würmer als ich wieder zurückkam die Abdeckmatte gefressen hatten. Aber woher käme dann das Wasser?
d) das grosse Unbekannte, oder die Summer der zahlreichen Möglichkeiten, weil ja leider wenig kontrollierte Variablen vorliegen :D
kiko63505

Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Dynamind,

das mit dem gedächniss kenne ich zur genüge, manchmal könnte man (wall), aber das hilft auch nichts :lol:
Ich denke das man im nachhinein kaum noch die genaue ursache wird feststellen können, allerdings hat man für die zukunft was dazu gelernt.
Das wasser kommt eindeutig von dem futter und möglicherweise aus der raumluft, was abhängig gewesen wäre von der rel luftfeuchte. Die materialien, aus der Deine farm gemacht ist, ist geradzu hervorragend geeignet wasser zu halten oder luftfeuchte zu kondensieren. Unter bestimmten temperarturbedingungen hast Du eine tropfsteinhöhle. Wasser verdunstet, kondensiert am deckel und tropft auf das futter zurück usw.usw.usw., das wasser kann also nur nach unten die farm verlassen. Vermutlich ist dieser verdunstungskreislauf eine der ursachen. Dieser vorgang kann zum verdichten des substrates fühern, was den luftsauerstoff stark beeinträchtigen kann, das wiederum kann zu fäulnis führen. Alles zusammen hätten wir hier schon eine menge fakten die an dem problem mitschuld haben könnten. Sind jetzt alles vermutungen die man zumindest im auge behalten sollte.
Wie unterschiedlich farmen sein können und somit die fehlerursache siehst Du wenn Du meine farm mit Deiner farm vergleichst:
Meine farm ist zu 100% aus holz, von den schrauben mal abgesehen. Ich füttere viel auf einmal, diese woche kommt schon die dritte futtergabe, von der menge mögen es 3 suppenteller gut gefüllt mit zerkleinerten grünabfälle sein. Alleine die ausgangsmaterialien bringen eine menge wasser mit und dennoch reicht bei mir die flüssigkeit in der farm nicht aus. 3 bis 4 mal die woche muss ich meine farm nachbefeuchten, von wurmtee gibt es keine spur. Die farm steht bei 10°C also auch hier ist die aktivität der farm stark eingeschränkt.

Den Wasserhaushalt einer farm kann man gezielt beeinflussen durch die futtergaben, ausgewogen zwischen trockenem und feuchtem futter... übrigens zieht kaffeesatz feuchtigkeit an..., durch belüftung des substrates und durch zusätze im substrat zB. bentonit.
kiko
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Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von dynamind »

Also im Moment bin ich natürlich sehr wachsam was die Feuchtigkeit angeht. ;)
Bei dir ist vermutlich die Holzkiste tatsächlich ein guter Puffer für die Feuchtigkeit, da ist meine Plastikkiste natürlich aktuell ungünstiger - im Sommer hat das Plastikklima dann aber auch wieder Vorteile.

Aber ich glaube mit dem Karton-puffer (also der Ecke mit Karton in der oberen Schicht) fahre ich im Moment sehr gut - der ist zwar aktuell eher knochentrocken - aber wenn zuviel Feuchtigkeit entstehen würde könnte sie (so ist zumindest meine naive Vorstellung) dort reinziehen. Der "aktive Teil" des Substrats ist nach meinem empfinden im Moment feucht genug und die Würmer scheinen sich auch wohlzufühlen. Und freut sich der Wurm so freut sich der ...

:D
kiko63505

Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Dynamind,

alles hat eben 2 seiten. Jede unserer farmen hat so ihre vor- und nachteile und ich denke wenn man diese kennt hat man schon gewonnen.

Papier und pappe sind hervorragend geeignet feuchtigkeit anzuziehen und aufzunehmen, kein wunder, sind ja aus holz :lol: Als grober indikator vielleicht sogar wertvoll, man sollte aber nicht vergessen das luftfeuchte nicht mit der substratfeuchte zu vergleichen ist. Möglicherweise macht es sinn einige pappstreifen zur hälfte in das substrat zu stecken.
Früher oder später allerdings bekommt man ein gutes gefühl für die sache und kann weitgehenst auf hilfsmittel verzichten... der grüne wurmdaumen eben :lol:
gutes nächtli
kiko
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Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von dynamind »

Update:
Es gab nochmal einen kleinen Rückschlag - ich hatte etwas gefüttert weil mir alles so leergefressen vorkam und war (mal wieder) 2 Tage weg. Nach der Rückkehr wieder etwas mehr Sickerwasser und üblere Gerüche und das obwohl ich wirklich reichlich Pappe dazugegeben hatte.
Die untere Lage - von der ich dachte, dass sie eigentlich schon fertig sein müsste, roch sehr übel und war verdichtet und so wie sie roch (mistig) scheint sie auch noch nicht ganz fertig bearbeitet zu sein. Die Schicht habe ich dann aufgelockert und es riecht seit heute auch wieder angenehmer. Würmer gibt es - sowohl in der unteren als auch in der oberen Schicht - ich habe aber den Eindruck, dass es deutlich weniger geworden sind. Früher hat es in der unteren Schicht total gewimmelt und es hingen immer sehr viele aus den Löchern der oberen heraus - das ist jetzt (Schnief) nicht mehr der Fall. Ich werde wohl demnächst wirklich zukaufen müssen.

Die Temperaturen sind aber sehr gut. Ich habe jetzt einen besseren min-max Thermometer mit Sonde und im Substratinneren hat es 20°

Naja...und dann eben noch das Trauermückenproblem - siehe anderer Thread.
Hard Times :?
kiko63505

Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Dynamind,

Der weisheit letzter schluss kann das jetzt nicht sein. So eine wurmfarm muss auch mal einige tage ohne "herrchen/frauchen" auskommen ohne das gleich ein unglück passiert.
Stinkendes und fauliges substrat hat immer etwas mit zuviel wasser und/oder zu wenig sauerstoff zu tun. Vielleicht hilft es wenn Du das fertige substrat mehr an den rand der farm schaufelst und nur die mitte befütterst.
kiko
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Re: Winterprobleme mit der Wurmfarm

Beitrag von dynamind »

Ja - ich befürchte auch - dass es mit meiner Anwesenheit gar nicht so viel zu tun hat und die Würmchen eigentlich ohne ihren stets fürsorglichen Versorger auskommen sollten (manchmal sogar besser) :D

Ich denke meine Farm ist aktuell noch akut "Kipp gefährdet" weil die anaeroben Mikroorganismen noch in grosser zahl da sind und auf ihre Chance lauern. Aber denen werde ich den Spass noch weiter verderben
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