Kompostwürmer & Wurmfarmen

@Eberhard ... unterschreibe ich umgehenst.

Postbote, Zeitungsausträger und andere Gesellen haben die Farmen bei uns stehen sehen und gefragt, was es mit den gestapelten Kisten auf sich hat (die stehen hier überall rum, Hausflur, Diele etc.). Inzwischen verkaufe ich die Farmen für einen geringen Obolus, quasi zum Selbstkostenpreis oder verschenke welche zu Hochzeiten, Geburtstagen u.ä..

City_Slider hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 17:06 Postbote, Zeitungsausträger und andere Gesellen haben die Farmen bei uns stehen sehen und gefragt, was es mit den gestapelten Kisten auf sich hat (die stehen hier überall rum, Hausflur, Diele etc.). Inzwischen verkaufe ich die Farmen für einen geringen Obolus, quasi zum Selbstkostenpreis oder verschenke welche zu Hochzeiten, Geburtstagen u.ä..

Was für Farmen hast du?

Glück Auf Eberhard,

Eberhard hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 16:22 Erzähle das mal und schau, wer da herzlich lachen kann.

mutmaßlich bezieht sich das Gelächter oder zumindest ein großes Maß an Verwunderung nicht auf diese Art der Abfallverwertung.
Vielmehr zielt es vor allem darauf, dass die Würmer in der Wohnung, eventuell sogar in der Küche wohnen dürfen. Das ist in der Tat ein wenig ungewöhnlicher, als ein Komposter im Garten.


Pfiffikus,
der ja weiß, dass Du Deine Abfälle auch nicht innerhalb der Wohnung zu schwarzem Gold umwandelst

City_Slider hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 17:06 ...oder verschenke welche zu Hochzeiten, Geburtstagen u.ä..

Und wie ist da so die Resonanz? Ich glaub', ich würde nie wieder eingeladen werden, wenn ich als Gastgeschenk Würmer mitbringen würde.

Wobei tatsächlich schon eine gewisse Neugierde besteht, wenn ich von unseren neuen Mitbewohnern erzähle. "Interesse" wäre jetzt allerdings zu viel behaupet.

Trulllla hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 18:28
Was für Farmen hast du?

Selbstgebaute Farmen a´30x40x20 bei 4 Ebenen pro Farm.

tulpinchen hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 19:59 Und wie ist da so die Resonanz? Ich glaub', ich würde nie wieder eingeladen werden, wenn ich als Gastgeschenk Würmer mitbringen würde.

Mal so... mal so. Überwiegend werden die aber gut angenommen. Ich geb immer eine ausführliche Dokumentation dazu. Wurmfluchten gibt es nie, da die Farmen soweit populationsmäßig das Maximum erreicht haben. Von bislang 32 verschenkten Farmen hab ich lediglich 2 wieder zurück bekommen, da Desinteresse bestand.

Irgendwas ist komisch mit meiner Kiste seit ein paar Tagen....

Tagsüber ist alles paletti: rege Wurmbewegung in der Erde, munteres Schmatzen und das Futter geht recht flott weg.
Abends, wenn es zappenduster in der Küche ist, kommem viele natürlich ganz an die Oberfläche, aalen sich auf dem Futter und so, aber ein paar Amigos flippen dann richtig aus: hängen im Deckel ab, kriechen die Wände hoch und flutschen über den Rand nach draußen. Das geht ganz flott: Kaum ist es 10-15 Minuten dunkel in der Küche, geht die "Party" los.

Dazu muss ich sagen, dass es in der Kiste aufgrund ihrer Farbe tagsüber nie ganz dunkel wird. Damit erkläre ich mir, dass die Kerlchen nur nachts flügge werden. Aber warum machen die das?

Außerdem kriechen sie fast ausschließlich an der Seite der Kiste hoch, an der der Deckel übersteht. (Ich lege den Deckel etwas versetzt auf, damit genug Luft in die Kiste kommt.) An der Kante, wo kein Deckel aufliegt, klettern sie fast nie hoch, obwohl es da ja viel einfacher wäre.
Im Deckel hängen sie allerdings überall.

Ich bin mir ja immer noch nicht sicher, ob die Pappe/Zeitung, die ich beim Einrichten der Kiste als Untergrund eingelegt habe, nicht vielleicht zu nass war. Mittlerweile sollte das zwar nicht mehr der Fall sein, aber evt. ist dadurch der Unterboden zu gepresst. Bloß krieg ich das ja jetzt nicht mehr gelockert, ohne dass ich die Amigos völlig in Aufruhr versetze. Andererseits schlupfen ja gelegentlich auch immer welche bis in den Auffangbehälter durch. Wirklich zu fest/dicht scheint's ja dann doch nicht zu sein.

pH-Wert heute war 6,5. Füttern tu' ich fast immer das Gleiche: Gurke, Möhre, Rooiboostee, Eierschalenmehl. Vorgestern mal 'ne Kressematte. (Die fanden sie übrigens super und haben sich gleich reingebohrt.

Gibt's irgendwas, was ich jetzt checken/machen könnte? Licht anlassen nachts ist klar, sofern sich abends schon eine lebhafte Nacht ankündigt. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Irgendwas scheinen die Amigos ja doof zu finden an ihrer Behausung.

...und ich sag' meiner Tochter immer "Nee, wir holen uns keinen Welpen. Da muss man dauernd gucken, dass der keinen Scheiß baut.". Ist ja jetzt irgendwie auch kein Argument mehr.

City_Slider hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 20:20 Von bislang 32 verschenkten Farmen hab ich lediglich 2 wieder zurück bekommen, da Desinteresse bestand.

Wow, das ist aber ein guter Schnitt!

City_Slider hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 20:20 Wurmfluchten gibt es nie, da die Farmen soweit populationsmäßig das Maximum erreicht haben.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier rausfliege, weil ich so viele Fragen stelle... Hast Du festgestellt, dass Würmer aus verhältnismäßig kleinen Populationen eher zur Flucht neigen? Worauf würdest Du das zurückführen?

Eine neue Farm muss sich Populationsmäßig und Futtertechnisch einspielen, bevor man von Stabilität sprechen kann. Je kleiner ein Besatz ist, um so größer sind die Fehler, die man machen kann. Fütter ich 10.000 Judels einen verfaulten Apfel, ist der in 2 Tagen Geschichte. Mache ich das gleiche mit einer Startpopulation, ist das Dingen nach 3 Wochen noch zu sehen.

Gerade in der Aufbauphase ist ein vorsichtiges agieren von Nöten. Denn gerade zu diesem Zeitpunkt werden die meisten Fehler gemacht, was eine Farm um Monate zurück wirft. Ab einem bestimmten Scheitelpunkt werden Fütterungsfehler, falscher Ph, zu trocken/nass, zu hell/dunkel nicht mehr wahrgenommen und fallen unter der Rubrik: uninteressant.

Übrigens sind die Dendrobenas als Humusumsetzer die effektivsten aller Mistwürmer, auch wenn andere Qellen etwas anderes behaupten. Ich spreche aus Jahrelanger Erfahrung.

tulpinchen hat geschrieben: Sa 20. Okt 2018, 20:50 aber ein paar Amigos flippen dann richtig aus: hängen im Deckel ab, kriechen die Wände hoch und flutschen über den Rand nach draußen. Das geht ganz flott: Kaum ist es 10-15 Minuten dunkel in der Küche, geht die "Party" los.

Dazu muss ich sagen, dass es in der Kiste aufgrund ihrer Farbe tagsüber nie ganz dunkel wird. Damit erkläre ich mir, dass die Kerlchen nur nachts flügge werden. Aber warum machen die das?

Außerdem kriechen sie fast ausschließlich an der Seite der Kiste hoch, an der der Deckel übersteht. (Ich lege den Deckel etwas versetzt auf, damit genug Luft in die Kiste kommt.) An der Kante, wo kein Deckel aufliegt, klettern sie fast nie hoch, obwohl es da ja viel einfacher wäre.
Im Deckel hängen sie allerdings überall.

Bei Farmen mit Deckel habe ich dieses Phänomen auch. Bei Farmen, die mittels Fliegendraht bespannt sind, gibts auch keine Wanderbewegungen innerhalb/unterhalb des Deckels, da Würmer nicht über Gaze kriechen.

Solange eine Ebene nicht gleichmäßig befüllt ist, kriechen die Würmer ausschließlich über die Seitenwände in die nächst höhere Ebene. Ein Abseilen in die tiefer liegende Ebene geht von jedem Standort aus, solange dort eine Bohrung vorhanden ist.