Hallo Michael,
mexman hat geschrieben:Ich bin kein Freund der Wurmtee-Herstellung, da ich vorzugsweise Wurmkompost ernten will.
Für mich macht es keinen Sinn, dem Kompost Nährstoffe zu entziehen.
in manchen Anwendungsfällen ist es angebracht, diese Flüssigkeit gleich wieder zum Befeuchten der oberen Schichten einzusetzen, die sonst austrocknen. Damit wird das neue, oben liegende Substrat mit den Mikroben aus unseren Kisten infiziert und dadurch schneller für Würmer als Nahrung erschlossen.
Sinnfrei wäre es, wenn man den Wurmtee wegkippen würde. In diesem Falle würde ich Dir Recht geben. Praktisch habe ich vom Frühjahr bis zum Herbst immer Abnehmer, so dass da nichts weggekippt wird. Nur im Winter werde ich das Zeug nicht los.
Nun trifft es sich, dass im Keller unweit der Wurmkisten unsere Topfpflanzen überwintern. Zum Beispiel eine Hemanthus. So sah sie im Jahr 2006 aus. Die Pflanze trug 6 Blüten.
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Im Jahre 2007 begann ich, Würmer zu halten und wusste im Winter nicht, wohin mit dem Wurmtee. Täglich wurde der Topf mit so viel Wurmtee versorgt, dass unten nichts hinaus lief. Und das war sehr starker Wurmtee, der mehrmals durch die Wurmfarm gelaufen war und eine relativ dunkle Farbe angenommen hatte.
In einem folgenden Jahr entstanden diese Fotos derselben Pflanze.
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Dieselbe Pflanze schmückte sich mit 17 Blüten!!!
Natürlich fange ich auf, was aus dem Komposter fliesst, aber nachdem man sehr viel darüber liest, dass der Flüssigkompost sofort verwendet werden soll, zweifle ich auch daran.
Abnehmer, die ich versorgt habe, haben mir zuweilen berichtet, dass sich der Wurmtee auch noch nach Monaten verwenden ließ. Für mich hat das keinen Sinn, da ich täglich frischen Wurmtee habe.
Sicherheitshalber habe ich anfangs eine Woche, später zwei Wochen als MHD auf meine Flaschen geschrieben.
Wenn Du auf Deinem "3ha BioGemüse-Betrieb " Analysemöglichkeiten hast, kannst Du Dich mal dranwagen.
Für mich ist der Wurmtee ein Naturprodukt, dessen Konzentration und Zusammensetzung nicht dauerhaft gleichmäßig garantiert werden kann. Unabhängig davon würden mich derartige Werte schon mal interessieren.
Pfiffikus,
der feststellen musste, dass das gebrauchte Substrat nur noch wenig Nährwert für Pflanzen besitzt