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Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 20:19
von dynamind
Hier noch was zum Prinzip:
Biomeiler nach Jean Pain
http://www.biomeiler.at/Was_ist_der_Biomeiler.html
Wird zum Heizen und zur Warmwassergewinnung verwendet...
Und noch was aus einem Forum dazu:
Es funktoniert auch im Winter! Das Stichwort ist Biomeiler nach Jean Pain. Im Winter werden im Kern noch Temperaturen von 75 Grad Celsius gemessen. Mit ein bisschen rumprobieren, kannst Du damit Heißwasser herstellen. Ich habe sogar schon unter einer Dusche gestanden, deren Warmwasser von so einer ähnlichen Anlage stammt. Ob damit eine Wohnung zu heizen ist, ist aber fraglich oder besser eine Rechenaufgabe.
Die Mischung macht es. Grobes Material ist nicht schlecht, aber dann muss der Haufen einen Durchmesser größer zwei Meter haben. Je kleiner der Durchmesser, desto kleiner das Material. Bis zu Sägespänen.
Am besten erzeugt Fett und Öl die Wärme im Haufen. Wenn Du je Haufen ein oder zwei Liter Pflanzenöl draufkippst, erhitzt sich der Haufen viel stärker. Ein Freund von mir betreibt so eine Anlage seit Jahren zur Heißwasserversorgung und experimentiert damit.
Wie klein die Dinger sein können steht da aber nicht.
Im Moment stelle ich mir ein Rohr vor das von oben gestopft wird (siehe Stopfdarm von Meerschweinchen

) und in der Mitte heissrottet. Durch nachschieben von oben kann man dann die verbrauchten Reste rausschieben und am besten direkt von oben wieder in die Wurmfarm bringen...ich sollte es aufzeichnen

Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 20:24
von derdaniel1972
Sehr interessant...
Ich glaube wurmmama hatte mal beschrieben wie sie in ihrem Kompost im Winter die Würmer am "Leben" erhält. Sie packt immer Mist und frische zermatschte Bioabfälle in die Mitte bzw. eine tiefe Kuhle im Kompost. Ist im Prinzip der gleiche Ansatz...
Nur das Öl würde ich den Würmern bzw. der Farm dann nicht antun. Oder meinst du das Rohr ist unten zu?

Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 23:12
von dynamind
nein, in meiner Vorstellung geht das Rohr wie eine Heizspirale durch den Wurmkompost und wieder nach oben wo das heiss-verrottete dann direkt zur Wurmverarbeitung in den Kompostbehälter fällt. Vielleicht könnte nach der Heissrotte auch öliges von den Würmern gefressen werden?
Aber meine Vorstellung ist recht utopisch, befürchte ich :-)
Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Di 14. Aug 2012, 00:58
von dynamind
weiter nachgedacht:
- ein sehr gut isoliertes wurmkompostfass
- anstatt krumme "heizspirale" besser ein gerade rohr quer durch den zu beheizenden kompost. mit öffnungen auf jeder seite.
- dieses "heizrohr" würde dann mit dosen bestückt in denen die heissrotte abläuft (siehe skizze). also so eine art "patronensystem".
- die dosen könnten dann stopfdarmartig durchgeschoben werden und hinten käme dann heisskompostiertes material für den wurmkompost raus
probleme:
- läuft in so einer dose eine heissrotte ab? (zu klein? zu wenig sauerstoff? gibts auch eine anaerobe heissrotte?)
- strahlt das genügend hitze ab um den kompost zu erwärmen
- vermutlich fällt durch das heissrotten mehr material an, als der wurmkompost verarbeiten könnte
aber hier die wunderschöne skizze die ich angefertigt habe
ich hoffe man kann sie verstehen:

Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Di 14. Aug 2012, 10:40
von Flomax
@dynamind
Sehr interessanter Link zu einem nicht so unbekannten Thema - nämlich "Heißrotte"!
Bei der Heißrotte gilt zu beachten, daß ein zu großer Wärmeentzug den Rotteprozess unterbricht oder, in kleinen Systemen, gar zum Erliegen bringt!
Was der fleißige Franzose mit seinem Riesenmeiler da macht, mag zwar funktionieren aber wie die Energiebilanz, die man im Film so zuhören bekommt, aufgestellt wird - würde mich persönlich als aller erstes interessieren! Ich kann mir nicht vorstellen daß die nutzbare Energie des Meilers bei Verottung größer ist als bei der Verbrennung! Und die Information daß die Holzernte und -aufbereitung von 40m³ Unterholz (kein Stammholz) nicht mehr als 500 Liter Sprit gekostet haben soll, will mir auch nicht so richtig plausibel erscheinen! In diesem 70er Jahre-Filmchen sind einige Ungereimtheiten zu entdecken, die ich so nicht einfach als Tatsache glauben kann!
Wenn man das Gästebuch der besagten Website durchforstet, dann kommt man der Wirklichkeit schon ein wenig näher. Da ist von Meilern die Rede die erst gar nicht in die Heißrotte gefallen sind, oder ihren Dienst nach 4 Monaten quittiert und erst nach erneuter Belüftung/Umschichtung einen weiteren Monat gearbeitet haben.
So sind auch meine Erfahrungen mit der Heißrotte, und ich habe meiner Rotte anfänglich nicht einen Krümel Energie entzogen! Erst später habe ich dann einen Schlauch in meinem isolierten Heißrottekomposter verlegt, und mußte feststellen daß ein Volumen von 600 Litern heißen Kompostes nicht ausreichen um ihm Energie zu entziehen, denn mein Rotteprozess ist um den Wasserschlauch herum komplett zum Erliegen gekommen!
Nach drei Wochen und bis zu 70°C Kerntemperatur ist meine Heißrotte innerhalb von zwei Tagen "erloschen" und hatte dann gerade noch 25°C. Eine Belüftung brachte dann noch einmal eine Woche mit max. 50°C im Kern. Allerdings war mein Ausgangsmaterial Strohmist aus meinen Kaninchenbuchten - kein energiereiches Holz!
Dynamind - was Du Dir da ausdenkst mit den Patronen und dem Rohr, das wird meiner Meinung nach nicht funktionieren. Da ist zu wenig Masse im Spiel. In den Dosen und auch in einem Rohr wird sich die Heißrotte nicht starten lassen!
So wie ich die Sache sehe, müssen wir die Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm konventionell heizen - allerdings wäre es dabei wichtig möglichst wenig Wärmeverluste bei maximaler Versorgung mit Luftsauerstoff zu haben.
Gruß
Flomax
Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Mi 22. Aug 2012, 21:49
von dynamind
schade

Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 11:35
von Flomax
stimmt, aber nicht zu ändern - wenigstens nicht mit einem integrierten Biomeiler!
Gruß
Flomax
Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 12:16
von dynamind
aber...ich bin gerade über einen Beitrag von Wurmama gestossen in dem sie schreibt, dass sie durch Zugabe von Wurmtee eine Heissrotte in einem Eimer Hanfpellets ausgelöst hat der zu 3/4 Voll war.
Ich nehme mal an, dass es eine übliche Eimergrösse (10l ?) war.
Wenn man also - ganz theoretisch - ein ideales Heissrottenfutter (z.b. solche Pellets) hätte und mit 10l Dosen arbeitn würde (Gulaschdosen aus Kantinen o.ä.

) könnte man vielleicht ja doch eine Heissrottenzusatzheizung etablieren. Die Wurmfarm muss ja nicht wie kaltes Wasser hochgeheizt werden sondern braucht ja quasi nur eine Mindesttemperatur um die biologischen Prozesse anzufeuern die dann ja wiederrum auch Wärme erzeugen - es wird der Rotte also eher gar nicht so viel Wärme entzogen. Wenn das ganze mal in Gang ist - natürlich alles nur naiv angedacht - läuft es wie ein Kernkraftwerk von selbst.
Holzpellets halte ich persönlich auch nicht für das beste Heissrottenmaterial (also im Vergleich zu Grasschnitt oder - haha - den "Mineralmixpellets" hier aus dem Shop mit denen ich ja mal meine Farm gegrillt habe)
Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 12:30
von Flomax
Ok Du gibst scheinbar nicht so schnell auf! :-)
Eine Konstruktion bei der sich der separate Biomeiler unter der eigentlichen Wurmfarm befindet wäre da schon weitaus sinnvoller wie Deine Gulaschdosendurchschubheißrotteheizung! :-)
Der Heißrotteprozess verbraucht sehr viel Luftsauerstoff, also komm jetzt nicht auf die Idee Heißrottemeiler und Wurmfarm im gleichen Behälter unter zu bringen! Der Rotteprozess würde die Würmer erstens ersticken und zweitens wohl auch kochen.
Die Wärmeenergie aus dem Rotteprozess könnte man über eine wasser- oder alkoholführende Leitung in die Wurmfarm transportieren. Ganz ohne Pumpe wie bei einer Schwerkraftheizung.
Gruß
Flomax
Re: Allseason-selfheating-Outdoorwormfarm
Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 12:57
von dynamind
nein...ich bleibe hartnäckig
bleiben wir mal bei meinem ursprünglichen "genialen" plan mit dem Rohr. Über das Rohr in dem das "Brennelement" gelagert ist kann ja Sauerstoff für die Heissrotte nachfliessen. Durch die Wärme entsteht hier ja eh ein Kamineffekt und den Würmern würde auch kein Sauerstoff entzogen. Es sind quasi getrennte Kreisläufe.
Ob das jetzt besser ist als die Wärme mit Leitungen reinzuführen kann ich nicht beurteilen. Allerdings bräuchte man - das gebe ich zu - vermutlich unglaubliche Mengen "Brennmaterial". Meine Grasschnittheissrotten sind immer relativ schnell durchgeheizt...